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Samsungs Flaggschiff: Das Galaxy S6 edge+ im Test

Im August 2015 hat Samsung sein aktuelles Top-Modell, das S6 edge+ präsentiert. Es ist jetzt zwar nicht mehr ganz taufrisch, für viele jedoch sicherlich immer noch interessant. Wir haben uns das aktuelle Samsung Flaggschiff, das noch größer und besser als das S6 Edge ist, mal genau angeschaut. Das Smartphone ist zwar top, der Aufpreis für die gebogenen Kanten lohnen sich meiner Meinung nach jedoch nicht. Alles weitere erfahrt ihr im Folgenden.

Design und Verarbeitung

Die Optik des Galaxy S6 edge+ unterscheidet sich nur in der Größe zum Galaxy S6 edge. So findet man genauso das abgerundete Display vor. Sowohl die Rückseite, als auch die Front besteht auf Glas. Dazu gibt es einen Metallrahmen, sodass das Gerät insgesamt sehr hochwertig aussieht und sich auch entsprechend anfühlt. Der Übergang zwischen Glas und Metallrahmen ist nämlich sehr angenehm abgerundet und fühlt sich sehr gut an. Die Verarbeitung ist wie von Samsung gewohnt – top. Es gibt keine Spaltmaße, was man bei einem Unibody-Gerät dieser Preisklasse auch erwarten kann.

Samsung Galaxy S6 edge+ Vorderseite

Das Galaxy S6 edge+ ist mit 154,4 x 75,8 x 6,9 mm ein richtiger Brocken, der aber dennoch angenehm dünn ist. Außerdem wiegt er mit 153 g relativ wenig für die Größe. Der Fingerabdrucksensor befindet sich in der Home-Taste und ist somit sofort erreichbar. Die rückseitige Kamera steht leider hervor, was vor allem beim Ablegen sehr störend ist. Das Smartphone wackelt dann gerne mal auf dem Tisch hin und her.

Durch den großflächigen Glaseinsatz ist das Galaxy S6 edge+ natürlich auch empfindlich gegenüber rauen Materialien oder Stürzen. Glas bricht schnell, auch wenn es in diesem Fall Gorilla Glas 4 ist. Außerdem ist Gorilla Glas leider empfänglich gegenüber Kratzern, weshalb ich nur zu einer Hülle und Folie zum Schutz raten kann.

Samsung Galaxy S6 edge+ Rückseite

Der Akku ist fest verbaut und kann nicht ohne weiteres ausgetauscht werden. Außerdem besitzt das Galaxy S6 edge+ keine IP-Zertifizierung, ist also nicht wasserdicht. Der Speicher ist fest vorgegeben und kann nicht erweitert werden, man hat also nur einen SIM-Slot.

Insgesamt wirkt das Samsung Galaxy S6 edge+ also sehr edel, aber auch fragil. Man sollte diesen Brocken zu schützen wissen.

Display

Das Display des Galaxy S6 edge+ ist 5,7 Zoll groß und bietet eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel. Damit löst es mit 515 dpi (Pixel pro Zoll) auf und bezaubert mit dem Super-AMOLED-Display ein bezauberndes Bild. Die Farben sind satt, die Schwarzwerte sind hervorragend und die Blickwinkelstabilität kann auch überzeugen.

Die Helligkeit ist mit 400 cd/m² auch ausreichend, man kann also auch im Sonnenschein noch seine Nachrichten lesen und das Smartphone bedienen.

Das Display gefällt also, einzig negativ fallen die abgerundeten Kanten auf, denn diese spiegeln gerne mal einfallendes Licht und versauen so den Blick auf den Displayrand.

Hardware

Bei der Hardware lässt sich Samsung nicht lumpen und setzt auf eine leistungsstarke Eigenentwicklung. Der Exynos 7420 Prozessor, der auch schon im Samsung Galaxy S6 edge zum Einsatz kam, bietet 8x 2,1 GHz und ist somit ganz vorne mit dabei. Unterstützt wird dieser von einer Mali T760 MP8 Grafikeinheit und 4 GB RAM.

Das ist genug Leistung um alle aktuellen Apps und Spiele flüssig darzustellen. Auch wenn die TouchWiz-Oberfläche ein Performance-Fresser ist, läuft alles flüssig und ohne Verzögerung.

Als interner Speicher gibt es das Smartphone mit 32 oder 64 GB, die aber nicht per microSD-Karte erweitert werden können. Wenn man die 32 GB Version nimmt, kann das schnell mal knapp werden, da nur 24 GB effektiv nutzbar sind. Und da das Smartphone 4K-Videos aufnehmen kann und auch Spiele gerne mal größer als 1 GB sind, ist der Speicher schneller verbraucht als man denkt.

Verbunden wird das Galaxy S6 edge+ per microUSB – leider noch Typ-B und kein Typ-C. Außerdem gibt es Bluetooth 4.2 und LTE Cat 9, womit bis zu 450 MBit/s möglich sind. WLAN inklusive ac ist natürlich auch verbaut, den Infrarot-Sender der Vorgänger vermisst man jedoch.

Multimedia

Die Kameras des Smartphones können überzeugen. Die Hauptkamera bietet 16 Megapixel, die Frontkamera „nur“ 5 Megapixel. Da beide jedoch eine f1.9 Blende besitzen, kommen auch bei schlechteren Lichtverhältnissen sehr gute Fotos heraus. Da können sich andere Hersteller noch etwas abgucken.

