PC- & Konsolen-Peripherie

Anker 675 Test: Praktische Dockingstation samt Monitorständer

Ende März stellte Hersteller Anker verschiedene Dockingstationen vor, die für Ordnung auf dem Schreibtisch sorgen sollen. Nachdem wir uns vor wenigen Tagen bereits die Anker 568 im Test anschauen konnten, folgt nun mit der 675 ein praktisches Dock samt Monitorständer. Was das Teil auf dem Kasten hat und ob sich ein Kauf lohnt, klärt unser Anker 675 Test.

Technische Daten

Modellbezeichnung Anker 675
Hauptschnittstelle USB Type-C Upstream
USB-Type C-Anschlüsse 2x USB 3.2 Gen 2 (bis zu 10 Gbps; 45 Watt laden)
USB-A-Anschlüsse 2x USB 3.2 Gen 2 Typ A (bis zu 10Gbps; 4,5 Watt laden)
Videoschnittstellen 1x HDMI 2.0 (maximal 4K@60 Hz)
Weitere Schnittstellen 1x RJ45 (Gigabit-Ethernet)
1x 3,5-mm-Klinke (Kombo In/Out)
1x kabelloses Ladepad (Qi; maximal 10 W/7,5 W)
Kartenleser 1x microSD (UHS-I; maximal 104 MB/s)
1x SD (UHS-I; maximal 104 MB/s)
Netzteil 180 Watt
Material Kunststoff
Betriebssystemkompatibilität Microsoft Windows 10/11; macOS ab 10.14; Chrome OS
Gewicht 1.677g (Dockingstation);
565g (Netzteil)
Abmessungen (BxTxH) 540 mm x 215 mm x 90 mm
Preis € 249,99 *

Anker 675 Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

  • Schlichtes, durchdachtes Design
  • praktische Kabelführung
  • etwas kratzeranfällig

Die Dockingstation Anker 675 kommt im Test in einer weißen, schlichten Verpackung daher, die beim Öffnen einiges zu bieten hat. Im Inneren finden wir die Monitorstände-Dock-Kombi nebst einem 180-Watt-Netzteil, ein 1,24 Meter langes Stromkabel und ein USB 3.2 Gen2 Typ-C-Kabel mit einer Länge von einem Meter. Zusätzlich legt der Hersteller ein paar Kabelbinder mit Klettverschluss bei, um für zusätzliche Ordnung auf dem Schreibtisch zu sorgen.

Anker 675 Lieferumfang
Im Lieferumfang enthalten sind Netzteil, Kabel und sogar Kabelbinder mit Klettverschluss.

Das Dock setzt, wie auch schon die USB4-Dockingstation Anker 568, auf ein schlichtes, schwarz-graues Design, das im Home-Office eine sehr gute Figur abgibt und mit dem eloxierten Finish ein wenig an aktuelle HP-Notebooks wie das Spectre x360 14 (unser Test) erinnert.

540 mm breit ist das gute Stück, 215 mm tief und 90 mm hoch, wobei die Standfüße (samt gummierter und rutschfester Unterseite) natürlich den Großteil der Höhe ausmachen. Ein Notebook lässt sich so praktischerweise unterhalb der Dockingstation verstauen.

Die reine Dockingstation, ohne Kabel und Zubehör, fällt mit einem Gewicht von 1.677 Gramm vergleichsweise leicht aus, wirkt allerdings dennoch robust und wertig.

Tadellos ist die Verarbeitungsqualität allerdings nicht: Bereits in den ersten Stunden unseres Anker 675 Tests zeichneten sich einige leichte Kratzer(chen) und Striemen an der Oberseite ab – vom Verrücken des Monitors, nehme ich mal an. Ein ähnliches Bild zeigt sich an der Unterseite im Bereich der Kabelführung. Hier hätte die Materialwahl, gerade im Hinblick auf den Preis, gerne noch etwas hochwertiger ausfallen dürfen.

Auffällig an der Oberseite ist das kabellose Qi-Ladepad, das hellgrau abgesetzt am rechten Rand Platz findet. An der Rückseite finden wir mittig einen Kanal, in den die Kabel zentral in das Dock beziehungsweise heraus geführt werden können. Besonders lange Strippen können zudem um den dafür vorgesehenen Bereich an der Unterseite gewickelt werden, um so für einen aufgeräumten Schreibtisch zu sorgen.

