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AceMagician AM08 Pro Test: Gelingt der Sprung auf den Mini-PC-Thron?

Dank AMD Ryzen 9 6900HX und 32 GB DDR5-RAM will der AceMagician AM08 Pro auf den Thron der Mini-PCs vorstoßen und auch den Geekom AS6 (unser Test) in seine Schranken weisen. Warum das aber nur bedingt gelingt, klärt unser AceMagician AM08 Pro Test.

Technische Daten

Modell AM 08 Pro
Prozessor AMD Ryzen 9 6900HX (8 Kerne, 16 Threads, 3.3 – 4.9 GHz)
Grafikleistung AMD Radeon 680M
Abmessungen (H x B x T)  189 mm x 77,8 mm x 147 mm
Gewicht 874 Gramm
Speicherplatz 512 GB SSD M.2 2280 (PCIe Gen3)
Arbeitsspeicher 32 GB DDR5-4800
Video 1x HDMI 2.0; 1x USB-C bis 4K-Auflösung@60Hz
Betriebssystem Windows 11 Pro
Konnektivität Wi-Fi 6, Gigabit-Ethernet
Anschlüsse 4x USB 3.2 Gen 1 Typ A;  1x USB4 Type-C; 1x 3,5-mm-Klinke; 1x HDMI 2.0; 1x Ethernet-LAN
Preis € 799,00 * (-10% Gutschein 72TRWVKL)

AceMagician AM08 Pro Test: Design und Verarbeitung

  • Auffälliges, dreieckig zulaufendes Design
  • Verarbeitung kann nicht überzeugen
  • Dezente RGB-Beleuchtung

Optisch orientiert sich der neue AceMagician AM08 Pro am AMR5, den wir bereits im vergangenen Jahr getestet haben. Auch das neue Modell greift die eigenwillige und nicht ganz so kompakte Form auf und fällt mit Abmessungen von 189 mm x 77,8 mm x 147 mm, sowie einem Gewicht von 874 Gramm größer und schwerer aus als viele Konkurrenten.

Das Design ist zweifelsohne Geschmackssache, mir persönlich gefällt die dreieckig zulaufende Formgebung jedoch nicht wirklich. Zumal dadurch eine VESA-Montage an Wand oder Monitor entfällt, ein Vorteil, den viele andere Mini-PCs bieten.

Vom AMR5 übernommen hat auch das neue Modell den geriffelten Regler an der Oberseite der Frontpartie, mit dem du zwischen Silent-, Auto- und Performance-Modus wechseln kannst. Ebenfalls übernommen wurde die magnetisch gehaltene rechte Seitenabdeckung, dank der sich der AceMagician AM08 Pro schnell und einfach (und vor allem ohne Werkzeug) warten lässt.

Arbeits- und Massenspeicher lassen sich erweitern, beim RAM werden maximal DDR5-4800-Module unterstützt, während eine M.2-2280-SSD und eine 2,5-Zoll-SATA-SSD im Gehäuse Platz finden.

Punktabzug gibt es allerdings bei der Verarbeitungsqualität, denn trotz des hohen Preises besteht das Gehäuse vorwiegend aus etwas billig wirkendem Kunststoff, der zumindest an den seitlichen Panelen unter Druck etwas nachgibt. Auch der Drehregler an der Oberseite wirkt etwas zu leichtgängig.

Unschön zudem: Beim Auspacken sind beide Teile mit einer Plastikfolie überzogen. An der magnetischen Seite sitzt diese derart fest, das nach dem Abziehen unschöne Reste des Klebers auf dem Gehäuse verbleiben. Das hätte man besser lösen müssen.

Ganz angenehm fällt hingegen die recht dezent gehaltene RGB-Beleuchtung aus, die sich lediglich über die Oberseite des Mini-PCs erstreckt.

