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CES 2023: BYD präsentiert Yangwang U8 und U9

Autos mit dem Siegel „Made in China“ stehen längst nicht mehr nur für kleinformatige Klapperkisten zum schmalen Taler. In den letzten Jahren haben die Unternehmen der Volksrepublik mächtig aufgeholt, was vor allem im Bereich der Elektroautos den Markt ordentlich aufwirbelt. Einer der namhaftesten Vertreter ist dabei sicherlich der Automobilkonzern BYD. Dieser überrascht nun mit seinen beiden Neuzugängen Yangwang U8 und Yangwang U9, die sich eindeutig dem Luxus-Segment zuordnen lassen.

Yangwang U8 und U9 waren auf der CES 2023 zu sehen

Dir sagt der Name BYD nichts? Da bist du sicher nicht allein. Allerdings wird der Konzern in den nächsten Jahren wohl weltweit in aller Munde sein. Schließlich schickt er sich an, zum erfolgreichsten Automobilkonzern des gesamten Globus zu werden. Diesen Thron hat derzeit noch die japanische Konkurrenz von Toyota inne. Doch BYD scheint auf dem besten Weg zu sein, dies zu ändern. Deutlich wird dies durch das selbstgesteckte Ziel von CEO und Gründer Wang Chuanfu. Dieser gibt sich und seinem Unternehmen noch bis 2025 Zeit, um den Thron zu übernehmen.

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Yangwang U8 (Bild: BYD)

Dass BYD im Bereich der Elektromobilität bereits ein Big Player ist, zeigt sich an den Verkaufszahlen in China. Dort gilt zwar nach wie vor Tesla als Nummer Eins, doch bei den Produktions- und Verkaufszahlen ist BYD der US-Amerikanischen Konkurrenz auf den Fersen. Die Erfolgsformel von BYD ist sicherlich die breite Produktpalette. Neben günstigen Mittelklasseautos wie beispielsweise den bald in den Handel kommenden Atto 3 (offizielle Webseite), hat der Konzern noch ganz andere Kaliber in der Pipeline.

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Yangwang U9 (Bild: Yangwang)

Auf diese konnte man nun im Rahmen der CES 2023 einen Blick werfen. Bei der Technikmesse in der Wüste Nevadas präsentierte uns BYD nämlich die beiden neuen Oberklasse-Modelle der Luxusmarke Yangwang. Neben dem riesigen SUV Yangwang U8 war mit dem Yangwang U9 auch ein Supersportwagen vertreten. Preise im umgerechnet sechsstelligen Eurobereich machen deutlich, dass BYD nun auch seinen Angriff auf europäische und US-Amerikanische Top-Hersteller begonnen hat.

Die kommen mir doch bekannt vor?!

Wie sagt man so schön? Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht. Streng genommen muss man BYD vorwerfen mit seinen Yangwang U8 und U9 genau das gemacht zu haben. Zumindest in Sachen Optik erinnern sie nämlich sehr stark an Fahrzeuge aus Großbritannien. Während der Yangwang U8 mit seinem bulligen, kantigen SUV-Design stark an ein Fabrikat von Land Rover erinnert, könnte der U9 auch problemlos vom Reißbrett von McLaren stammen. Mittlerweile hat man sich im Rest der Welt allerdings daran gewöhnt, dass sich einige chinesische Marken gerne Inspiration bei anderen Modellen suchen. Das sollte man wohl mehr als Kompliment, denn als Diebstahl geistigen Eigentums verstehen.

Yangwang U8 und U9 kommen mit gleicher Motorentechnik

Unter der Haube bleibt dann großes Erstaunen übrig. Obwohl es sich hierbei um einen bulligen SUV auf der einen und um einen filigranen, schnittigen Supersportwagen auf der anderen Seite handelt, teilen sie sich ihre Motorentechnik. So setzen beide vollelektrischen Fahrzeuge auf insgesamt vier Elektroantriebe, die für ordentlich Schub sorgen dürften. Damit ihnen dabei nicht allzu schnell die Puste ausgeht, sorgt eine Blade-Batterie für Ausdauer. Die Motoren kommen mit einer Leistung von bis zu 240 kW daher. Der Drehmoment liegt wiederum bei maximal 420 Nm. Dank des kompakten Antriebs, sollen die Fahrzeuge ein hohes Maß an Abwärme erzeugen können, die wiederum zum Temperieren der Akkus genutzt werden kann.

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Auch die Batterie-Technik stammt von BYD (Bild: BYD)

Abseits der bloßen Leistung bieten beide Fahrzeuge auch spannende Features. Fast schon langweilig wirkt hierbei der Allradantrieb, der bei zweiachsigen Motoraufbauten Standard ist. Im Gegensatz dazu ist sogenanntes Torque Vectoring alles andere als Standard. Hier kann der Drehmoment auf einzelne Achsen verteilt werden, was neue Möglichkeiten wie beispielsweise den Krebs- bzw. Hundegang ermöglicht. Hierbei können alle vier Räder in die identische Position gelenkt werden, um den Wendekreis zu klein wie möglich zu halten. Auch ein sogenannter Tank Turn soll auf Grundlage dieser Technik möglich sein. Hat man die Seite der Ladebuchse verwechselt, soll man sich so bequem auf der Stelle drehen können.

Weitere Highlights von der CES 2023:

Viele Fragezeichen zum Yangwang U9

Eigentlich kennen wir eine IP68 Zertifizierung vornehmlich von Smartphones und anderen elektronischen Geräten. Doch auch der Yangwang U8 soll ohne Schäden eine Schwimmpartie im Wasser überstehen können. So könne man theoretisch komplett durch Wasser schwimmen. Besser kann es bei einem SUV wohl kaum laufen. Was ebenfalls für Geländetauglichkeit spricht, ist der Leiterrahmen, den BYD einsetzen möchte. Dieser soll der gesamten Karosserie eine Extraportion Widerstandskraft geben.

Soviel wir bereits über den E-SUV kennen, so viel ist nach wie vor zum Yangwang U9 ungewiss. So lässt sich bis auf die ersten Bilder und die Motorentechnik einiges nur erahnen. Fest steht allerdings bereits jetzt, dass das flexible Design der Achsen und des Antriebs auch hier bestens aufgehoben sein dürfte. Der Supersportwagen soll mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 innerhalb von gerade einmal drei Sekunden nämlich erstaunlich rasant über die Straßen brettern können.

Release in Europa und USA noch ungewiss

China hat sich in den letzten Jahren als wichtigster Markt für europäische Autohersteller entwickelt. Insbesondere großformatige Luxusmodelle von Mercedes, BMW und Co. kommen vor allem in der Volksrepublik gut an. Offenbar möchte BYD mit Yangwang U8 und U9 dem Eroberungskurs ausländischer Hersteller einen Riegel vorschieben. Wenn man einen Blick auf den E-SUV und den vollelektrischen Supersportwagen wirft, kann dieser Plan durchaus aufgehen. Fraglich ist allerdings bislang noch, ob wir die beiden hochpreisigen Fahrzeuge auch hierzulande auf den Straßen zu Gesicht bekommen werden. Bislang hat BYD noch keine Pläne dazu geäußert, wann und ob überhaupt Yangwangs außerhalb Chinas verkauft werden sollen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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