Peripherie-Hersteller Razer hat die Übernahme von Interhaptics bekannt gegeben. Gemeinsam will man die Ambitionen von Razer im Bereich haptischer Technologien vorantreiben und eng mit den Spielestudios zusammenarbeiten, um die HyperSense-Produkte weiter zu verbessern. Im Gaming-Headset Razer Kraken V3 HyperSense (unser Test) konnte das haptische Vibrationsfeedback bereits überzeugen.
Razer übernimmt Interhaptics
Razer hat die Übernahme von 100 Prozent der Anteile an Go Touch VR SAS, auch bekannt als Interhaptics, bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um die führende Haptik-Entwicklungsplattform für Spielestudios.
Das recht junge Unternehmen wurde erst im Jahr 2017 gegründet und hat es sich seither zur Aufgabe gemacht, realistische und immersive Haptiklösungen für PC-, Konsolen-, Mobile- und XR-Entwickler bereitzustellen. Dazu zählt beispielsweise die Interhaptics Engine, die verschiedene Techniken miteinander kombiniert.
Razer selbst gilt mit der eigenen HyperSense-Technologie als Vorreiter im Bereich des haptischen Feedbacks und präsentierte seinerzeit im Jahr 2018 mit dem Razer Nari Ultimate seine erste proprietäre Lösung. Erst kürzlich führte man die Technologie mit den Headsets Razer Kraken V3 HyperSense und Kraken V3 Pro mit HyperSense auf ein neues Level. Auch in unserem Testbericht zeigten wir uns angetan:
Wirklich überrascht waren wir im Razer Kraken V3 HyperSense Test davon, wie detailliert und differenziert die Vibrationen in der Praxis ausfallen. Die Explosion einer Granate in Apex Legends resultiert in unmittelbarer Nähe beispielsweise in deutlich stärkeren Vibrationen als in größerer Entfernung.
Verbessertes haptisches Feedback
Das haptische Feedback der HyperSense-Technologie erweckt aber nicht nur in Gaming-Headsets des Herstellers Games, Filme oder Musik zum Leben. Mittlerweile findet man sie beispielsweise auch im Gaming-Stuhl Razer Enki Pro HyperSense, den man auf der CES 2022 der Öffentlichkeit präsentierte.
Im Inneren des Gaming-Chairs werkelt ein fortgeschrittener haptischer Motor, der eine Vielzahl an Vibrationen, Texturen und Bewegungen spürbar machen kann. Insgesamt können so rund 65.000 haptische Variationen erlebt werden. Zum Start werden bereits über 2.200 Spiele, Filme oder Musiktitel unterstützt. Doch selbst Titel, die nicht direkt von der Software unterstützt werden, profitieren von den Features.
Mit der Übernahme von Interhaptics ist Razer nun darauf ausgerichtet, HyperSense auf weitere Produkte zu bringen und das Haptik-Ökosystem zusammen mit Spielestudios auf mehreren Plattformen aufzubauen.
„Haptik ist sehr wichtig für Gamer. Über die Möglichkeit, mit Razer zusammenzuarbeiten, haben wir daher nicht lange überlegen müssen, da sie Gamern das fesselndste Spielerlebnis bieten wollen, und wir freuen uns darauf, dies gemeinsam als Teil der Razer-Familie zu tun,“ verrät Eric Vezzoli, CEO von Interhaptics.
Vezzoli wird nach der Übernahme durch Razer den Posten als Associate Director of Haptics bei Razer bekleiden. Interhaptics soll jedoch als eigenständiges Unternehmen weiterhin bestehen bleiben, aber eng in das Razer-Ökosystem integriert werden. Gemeinsam will man das haptische Feedback um die HyperSense-Technologie fortan weiter ausbauen und auf neue Produkte ausweiten.
Wir sind gespannt, was uns da zukünftig alles erwartet. Alvin Cheung, Senior Vice President von Razers Hardware Business Unit zeigt sich zuversichtlich: „Interhaptics bringt führende Expertise im Bereich Haptik mit und ihre Entwicklungsplattform wird genutzt, um das HyperSense-Ökosystem zu erweitern.“