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Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO Test – der Wasserkühler aus Custom-Parts

Alphacool gehört neben wenigen anderen Marken wie EK Waterblocks zu den Urgesteinen im Bereich der Wasserkühlungen. So sind Alphacool-Radiatoren aus Kupfer bereits seit langer Zeit in vielen Custom-Wasserkühlungen zu finden. Mit der Eisbaer-Serie hat Alphacool einen frischen Wind in die Branche gebracht. Denn anstatt als geschlossene AIO-Systeme oder Custom-Wasserkühlungen aus Einzelteilen zu kommen, bestehen die verschiedenen Alphacool-Eisbaer-Systeme aus vorgefüllten und somit direkt einsatzbereiten Custom-Parts. Die RGB-beleuchtete Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO unterziehen wir hier einem Test und erläutern die Möglichkeiten.

Spezifikationen

Da die Komponenten auch aus dem Custom-Wasserkühlungs-Bereich stammen und sie auch einzeln (weiter-)verwendet werden können, werden die Komponenten getrennt aufgelistet:

Kühlerboden-Pumpeneinheit

Sockelkompatibilität Intel: 1056 / 1155 / 1150 / 1151 / 1200 / 1700 / 2011 / 2011-3 / 2066
AMD: AM4 / AM5 / TR4 / sTRX4 / sWRX8 / SP3
Größe (L x B x H) 66 x 66 x 69 mm
Material Kühlerboden vernickeltes Kupfer
Material Gehäuse und Ausgleichsbehälter Nylon und Acryl
Pumpe DC-LT2
Drehzahl Pumpe 2600 RPM
Maximaler Durchfluss 72 L/h
Anschlüsse 2x G1/4“
Fill-Port G1/4″
Stromaufnahme 3,2 W

Radiator

Größe (L x B x H) 391,5 x 124 x 30 mm
Material Kühlsystem Kupfer
Material Gewinde Messing
Material Außengehäuse Rostfreier Stahl
Lüfterkompatibilität 120 mm
Lüfteranzahl 3x einseitig (im Lieferumfang) / 6x beidseitig (optional)
Finnenabstand 18 FPI

Lüfter

Größe (L x B x H) 120 x 120 x 25 mm
Drehzahl 2500 RPM
Anschluss 4-Pin PWM
Kabellänge 40 cm
Druck 3,17 mm/H₂O
Luftdurchsatz 118 m³/h
Lautstärke bis 31,5 dB(A)
ARGB LEDs 20

Sonstige

Flüssigkeit destilliertes Wasser mit Glysantin
Schnellverschluss Nylon, 95 x 27 mm
Schlauch 12,7 / 7,6 mm
Schlauchlänge 40 cm
Schlauchmaterial TPV (EPDM/PP) in schwarz
Anschlüsse Messing

Verpackung

Die Verpackung der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO ist schwarz und zeigt die leuchtende Pumpeneinheit. Wenn man den Karton öffnet, findet man darin die Komponenten gut geschützt in einer Pappe nach dem Eierkartonprinzip, die zu Beginn mit einer Schaumstoffschich bedeckt sind, auf der die Anleitung sitzt. Zusätzlich sind alle Teile in Folie eingepackt, was eine ganze Menge Plastik ist nach dem Auspacken.

Lieferumfang

  • Umfangreiches Montagematerial für viele Intel- und AMD-Sockel bis hin in den professionellen Bereich
  • Hochleistungs-Wärmeleitpaste
  • Adapter

Abgesehen vom Radiator, der ab Werk mit der Pumpeneinheit verbunden ist, und den Lüftern, gibt es natürlich noch das Montagematerial. Dabei unterstützt dieses System eine große Menge an – auch älteren – Mainstream-Sockeln. Zu Intels zum Testzeitpunkt aktuellsten Sockel LGA 1700 war das Montageset ebenfalls beigelegt, auch wenn es auf der Verpackung noch nicht genannt war. Außerdem finden sich im Lieferumfang der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO eine kleine Tube Alphacool Subzero, was eine Hochleistungs-Wärmeleitpaste ist und einzeln gekauft recht viel kostet. Daneben finden sich Schrauben zur Befestigung der Lüfter und des Radiators.

