Mit dem Razer Blade 14 will das Unternehmen aus Kalifornien ein kleines und gleichzeitig leistungsstarkes Gaming-Notebook anbieten, das nach rund einem Jahrzehnt Intel-Exklusivität auf eine AMD Ryzen-CPU setzt. Dabei soll der Laptop die Leistung eines top-aktuellen Gaming-Desktop-PCs in einem kompakten Gehäuse für unterwegs bieten. Unser Test verrät, ob das Razer Blade 14 dem Versprechen als „schnellstes Gaming-Notebook seiner Klasse“ gerecht wird.
Testkonfiguration und Modelle
Razer bietet das Blade 14 Gaming-Notebook in drei verschiedenen Varianten an, die sich hinsichtlich Auflösung, Bildwiederholrate und verbauter Grafikkarte unterscheiden. Das 1.999,99 Euro teure Basis-Modell setzt auf eine Nvidia GeForce RTX 3060 und ist mit einem 144Hz-Display samt FullHD-Auflösung ausgestattet. Für 2.399,99 Euro stattet Razer das Notebook mit einem 165Hz-QHD-Display und GeForce RTX 3070 aus, während für das Top-Modell samt GeForce RTX 3080 2.999,99 Euro aufgerufen. Alle drei Modelle setzen auf eine AMD Ryzen 9 5900HX-CPU, 16 GB RAM und eine 1 TB große SSD.
Als Leihgabe hat uns Razer für unseren Test das Spitzenmodell samt RTX 3080 zur Verfügung gestellt, dessen Tastatur allerdings auf ein QWERTY-Layout setzt. Kauft ihr das Razer Blade 14 im Handel, wird das Notebook jedoch mit einem deutschen Tastatur-Layout (QWERTZ) ausgeliefert.
Technische Daten
Prozessor | AMD Ryzen 9 5900 HX 8-Kern (3,3 GHz/4,6 GHz) |
Grafikleistung | NVIDIA GeForce RTX 3080 Laptop GPU (8 GB GDDR6 VRAM); 100 W TDP + AMD Radeon RX Vega 8 |
Display | 14″ Full HD, 144 Hz 14″ QHD, 165 Hz (Testgerät) |
Speicherplatz | 1TB SSD (M.2 NVMe PCIe 3.0 x4) installiert |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4-3200 (fest verbaut) |
Tastatur | Tastatur mit N-Key-Rollover und Einzeltasten-RGB-Beleuchtung powered by Razer Chroma |
Betriebssystem | Windows 10 Home |
Konnektivität | WiFi 6E (802.11ax); Bluetooth 5.2 |
Preise (UVP) | RTX 3060: 1.999,99 Euro RTX 3070: 2.399,99 Euro RTX 3080 (Testgerät): 2.999,99 Euro |
Lieferumfang
Das Razer Blade 14 kommt genau wie das kürzlich von uns getestete Razer Blade 15 Profi-Modell in einem schwarz-braunen Pappkarton daher. Auch der Lieferumfang gleicht dem großen Bruder des Gaming-Notebooks. Neben dem Blade selbst befinden sich lediglich das üppig proportionierte 230-Watt-Netzteil samt Stromkabel, sowie eine Kurzanleitung, ein Mikrofasertuch zum Reinigen und die obligatorischen Razer-Aufkleber in der Verpackung.
Design und Verarbeitung
Die Gaming-Notebooks der Razer Blade-Reihe sprechen mittlerweile eine einheitliche Designsprache. Dementsprechend setzt auch der neue 14-Zöller auf eine edel anmutende, matt-schwarze CNC-Aluminumlegierung, die einen sauberen, hochwertigen Look erzeugt. Lediglich das giftgrüne Hersteller-Logo (samt RGB-Beleuchtung) sowie die beiden ebenfalls grün eingefärbten USB-A-Ports heben sich als besonderes Design-Element optisch ab.
