Schon vor Jahren waren die Mad Catz Mäuse in meinen Augen ein Traum, jedoch als Schüler einfach nicht zu bezahlen. Mittlerweile habe ich schon einige andere Mäuse getestet und habe nun die Möglichkeit die Mad Catz R.A.T. 8+ ADV genau unter die Lupe zu nehmen. Ob Mad Catz auch heute noch die hohen Anforderungen erfüllt, erfahrt ihr im Folgenden.
Design und Ausstattung
Es werden gleich zwei zusätzliche Seitenteile du zwei Handballenauflagen mitgeliefert. Mit diesen lässt sich nicht nur die Ergonomie anpassen, sondern auch Einfluss auf das Design nehmen. Die Designfarben sind generell Rot mit schwarzen Akzenten und so gibt es auch bei den Austauschteilen die entsprechenden Farben. Zudem ist jeweils ein Teil noch mit einer roten Gummischicht überzogen, um für den optimalen Grip zu sorgen. Das letzte Seitenteil bietet zudem eine Ablagefläche für den kleinen Finger, die auch ergonomisch passend geformt ist. So rutscht dieser auf der Maus mit, anstatt neben der Maus zu liegen oder hochgehoben zu werden.
Im Grunde bleibt Mad Catz ihrem Design-Stil treu. Alles wirkt sehr mechanisch und ist kantig angeordnet. Die Übergänge zwischen zwei Bereichen sind oft abrupt, jedoch gehen die Designlinien darüber hinaus gerade weiter, was die Maus einfach sehr ansehnlich macht. Auch die angesprochene Farbkombination aus Schwarz und Rot lässt sich gut durch die RGB-Beleuchtung noch in Szene setzen.
Von den 11 Tasten der RAT 8+ ADV sind 10 vollständig programmierbar. Nur der Linksklick lässt sich nicht ändern. In der Voreinstellung kann man die DPI durchschalten und auch Profile wechseln. Inklusive der Snipertaste gibt es drei Daumentasten, sowie auch ein Rad. An diesem lässt sich für jede Drehrichtung eine eigene Funktion festlegen, hierzu jedoch später in der Software mehr. Schauen wir uns kurz einmal die technischen Daten im Überblick an.
Technische Details
Sensor | PixArt PMW3389 |
Sensortyp | Optisch |
DPI | 50 – 20.000 (in 50 DPI Schritten) |
Abfragerate | Bis 2.000 Hz |
Form | Rechtshänder |
Tastenanzahl | 11 |
Schalter | Bis zu 60M Klicks |
Gewicht | 139 g bis 157 g |
Länge | 119 mm |
Breite | 88 mm |
Höhe | 39 mm |
Kabel | gesleevt; 1,8 m |
Beleuchtung | 16,8M RGB |
Preis | € 79,99 * |
Technik und Verarbeitung
Auch rein technisch betrachtet bietet die Mad Catz RAT 8+ ADV einiges. Angefangen bei den Switches, die bis zu 60 Millionen Klicks aushalten sollen, bis hin zum Herzstück: dem PMW-3389 von PixArt. Dieser optische Sensor ermöglicht eine Abtastung von bis zu 400 Zoll pro Sekunde bei einer Beschleunigung von bis zu 50G. Auch hervorragend ist die Abfragerate, die bei den meisten Mäusen bei bis zu 1000 Hz liegt. Die RAT 8+ ADV bietet hier sogar bis zu 2000 Hz, sodass auch wirklich jede Bewegung wahrgenommen wird.
In der Verarbeitung fällt als Erstes auf, dass die Schrauben relativ fest angezogen sind und dadurch kaum mit der Hand zu lösen sind. Gerade bei der Verschiebung der Daumenseite nach vorne oder hinten muss man sehr kräftig drehen. Um die innere Schraube zu lösen, mussten wir sogar zu einem Werkzeug greifen. Ist diese gelöst, so lässt sich die Daumenseite in ihrem Winkel verändern und an die eigenen Wünsche anpassen. Im Gegenzug bleibt die Position aber in jeden Fall fest. Auch das abschraubbare Seitenteil an der rechten Seite wird durch drei Führungsbolzen gut in Position gehalten, sodass hier das Wechseln und Anschrauben problemlos funktioniert. Die Handballenauflage lässt sich durch das Drücken eines Knopfes etwas lösen und stufenweise feststellen. Will man diese wechseln, so muss lediglich die Auflage ganz nach Hinten gezogen und die neue mit gedrücktem Knopf auf die Führung geschoben werden.
Der Sechskantschlüssel, um die Schrauben zu lösen und die Daumenseite einzustellen, befindet sich direkt an der Maus selbst. Der Stab, der die Gewichte hält, ist hohl, sodass sich dieser dort gut verstecken kann. Bei Bedarf wird dann der Schlüssel einfach herausgeschraubt. Die drei Gewichte selbst sind dann nochmal mit einem extra Schutz und einer Feder weiterhin fest fixiert. Das funktioniert bequem per Hand, sodass man das Gewicht zwischen 139 g, 145 g, 151 g und 157 g wählen kann.