Anschlüsse und Ausstattung

  • Gute Anschluss-Auswahl
  • USB 4
  • Kein SD-Kartenleser

Hinsichtlich der Anschluss-Auswahl ist der AceMagician AM08 Pro recht gut aufgestellt. So finden wir an der Vorderseite folgende Ports:

  • Einmal 3,5-mm-Klinke
  • Zweimal USB 3.2 Typ A (maximal 5 Gbps)
  • Einmal USB-Type-C 4.0 (inklusive DisplayPort-Alt-Modus)

Hinten geht es mit den zusätzlichen Anschlüssen weiter:

  • Zweimal USB 3.2 Typ A
  • Zweimal HDMI 2.0 (maximal 4K@60 Hz)
  • Einmal RJ45-Gigabit-LAN
  • Stromanschluss

AceMagician AM08 Pro Anschlüsse

Eine gute Auswahl an Ports also, wenngleich AceMagician hier nicht die neuesten Standards verwendet. Der Konkurrent aus dem Hause Geekom hat hier beispielsweise dank HDMI 2.1, DisplayPort 1.4, 2,5-Gbit-LAN und Co nochmal deutlich mehr zu bieten.

Moderne Ausstattung im AceMagician AM08 Pro

  • Schnelle CPU mit hohen Taktraten
  • Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2
  • Nur 512 GB SSD-Speicher

Sehr gut steht es jedoch um die Ausstattung des AceMagician AM08 Pro. So setzt der Mini-PC auf den AMD Ryzen 9 6900HX-Prozessor, dessen acht Kerne mit bis zu 4,9 GHz etwas höher takten als der 6900H im Geekom-Modell.

Als Grafikeinheit kommt die AMD Radeon 680M zum Einsatz, während 32 GB DDR5-4800-RAM eine hohe Systemleistung versprechen. Etwas schwachbrüstig präsentiert sich die M.2-SSD von CYX, die im PCIe 3.0-Standard angebunden ist und lediglich eine Kapazität von 512 GB aufweist.

Als drahtlose Standards kommen Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 zum Einsatz, die einen tadellosen Job abliefern. Gerade die WLAN-Geschwindigkeiten, sowie die Stabilität können sich absolut sehen lassen und erreichen fast das Maximum dessen, was unsere Leitung hergibt. Als Betriebssystem ist Windows 11 Pro vorinstalliert.

Praxistest des AceMagician AM08 Pro

  • Überzeugende Systemleistung
  • Praktischer Wechsel dank dreier Modi
  • Unter Last sehr laut

Ist Windows 11 Pro erst einmal eingerichtet und das WLAN im Nachgang verbunden, kann es auch schon losgehen. Hier legt der AceMagician AM08 Pro, entsprechend der potenten Hardware, ein sehr gutes Arbeitstempo auf das Parkett.

Multi-Tasking, Surfen, 4K-Videostreaming und leichte Bildbearbeitung meistert der Mini-PC tadellos. Mir persönlich fehlt vor allem für letzteres aber einmal mehr ein SD-Kartenleser.

Enorme Auswirkungen auf die Leistung, Wärmeentwicklung und Lautstärke haben natürlich die drei Betriebsmodi, die vor allem die Power des Prozessors beschränken. Im Silent-Modus darf sich der Ryzen 9 20 Watt genehmigen, um Performance-Modus sind es hingegen 40 Watt, während sich der Auto-Modus im Durchschnitt bei 30 Watt einpendelt, mitunter aber auch die 40 Watt ausnutzt.

Das schlägt sich auch in höheren Taktraten der 8 CPU-Kerne nieder. Allerdings kommt der Leistungszuwachs mit einem Preis: Einerseits wird die CPU mit bis zu 86 Grad Celsius deutlich wärmer, während wird im Silent-Betrieb in der Spitze nur 66 Grad Celsius gemessen haben.

Andererseits wird der AceMagician AM08 Pro im Boost auch laut. Sehr laut. Im Leerlauf messen wir rund 33 dB(A), was einen ordentlichen Wert darstellt. Allerdings drehen die Lüfter sehr schnell und häufig auf, auch bei leichteren Aufgaben.