Im Vergleich zu den ohnehin rar gesäten 14-Zoll-Notebooks (wie dem Asus Zephyrus G14) punktet das Razer Blade mit einem schlichten, unaufgeregten Design, das im Gaming-Betrieb wie auch im Büroalltag einen hervorragenden Eindruck hinterlässt.
Besonders gut haben uns im Test jedoch die kompakten Abmessungen sowie das niedrige Gewicht des Razer Blade 14 gefallen. Das Gaming-Notebook bringt lediglich 1,78 kg auf die Waage und fällt im geöffneten Zustand mit einer Höhe von 16,8 mm (geschlossen: circa 20 mm) extrem dünn aus. Diese kompakten Abmessungen machen das Notebook zumindest bezüglich der Dimensionen zum idealen Begleiter für unterwegs. Dabei muss allerdings bedacht werden, dass das große Netzteil ebenfalls nochmal rund 800 Gramm wiegt, womit wir hier bereits bei einem Gesamtgewicht von 2,6 kg sind.
Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt sich das Blade keine Blöße und fühlt sich sehr hochwertig an. Basis, Tastatur und Display überzeugen durch eine gelungene Stabilität, lediglich der Displaydeckel gibt unter Druck spürbar nach – was im Rahmen unseres Tests allerdings keinerlei negative Auswirkungen hatte.
Beim ersten Auspacken des Razer Blade 14 versprüht das Notebook sofort das Gefühl, ein Premium-Gerät in den Händen zu halten, dass sich auch hinter dem edlen Unibody-Gehäuse des Apple MacBook Pro nicht verstecken muss. Einziger Wermutstropfen: Das Blade ist aufgrund des eloxierten Aluminiumdesigns einmal mehr ein absoluter Fingerabdruck-Magnet. Gut, dass sich das Mikrofasertuch zur Reinigung direkt im Lieferumfang befindet.
Anschlüsse und Kommunikation
Aufgrund der kompakten Abmessungen ist es wenig verwunderlich, dass das Razer Blade 14 hinsichtlich der Anschlussvielfalt nicht so breit aufgestellt ist, wie größere Gaming-Laptops. Dennoch geht die Anzahl an Ports vollends in Ordnung.
Auf der linken Seite positioniert Razer den Netzanschluss, gefolgt von einem USB-A 3.2 Gen. 2-Port, einem USB-C 3.2 Gen. 2 mit DisplayPort 1.4 und Power Delivery, sowie einen kombinierten 3.5-mm-Klinkenanschluss. Rechtsseitig finden ein USB-C 3.2 Gen. 2-Anschluss mit DisplayPort 1.4 und Power Delivery, ein USB-A 3.2 Gen. 2-, ein HDMI 2.1-Port, sowie Kensington Lock-Anschluss Platz.
Im Vergleich zum Razer Blade 15 Profi-Modell müsst ihr also auf einen SD-Karten-Leser sowie einen USB-A-Port verzichten, einen Ethernet-Port gibt es ebenfalls nicht, was sich jedoch verschmerzen lässt. Dafür kann das Blade 14 auf Wusch auch via USB-C geladen werden.
Umso schwerer wiegt allerdings der Umstand, dass Thunderbolt nicht unterstützt wird. Das liegt daran, dass die Intel-Technologie durch den Einsatz der AMD Ryzen-Prozessoren schlicht nicht unterstützt wird. Das könnte ein KO-Kriterium für manche Anwender sein und macht das Blade 14 zum einzigen Razer-Laptop, der die hauseigene Core-eGPU-Serie nicht unterstützt.
Dafür kann der Laptop hinsichtlich der Kommunikation überzeugen. So wird beispielsweise bereits der Wi-Fi 6E-Standard unterstützt, was den Razer Blade 14 zukunftssicher macht und für schnelle Down- und Uploadgeschwindigkeiten sorgt. Bluetooth 5.2 ist ebenfalls mit an Bord.