Ergonomie und Praxis
Durch die wirklich vielen Einstellungsmöglichkeiten die R.A.T. 8+ ADV mit sich bringt sollten sie ja gerade in der Ergonomie punkten. Im Prinzip stimmt das auch, man hat die Möglichkeit die Maus an seine Hand anzupassen, jedoch muss man sich selbst auch etwas überwinden. Die Form der Maus ist einfach nichts für jede Hand. Gerade wenn man kleinere Hände hat oder auch den Palm-Grip nutzt, sollte man sich bewusst sein, dass sich über dem Daumenrad eine Lücke auftut. Diese ist gerade für den Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man sonst gewohnt ist, dass die Hand vollständig aufliegt. Nichtsdestotrotz liegt die Maus sehr gut in der Hand, sodass man in der Praxis auch gut damit arbeiten kann.
In der Praxis leistet die Mad Catz ihren Beitrag mit guter Präzision und sehr hoher Geschwindigkeit. Ich selbst kann zwar mit Geschwindigkeiten jenseits der 10.000 DPI nichts mehr anfangen, jedoch ist auch das nur eine Gewohnheitsfrage. Damit ihr einen kurzen Vergleich habt, gibt es hier mal noch meinen gewohnten Aimtest von humanbenchmark.com. Im Vergleich seht ihr die Corsair IRONCLAW RGB die ich sonst nutze. Auch wenn die IRONCLAW hier besser abschneidet, so muss man mitberücksichtigen, dass die Eingewöhnungsphase an die R.A.T. 8+ ADV nicht abgeschlossen war.
Software
Als letztes schauen wir uns nun einmal die Software genauer an. Auf den ersten Blick ist die Software sehr intuitiv aufgebaut und man findet sich schnell zurecht. Hier und da fallen aber doch Kleinigkeiten auf. Auf der ersten Seite lassen sich die Tastenbelegungen verändern. Wie schon erwähnt sind hier 10 von 11 Tasten frei zu belegen. Lediglich der Linksklick bleib in seiner Funktion bestehen.
Im zweiten Abschnitt lassen sich anhand der Profile die Einstellungen der Maus anpassen. Die DPI lässt sich in vier Stufen zwischen 50 und 20.000 DPI einstellen, wobei hier die aktuell ausgewählte DPI etwas klein in Rot über der Achse angezeigt wird. Zudem lassen sich bis zu vier Profile auf der Maus selbst abspeichern, sodass man auch hier schnell ganze Profile wechseln kann.
Die RGB-Beleuchtung lässt sich in jeder der drei Zonen eigenständig anpassen. Es gibt diverse vorkonfigurierte Effekte, wie ein Pulsieren, Herzschlag und vieles mehr, die sich dann kombinieren lassen. Hier wird allerdings dann auch deutlich, dass die Software nicht vollständig durchdacht ist. Schon in der englischen Variante liegt der Text hinter dem Mausabbild. Stellt man in der oberen rechten Ecke über einen Rechtsklick die Sprache auf Deutsch, so wird noch mehr vom Text einfach verdeckt.
Fazit zum Mad Catz R.A.T. 8+ ADV Test
Fassen wir das ganze nun einmal zusammen. Mit der Mad Catz R.A.T. 8+ ADV haben wir eine technisch sehr gute Maus, die voll überzeugt. Das Design gefällt uns gut und und die Farbe ist auch eine Abwechslung unter den sonst eher rein schwarzen Mäusen. In der Verarbeitung gibt es hier und da kleine Mängel bei den Schrauben, allerdings ist das nicht dramatisch. Ergonomisch bietet die R.A.T viele Einstellungsmöglichkeiten, aber gerade kleinere Hände sind hier im Nachteil.
Die Software ist zwar intuitiv gestaltet, aber nicht zu 100 Prozent durchdacht. Wenn wir uns dazu auch den Preis anschauen, stellen das folgende fest: Für knapp 30 € mehr im Vergleich zur R.A.T. 8+ erhält man statt 16.000 nun 20.000 DPI. Zudem wurden die Omron-Taster ausgetauscht gegen Taster, die nun für bis zu 60 Millionen Klicks halten sollen. Zuletzt hat sich noch die Farbe ins Rot geändert. Im Allgemeinen scheint der Aufpreis also nicht gerechtfertigt im Vergleich zur Leistung.
Mad Catz R.A.T. 8+ ADV
Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis
80/100
Technisch ist die Mad Catz R.A.T. 8+ ADV eine sehr gute Maus mit vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten, allerdings etwas teuer.