Unten finden sich dann auch die ersten fünf Anschlüsse. Die weiteren sieben Ports, sowie der Ein- und Ausschalter samt weißer LED-Beleuchtung, befinden sich auf einem silbern abgesetzten Streifen an der linken Seite des Docks.

Anschlüsse des Anker 675 und Betrieb

  • Betrieb nur mit externem Netzteil möglich
  • überzeugende Auswahl an Anschlüssen inklusive SD-Kartenlesern
  • Kabelloses Ladepad

Die Anker 675 Dockingstation wird via USB-C-Kabel mit dem Notebook oder PC verbunden. Hier kommt der Upstream-Anschluss and der Unterseite des Docks zum Einsatz, der gleichzeitig ein Aufladen des Notebooks mit bis zu 100 Watt ermöglicht.

Das Dock selbst benötigt natürlich ebenfalls Strom. Hierzu nutzt du einfach das beiliegende und wuchtige Netzteil, das eine Leistung von 180 Watt realisiert und ebenfalls satte 565 Gramm auf die Waage bringt.

Diese beiden Anschlüsse sind Pflicht, um die Monitorständer-Dockingstation betreiben zu können. Um Strom zu sparen kannst du das 675 an der linken Seite aber auch vollständig ausschalten und so die gesamte Stromzufuhr kappen.

Wie bereits erwähnt, teilen sich die gebotenen Anschlüsse auf die Unterseite und linke Seite des Docks auf. Unten findest du, zusätzlich zu den beiden genannten Ports, noch die folgenden Anschlüsse:

  • 1x USB-A 3.2 Gen2 (maximal 10 Gbit/s; 4,5 Watt Ladeleistung)
  • 1x Ethernet-LAN (maximal 1 Gbit/s)
  • 1x HDMI 2.0 (maximal 4K bei 60 Hertz)

Die Anschlüsse, die man hingegen normalerweise häufiger mal wechselt und regelmäßiger benötigt, finden sich praktischerweise an der linken Seite. Hier wird ebenfalls einiges geboten:

  • 2x USB-C 3.2 Gen2 (maximal 10 Gbit/s; 45 Watt PowerDelivery)
  • 1x USB-A 3.2 Gen2 (maximal 10 Gbit/s; 7,5 Watt Ladegeschwindigkeit)
  • 1x microSD-Kartenleser (UHS-I; maximal 104 MB/s)
  • 2x SD-Kartenleser (UHS-I; maximal 104 MB/s)
  • 1x 3,5-mm-Klinke

Das Qi-Ladepad an der Oberseite rundet die Auswahl an Anschlüssen ab. Es lädt maximal mit 10 Watt, wobei für iPhone-Modelle maximal eine Ladeleistung von 7,5 Watt zur Verfügung gestellt wird. Damit punktet das Anker 675 mit eine hervorragenden Port-Auswahl. Mussten wir das Fehlen von 3,5-mm-Klinke und SD-Kartenleser(n) bei dem Modell 568 noch kritisieren, stehen diese hier nun zur Verfügung. Sehr löblich.

Anker 675 Dockingstation: Praxistest und Geschwindigkeiten

  • Breite Kompatibilität zu Windows, macOS und Chrome OS
  • Notebooks (oder Tastaturen) finden unter dem Ständer Platz

In der Praxis gibt das Anker 675 eine sehr gute Figur ab und bietet einem darauf platzierten Monitor eine stabile Basis. Dabei meistert der Monitorständer in meinen Augen all seine Kernkompetenzen tadellos.

Er sorgt für einen aufgeräumten Schreibtisch, denn das Notebook kann beispielsweise platzsparend unter dem Dock positioniert werden. Ein 15,6-Zoll-Laptop ragt dabei nur minimal nach vorne unter der Dockingstation heraus (bei einem bündigen Abschluss an der Rückseite). Zu den Seiten hin ist aber noch mehr als genug Luft, um auch einen 17-Zöller oder ähnliches aufzunehmen.

