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Glorious PC Gaming Race Model D im Test – Ergonomisches Leichtgewicht

Nach den symmetrischen Model O und Model O- folgt nun mit dem Model D die erste ergonomische Maus aus dem Hause Glorious. Von den anderen beiden Modellen erbt das Model D die schlanke Linie, aber verpackt dies in einem anderen Gehäuse.

Kann das Glorious PC Gaming Race Model D im Test überzeugen oder wird die Adaption zur neuen Form zum Reinfall?

Verpackung

Die Verpackung des D offenbart gleich die erste Überraschung. Die Box ist, verglichen mit der des Model O, flacher, dafür aber tiefer und länger. Die größere Grundfläche nutzt Glorious, um das Kabel weniger stark abzuknicken. Zusätzlich wurde dieses nicht so eng gewickelt, damit es sich leichter begradigen lässt.

Die Maus wird von schwarzem Plastik sicher eingefasst. Darunter befinden sich zusätzliche Skates, ein paar Sticker, etwas Werbung sowie eine Schnellstartanleitung.

Design und Ausstattung

Wie auch die anderen beiden Gaming-Mäuse des Herstellers bietet Glorious das Model D in weiß und schwarz, mit jeweils matter oder glänzender Oberfläche, an. Im Test befindet sich die mattweiße Version.

Auch das Model D setzt auf Löcher im Rücken sowie auf den M1- und M2-Tasten, die die Form von Honigwaben imitieren. Die Seiten sind hingegen löcherfrei. Die Öffnungen spürt man im Betrieb leicht, allerdings dienen sie zwei guten Zwecken: Sie verringern das Gewicht der Maus und sorgen für eine passive Belüftung der Handinnenfläche. Um negative Auswirkungen durch Schmutz und Schweiß etwas abzumildern, hat Glorious die Platine mit einem dünnen Schutzlack versehen.

Die linke und rechte Maustaste (M1 und M2) sitzen auf Omron-Tastern. Deren Klickgeräusch ist dunkler als beim Model O, die Lautstärke der linken Taste etwas geringer. Trotzdem: Ein Leisetreter ist das Model D nicht.
M1 und M2 besitzen eine Mulde, in der jeweils ein Finger bequem Platz findet.
Die direkten und präzisen Klicks, welche mit geringem Pre- und Post-Travel daherkommen, fühlen sich sehr gut an. Im Vergleich zu älteren Chargen der Model O hat Glorious den Side-Flex der beiden Tasten minimiert: Bei durchgedrückter M1- oder M2-Taste lässt sich die jeweilige Taste nur noch ganz minimal seitwärts bewegen.

Die beiden Maustasten umrahmen das Scrollrad. Dieses wurde mit griffigem Gummi überzogen. Die Rasterung ist klar definiert und das Scrollgeräusch leise. Auch das Rad besitzt nur geringen Side-Flex. Der Klick des Scrollrads liefert ein gutes Feedback.

Hinter dem Scrollrad sitzt der DPI-Cycle-Button. Dieser Knopf schaltet zwischen den sechs vordefinierten DPI-Einstellungen durch. Leider besitzt der Knopf nur im vorderen Bereich einen guten Druckpunkt. Das hintere Ende des Buttons fällt durch einen viel zu langen Hubweg negativ auf.

Die Seiten und der Unterboden

Die linke Seite offenbart zwei schwarze Buttons, die standardmäßig mit „Vor“ und „Zurück“ belegt wurden. Diese zwei Knöpfe besitzen ein gutes Klickgefühl und leichten Pre-Travel.
Unterhalb der Buttons druckt Glorious das Hersteller-Logo auf.
Während es bei früheren Chargen des Model O vorkam, dass bei einem festen Druck der linken Flanke versehentlich die Seitentasten ausgelöst werden, so ist dieser Makel beim Model D behoben.

Die rechte Seite des Model D weist lediglich einen „Glorious“-Schriftzug auf. Weitere Buttons sind dort nicht zu finden.

Auf der Unterseite fallen als erstes die vier dicken Maus-Skates aus 100% PTFE auf. Hier kommen nun die Zusatz-Skates aus dem Lieferumfang ins Spiel: Wer möchte, kann die Skate-Paare an der Front und am Heck jeweils um einen sehr großen Skate erweitern, wodurch die Auflagefläche stark vergrößert wird. Die Skates gleiten sehr gut über Stoffmauspads, nehmen aber leider recht viel Schmutz auf.

Um Gewicht zu sparen, setzt sich am Unterboden das Honigwabenmuster fort. So wurde fast der gesamte Boden durchlöchert. In der Mitte sitzt der Pixart PMW-3360, ein guter Sensor der oberen Mittelklasse, der sich schon in zahlreichen Mäusen bewährt hat. Neben dem Sensor thront die DPI-Setting-LED. Je nach appliziertem DPI-Preset leuchtet diese in der Farbe, die dem Preset in der Software zugeordnet wurde.
Durch den Unterboden lässt sich das schwarze PCB gut erblicken. Es besitzt ein aufgedrucktes Glorious-Logo und eine Beschichtung, die Schmutz und Feuchtigkeit abweisen soll.