Komplettiert wird die Kommunikationsausstattung von einer Webcam, die in 720p auflöst und IR-Gesichtserkennung für Windows Hello bietet. Ein Hardware-Shutter glänzt hingegen durch Abwesenheit, während die Bildqualität der 1 Megapixel starken Kamera nicht überzeugen kann. Zum Windows-Login reicht die Cam, für mehr aber auch nicht.
Trackpad und Tastatur
Hinsichtlich der Tastatur setzt das Razer Blade 14 auf ein Chiclet-Rubberdome-Modell mit N-Key-Rollover. Dank Razer Chroma gibt es eine überzeugende und helle RGB-Beleuchtung für sämtliche Tasten, die mithilfe der Razer Synapse Software zusätzlich angepasst werden kann.
Die Tasten verfügen über einen kurzen Hub und setzen auf einen relativ harten Anschlag, was sich vor allem beim Schreiben von Texten positiv bemerkbar macht. Im Gaming-Betrieb kann uns die Tastatur leider nicht vollends überzeugen, da es aufgrund des niedrigen Federweges und etwas schwammigen Feedbacks etwas an Präzision mangelt. Dennoch handelt es sich um eine gute Tastatur.
Der Power-Button wurde nun in eine Reihe mit den FN-Tasten gerückt, was uns gut gefällt. Auch wenn Razer leider auf einen integrierten Fingerabdrucksensor verzichtet. Geboten wird zudem eine Shift-Taste in vollständiger Größe, worunter den vier Pfeiltasten allerdings weniger Platz eingeräumt wird – das dürfte vor allem Linkshändern, die eher auf die Pfeile statt auf WASD zurückgreifen, nicht schmecken. Hinsichtlich der Position und des Feedbacks gefallen uns die Pfeiltasten des Asus ROG Zephyrus G14 deutlich besser.
Wirklich überzeugen konnte uns einmal mehr das präzise Touchpad, das abermals auf Microsoft Precision Glas setzt. Es ist für den 14-Zoll-Formfaktor mit einer Größe von 11.1 x 7.6 cm recht großzügig dimensioniert und bietet mehr als genug Platz für ausschweifende Bewegungen. Dabei setzt das Touchpad sogar minimale Bewegungen genau auf dem Bildschirm um, was bei einem mobilen Notebook als Mausersatz sehr wichtig ist.
Beeindruckendes 165-Hz-Display
Das Razer Blade 14 setzt auf ein vergleichbares, mattes IPS-Display, das auch beim Blade 15 Pro-Modell zum Einsatz kommt (nur eben mit einer Größe von 14 Zoll). Im von uns getesteten Top-Modell erreicht die Bildfrequenz 165 Hertz (im Vergleich zu 360 Hz beim Blade 15) und bietet dafür eine QHD-Auflösung 2560 x 1440 Pixeln.
Diese Konfiguration stellt für uns tatsächlich den Sweet-Spot eines Premium-Gaming-Notebooks dar. 165 Hz erweisen sich vor allem bei schnellen Shootern oder Rennspielen als erstklassiger Wert, während die im Vergleich zu den meisten Gaming-Laptops höhere Auflösung für mehr Details auf dem Bildschirm sorgt. Dank AMD Freesync-Premium werden schnelle Spiele ohne lästiges Tearing klar dargestellt.
Tatsächlich sind wir von der Bildqualität des verbauten Displays im Razer Blade 14 hellauf begeistert. Sowohl bei aktuellen Gaming-Blockbustern wie Cyberpunk 2077 oder F1 2021 als auch im Office-Betrieb oder beim Streaming von Videos kann das Bild vollends überzeugen. Doch nicht nur das: Auch der abgebildete Farbraum erreicht überragende Werte.
