PC- & Konsolen-Peripherie

Der Philips 272P4APJKHB, ein Bildschirm speziell zur Bildbearbeitung

Eine Investition von über 600€ in einen Bildschirm will gut überlegt sein. Der Philips 272P4APJKHB fällt in diese recht hohe Preisklasse, macht er sich auch bezahlt? An sich richtet sich der Monitor an Nutzer, die damit Bilder bearbeiten wollen und wenn man sich die Bandbreite der Features dafür anschaut, ist der Bildschirm wirklich ordentlich. AdobeRGB, SmartUniformity, IPS-AHVA-Technologie, „Flicker-Free“-Technologie und MultiView sind ein paar neue und wirklich gute Technologien, welche den Bildschirm sehr hochwertig machen würden, wenn die Farben nicht so übersättigt wären.

Lieferumfang

Beim Lieferumfang legt Philips ordentlich vor. Zu dem Standard HDMI Kabel gibt es ein Display Port und ein VGA Kabel. Außerdem gibt es das obligatorische Klinkenstecker Kabel dazu. Alle sind zwar relativ ordentlich verarbeitet, aber leider nicht gesleevt (das ist zwar bei Bildschirmkabeln nicht üblich, wäre in dieser Preisklasse aber ein angebrachtes Feature). Außerdem gibt es ein Extrakabel für Webcam und Mikrofon, was allerdings auch eher durchschnittlich verarbeitet ist.

Design und Verarbeitung

Philips 272P4APJKHB (6)Beim Design ist Phillips auf Nummer sicher gegangen. Der ganze Bildschirm besteht aus Kunststoff in “gebürsteter Stahl” Optik. Damit sticht der Philips 272P4APJKHB zwar nicht sonderlich aus der Messe hervor, sieht aber ordentlich und relativ edel aus.

Die montierbaren Seitenwände sind ebenfalls aus Kunststoff, sehen aber leider billig aus und ruinieren die wertige Optik des Bildschirms.

Allgemein kann man sagen, dass das Design zwar alles andere als hässlich ist, ein paar hochwertigere Materialien wären zu dem Preis allerdings angemessen gewesen.
Auf der ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Rückseite finden sich mehre Abschlüsse für alles Mögliche. Mit zwei HDMI, einem VGA und einem Display Port hat der Bildschirm alle Anschlüsse, die er braucht. Zusätzlich finden sich an der Seite noch drei USB 3.0 Ports.

Die Einstellungstasten liegen vorne auf an dem Bildschirm und sind nur durch ihre Symbole zu erkennen, da sie auf Berührung reagieren und keine physischen Tasten sind. Damit sind sie gut zu erreichen, reagieren schnell und stören das Design des Bildschirms nicht.
Der Standfuß des Philips 272P4APJKHBs ist relativ stabil und leicht zu montieren. Leider ist er nicht so hochwertig verarbeitet und die Spaltmaße sind stellenweise etwas zu weit. In der horizontalen und vertikalen lässt sich der Bildschirm gut drehen, ohne dabei den Eindruck zu machen, gleich umzufallen.

Schade ist, dass der Standfuß keine Führung für die Kabel hat, weshalb diese etwas unschön hinten am Bildschirm runter hängen und das ansonsten wertige Äußere des Bildschirms stören.

Lautsprecher

Wenn man die Lautsprecher des Philips 272P4APJKHBs hört, lernt man die Qualität von Smartphone Lautsprechern ganz neu schätzen. Dass Philips das überhaupt als Lautsprecher, und nicht als Instrument zur musikalischen Folter verkaufen darf, grenzt bereits an ein Wunder. Bass ist nicht vorhanden und alle Mitten werden wie es scheint als Höhen wiedergegeben. Vergleichbar wären die Lautsprecher mit denen des ersten Gameboys. Natürlich kranken viele Monitore an schlechten Lautsprechern, die des Philips 272P4APJKHBs sind allerdings noch unter dem Durchschnitt, was zu diesem Preis allerdings nicht in Ordnung ist.

Darstellung

Der Philips 272P4APJKHB hat eine sehr gute Bilddarstellung, das Problem ist jedoch, dass man eine gute Darstellung nur bekommt, wenn man den Bildschirm richtig einstellt und die Treiber richtig zu konfigurieren weiß. Wenn man diese Zeit nicht investiert, oder nicht die nötigen Kenntnisse besitzt, ist der Philips 272P4APJKHB eine eher schlechte Wahl. Hat man den Bildschirm aber einmal ordentlich eingestellt, bekommt man ein wirklich außerordentlich gutes Bild. Gerade bei der Bildbearbeitung machen sich die sehr natürlichen Farben bezahlt. Durch die extrem hohe Pixeldichte, welche die 4k Auflösung des Bildschirms mitbringt, können Farbverläufe auch problemlos und ohne Bindings wiedergegeben werden.

