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Mountain Everest Max – Mit maximaler Modularität zum Gipfel?

Der aufstrebende, deutsche Hersteller Mountain hat uns bereits mit seiner Gaming-Maus, der Makalu 67, begeistert. Innovation, Gaming-Fokus und Performance – damit soll jeder seinen eigenen Leistungsgipfel erreichen. Die Everest Max soll den Markt auffrischen und mehr Alternativen zu den herkömmlichen Tastaturen bieten. Auf dem Papier überzeugt sie durch Modularität, Features, performante Switches, RGB – was will man mehr?

Neben einem modularen Nummernblock besticht sie durch ein modulares Media Dock – andere Tastaturen brauchen dafür Add-Ons. Die Tastatur ist optimiert für Gamer, Streamer und alle, die qualitative Produkte schätzen.

Deshalb mussten wir uns die Everest Max anschauen – wir haben sie für euch ausgiebig getestet.

Spezifikationen

Verfügbare Farben Gunmetal Gray, Midnight Black
Erhältliche Switches Cherry MX Brown, Red, Blue, Speed Silver, Silent Red
Key Rollover N-Key
Polling Rate 1000 Hz
Onboard-Speicher max. 5 Profile
Anschluss USB-C
Kabellänge 2 m
Gewicht 1373 g
Maße (L x B x H) 265 x 461 x 43mm
Display Media Dock RGB TFT IPS 240 x 204 px
Display Tasten Numpad 4x 72 x 72 px TFT LCD
Handballenauflage PU-Leder, magnetisch verbunden
Garantie 2 Jahre
Preis 249,99€

Erster Eindruck – Design, Lieferumfang, Verpackung

Das wirkt etwas überzogen, aber nach dem Öffnen des Kartons erhält man einen Anblick, der seinesgleichen sucht. Es ist erstaunlich, mit wie viel Liebe zum Detail die Tastatur samt Zubehör verpackt ist. Wir packen das ein oder andere Produkt hier aus, die Everest Max zeigt, dass man noch immer überrascht werden kann. Der Karton ist so groß und schwer, dass man sich fragt, was alles enthalten ist – und wir werden nicht enttäuscht.

Der Karton ist in einer Art Schubladensystem aufgebaut. Neben der Tastatur sind viele kleinere Kartons mit Zubehör enthalten. Wir testen die MAX-Version, erhalten also vollständiges Zubehör. Um den Überblick zu behalten, stellen wir euch nach und nach den Inhalt vor:

Tastatur

Die Tastatur ist natürlich das Herzstück des gesamten Pakets. Ein grauer Aluminiumbody mit schwarzen Keycaps – auf den ersten Blick nichts wirklich Auffallendes. Die Qualität ist jedoch durchweg mehr als überzeugend.

Der Body besteht aus zwei einzelnen Metallschichten, die gepolstert sind, um Aufprallgeräusche der Keycaps auf die Tastatur zu dämpfen – zusätzlich erhält man eine wertiges, massives Gefühl. Zwischen den beiden Schichten ist ein schmaler RGB-Streifen, um die Optik zu veredeln. Über den Tasten ist zusätzlich das Mountain-Logo eingelassen.  Die Tastatur kommt in TKL-Format – Der Nummernblock ist modular anschließbar, doch dazu später mehr.

Besonders hervorzuheben ist der Produktionsaufwand. Um das Sounddesign zu verbessern werden neben der Polsterung der einzelnen Schichten die orignalen Cherry-Stabilisatoren der Switches manuell geschmiert, um ein ideales Erlebnis zu liefern.

Auffallend sind außerdem rundherum die USB-C-Anschlüsse – an diesen werden das Media Dock und das Numpad angeschlossen – oder auch nicht. Ganz wie es euch beliebt!

Media Dock

Das Media Dock ist ein Add-On, welches an die Tastatur gesteckt werden kann. Neben fünf Tasten und vier LEDs ist ein Display enthalten. Auf diesem könnt ihr später euren PC überwachen, Einstellungen anpassen, ein Logo einblenden – die Möglichkeiten sind nahezu endlos. Angeschlossen wird es über USB-C, ein einfaches Anstecken genügt.

Numpad

Das Numpad kommt ebenfalls separat – dieses beinhaltet neben dem bekannten Block auch vier weitere Buttons, mit kleinem Display darunter. Diese haben einen harten Klick und sind frei programmierbar.

Auf der Rückseite des Numpads befindet sich eine Art Schieberegler. Mit diesem kann man den USB-C-Anschluss ein Stück ausfahren, um diesen dann an die Tastatur anzudocken. Rechts – oder links. Modularität? Mal wieder – Check.

Test-Switches und Werkzeug

Eine schöne Zugabe sind weitere Switches, um alle mal zu testen. Da Mountain auch separate Switches verkauft, kann man hier auch nachträglich seine Switches noch anpassen – oder gelegentlich umbauen, wenn man die Motivation dazu hat. Dazu ist ein Werkzeug dabei, um Keycaps und Switches zu entnehmen – praktisch. Außerdem ist ein weiteres Escape-Keycap vorhaden. Standardmäßig ist ein silbernes Mountain-Logo verbaut.