Auch verschiedene Adapter sind dabei: Ein Splitter für die Lüfterkabel, ein Adapter der proprietären RGB-Stecker auf ARGB und ein kleiner RGB-Controller, der via SATA angesteuert wird und auch einen 3-Pin-Anschluss für die Pumpe bietet, wenn man auf dem Mainboard keinen entsprechenden Stecker sitzen hat.

Last but not least ist die Anleitung dabei, die man für die Montage unbedingt benötigt, um alle Einzelteile zusammenzufinden.

Konzept

  • AIO aus vormontierten und gefüllten Custom-Teilen
  • Große Flexibilität bei Erweiterung und Wartung
  • Wiederverwendung von Einzelteilen beim Bau einer Custom-Wasserkühlung

Die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO wird zwar in Form einer direkt verwendbaren All-in-One-Wasserkühlung (AIO) geschickt, ist aber prinzipiell eine vorgefüllte Custom-Wasserkühlung. Dies bietet gegenüber regulären AIOs einige echte Vorteile und macht das System tendenziell nachhaltiger. Einerseits kann man selbst Wartungen durchführen: Gibt es mit der Zeit einen Flüssigkeitsverlust, kann man das System über einen Fill-Port nachfüllen. Hat man weitere Komponenten, wie beispielsweise weitere Radiatoren oder einen Wasserkühler für Grafikkarten, kann man diese einbinden. Hierfür bietet Alphacool selbst auch Modelle mit einfachem Schnellverschluss an.

Aber auch, wenn es außerhalb der Garantiezeit zu Schäden kommen sollte, kann man die defekten Komponenten austauschen und das System wieder in Betrieb nehmen, was bei regulären AIOs schwer bis unmöglich oder zumindest unwirtschaftlich ist. Last but not least kann man einzelne Komponenten, wie beispielsweise den Radiator, aus dem Eisbaer-System bei der zukünftigen Gestaltung von Custom-Loops wiederverwenden und kann so die jetzt getätigte Investition weiterhin nutzen. Kurzum: Das Konzept kann sich als echter Mehrwert für Enthusiasten herausstellen.

Design

Auf den ersten Blick wirkt die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO im Test wie eine reguläre AIO: Der schwarze Radiator ist über zwei Schläuche mit der Pumpeneinheit verbunden und drei RGB-Lüfter liegen bei. Erst auf den zweiten Blick fallen einige Eigenheiten auf, die normalerweise nicht zu finden sind, wie beispielsweise der Fill-Port und der Schnellverschluss an einem der beiden Schläuche. Was auch auffällt, das ist die Position der Schlauchanschlüsse und der Kabel auf der Pumpeneinheit. Wo bei den meisten AIOs die Anschlüsse auf einer Seite sitzen, gehen diese an der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO nach vorne heraus. Bei den Schläuchen ist das keinerlei Problem, aber die Kabel lassen sich so nicht unsichtbar verlegen.

Davon abgesehen hat die Pumpeneinheit passend zum Namen einen Eisbär-Kopf auf der Unter- und auf der Vorderseite angebracht, der beleuchtet ist. Allerdings ist die Beleuchtung der Pumpenkopf-Akzente eher zurückhaltend gegenüber den kräftig leuchtenden Lüftern, die sowohl beleuchtete Lüfterblätter als auch einen beleuchteten Rahmen besitzen.

Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO und Aurora Rise Lüfter im PC
Die Aurora Rise sind gut beleuchtete Lüfter mit schön beleuchteten Kanten.

Verarbeitung

Die Lüfter

Wo sich die Feature-Liste der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO sehr solide liest, war das Modell im Test zwar ordentlich verarbeitet, aber nicht überragend. Diese laut der Verpackung neuen Alphacool Aurora Rise wirken eher mittelmäßig. Die Lüfterblätter sind recht dünn und haben viel Platz zu den Rändern. Auch das Material der Lüfter fühlt sich nicht nach Premium-Qualität an. Dennoch ist der Rahmen recht verwindungssteif und insgesamt wirken die Lüfter nach typischer Mittelklasse. Jeder Lüfter besitzt zwei Kabel – eines zur Lüftersteuerung und eines für die digitale RGB-Steuerung. Außerdem ist die Rahmenform der Lüfter so gehalten, dass Luft aus den Zwischenräumen wieder nach vorne dringen kann, statt komplett durch den Radiator gedrückt zu werden.

