Mit dem Aorus FI25F scheint Hersteller Gigabyte den Traum vieler Gamer zu erfüllen. Schließlich soll der Monitor nicht nur spezielles SuperSpeed IPS bieten, sondern kommt auch mit rasenschneller Reaktionszeit von gerade einmal 0,4 ms daher.
SuperSpeed IPS feiert Premiere
Gigabyte betont nicht ohne Grund, dass der kommende Aorus FI25F sogenanntes „SuperSpeed IPS“ bietet. Schließlich ist der Monitor damit der aller erste auf dem Markt. Doch was genau ist SuperSpeed IPS? Hierbei handelt es sich um ein spezielles IPS-Display, das beeindruckende 240 Hz bietet. Die hohe Hertz-Zahl wird ergänzt durch eine erstaunlich kurze Moving Picture Response Time (MPRT). Diese liegt bei gerade einmal 0,4 ms. In der Regel ist bereits 1 ms bei Gaming-Monitoren ein sehr guter Wert.
Verwirrende Bezeichnungen bei Specs
Leider ist es in Mode gekommen, dass jeder Hersteller andere Parameter bei der Beschreibung seiner technischen Details verwendet. Dies beginnt bereits beim Panel selbst. IPS-Displays, die eigens dafür konzipiert sind, hohe Bildwiederholraten zu erzielen, bekommen häufig spezielle Begriffe. Während Gigabyte das Panel seines Aorus FI25F als „SuperSpeed IPS“ bezeichnet, verwendet Asus beispielsweise die Bezeichnung „Fast IPS“. Hinter diesen Bezeichnungen stehen in der Regel immer rasend schnelle IPS-Panels. Somit haben die unterschiedlichen Begriffe viel mehr einen Marketing-Zweck, denn eine tiefere Bedeutung.
Doch so richtig verwirrend wird es dann, wenn man einmal einen Blick auf die Reaktionszeiten wirft. Hersteller Asus nutzt für seine Angabe sie sogenannte Grey to Grey (GtG) Reaktionszeit. Diese liegt bei Asus-Monitoren in der Regel bei 1 ms. Gigabyte hingegen gibt seine Reaktionszeit von 0,4 ms auf Grundlage vom mittlerweile gängigen MPRT an. Leider kann man die beiden Zeiten nicht unmittelbar miteinander vergleichen. Den von Asus verwendeten GtG-Wert hat man viele Jahre zur Angabe der Reaktionszeit verwendet. Hier wird darauf geschaut, wie lange ein Pixel benötigt, um vom einen Grauwert zum nächsten zu wechseln. Im Gegensatz dazu liegt der Fokus bei MPRT darauf, wie lange ein Pixel zu sehen ist. Damit ist der MPRT-Wert vor allem ein Indiz dafür, ob im Bild störendes Motion Blur entsteht. Je niedriger die Reaktionszeit in diesem Zusammenhang ausfällt, umso schärfer ist das Bild auch bei schnellen Bewegtbildern.
Wie erreicht Gigabyte die 0,4 ms?
Es ist erstaunlich, dass Hersteller Gigabyte bei seinem Aorus FI25F auf eine erstaunliche Reaktionszeit von gerade einmal 0,4 ms kommt. Schließlich haben die Experten von TFT Central einmal durchgerechnet, welche Bildwiederholrate für welchen MPRT-Wert sorgen kann. Klassische LCD-Monitore ohne viel Schnick Schnack besitzen in der Regel eine Bildwiederholrate von 60 Hz. Damit bieten sie einen MPRT-Wert von 16,67 ms. Wenn ein LCD-Monitor 120 Hz Bildwiederholrate hat, liegt die Reaktionszeit schon bei 8,33 ms. Wenn man die Rechnung mit 240 Hz Bildwiederholrate fortführt, kommt man bei 4,16 ms an. Für einen MPRT-Wert von 1 ms bräuchte man dementsprechend bereits ein IPS-Panel mit mindestens 1.000 Hz. Eine derart hohe Bildwiederholrate ist aber noch Zukunftsmusik. Wie schafft es der Aorus FI25F also auf 0,4 ms?
Hersteller Gigabyte setzt bei seinem rasend schnellen Gaming-Monitor auf die Technik des Backlight Strobing. Mittels dieses Tricks wird die Hintergrundbeleuchtung des Monitors in schnellen Wechseln an- bzw. ausgeschaltet. Im Endergebnis erhält man viele aufeinanderfolgende Schwarzbilder, die dafür sorgen sollen, dass die Bewegungsunschärfe der Bilder zusätzlich reduziert wird. Im Zuge dessen schafft es der Aorus FI25F auch ohne eine gigantische Bildwiederholrate auf Reaktionszeiten unter 1 ms. Es ist jedoch nach wie vor rätselhaft, wie Gigabyte den utopischen Wert von 0,4 ms erreichen will. Um dies schlussendlich nachprüfen zu können, muss man den Monitor wohl einen ausführlichen Test unterziehen. Dennoch wird hier wieder einmal deutlich, dass gute Zahlen in aller erster Linie Marketing-Zwecken dienen und leider viel zu oft zu Verwirrung auf Kundenseite führen.
Auch der Rest kann sich sehen lassen
Doch leider geraten bei den ganzen Ausschweifungen zum Thema Bildwiederholrate und Reaktionszeit die anderen technischen Details des Gaming-Monitors in den Hintergrund. Dabei können auch diese sich sehen lassen. der 24,5 Zoll große Monitor kommt mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln daher. Das entspricht einer zeitgemäßen Full HD Auflösung. Darüber hinaus soll der Monitor eine Farbtiefe von 8 Bit bieten und den sRGB Farbraum zu 100 % abdecken. Auch bei den Kontrasten soll er punkten können. Dank einer Helligkeit von 400 cd/m² erreicht er Kontrastwerte von 1.000:1. Gamer werden sich darüber freuen, dass der Aorus FI25F die Voraussetzungen für AMD FreeSync Premium sowie DisplayHDR 400 erfüllt. In Sachen Anschlüssen klingt der Gaming-Monitor auch überzeugend. Neben DisplayPort 1.2 sollen zwei HDMI 2.0 Anschlüsse, zwei USB-3.0 Buchsen sowie ein Kopfhörerausgang an Bord sein. Gigabyte möchte auch bei der Ergonomie punkten. Der Monitor lässt sich nicht nur horizontal und vertikal schwenken, sondern auch in der Höhe und Neigung anpassen. Für das gewisse Etwas sorgen rückseitig angebrachte RGB-LEDs. Diese kann man bequem per Software steuern.
Preis und Verfügbarkeit
Leider lässt Hersteller Gigabyte uns sowohl beim Preis als auch beim Release des vielversprechenden Gaming-Monitors im Dunkeln. Sobald wir aber mehr wissen, werden wir Euch informieren.