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BYD Seagull: E-Auto punktet mit Preis ab 10.350 Euro

Auf dem Markt der Elektroautos brodelt es gewaltig. Nachdem sich die Probleme rund um Lieferketten und die dazugehörigen ausufernden Lieferzeiten ein wenig entspannt haben, versuchen sich die Hersteller, mit immer neuen Rekorden gegenseitig auszuboten. Dabei geht es vornehmlich um Parameter wie Geschwindigkeit, Reichweite und Ladeleistung. Der Preis bleibt dabei häufig außen vor. So kosten Elektroautos auch im Jahr 2023 in der Regel jede Menge Geld. Der chinesische Autokonzern BYD hat nun diesbezüglich eine echte Kampfansage gemacht. Der BYD Seagull soll nämlich eine gute Reichweite zum echten Kampfpreis von knapp 10.000 Euro bieten können.

BYD Seagull möchte internationale Straßen erobern

Die Konkurrenz dürfte nicht schlecht geschaut haben, als sie bei der großen Automesse in Shanghai den preiswerten BYD Seagull zu Gesicht bekommen hat. Der Kleinwagen im schicken Design soll mit seinem vollelektrischen Motor bis zu 405 Kilometer zurücklegen können. Doch das ist nicht der wahre Grund, warum das Elektroauto innerhalb von nur einem halben Jahr zum echten Verkaufshit in seinem Herkunftsland China werden konnte. Vielmehr punktet das kompakte Vehikel mit einem niedrigen Einstiegspreis von 10.350 Euro wie aus einem Bericht von Reuters hervorgeht. Da kann auch Tesla mit seiner erneuten Preissenkung nicht mithalten. Das sorgt für mächtig Druck für Tesla auf dem ach so wichtigen chinesischen Automarkt.

byd seagull
Das Interieur sieht nicht übermäßig luxuriös aus, dürfte seinen Zweck aber vollends erfüllen.

Galt das Model 3 dort nämlich stets als Verkaufshit im Bereich der Elektromobilität, verdrängt der BYD Seagull die vollelektrische Limousine womöglich nun vom Spitzenplatz. Davon gehen zumindest Branchenexperten aus. Hier dürfte allen voran der gigantische Preisvorteil eine große Rolle spielen. Lässt BYD seinen Seagull auch auf Europa los, dürften die Folgen wohl ganz ähnlich sein. Zwar ist der Markt der Elektroautos in unseren Gefilden bereits recht breit gefächert, es mangelt aber noch immer an bezahlbaren Modellen. Hier können die Hersteller nur langsam liefern. So zum Beispiel Renault mit seinem kürzlich präsentierten Renault 5 E-Tech oder VW mit seinem ID.2.

Ein echter „Volkswagen“?

Viele Jahre galt Volkswagen als Hersteller, der seinem Namen alle Ehre macht. Doch spätestens mit dem Sprung in die Elektromobilität konnte das Unternehmen das Firmenversprechen nicht mehr wirklich halten. So gibt es den ID.3, der als elektrisches Pendant zum Golf gilt, erst ab einem Einstiegspreis von knapp 40.000 Euro. Ein Viertel des Geldes verlangt BYD für seinen Seagull, der Leistungsdaten wie geschaffen für den Stadtverkehr liefert. In der 10.350 Euro teuren Basisversion bekommt man eine Reichweite von 305 km geboten. Die besser ausgestattete Long-Range-Variante kommt hingegen mit einer Reichweite von maximal 405 km daher.

Für die Version mit dem großen 39 kWh fassenden Akku verlangt BYD dann 12.800 Euro. Aus seinem Konzept macht der BYD Seagull keinen Hehl. So möchte der vollelektrische Kleinwagen keine Rennen auf der Autobahn gewinnen. Dieses Elektroauto wurde entwickelt, um im urbanen Raum schnell von A nach B zu kommen. Hierfür sprechen Leistung (75 PS) und Drehmoment (135 Nm). Das urbane Konzept ist es, welches dem BYD in seinem Heimatland China große Erfolge einbringen soll. Wann der günstige Vollstromer nach Europa kommt, ist bislang noch ungewiss. Feststeht jedoch, dass der BYD Seagull eine echte Bedrohung für die Verkaufszahlen von Tesla sein könnte.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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markox

Mitglied

79 Beiträge 5 Likes

Na da bin ich ja mal gespannt ob der nach Deutschland kommt und was er dann hier real kosten wird. Finde ich schon sehr interessant.
Für mich wäre auch interessant ob ich da überhaupt rein passen würde. Bei Kleinwagen wie Opel Corsa, Mazda MX5 und Co. hatte ich früher schnell Probleme die Beine unter das Lenkrade zu bekommen und teils auch mit dem Kopf unter der Decke. Wobei der Seagull eigentlich recht Voluminös innen wirkt für seine Außengröße. Nur hinten könnte es eng werden wenn jemand wie ich vorne sitzt.
Das nächste Spannende wären dann Tests nach deutschen Standards von den Automagazinen. Und auch Themen wie Werkstädten, Ersatzteilpreise wie lange Ersatzteile verfügbar bleiben.

Die Leistung finde ich absolut ausreichend wenn man nicht gerade sehr lange Arbeitswege hat oder regelmäßig weite Strecken fährt. Da braucht man nicht in der Stadt wohnen und auf Autobahnen verzichten. Gerede wenn man eine Lademöglichkeit über Nacht am eigenen Haus hat, wie wohl die meisten auf dem Land, wäre dann nicht nur ein geeigneter Stadtflitzer, sondern auch ein Landflitzer. Ich fahre seit 20 Jahren auch überwiegend einen 75PS Golf 3 und ab und zu würde es zwar mehr Spaß machen etwas mehr PS zu haben, aber im Prinzip sind die für alles absolut ausreichend. Das Gewicht vom Seagull dürfte ähnlich sein und der Elektromotor generell etwas spritziger als ein Benziner.
Und die Seagull Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 KM/h, da fürchte ich dass wir die eh irgendwann als Höchstgeschwindigkeit in DE sehen könnten, so aggressiv wie da in der Politik für gebohrt wird. Ein Wunder, dass es nicht schon so weit ist.

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