So werden in unserem Test sRGB (99,9 Prozent) und DCI-P3 (rund 97 Prozent) nahezu vollständig abgedeckt. Ein Novum im Bereich eines 165-Hz- IPS-Displays. In Kombination mit einer niedrigen Reaktionszeit, einer schnellen Bildwiederholrate und brillanten Farben schnürt Razer beim Blade 14 ein unglaubliches Gesamtpaket.
Leistung pur: Ryzen 9 tritt auf RTX 30er-Serie
Hinsichtlich des Prozessors setzt Razer bei allen Blade 14-Modellen auf AMDs aktuelles Cezanne-Laptop-Topmodell Ryzen 9 5900HX. Das bedeutet, dass ganze 8 dedizierte Kerne samt 16 Threads die Rechenarbeit verrichten. Sie warten mit einer Taktfrequenz von 3,3 GHz auf und können mithilfe der Synapse-Software bei angeschlossenem Netzteil in einen Turbo-Modus versetzt werden, was die Taktung auf bis zu 4,6 GHz boostet.
Für die nötige Grafikpower bei aktuellen Games sorgt die verbaute GeForce RTX 30er-Reihe (in unserem Testmodell die RTX 3080 samt 8 GByte Videospeicher) mit 100W TDP, die sich erst bei 3D-Anwendungen hinzuschaltet. Das Notebook-Modell erreicht dabei in etwa die Leistung einer Geforce RTX 3070 für Desktop-Systeme und ist für Gaming in 1440p mehr als ausreichend.
Die schnelle 1 TB M.2 NVMe PCIe 3.0 x4-SSD (Samsung PM981) rundet das Gesamtpaket zudem gekonnt ab und erreicht hinsichtlich der Schreib- und Lesegeschwindigkeit rund 8-10 Prozent bessere Werte als das Razer Blade 15 Profi-Modell.
Zusammenfassend wählt Razer den perfekten Mittelweg zwischen Performance und Mobilität: Das Razer Blade 14 ist zumindest im Performance-Modus schneller als die meisten 15,6- und 17,3-Zoll-Laptops, wenngleich es aufgrund der zum Einsatz kommenden GeForce-Max-Q-Versionen nicht ganz mit dickeren 165 W TGP-Brummern wie dem Schenker XMG Neo 15 mithalten kann.
Dafür fallen Größe und Gewicht deutlich niedriger aus (im Vergleich zum Schenker ganze 6 mm in der Dicke und rund 400 Gramm auf der Waage). Im Benchmark-Test, zu dem wir gleich kommen, büst das Razer Blade 14 dafür nur wenige Prozentpunkte ein. Die immensen Gewinne hinsichtlich der Mobilität und Vielseitigkeit des Gaming-Notebooks überwiegen in unseren Augen den minimalen Leistungsrückstand deutlich.
Razer Blade 14 im Benchmark-Test
Auf Grundlage der marktüblichen Benchmarks haben wir das Razer Blade 14 Gaming-Notebook auf Herz und Nieren getestet. Zum besseren Vergleich stellen wir den Laptop mehreren gleichwertig ausgestatteten Geräten gegenüber. Vor allem der Vergleich zum 14-Zöller ASUS ROG Zephyrus G14 ist spannend, der bei gleicher Größe auf den Ryzen 9 5900HS CPU setzt.
Prozessor: Produktivität und Systemleistung
Das Razer Blade 14 als Laptop für den Office-Betrieb: Wie macht sich der Einsatz des AMD Ryzen 9-Topmodells 5900HX dabei bemerkbar und wie schlägt sich der Octa-Core-Prozessor im direkten Vergleich zur vergleichbaren Tiger-Lake-CPU Intel Core i9-11900H?
Um das herauszufinden haben wir die Benchmark-Tests Cinebench R20 zu Rate gezogen, die die Leistung der CPU im Single- sowie im Multi-Core-Betrieb messen. PCMark 10 hingegen simuliert bei Durchführung des Benchmarks unterschiedliche Workflows, die Textverarbeitung, Surfen im Internet und Tabellenkalkulationen miteinbeziehen.