Darüber hinaus sind verschiedene magnetische Füße dabei. Auch ein schönes Feature – so kann kein Fuß abbrechen. Verschiedene Höhen sind ebenfalls verfügbar.

Kabel

Last but not least – das Kabel darf natürlich auch nicht fehlen. Dies ist gesleeved, ordentlich dick und wirkt, wie der Rest auch, sehr hochwertig.

Neben dem zwei Meter langem Anschlusskabel ist auch noch ein kurzes USB-C Verlängerungskabel dabei. Habt ihr den Bedarf, so könnt ihr auch z. B. das Numpad noch ein Stück weit von der Tastatur entfernen.

Modularität – TKL, Numpad, Media Dock?!

Ein großes Feature ist die Modularität. Ihr wollt spielen und braucht den Platz? Ein Griff und das Numpad ist entfernt. Ihr müsst spontan arbeiten und braucht zwangsläufig das Numpad? Ein Griff und das Numpad ist wieder dran!

Zusätzlich ist interessant, dass sowohl Numpad, als auch das Media Dock rechts und links angebracht werden können. Die Tastatur hat dafür auf beiden Seiten Anschlüsse vorgesehen. Für uns ist es zwar ungewohnt das Numpad auf der linken Seite zu haben, aber wenn es gefällt – warum nicht? So hätte man immerhin noch genügend Platz für die Maus, quasi wie im TKL-Feeling.

Software – BaseCamp, OBS, endlose Möglichkeiten?

Die hauseigene Software BaseCamp dient zur vollständigen Verwaltung der Tastatur. Auf uns macht die Software einen soliden Eindruck und bietet viele Features – bleibt dabei jedoch recht übersichtlich.

So kann man nahezu alle Funktion ein- oder umstellen. Man kann Profile erstellen und benennen (und auch über die Tastatur umschalten), die z.B. die RGB-Beleuchtung anpassen. Neben statisch, Farbwellen, Tornado und Atmung gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, die komfortabel selektiert werden können.

Als weitere Möglichkeit zur Individualisierung gibt es die Änderung der Tastenbelegung. In den meisten Fällen überspringen wir dieses Feature – denn nun mal ehrlich, wer belegt wirklich Tasten um? Doch da diese Tastatur einige Bonustasten, z. B. über dem Numblock, bietet, ist dies hier besonders spannend. Wirklich besonders ist auch die Integration in OBS. Nutzt man OBS um z. B. zu streamen, kann man die Software über ein Websocket steuern. So lassen sich Tasten definieren, um Streams oder Aufnahmen zu starten, Szenen zu wechseln, sein Mikrofon stumm zu schalten oder jeder beliebige andere OBS-Einstellung zu ändern.

Dies läuft nach der Initialkonfiguration super – diese ist zudem sehr simpel. Websocket herunterladen – Port und Passwort in OBS konfigurieren und anschließend in BaseCamp eingeben. Fertig!

Auch eigene Logos bzw. Bilder lassen sich auf die Funktionstasten über der Tastatur hinterlegen – ebenfalls schnell und simpel. Das Ergebnis ist für simple Bilder ebenfalls super. Einige vordefinierte Icons sind ebenfalls vorhanden – hier eine Auswahl:

Das Makro-Menü ist nichts weltbewegendes – man kann Makros erstellen und auf Tasten legen. Als weiterer Menüpunkt folgt die Konfiguration des Media Docks. Hier lassen sich Funktionen wie Uhrzeit, Auslastung, APM und einiges mehr aktivieren und deaktivieren, die man direkt über das Dock umschalten kann. Auch eigene Logos sind hier für den Bildschirmschoner möglich.

Der letzte Punkt der Software sind die Grundeinstellungen. Man kann hier den Gaming-Modus anpassen und darin z. B. die Windows-Taste oder Tastenkombinationen deaktivieren. Außerdem befindet sich hier ein simpler Firmware-Update-Button.

Performance im Alltag

Um das volle Feature-Set für euch zu simulieren, haben wir die Tastatur in allen Szenarien getestet. Beim Spielen, Streamen, Arbeiten – sowohl mit dem Numpad als auch ohne.

Subjektiv sind im Alltag einige Dinge aufgefallen. Ein großer Punkt ist die Modularität – gerade wenn man zwischen Home-Office und Gaming hin und her springt. Ist man an den Platz einer TKL-Tastatur gewöhnt, gerade bei schnellen Shootern, so möchte man diesen nicht missen. Gibt man auf der Arbeit jedoch häufig Zahlen ein, so möchte man das Numpad nicht missen – ein ewiger Konflikt. Tatsächlich haben wir das Numpad diverse Male an- und abgedockt und das lief super. Die Handballenauflage ist weich und einfach an- und abnehmbar.