Der Radiator

Der Radiator an der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO ist ein dichter Alphacool NexXxoS ST30 HPE, der im Gegensatz zu regulären Versionen dichter ist und somit mehr Wärme ableiten kann. Die Verarbeitung des Radiators ist gut, wenn auch Kupfer recht weich ist und somit die Lamellen nicht ganz so gerade sind wie an einigen anderen Modellen. Auf den ersten Blick wirkt der Radiator bis auf das Logo komplett schwarz, doch man erkennt mit einem richtigen Blickwinkel die Kupferfarbe.

Die Pumpeneinheit mit Kühlerboden

Der Kühlerboden der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO besteht aus vernickeltem Kupfer und ist sehr glatt und hochglänzend verarbeitet. Der restliche Pumpenkörper ist aus Kunststoff, wirkt dabei aber robust.

Durch den Fill-Port kann man die Flüssigkeit nachfüllen, falls dies nötig sein sollte. Dies ist durch das Fender gut zu sehen, da man durch die Scheibe in den Ausgleichsbehälter sehen kann. Das zugehörige Montagematerial wirkt hochwertig und auch die Backplate für Intel-Systeme ist robust aus Metall gefertigt.

Montage

  • Montage ist kein Hexenwerk, aber komplexer als bei vielen Mainstream-Systemen
  • Teilweise mangelnde Informationen

Die Montage des Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO läuft für unterschiedliche Sockel auf verschiedene Weisen ab. Das Testsystem sitzt auf einer AM4-Plattform, daher wird dies als Beispiel herausgepickt. Für unterschiedliche Sockel werden zunächst Rahmen an der Pumpeneinheit befestigt. Diese werden von beiden Seiten aufgeschoben, bis sie mit einem kräftigen Druck einrasten. Der hier verwendete Satz kann neben AM4 auch für frühere AMD-Sockel, wie beispielsweise AM3 genutzt werden, daher sind die Schlitze für die Schrauben zur Befestigung nicht rund, sondern die Schrauben können darin verschoben werden, bis sie für das jeweils gewählte System passen.

Die Schrauben werden nun aus einem Satz an Teilen entsprechend der Anleitung zusammengesetzt und mit einer Mutter an den Ansteckrahmen festgezogen. Was im Gegensatz zu den jeweils nötigen Teilen nicht in der Anleitung steht, das ist die Info, wie weit man die Mutter festziehen soll. Lediglich die Info, dass man kein Wergzeug nutzen soll. So habe ich die Mutter so fest gezogen, wie es ohne Werkzeug ging, was doch bis nah an den Anschlag ging. Nun kommt die Wärmeleitpaste auf den Prozessor und die Schrauben können direkt in die AMD-Backplate geschraubt werden, um den Kühlkörper zu befestigen. Hier bin ich im Test ohne Werkzeug nicht weit gekommen und habe entgegen der Anleitung einen Schraubendreher in den Einsatz gebracht. Nun noch Lüfter und Radiator in Position gebracht – fertig.

Ansteuerung

  • Lüfter und Pumpe werden über reguläre Header angesprochen
  • RGB-Anschlüsse sind proprietär, aber ein Adapter auf reguläre ARGB-Header ist dabei
  • RGB-Controller ist dabei, falls man keinen entsprechenden Anschluss im Case oder auf dem Mainboard besitzt

Die Pumpe der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO wird über ein 3-Pin-Lüfterkabel versorgt. Hier kann man entweder auf Mainboard-Anschlüsse zurückgreifen oder auf den RGB-Adapter, der auch einen Anschluss für die Pumpe besitzt. In diesem Test habe ich den Mainboard-Header genommen, da man damit die Drehzahl auslesen und bei Bedarf regulieren kann.

Pumpeneinheit der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO
Die Pumpeneinheit-Beleuchtung der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO wird zusammen mit den Lüftern geregelt.

Die Lüfter haben reguläre 4-Pin-PWM-Lüfteranschlüsse und können über das 3-fach-Splitkabel an einen Header angeschlossen werden. Die RGB-Kabel können allesamt miteinander verbunden werden – inklusive dem von der Pumpeneinheit – und dann ebenfalls wahlweise an den mitgelieferten RGB-Controller angeschlossen werden oder ans Mainboard. Für beide braucht man den Adapter, der die proprietären Anschlüsse (mit immerhin einem recht guten Halt und kleinen Maßen) auf einen ARGB-Anschluss bringt.