Dabei entpuppt sich der AMD Ryzen 9 5900HX im Multi Core Test (5.229 Punkte) als absolutes Arbeitstier, dass dem Intel Core i9-11900H durchschnittlich um etwa 10 Prozent überlegen ist. Bei der reinen Single-Core-Leistung (566 Punkte) arbeitet das Intel-Pendant hingegen 20 bis 30 Prozent schneller.
Im direkten Vergleich mit dem 14-Zoll-Notebook ASUS ROG Zephyrus G14 samt AMD Ryzen 9 5900HS CPU kommt das Blade auf ähnliche Werte (5.058 Punkte im Multi-Core-Benchmark, 568 Punkte im Single-Core). Spannend wird es bei den PCMark-10-Ergebnissen. Hier kommen Ryzen 9 5900HX und 5900HS auf nahezu identische Werte, die deutlich über dem Niveau der Intel Core i9-CPU der 10. Generation (10980HK) liegen und sich auf Augehöhe mit der Tiger-Lake-CPU Intel Core i9-11900H befinden.
Benchmark | Cinebench R20 (Multi-Core) | Cinebench R20 (Single-Core) | PCMark 10 |
Razer Blade 14 (AMD Ryzen 9 5900HX) | 5.229 Punkte | 566 Punkte | 6.905 Punkte |
ASUS Zephyrus G14 (AMD Ryzen 9 5900HS) | 5.058 Punkte | 568 Punkte | 6.773 Punkte |
Asus TUF Gaming F17 FX706HM (Intel Core i9-11900H) | 4.407 Punkte | 601 Punkte | 6.902 Punkte |
Alienware m15 R4 (Intel Core i9-10980HK) | 3.915 Punkte | 577 Punkte | 6.637 Punkte |
Grafikleistung mit 3D Mark
Um die Grafikleistung des Razer Blade 14 zu messen, greifen wir auf den 3DMark-Benchmark zurück. Hierbei werden 3D-Grafiken mit einem sehr hohen Detailgrad gerendert. Hierfür greifen wir auf zwei Tests zurück: Fire Strike und Time Spy, die beide auf DirectX 11 setzen. Im Gegensatz zu Fire Strike zielt Time Spy eher auf PC-Systeme der Mittelklasse ab. Vor allem Notebooks mit integrierter Grafikeinheit in der CPU können hier ihre Leistung unter Beweis stellen. Fire Strike verlangt hingegen selbst High-End-PCs alles ab.
Hier kommen wir zu einem durchaus interessanten Ergebnis. So kann das Blade 14 im Fire Strike-Benchmark gegenüber dem aktuellen Razer Blade 15 Profi-Modell samt gleicher Grafikkarte, aber höherem TGP-Wert nahezu identische Ergebnisse erzielen. Auch im nicht ganz so anspruchsvollen Time Spy-Benchmark hingegen muss sich der 14-Zöller seinem größeren Bruder geschlagen geben. Das zeigt einmal mehr, dass eine vermeintlich schwächere GPU samt höherem Total Graphics Power (TGP)-Wert (100 W beim Blade 14 gegenüber 115-135W beim Alienware m15 R4) deutlich die Nase vorn hat.
Benchmark | 3D Mark Fire Strike (Grafik Score) | 3D Mark Time Spy (Grafik Score) |
Razer Blade 14 (GeForce RTX 3080) – 100 W TGP | 24.175 Punkte | 9.970 Punkte |
Razer Blade 15 Profi-Modell (GeForce RTX 3080) – 105 W TGP | 27.266 Punkte | 10.250 Punkte |
Alienware m15 R4 (GeForce RTX 3070) – 135 W TGP | 27.977 Punkte | 11.019 Punkte |
Auch hier gilt einmal mehr, dass sich dieser geringe Leistungsunterschied im Anbetracht des zusätzlichen Mobilitätsgewinns aufgrund der kompakteren Größe verschmerzen lässt. Immerhin ist im Vergleich zu den letztjährigen GeForce RTX 2080 Max-Q-Modellen ein deutlicher Leistungszuwachs zu erkennen. Das Zusammenspiel aus AMD CPU und RTX 30er-GPU geht also auf.