Anker 675
Ein 15,6 Zoll großes Notebook verschwindet fast vollständig unter dem Anker 675.

Wer mag, kann auch einfach seine Tastatur unter dem Anker 675 parken und bei Bedarf herausziehen. Sehr praktisch. Im Gegensatz zur 568 USB4-Dockingstation des Herstellers ist dieses Modell zudem auch zu macOS und Chrome OS kompatibel.

Lade- und Übertragungsgeschwindigkeiten

  • Lädt Smartphones auch inklusive Schutzhülle
  • Lade- und Übertragungsgeschwindigkeiten erreichen nicht das Maximum

Nicht vollends überzeugen konnten mich im Anker 675 Test die Geschwindigkeiten. Das gilt allerdings nicht für das Qi-Ladepad, das die angegebenen 10 Watt beziehungsweise 7,5 Watt beim iPhone realisiert.

Sehr gut: Entgegen den Angaben in der Anleitung lädt das Pad das iPhone auch in Verbindung mit einer MagSafe-Schutzhülle problemlos auf. Das klappt tadellos.

Anker 675
Das Qi-Ladepad lädt mit maixmal 10 Watt (Samsung Galaxy), 7,5 Watt (iPhone) und 5 Watt (andere Smartphones).

Angeschaut habe ich mir zudem die Ladegeschwindigkeiten der USB-C- und USB-A-Ports, sowie die Datenübertragung in Verbindung mit einem USB 3.0-Stick von SanDisk, sowie einer UHS-II-SD-Karte von Sony. Beide erreichten an der Dockingstation nicht ganz dasselbe Tempo, wie wenn ich sie direkt am Notebook angeschlossen habe.

Anker 675 Notebook
USB Stick seq. Lesen: 152,17 MB/s
seq. Schreiben: 38,58 MB/s
seq. Lesen: 151,17 MB/s
seq. Schreiben: 59,83 MB/s
SD-Karte seq. Lesen: 62,54 MB/s
seq. Schreiben: 54,38 MB/s
seq. Lesen: 80,12 MB/s
seq. Schreiben: 72,44 MB/s

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Ladegeschwindigkeit ab: Von den versprochenen 45 Watt PowerDelivery via USB-C 3.2 Gen2 kam ich sowohl bei einem angeschlossenen Notebook als auch bei Smartphone und Tablet nur auf maximal 29 Watt in der Spitze.

Dabei machte es keinen Unterschied, ob und falls ja wie viele weitere Anschlüsse des Docks belegt waren – die vollen 45 Watt konnte ich zu keinem Zeitpunkt abrufen. Wie tragisch dieser Umstand ist, muss wohl aber jeder für sich entscheiden. Zum Laden von Powerbanks, einem Smartphone oder Tablets reicht die Leistung aber allemal.

Anker 675
Die angegebenen 45 Watt PowerDelivery konnte ich im Test nicht erreichen.

Anker 675 Test: Fazit

Die Dockingstation samt Monitorständer Anker 675 hat mir im Test wirklich gut gefallen. Sie setzt zwar nicht auf die schnellen USB4- oder Thunderbolt-4-Standards, punktet dafür aber allen erdenklichen Anschlüssen und lässt somit kaum Wünsche offen. DisplayPort wäre zwar noch nice-to-have, wirklich vermisst habe ich ihn allerdings nicht.

Auch wenn gerade die Anschlüsse nicht ganz die angegebenen Geschwindigkeiten erreichen und die Verarbeitung – obwohl sehr gut – ruhig noch etwas wertiger sein dürfte, erweist sich die Dockingstation als praktisches Gadget für den Schreibtisch und lässt mich den Kabelsalat sehr gut verstecken.

Der Preis ist natürlich durchaus happig, doch wer bereit ist, so viel auszugeben, wird eben auch hervorragend bedient.

Anker 675 Test: Gold Award

Anker 675

Design & Verarbeitung
Kompatibilität & Anschlüsse
Performance & Stabilität
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Das Anker 675 vereint eine USB-C-Dockingstation samt vieler Anschlüsse mit einem praktischen Monitorständer und sorgt so für einen aufgeräumten Schreibtisch. Teuer, aber überzeugend.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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