Der RGB-Controller bietet 10 verschiedene Modi. Dazu gehören unterschiedliche Muster (Blinken, Drehen, solide Farbe) und auch RGB-Modi (von wechselnden Farben bis zu mehreren Farben gleichzeitig. Mit einer weiteren Taste kann man die Geschwindigkeit festlegen bei bewegten Modi – von recht langsam in sieben Stufen bis wirklich extrem schnell. Der letzte Knopf wählt die Farbe bei Modi mit Einzelfarben. Kurzum: Er bietet alles, was man braucht. Da man ihn aber im Gehäuseinneren verstauen wird, muss man das Gehäuse für Änderungen öffnen.

Erweiterbarkeit

  • Zusätzliche Radiatoren können ergänzt werden
  • Grafikkartenkühler können in das System eingebunden werden
  • Test mit einem zusätzlichen 280-mm-Radiator

Von Alphacool gibt es vorgefüllte Radiatoren mit Schnellverschluss, die man in das System einbinden kann. Dadurch kann man den Headroom der Wärmekapazität erhöhen und die Leistungsfähigkeit steigern. Also führen wir auch gleich einen Test durch, wo die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO diese Funktion schon bietet. Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine Grafikkarten-AIO mit einzubinden; doch hier muss man auf die Kompatibilität vom Kühler zu den Grafikkarten achten.

Für den Test wird nach den Messungen der Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO im Ursprungszustand der Alphacool NexXxos 280 in der vorgefüllten Version mit eingebaut.

Verarbeitung und Merkmale sind quasi identisch zum werksseitig mitgelieferten Radiator. Allerdings sieht man, dass keine Lüfter mitgeliefert werden, was die Kosten erhöht, wenn man nicht bereits Lüfter besitzt, die man dafür verwenden möchte. Dafür jedoch Schrauben für unterschiedliche Dicken von Lüftern. Und diese Schrauben kann man auf den ersten Blick unterscheiden durch die unterschiedlichen Schraubenköpfe. Die mit Kreuzschlitz sind für reguläre Lüfter mit einer Dicke von 25 mm, wie die später im Test genutzten be Quiet! Silent Wings Pro 4 140 mm. Dagegen kommen die anderen Schrauben mit Sechskant-Kopf (und mitgeliefertem Werkzeug) und sind für dickere Lüfter, wie beispielsweise die im folgenden Bild rechts abgebildeten Noiseblocker NB-eLoop X:

Unterschiedlich dicke Lüfter und dazu passende Schrauben.
be Quiet! Silent Wings Pro 4 (links) sind formmäßig normal, während der Noiseblocker NB-eLoop X (rechts) dicker ist und längere Schrauben braucht.

 

Montage des Zusatzradiators

  • Schnellverschlüsse werden über ein Gewinde geöffnet und geschlossen
  • Man muss sich an den verfügbaren Schlauchlängen orientieren
  • Mit einer gesteigerten Anzahl an Komponenten hängen die Schläuche etwas chaotisch

Die Montage des zusätzlichen Radiators aus Alphacools vorgefüllter NexXxos-Reihe ist recht einfach. Dafür muss die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO nicht ausgebaut werden. Im Gegenteil ist es einfacher mit dem bereits montierten System. Zunächst habe ich nachgesehen, in welcher Ausrichtung der Radiator ins Gehäuse kommt, denn man ist durch die Schlauchlängen und die Position der Schnellverschlüsse eingeschränkt. Danach habe ich die Lüfter montiert und den Radiator mit den kurzen Schrauben (die bei den regulären Lüfterschrauben in der Plastiktüte waren) festgeschraubt. Nun wird der Schnellverschluss an der AIO über ein Gewinde aufgedreht (Tuch parat halten – ein paar Tropfen kommen raus) und mit den Enden der Schnellverschlüsse am NexXxos-Radiator angeschraubt.

So simpel ist das und man hat nun zwei Radiatoren im Loop. Ein Nachteil der einfachen AIO-Erweiterung mit den Schnellverschlüssen ist, dass die Schläuche eine feste Länge haben und diese nun unter Umständen etwas chaotisch herumschlackern. Ganz so ordentlich, wie man es mit einer richtigen Custom-Wasserkühlung hinbekommt oder wie eine reguläre AIO aussieht, wird das nicht. Damit kann der Test beginnen!