Unter Volllast kann es dann mit 54 dB(A) schon sehr laut werden – das erreichen noch nicht einmal manche deutlich leistungsstärkere Gaming-Notebooks. Im Silent-Modus pegelt sich der Mini-PC im Idle-Betrieb bei rund 31 dB(A) in einem angenehmen Lautstärkepegel ein.

Etwas schade ist zudem, dass die Bildausgabe – sowohl via USB-C als auch per HDMI – auf 4K mit 60 Hz beschränkt ist. 120 Hz oder mehr sind also gar nicht erst möglich. Ein Wermutstropfen für alle, die den Mini-PC für Gaming-Ambitionen nutzen wollen.

AceMagician AM08 Pro
Die RGB-Beleuchtung erstreckt sich auf die Oberseite des Mini-PCs.

Benchmark: Produktivität, System, SSD und Gaming

Der Hersteller bewirbt den AceMagician AM08 Pro einmal mehr als „Mini Gaming PC“. Das wollte ich mir natürlich in der Praxis genauer anschauen und habe das Gerät in unterschiedlichen Benchmark-Tests auf die Probe gestellt.

Die Produktivitäts- und Systemleistung messe ich mit PCMark 10 und Cinebench R23. PCMark 10 simuliert bei Durchführung des Benchmarks unterschiedliche Workflows, die Textverarbeitung, Surfen im Internet und Tabellenkalkulationen miteinbeziehen.

Cinebench hingegen misst die Geschwindigkeit der CPU-Kerne einzeln, sowie im Multi-Core-Betrieb. Im Gaming-Test habe ich neben 3DMark auch ein paar Games ausprobiert. Die verschiedenen Benchmarks habe ich, wie immer, drei Mal vollständig durchlaufen lassen. Die angegebenen Ergebnisse markieren dabei immer den mittleren Wert.

SSD-Benchmark: AS-SSD

Die PCIe 3.0-SSD von Hersteller Cyx agiert auf einem erwartbaren Niveau. Mit rund 2.200 MB/s lesend und 2.500 MB/s schreibend gehen die Werte in Ordnung, vor allem bei den 4K- und 4K-64-Thrd-Leistungen schwächelt die SSD allerdings spürbar.

AceMagician AM08 Pro AS-SSD

Schade dass der Hersteller an der SSD gespart hat, was natürlich auch Auswirkungen auf die Systemleistung hat. In diesem Bereich sollte man also als erstes nachrüsten, um das Maximum aus dem Mini-PC herauszuholen.

Cinebench R23 und PCMark 10

Im rein auf die CPU-Leistung ausgelegten Benchmark Cinebenrch R23 erreicht der AceMagician AM08 Pro ein sehr gutes Ergebnis. Mit 11.572 Punkten im Multi- und 1.580 Punkten im Single-Core-Test läuft der Mini-PC im Automatik-Modus mit einem besseren Ergebnis im Ziel ein als der Geekom AS 6 mit ähnlicher CPU aber etwas niedrigerer Taktrate.

Der Wechsel in den Performance-Modus hilft dem Mini-PC hinsichtlich der Multi-Core-Leistung, die dann auf 12.596 Punkte ansteigt. Am Single-Core-Wert hingegen ändert sich nichts.

Entsprechend der ähnlichen CPU-Leistung liegen die beiden Mini-PCs mit Ryzen 9 auch im ganzheitlichen Systemtest PCMark 10 auf Augenhöhe, wobei der AM08 Pro hier auch minimal bessere Ergebnisse erzielt.

AceMagician AM08 Pro PCMark

6.776 Gesamtpunkte sind es am Schluss, lediglich im Bereich der Produktivität hat der Geekom AS 6 minimal die Nase vorn. Dennoch erzielt auch der AceMagician hier sehr gute Ergebnisse in allen Bereichen.

Benchmark Ergebnis
Cinebench R23 Multi Core 11.471 Pkt.
Cinebench R23 Single Core 1.580Pkt.
PCMark 10 Gesamtwert 6.776 Pkt.
PCMark 10 Essentials 11.127 Pkt.
PCMark 10 Productivity 9.413 Pkt.
PCMark 10 Digital Content Creation 8.060 Pkt.