Interessant zudem: Spaßeshalber haben wir die Werte des Razer Blade 14 beim Time Spy-Test im Akkumodus getestet um einen groben Überblick davon zu erhalten, wie der ausgewogene Batteriemodus die Rechenpower des Gaming-Notebooks beeinflusst. Die Anwort lautet: Deutlich! Am Ende stehen nur noch 3.301 Grafik-Punkte (gegenüber 9.970 mit Netzteil im Boost-Modus) und 5.873 CPU-Punkte (gegenüber 8.920) zu Buche. Das liegt in etwas über dem Niveau einer GeForce GTX 1650 Ti Max-Q.
Gaming-Test: Gefühl und Werte
Nach den eher theoretischen Benchmark-Tests muss sich das Razer Blade 14 natürlich auch in einem realen Gaming-Test beweisen. Dabei habe ich mir verschiedene Titel in Full-HD- sowie in QHD-Auflösung angeschaut und diese auf dem höchstmöglichen Grafik-Preset getestet. Raytracing (RT) ist dabei, sofern vom Titel unterstützt, aktiviert. Bei den angegebenen FPS-Werten handelt es sich um den durchschnittlichen Wert.
Zum Einsatz kam der aktuelle NVIDIA GeForce Game Ready Driver in der Version 471.68 vom 10.08.2021.
Spiel | 1440p | 1080p |
Shadow of the Tomb Raider | 83 fps | 95 fps |
Call of Duty: Warzone | 92 fps | 100 fps |
Cyberpunk 2077 | 57 fps | 61 fps |
Control (DirectX 12) | 66 fps | 91 fps |
F1 2021 | 63 fps (RT Mittel: 87 fps) | 86 fps (RT Mittel: 101 fps) |
Apex Legends | 142 fps | 164 fps |
Wie spielt es sich auf dem 14 Zoll Gaming-Notebook?
Ein Punkt, der meiner Meinung nach in vielen Notebook-Reviews zu kurz kommt: Wie spielt es sich auf dem Laptop überhaupt? Die Kurzantwort lautet: Hervorragend! Sowohl schnelle Multiplayer-Shooter wie auch Renn- oder Strategiespiele machen auf dem Razer Blade 14 einfach Spaß.
Die Kombination aus schnellem und brillantem Display, sowie den kompakten Abmessungen macht einfach nur Spaß. Erstaunlicherweise finde ich persönlich den 14-Zoll-Screen auch nicht zu klein – zumindest, wenn man recht nah vor dem Notebook Platz nimmt. Dabei leisten die THX Spatial Audio-Lautsprecher einen wirklich guten Job und überzeugen mit einer mehr als ordentlichen Lautstärke bei guter Soundqualität. Persönlich würde ich aber, auch aufgrund der Lüfterlautstärke, immer zu einem Headset greifen.
Zum Spielen würde ich bei dieser Displaygröße aber eine Full-HD-Auflösung nutzen, um ein paar mehr FPS herauszukitzeln und die Objekte größer darzustellen. QHD macht in meinen Augen eigentlich eher ab einer Bilddiagonale von 15,6 Zoll Sinn. Trotzdem: Sogar kompetitive Multiplayer-Shooter gehen mit dem Razer Blade 14 hervorragend von der Hand, mehrere Siege in Apex Legends oder Call of Duty: Warzone waren während meines Tests kein Problem – die Umgewöhnung von meinem großen Desktop-Monitor fielen leichter als erwartet.