An dieser Stelle ist jedoch auch einer der wenigen (subjektiven) Kritikpunkte. Ich habe die Tasten über dem Numpad gerne für OBS-Funktionen genutzt, während ich testweise Spiele streame – gleichzeitig habe ich jedoch gerne ohne Numpad gespielt. Aus einer wirtschaftlichen Sicht sehe ich, dass die Tasten als Add-On zur Tastatur auf dem Numpad ein tolles Argument sind, dennoch würde ich persönlich mir diese direkt auf der Tastatur wünschen.

Das Media Dock empfinden wir eher als – wenn auch coole – Spielerei. Einen wirklichen Mehrwert bietet es in den seltensten Fällen – normale Multimediatasten gebündelt mit einem kleinen Display. Klar, wir können Monitoring-Infos, Uhrzeit und sonstige Dinge darauf präsentieren, aber haben wir die Augen nicht tendenziell eher auf dem Bildschirm?

Performance – kann man RGB zur Performance zählen? Fraglich, aber dennoch möchten wir den Punkt hier anführen. Durch die dunklen, geschlossenen Keycaps erwartet hier uns wahrlich kein RGB-Spektakel. Die Beleuchtung ist recht schwach, aber durchaus ausreichend, um die Tasten im dunkeln zu erkennen. Positiv formuliert wäre es dezentes RGB, negativ formuliert – einfach etwas blass und dunkel.

Kommen wir final zum Tippgefühl, den Switches und der allgemeinen „Leistung“. Wir haben das Modell mit den „normalen“ und beliebten roten Cherry-MX Schaltern erhalten. Diese machen, wie zu erwarten, einen super Job. Der verstärkte Body der Everest Max sorgt für eine angenehme, gemäßigte Soundkulisse. Die Tastatur hinterlässt einen sehr guten Gesamteindruck.

Alternative Optionen – Everest Core, separates Zubehör, Kailh Switches

Nun, wem das alles zu viel des Guten ist, aber dennoch eine qualitativ passende Tastatur möchte, kann natürlich auch zur Everest Core greifen.

Die Everest Core ist identisch – nur ohne das viele Zubehör. So erhält man die Grundtastatur und kann Add-Ons, wie das Numpad, einfach dazu kaufen – oder es sein lassen. Mountain bietet hier einige Optionen an, um tatsächlich die Wahl zu haben. Auch alternative Switches sind verfügbar – möchte man etwa lieber Kailh, so kann man diese nachordern – direkt von Mountain.

Schaut euch gerne auf der Website von Mountain um, um mehr zu erfahren. Wir denken, dass dies eine Alternative ist, wenn ihr denkt, dass das Zubehör bei euch nur zustauben würde, da ihr z. B. ein TKL-Fan seid.

Die Mountain Core kostet aktuell 159,99 €.

Fazit

Wie ihr gemerkt habt, war das Review überwiegend sehr positiv. Wir sind auch vollkommen überzeugt davon, dass die Everest Max ein echt klasse Produkt ist – aber wie immer kommt solch eine Aussage mit einem Haken. Der Preis. Vielleicht habt ihr es oben schon in den Spezifikationen gesehen – die Tastatur kostet zum Zeitpunkt des Testberichts 249,99 €.

Wir haben überlegt, wie wir die Everest Max positionieren. Mit dem Preisschild ist sie auf jeden Fall nichts für die breite Masse. Dennoch bringt sie Innovation auf dem Markt, gepaart mit Qualität. Realistisch ist der Preis für die Features auch nicht exorbitant hoch – wenn man bedenkt, dass das Corsair iCUE Nexus bereits 99 € kostet und ähnliche Add-On-Funktionalitäten bietet wie das hier inkludierte Zubehör. Auch ein elgato Stream Deck schlägt mit grob 130 € zu Buche, um ähnliche Features in eine „normale“ Tastatur nachzurüsten. Daher finden wir den Preis noch im Rahmen, wenn – und das wenn ist an dieser Stelle wirklich wichtig – ihr die Funktionen wertschätzt. So oder so ist die Everest Max ein Spitzenprodukt – ganz wie es der Name nahelegt.

Kritikpunkte mussten wir wirklich suchen. Neben des Preises ist objektiv nur die Beleuchtung etwas schwach und subjektiv würden wir uns die Buttonposition der Multimediatasten auf dem Body der Tastatur wünschen – das war es aber schon.

Mountain verspricht hier nicht zu viel und wird den Ansprüchen gerecht. Für die Everest Max vergeben wir aufgrund des reichen Featuresets, gepaart mit exzellenter Qualität und einem tollen Erscheinungsbild gerade noch den Platin Award und hoffen, dass Mountain weiterhin den Markt mit qualitativen Produkten bereichert.

Mountain Everest Max

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Innovation, Qualität, Modularität, diverse Features. Das beschreibt die Everest Max sehr gut.

Tom Hackmann

Bereits in jungen Jahren ist Gaming zur Leidenschaft geworden. Durch diesen Einstieg ist mein Interesse an PC-Hardware entstanden - so habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und verfasse nicht nur Testberichte, sondern arbeite auch Vollzeit in der IT.

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