Dazu gibt es einen optischen Bildstabilisator (OIS) sowie für Videos einen Software-Stabilisator (VDIS). Die Bilder sind knackig und haben eine sehr hohe Bildschärfe, es gibt selbst bei wenig Licht kaum Bildrauschen. Auch Nahaufnahmen sind gut möglich, wie man an den Bildern sieht.

Videos können in 4K (3.840 x 2.160 Pixel) aufgenommen werden, dann gibt es jedoch keine Bildstabilisierung mehr und es können auch keine Fotos während der Video-Aufnahme geschossen werden. Bei niedrigeren Aufnahmen ist beides möglich.

Die Kamera ist schnell per Doppeltipp auf den Homebutton erreichbar und auch ein Livebroadcast zu YouTube ist möglich.

Der Sound des Galaxy S6 edge+ ist auch in Ordnung, damit kann man auch mal eine Weile Musik hören ohne Ohrenkrebs zu bekommen. Der Multimedia-Part des Smartphones gefällt also.

Software

Beim Betriebssystem setzt Samsung wieder auf das aktuelle Android mit eigener TouchWiz-Oberfläche. Diese fordert zwar viele Ressourcen, macht das Smartphone aber nicht merklich langsam. Dazu gibt es das EdgeUX mit Quick-Access-Funktion, dadurch können 5 wichtige Kontakte und 5 wichtige Apps per Schnellzugriff gestartet werden. Dazu klappt man einfach auf der abgerundeten Kante ein Menü auf.

Der Seitenbildschirm ist individuell einstellbar, so kann man die Position des Ausklapp-Punkts einfach umstellen. Die Inhalte sind natürlich auch anpassbar. Ausgekklappt wird das Menü indem man vom Rand nach Innen streicht.

Nett gemacht ist auch der Nachtmodus, wenn Nachts die Uhrzeit auf dem Bildschirmrand erscheint. Die genauen Funktionen könnt ihr euch in den Screenshots angucken.

 

Zubehör

Beim Zubehör liefert Samsung wieder alles mit, obwohl ich inzwischen lieber auf die Kopfhörer verzichten würde. Die mitgelieferten sind zwar nicht absolut schlecht, wie bei vielen anderen Smartphone-Herstellern, doch man kann sie sich einfach sparen. Dazu gibt es natürlich noch Ladekabel und -Adapter sowie eine Nadel zum Öffnen des SIM-Kartenslots.

Samsung Galaxy S6 edge+ Zubehör

Akku

Im Galaxy S6 egde+ verbaut Samsung einen 3.000 mAh Akku. Man könnte meinen, dass das für dieses große und leistungsstarke Smartphone zu wenig ist, doch ich muss sagen: Es reicht aus. Ich benutze mein Smartphone recht oft und es vibriert durch Mails, Whatsapp etc. dauernd. Dennoch bin ich problemlos über den Tag gekommen und hatte am Ende noch Reserven – auch wenn ich mal 20 Stunden oder länger unterwegs war. Aber nach einem Arbeitstag ist dann eben doch Schluss.

Falls man doch mal zwischendurch laden muss, gibt es jedoch die Schnellladefunktion per Kabel oder das induktive Laden per Qi-Standard.

Empfang und Sprachqualität

Die Sprachqualität beim Telefonieren ist sehr gut, man versteht seinen Gegenüber und es gibt auch kein Rauschen zu hören. Der Klang ist sehr natürlich. Der Gesprächspartner kann auch zufrieden sein, denn die Umgebungsgeräusche werden sehr gut unterdrückt – auch wenn man das Smartphone auf Lautsprecher stellt.

Der Empfang kann auch überzeugen und ich hatte keine Aussetzer. Dabei wird die Geschwindigkeit von LTE von ausgenutzt und es gibt nichts zu bemängeln.

Fazit

Insgesamt bietet Samsung mit dem Galaxy S6 edge+ wieder ein schickes Flaggschiff mit entsprechender Leistung, Handhabung und Optik. Allerdings fehlt USB Typ-C, der Speicher ist nicht erweiterbar und die abgerundeten Kanten sind eigentlich nur optischer Natur, denn das dortige Menü könnte man auch auf „normalen“ Smartphone-Displays integrieren. Lediglich bei der Nachtuhr sehe ich das abgerundete Display als Vorteil.

Die Glas-Optik ist sehr schick und elegant, ist dafür jedoch auch anfällig gegenüber Kratzern und Bruch. Ich habe mit meinem persönlichen Samsung Galaxy S6, was ja auch auf Gorilla Glas 4 setzt, keine guten Erfahrungen damit gemacht – ohne Hülle und Folie geht nichts. Die abstehende Kamera, so gut sie auch ist, stört mich auch ein wenig.

Die Hardware läuft jedoch rund und kann überzeugen und das Äußere ist ja Geschmackssache. Ich würde jedoch jederzeit wieder zum normalen Galaxy S6 greifen, da ich keinen wirklichen Mehrwert in den abgerundeten Kanten sehe.

Wie bei allen Smartphones empfehlen wir auch hier den Einsatz einer Glasfolie zum Schutz des Displays.

Bewertung94

Samsung Galaxy S6 edge+

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Empfang

Überzeugendes Flaggschiff!

Die Hardware, vor allem die Kamera, kann überzeugen! Das Smartphone ist edel und liegt gut in der Hand, man muss sich jedoch immer Sorgen um das Glas machen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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