Das Kabel und die Beleuchtung

Glorious hat auch das Kabel seiner Mäuse erneuert. Das nun als „Ascended Cable v2“ bezeichnete Kabel besitzt einen deutlich strafferen und engeren Sleeve als die alte Strippe. Glücklicherweise büßt es nicht an Flexibilität und Gewicht ein. Durch die neue Verpackung wird das Kabel weniger stark geknickt und lässt sich nun deutlich leichter gerade biegen. Alles richtig gemacht beim Kabel, Glorious!

Links das Ascended v1, rechts das Ascended v2

Natürlich darf beim Model D nicht die RGB-Beleuchtung fehlen. Wie schon beim Model O und O- verbaut der Hersteller jeweils einen adressierbaren RGB-Streifen auf der linken und rechten Seite der Maus, der sich über die gesamte Flanke zieht. Durch die Löcher im Rücken wird etwas Licht emittiert.
Auch dem Scrollrad werden zwei ARGB-Streifen zur Seite gestellt. Selbstverständlich lässt sich das Farbenspiel der Maus in der Software individuell konfigurieren.

Wer, wie das Testsample, die matte Variante des Model D wählt, erhält eine leicht angeraute Oberfläche. Sie liegt gut in der Hand und verschmutzt deutlich weniger als die Glossy-Variante.

Die Verarbeitung des Model D ist gut. Wie bereits erwähnt wurden die etwas instabile Flanke und der Side-Flex von M1 und M2 von Glorious behoben. Wer allerdings die Ober- und Unterseite der Maus stark zusammendrückt, löst den DPI-Preset-Knopf auf. Das mag etwas unschön sein, praxisrelevant ist dies aber nicht. Lediglich der schlechte Druckpunkt des letztgenannten Knopfes im hinteren Bereich vermiest die gute Bilanz etwas. Zudem verströmt das Kunststoffgehäuse nach dem Auspacken einen etwas unangenehmen Geruch. Ein Knarzen oder Klappern lässt sich der Maus indes nicht entlocken.

Die Eignung des Model D für verschiedene Grip-Styles

Die „Test-Hand“ des Autors misst 18,5 cm in der Länge sowie 10,5 cm in der Breite (Handkante bis Daumenknöchel).
Für Palm Grip eignet sich die Maus bestens. Sie bietet eine gute Form, besonders für größere Hände und alle Tasten lassen sich gut erreichen. Dabei erinnert der Shape des Model D frappierend an den der Zowie EC-2.
Claw Grip ist mit dem Model D auch gut möglich, aber der etwas zu hohe Rücken könnte den einen oder anderen Benutzer stören.
Als Fingertip-Grip-Maus eignet sich die ergonomische Maus hingegen eher weniger. Der hohe Rücken fällt dann noch stärker ins Gewicht und sie ist schlichtweg zu groß.

Technische Daten

Produkt Glorious PC Gaming Race Model D
Länge x Breite x Höhe (in mm) 128 x 67 x 42
Gewicht (in g) 68 g (matt) / 69 g (glossy)
Sensor Pixart PMW 3360
Switch-Typ (M1 & M2) Omron (max. 20 Mio. Betätigungen)
DPI 200 – 12.000
Max. Polling-Rate 1.000 Hz
Lift-Off-Distance ca. 0,7 mm (einstellbar)
Kabellänge ca. 2 m
Preis € 69,89 *

Software

Wer die Software des Model O kennt, wird sich in der Model-D-Oberfläche schnell zurecht finden: Die Software ist quasi identisch. Das heißt allerdings nicht, dass eine Maus mit der Software der anderen kompatibel ist. Wer das Model D sein Eigen nennt, muss auch das passende Programm dazu herunterladen.

In der Mitte des Fensters wurde ein Abbild der Maus platziert. Bei diesem wurden die Tasten von 1 bis 6 durchnummeriert. Dadurch kann im linken Bereich des Fensters jeder Taste eine andere Funktion, ein Makro oder ein Programm, das bei Druck der Taste startet, zugewiesen werden. Es lassen sich auch Tasten deaktivieren. Der Makro-Editor bietet umfangreiche Optionen; unter anderem die Möglichkeit, ein Makro zwischen einem und 255-mal automatisch hintereinander auszuführen.

Am unteren linken Rand erhält der User die Möglichkeit, drei eigene Profile zu speichern. Die Profile lassen sich sowohl exportieren als auch importieren.