Testablauf

  • Test gegen reguläre AIOs ohne Erweiterungsmöglichkeit
  • Test gegen Schwestermodell Eisbaer Pro Aurora 360
  • Test mit einheitlichen Premium-Lüftern
  • Test mit Zusatzradiator

Für den Test werden die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO und andere 360-mm-Wasserkühlungen mit der Wärmeleitpaste Alphacool Subzero im Testsystem in der Front des Fractal Design Pop XL Air verbaut. Der gekühlte Prozessor ist ein AMD Ryzen 5 5950X mit einer 4,3 Ghz All-Core-Übertaktung bei 1,25V Spitzenspannung, was bei Cinebench zu einem Stromverbrauch von rund 160 W führt.

Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO Test System
Die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO mit den Aurora Rise Lüftern vorne im Testsystem.

Für den Testablauf werden die Kühler zunächst durch 10 Minuten in Cinebench auf die kontante Höchsttemperatur gebracht. Dann wird die Prozessortemperatur für eine Minute gemessen und die Durchschnittstemperatur des Zeitraums gemessen. Anschließend wird von der Temperatur die aktuelle Raumtemperatur abgezogen, um auch bei schwankenden Raumtemperaturen keine verfälschten Ergebnisse zu bekommen. Das Temperaturdelta wird in Kelvin angegeben.

Die Pumpe läuft in allen Fällen auf voller Leistung, die Lüfter werden für die beste Vergleichbarkeit bei 25, 50, 75 und 100% Leistung festgesetzt.

Um nun abzuschätzen, wie gut die Leistung der Lüfter und wie gut die des restlichen Testsystems ist, wird anschließend der Test wiederholt mit einheitlichen Premium-Lüftern, den be Quiet! Silent Wings Pro 4.

Die getesteten Kühler sind diese:

Testergebnisse in Leistung und Lautstärke

Die Ergebnisse sind folgendermaßen ausgefallen:

25% PWM 50% PWM 75% PWM 100% PWM
Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO 61,8 K @ 930 RPM, 40 dB 53,3 K @ 1650 RPM, 48 dB 50,9 K @ 2150 RPM, 55 dB 49,9 K @ 2550 RPM, 60 dB
Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO mit be Quiet! Silent Wings Pro 4 (UHS) 55 K @ 950 RPM, 39 dB 49,5 K @ 1600 RPM, 43 dB 48,3 K @ 2200 RPM, 48 dB 47,7 K @ 2750 RPM, 54 dB
Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO mit nexXxos Eiswolf 280 mm und be Quiet! Silent Wings Pro 4 (UHS) 53,4 K @ 950 RPM (120 mm) & 800 RPM (140 mm), 39 dB 48,6 K @ 1600 RPM (120 mm) & 1250 RPM (140 mm), 43 dB 47,5 K @ 2200 RPM (120 mm) & 1790 RPM (140 mm), 51 dB 47 K @ 2690 RPM (120 mm) & 2190 RPM (140 mm), 56 dB
AORUS Liquid Cooler 360 65,6 K @ 670 RPM, 39 dB 51,3 K @ 1320 RPM, 46 dB 48 K @ 1880 RPM, 51 dB 46,6 K @ 2350 RPM, 57 dB
AORUS Liquid Cooler 360 mit be Quiet! Silent Wings Pro 4 (UHS) 55,4 K @ 980 RPM, 39 dB 48,1 K @ 1670 RPM, 44 dB 45,4 K @ 2200 RPM, 48 dB 45 K @ 2700 RPM, 53 dB
Alphacool Eisbaer Pro Aurora 360 CPU AIO 57,7 K @ 930 RPM, 40 dB 48,8 K @ 1650 RPM, 48 dB 46,4 K @ 2170 RPM, 55 dB 45,6 K @ 2600 RPM, 60 dB
Alphacool Eisbaer Pro Aurora 360 CPU AIO mit be Quiet! Silent Wings Pro 4 (UHS) 51 K @ 950 RPM, 39 dB 45,9 K @ 1600 RPM, 43 dB 44,6 K @ 2200 RPM, 48 dB 43,9 K @ 2750 RPM, 54 dB
DeepCool LS720 52,7 K @ 840 RPM, 40 dB 45,6 K @1480 RPM, 44 dB 44 K @ 1900 RPM, 48 dB 43,3 K @ 2230 RPM, 52 dB
DeepCool LS720 mit be Quiet! Silent Wings Pro 4 (UHS) 50,6 K @ 950 RPM, 40 dB 44,8 K @ 1600 RPM, 43 dB 42,8 K @ 2200 RPM, 48 dB 42,3 K @ 2750 RPM, 54 dB