In Sachen Helligkeit ist der Bildschirm angenehm variabel. Standardmäßig ist eine mittlere Helligkeit eingestellt, diese könnt ihr je nach eurem Geschmack in sehr kleinen Stufen anpassen.
Vor allem bei der Bildbearbeitung tut sich der Philips 272P4APJKHB als hervorragender Bildschirm hervor, und Leute, die Ahnung von der Materie haben, werde mit dem Bildschirm ihren Spaß haben. Auch längeres Arbeiten ist durch die sehr gut funktionierende Flicker-Free-Technologie kein Problem und führt nicht wie bei manch anderem Bildschirm zu Kopfschmerzen.

Das Multiview Feature ist an sich eine ziemlich coole Idee, welche aber eher schlecht umgesetzt wurde. Zur Auswahl stehen hier zwei Modi: zum einen PiP, bei dem man das Bild eines Monitors in einer Vollbild-Ansicht hat, und oben rechts in der Ecke das andere angeschlossene Gerät angezeigt bekommt. Dabei ist das Fenster aber zu klein, um zu lesen, was auf dem zweiten Bildschirm steht, und es überdeckt auf dem ersten Bildschirm die Amaturen, um Fenster zu schließen oder zu minimieren. Wozu diese Miniaturansicht eines Homescreens gut sein soll erschließt sich mir nicht.

Zum anderen gibt es den PbP-Modus, bei dem die Bildausgabequellen nebeneinander angezeigt werden. Hier lassen sich beide Geräte relativ gut bedienen, für aufwändigere Arbeit ist das ca. 11 Zoll große Bild dann aber doch etwas klein. Damit kann man über Multiview zwar mehrere Geräte anschließen, die Nutzung funktioniert aber leider nicht so gut, dass der Philips 272P4APJKHB allein als „zwei Bildschirme“ genutzt werden kann.

Mikrofon und Webcam

Warum ein Bildschirm der auf Bildbearbeitung ausgelegt ist eine Webcam braucht, ist eine Frage, die sich wohl auch die Designer gestellt haben. Die Webcam hat ganze 2.0 Megapixel, was ein so schlechtes Bild bringt wie die Handys der 90er. Das Mikrofon ist qualitativ zwar nicht ganz so minderwertig, als all zu gut kann man es aber auch nicht wirklich einstufen.

Zusammengenommen lässt die Multimedia Ausstattung des Bildschirms einiges zu wünschen übrig. Zu diesem Preis hätte man entweder eine Ordentliche Webcam einbauen können, oder das Ganze einfach komplett weglassen sollen. Eine 2 Mpx Kamera an einem 600€ Monitor ist einfach nicht zeitgemäß und absolut sinnlos.

Hardware

LCD-Displaytyp IPS-AHVA LCD
Art der Hintergrundbeleuchtung W-LED-System
Größe des Displays 27 Zoll (68,6 cm)
Bildformat 16:9
Auflösung 2560 x 1440 bei 60 Hz
Reaktionszeit 12  ms
Helligkeit 350  cd/m²
Betrachtungswinkel 178º (H) / 178º (V)
Anschlüsse DVI-Dual-Link, DisplayPort, 2x HDMI, 3x USB 3.0, 3,5 mm Klinke In, 3,5 mm Klinke Out
Webcam 2 Mpx

Fazit

Mit dem Philips 272P4APJKHB bekommt man einen guten Bildschirm zur Bildbearbeitung, für alles andere ist er leider nicht zu gebrauchen. Farben und Farbverlauf sind brillant, auch die Helligkeit ist angenehm variabel einstellbar. Nervig ist, dass man dieses Paket nicht komplett geliefert bekommt, sondern erst selbst einstellen muss. Ein weiteres dickes Minus für den Philips 272P4APJKHB ist definitiv, dass er fürs Gaming mit einer Reaktionszeit von 12 ms faktisch nicht zu gebrauchen ist und seine Multimedia-Ausstattung mit Webcam, Lautsprechern und Mikrofon einfach schlecht und dem Preis von zwischen 600 und 700 Euro nicht angemessen ist.

Final kann ich dem Philips 272P4APJKHB leider nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung geben, da er sich nur und ausschließlich zur Bildbearbeitung und für nichts anderes eignet.

Bewertung80

Philips 272P4APJKHB

Lieferumfang
Design
Multimedia
Darstellung
Hardware

Ein Bildschirm für Bildbearbeitung...

... und nur für Bildbearbeitung. Auf diese ist der Philips 272P4APJKHB dank seiner hohen Auflösung und seinen genialen Farben ausgelegt. Allein um die maximale Performance aus dem Bildschirm zu holen muss man selbst die Feineinstellungen vornehmen. Gaming ist dank der hohen Reaktionszeit nicht umsetzbar.

Simon Uhl

Zurzeit bin ich noch Schüler eines Baden-Würtenberger Gymnasiums und mache gerade mein Abitur. Als knapp jüngster Vertreter unseres Teams war meine erste Gaming Erfahrung wohl der Gamboy advance mit Pokemon Feuer Rot. Seitdem hab ich mich über den Nintendo DS, die Playsation 2, die Wii und die Playstation 3 bis zum PC durch alle Gaming Generationen Durchgezockt.

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