Auch das verbaute M.2-WLAN-Modul überzeugt mit erstaunlich niedrigen Latenzen und hohem, die im direkten Vergleich fast mit denen unseres per LAN verbundenen Desktop-PCs mithalten können. Das ermöglicht schnelle und kompetitve Online-Matches, die die meisten Spieler überzeugen dürften.
Temperaturen und Akkulaufzeit
Eine derart hohe Leistung in einem kompakten Gehäuse benötigt eine effektive Kühlung. Razer setzt beim Blade 14 auf eine Vapor-Chamber-Kühlung, die sich fast über die komplette Unterseite des Notebooks erstreckt. Diese wird von zwei 50-mm-Lüftern eingerahmt, sodass wir hier dieselbe Kühllösung erhalten, wie beim Razer Blade 15. Erfreulicherweise ist ein Spulenfiepen bei unserem Testgerät nicht zu hören.
Die Lüfterlautstärke hängt dabei stark von der mittels Synapse-Software gewählten Leistungsstufe zusammen. Im ausgeglichenen Modus und bei Nutzung des Akkus arbeitet das Razer Blade 14 tatsächlich sehr leise, was das Notebook im Office-Betrieb oder in leisen Umgebungen zu einem gelungenen Begleiter macht. Im Hochleistungsbetrieb wird der Gaming-Laptop allerdings wirklich laut – was den Einsatz eines Headsets nahezu unabdingbar macht. Dabei ist das Blade 14 aber keinesfalls lauter als andere Gaming-Notebooks.
Auffällig ist, dass das Notebook auch ohne schnelllaufende Lüfter relativ warm wird. Im Gaming-Betrieb strömt die kühle Luft unter den WASD- und Enter-Tasten in das Gerät, weshalb wir hier entsprechende Hotspots bekommen. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur fällt höher aus als bei einigen anderen Gaming-Notebooks, die wir bereits getestet haben. Dank zweier Füße an der Unterseite kann die warme Abluft aber relativ gut entweichen, auf dem Schoß wird das Blade allerdings unangenehm warm.
Wirklich besorgniserregend fällt die Wärmeentwicklung jedoch nicht aus: Tastatur und Touchpad werden zwar warm, können aber unter Volllast noch immer problemlos verwendet werden. Erfreulich ist zudem, dass die Wärme keinerlei negative Auswirkungen auf die Performance hat.
Die Akkulaufzeit
Der Energiebedarf fällt hingegen spürbar höher aus als beim von uns getesteten Blade 15 Profi-Modell, was spürbare Auswirkungen auf den Stromverbrauch hat und für eine niedrigere Akkulaufzeit sorgt. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass es sich noch immer um ein Gaming-Notebook handelt und dieses ohnehin nur seine volle Leistung abrufen kann, wenn es mit dem Stromnetz verbunden ist. Die Akkukapazität beträgt 62 Wh, was natürlich nicht allzu viel ist.
Dennoch können sich die Laufzeiten durchaus sehen lassen. Im Office-Betrieb und beim Surfen erreichen wir rund 7 Stunden Laufzeit und damit deutlich mehr als bei den Konkurrenten von Alienware oder dem MSI GE76 Raider – aber eben auch rund zwei Stunden weniger als beim Blade 15 (etwa 9 Stunden) oder beim ASUS ROG Zephyrus G14, das auf satte 12 Stunden Akkulaufzeit kommt.
Unter Volllast im Gaming-Betrieb (und bei voller Helligkeit) halten Razer Blade 14 und der Konkurrent von ASUS dann aber wieder in etwa gleichlang durch. Rund eine Stunde und 20 Minuten sind möglich – immerhin knapp 40 Minuten weniger als beim Razer Blade 15.
Fazit: Der Kompromiss geht auf
Mit dem Blade 14 liefert Razer ein wirklich hervorragendes und in mehrfacher Sicht einzigartiges Gaming-Notebook ab. Das liegt einerseits am 14-Zoll-Formfaktor, der in diesem Segment noch äußerst rar ist. Andererseits an der extrem performanten AMD Ryzen 9 5900HX 8-Kern-CPU, die vor allem im Arbeitsalltag und Multi-Core-Betrieb ein unglaubliches Rechentempo an den Tag legt.