Hinweise zu der Messung: Grün bedeutet eine gute Leistung, gelb eine annehmbare Leistung und rot eine grenzwertige Leistung. Die Temperatur-Delta-Messung bedeutet, dass dieser Wert der aktuellen Raumtemperatur hinzugefügt werden muss, um einen recht exakten Wert zu erhalten. Wenn wir eine Raumtemperatur von 22,3° C haben und ein Delta von 44,8 K hinzufügen, kommen wir auf eine CPU-Temperatur von 67,1° C. Alle grünen Temperaturwerte bedeuten also, dass die CPU unter langfristiger Vollast bei einer Raumtemperatur von 20°C unterhalb von 70°C bleibt. Bei den gelben Werten liegt die CPU-Temperatur im entsprechenden Szenario zwischen 70 und 80° C und die roten Werte liegen darüber.

Ähnlich die Lautstärke: Grün ist angenehm und unauffällig, gelb ist deutlich hörbar und kann störend wirken, rot ist anstrengend laut. Hinweis hierzu: Ein Zuwachs von 6 dB entsprechen einer Verdopplung der Lautstärke.

Bewertung der Testergebnisse

  • Laute Lüfter
  • Geringste Leistung im Vergleich
  • Dennoch ist die Leistung gut

Da gibt es nicht viel schönzureden: Von den vier getesteten All-in-One-Wasserkühlern schneidet die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO relativ gesehen am schlechtesten ab. Und ist dabei – zusammen mit der Pro-Version – am lautesten. Auf der anderen Seite ist es absolut gesehen noch immer keine schlechte Leistung. Denn einerseits hält sie in jedem Lüfter-Tempo diesen recht leistungshungrigen Prozessor unterhalb der Drosselungstemperatur und andererseits kann man entsprechend des Custom-Konzepts die Leistung durch den Wechsel der Lüfter und die Ergänzung weiterer Komponenten noch steigern.

Blau beleuchteter Alphacool Aurora Rise Lüfter
Ohne Hindernis vor dem Lüfter sind diese deutlich leiser.

Fakt ist aber auch: Die mitgelieferten Alphacool Aurora Rise sind sehr laute Lüfter, wenn man sie durch ein Hindernis Luft ziehen, wie durch das Frontgitter eines Gehäuses. Wenn sie kein Hindernis vor sich haben, sind sie weitaus leiser. Wenn man sie also nicht in der Front hinter einem Frontgitter eines Gehäuses unterbringt, sondern den Radiator im Gehäuse oben anbringt, ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Lautstärkeergebnisse weitaus weniger extrem ausfallen. Für den Einsatz hinter einem entsprechenden Gitter, wie in diesem Test, sind sie allerdings nicht zu empfehlen, sodass ich hier zu einem Wechsel raten würde.

Fazit

Prinzipiell ist die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO ein guter Kühler, wenn auch eine bessere Leistung bereits günstiger zu finden ist. Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet Alphacool aber eine bessere Wartungsmöglichkeit und man kann das System erweitern und Einzelteile für eine richtige Custom-Wasserkühlung wiederverwenden. Etwas enttäuschend waren die lauten Lüfter. Insgesamt ist die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO also durchaus ein sinnvolles und ausreichend starkes System mit vielen Möglichkeiten, das in der Basisausstattung leider nicht ganz mit der preisähnlichen Konkurrenz mithalten kann.

Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO Test Award Silver

Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO

Verarbeitung
Design
Montage
Features
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

82/100

Die Alphacool Eisbaer Aurora HPE Edition 360 CPU AIO ist ein solides System mit einem hohen Nachhaltigkeitsfaktor, doch die Lüfter und die Gesamtleistung könnten besser sein.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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