Auf der rechten Seite befinden sich zuallererst die DPI-Einstellungen. Hier lassen sich sechs DPI-Profile voreinstellen. Zwischen diesen Presets kann jederzeit mithilfe des DPI-Cycle-Buttons durchgewechselt werden. Unterschiedliche DPI-Settings für die X- und Y-Achse können hier, nach Aktivieren der Schaltfläche „XY Independent“, ebenfalls festgelegt werden.

Beeindruckende Beleuchtung

Der darunter liegende Reiter offenbart Zugriff auf die Beleuchtungseinstellungen. Folgende Lichtspiele lassen sich hier einstellen:

Glorious Mode Eine Regenbogenwelle läuft von vorne nach hinten.
Seamless Breathing (RGB) Die Beleuchtung wechselt mit einem dezenten Atemeffekt durch diverse RGB-Farben.
Breathing Ein deutlicher Atemeffekt wechselt durch sieben einstellbare Farben.
Single Color Stellt eine statische Farbe ein.
Breathing (Single Color) Ein Atemeffekt, der nur eine Farbe nutzt.
Tail Mehrere Farben durchlaufen die Flanken der Maus. Dabei wird nie die gesamte Flanke, sondern immer nur ein Teil von ihr beleuchtet. Nach jedem Durchlauf wird kurz das Heck der Maus stark beleuchtet.
Rave Zwei Farben blinken sehr schnell abwechselnd.
Wave Zwei Farbengruppen beleuchten schnell abwechselnd die Flanken der Maus.
LED off Schaltet die Beleuchtung aus.

Wieder einmal stellt sich die Beleuchtung als echter Eye-Catcher heraus. Durch die Löcher wird auch das Innere der Maus dezent erhellt.

Hinter dem nächsten Reiter verbirgt sich die Möglichkeit, die Lift-Off-Distanz einzustellen. Es lassen sich Werte zwischen 2 und 3 mm konfigurieren.

Darunter kann der User die Polling-Rate der Maus einstellen (125, 250, 500 oder 1.000 Hz).

Die letzte Einstellungsmöglichkeit stellt die „Debounce Time“ ein; zwischen 4 und 16 ms sind möglich.

Dank des Onboard-Speichers des Model D werden alle Einstellungen auf der Maus gesichert. So bleiben die Einstellungen auch beim Anschluss an ein anderes Gerät erhalten.

Eine Oberflächenkalibrierung wäre ein netter Bonus gewesen, trotzdem erzeugt die Software einen guten Eindruck.

Praxiseindrücke

Im Test musste das Model D vor allem in Shootern wie Borderlands 3 und CS: GO beweisen, dass sie mehr kann als schön zu leuchten. Dabei wurde als Mauspad ein Corsair MM300* (Stoff) verwendet.

Das geringe Eigengewicht des Nagers, gepaart mit den hochwertigen Skates, sorgt für sehr gute Gleiteigenschaften. Die Tasten mit gutem Klickgefühl und der zuverlässig abtastende Sensor mit geringer Lift-Off-Distanz sorgen für eine einwandfreie Performance in den Testspielen. Angle-Snapping wurde von Glorious deaktiviert.

Durch die vielen Löcher in der Maus kann es zu erhöhtem Reinigungsaufwand kommen. Der Hersteller empfiehlt, das Innere der Maus gelegentlich mit Druckluft zu säubern. Leider lässt sich das Gehäuse nicht öffnen, ohne die Skates zu entfernen. Das kann die Konkurrenz in Form der Sharkoon Light² 200 besser. Bei dieser Maus lässt sich der Rücken relativ einfach demontieren.

Im Office- und Multimedia-Betrieb treten selbstverständlich auch keine Komplikationen auf. Doch für diese Aufgaben ist das Model D schlichtweg überqualifiziert.

Fazit

Schon das Model O wusste im vergangenen Test zu überzeugen. Glücklicherweise hat Glorious die meisten Probleme mit dem Initialwerk behoben. So wurde vor allem die Verarbeitung des Model D stark verbessert.

Neben der bequemen Form, den direkten Tastenklicks, dem flexiblen Kabel, der eindrucksvollen Beleuchtung sowie dem präzisen Sensor sind es nur Kleinigkeiten, die beim Model D stören. Lediglich der schlechte Druckpunkt im hinteren Bereich des DPI-Cycle-Buttons sowie die erschwerte Reinigung kann man dem Model D ankreiden.

Wer also eine leichte, ergonomische Maus sucht, sollte das Glorious PC Gaming Race Model D definitiv in seine engere Auswahl miteinbeziehen.

Glorious PC Gaming Race Model D

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Mit dem Model D hat Glorious eine fast perfekte Ergo-Maus für Freunde leichter Peripherie erschaffen.

Thomas Stoffel

Seit über 8 Jahren beschäftige ich mich nun mit Hard- und Software - sowohl in meiner Freizeit als auch beruflich.

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