Gleichzeitig liegt die Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau, während Razer ein edles Unibody-Design geschaffen hat, das sich nicht hinter einem MacBook verstecken muss. Auch Tastatur und Touchpad konnten mich im Test überzeugen und eignen sich trotz niedrigem Hub vor allem für Vielschreiber – im Gaming-Betrieb fehlt es der Tastatur allerdings ein wenig an Präzision, zumal mir der geringe Platz, der den Pfeiltasten eingeräumt wird, nicht gefällt (ich bin einfach kein WASD-Gamer).
Wo ist dann also der Kompromiss, werdet ihr fragen. Nun: Um diese extrem kompakten Abmessungen zu erreichen, bestückt Razer das Blade 14 mit einer nicht ganz so starken GeForce RTX 30er-GPU wie das bei manch einem Konkurrenten der Fall ist. Dennoch zeigen die Leistungstests, dass das deutlich kleinere und leichtere Blade mit vergleichbar ausgestatten 15,6-Zöllern mithalten kann. Das Blade 14 liegt im Gaming-Test und 3DMark nur wenige FPS hinter den deutlich dickeren Konkurrenten.
Für absolute Hardcore-Gamer, die die höchstmögliche Framerate erzielen wollen, mag das vielleicht ein KO-Kriterium sein. Für mich persönlich ist der immense Zugewinn in Sachen Mobilität und Vielseitigkeit allerdings ein Segen, was das Razer Blade 14 zum (fast) idealen Begleiter auf Reisen macht. Auch die Temperaturen und Akkulaufzeit liegen auf gutem Niveau, Highend-Gaming im Akkubetrieb ist hingegen kaum möglich. Das lässt sich jedoch verschmerzen.
Zwei, drei Kritikpunkte muss sich das 14-Zoll-Blade allerdings gefallen lassen: Zum einen wäre da der fest verlötete und daher nicht erweiterbare Arbeitsspeicher von „nur“ 16 Gigabyte. Was aktuell noch völlig ausreichend ist, macht das Blade auf lange Sicht aber nicht ganz so zukunftssicher. Zum anderen fällt der Preis, vor allem für das Top-Modell mit Nvidia GeForce RTX 3080 vergleichsweise hoch aus. Knapp 3.000 Euro sind schon ein Wort. Eine vergleichbare oder teils sogar bessere Leistung gibt es bei anderen Gaming-Notebooks schon zu einem deutlich niedrigeren Preis – dann aber in einem nicht ganz so leichten und dünnen Gehäuse.
Wer auf der Suche nach einem kompakten, mobilen Kraftpaket ist und mit 16 GB RAM sowie fehlendem Thunderbolt-Support leben kann, bekommt mit dem Razer Blade 14 einen exzellenten Begleiter an die Seite, der in allen Lebenslagen durch hohe Leistung, wertige Verarbeitung und ein hervorragendes Display überzeugen kann.
Ein Tipp zum Schluss: Den Sweet-Spot sehe ich persönlich beim Razer Blade 14 mit GeForce RTX 3070, der mit rund 600 Euro weniger zu Buche schlägt und für 1440p-Gaming mehr als ausreichend bestückt ist. Abgesehen von der Grafikkarte greift er auf dieselben Spezifikationen zurück – die Leistung dürfte dabei nur rund 10 Prozent niedriger ausfallen, was sich verschmerzen lässt.
Razer Blade 14 (2021)
Design & Verarbeitung
Display
Ausstattung & Software
Leistung
Akkulaufzeit
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Das Razer Blade 14 ist ein herausragendes Gaming-Notebook mit brachialer Leistung in einem ultra-kompakten Gehäuse, das dem hohen Preis mehr als gerecht wird.