Gaming- und Grafikleistung

Dass die integrierte AMD Radeon 680M eine sehr gute Grafiklösung darstellt und dem Intel Iris Xe-Pendant deutlich überlegen ist, zeigt sich in den verschiedenen Grafiktests, die ich durchgeführt habe.

Auch hier landet der AceMagician AM08 Pro überall knapp vor dem Geekom AS 6 und ermöglicht das Spielen von recht aktuellen Titeln in Full HD bei mittleren Details, wobei mit einer Reduzierung der Auflösung mitunter auch hohe Detailgrade flüssig spielbar sind.

Unterschiede zwischen Silence-, Auto- und Performance-Modus sind, abhängig vom jeweiligen Spiel, unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Final Fantasy XV-Benchmark beispielsweise sind die verschiedenen Profile besonders stark zu spüren:

Im Silence-Betrieb kommen wir auf 2.617 Punkte, im Auto-Modus auf 3.367, während im Performance-Betrieb eine leichte Steigerung auf 3.572 Punkte erkennbar ist.

Interessanterweise gibt es in Shadow of the Tomb Raider beim Vergleich zwischen Auto und Performance so gut wie keine Unterschiede, während das System den Test im Auto-Modus etwas stabiler durchlief.

Performance wird seinem Namen also definitiv gerecht. Doch die Unterschied sind eher vernachlässigbar, während die Lautstärke der Lüfter im Vergleich dazu deutlich ansteigt, sodass der Automatik-Modus in meinen Augen eigentlich immer die sinnvollere Wahl ist.

Benchmark Ergebnis
Fire Strike Gesamt 6.342 Pkt.
Time Spy Gesamt 2.561 Pkt.
Speed Way Gesamt 289 Pkt.
Final Fantasy XV (Standard Quality) 3.367 Pkt.
Shadow of the Tomb Raider (Hoch) – 1080p 37 fps

AceMagician AM08 Pro Test: Fazit

Im AceMagician AM08 Pro Test punktet der Mini-PC mit einer überzeugenden Leistung, dank der er sich in diesem Bereich an die Spitze aller bislang von uns getesteter Modelle setzt. Auch den Drehregler, der einen Wechsel zwischen drei Betriebsmodi erlaubt, finde ich recht praktisch, da sich bei leichten Aufgaben so die Lautstärke deutlich verringern und ein Spielen ein paar mehr FPS herauskitzeln lassen.

Sehr löblich ist zudem die hervorragende Wartungsoption, die dank magnetischem Seitenpanel ganz ohne Werkzeug erfolgen kann.

Auf der anderen Seite bietet der Mini-PC aber auch Anlass zur Kritik. Vor allem die etwas billig anmutende und nicht ganz so robuste Verarbeitung wird dem sehr hohen Preis in meinen Augen überhaupt nicht gerecht. Und ob das Kunststoff-Chassis auf lange Sicht den mitunter hohen Temperaturen standhalten kann, lässt sich nur schwer abschätzen.

Auch bei der Auswahl an Anschlüssen stoßen die nicht ganz so modernen Standards sauer auf, während ein paar weitere Ports dem Mini-PC gut zu Gesicht gestanden hätten. Bleibt am Ende noch der Preis, der deutlich höher ausfällt als bei manch einem ähnlich ausgestatteten (und hochwertiger verarbeiteten) Konkurrenten, denen ich aufgrund des Gesamtpaketes den Vorzug geben würde.

AceMagician AM08 Pro Test: Silver Award

AceMagician AM08 Pro

Design & Verarbeitung
Ausstattung
Leistung: System
Leistung: Gaming
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Leistungsstarker, Gaming-tauglicher Mini-PC, der sich einfach warten lässt. Hinsichtlich der Verarbeitung wird er dem sehr hohen Preis jedoch nicht gerecht, während die Lüfter unangenehm laut werden können.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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