PC- & Konsolen-Peripherie

Sony Inzone H5 Test: Gutes Wireless-Gaming-Headset

Im vergangenen Jahr rief Sony mit Inzone eine neue Gaming-Peripherie-Reihe ins Leben, die mit zwei Monitoren und drei Gaming-Headsets startete. Das Kopfhörer-Top-Modell in Form des Inzone H9 konnte in unserem Test seinerzeit beeindrucken. Nun stellt man dem Over-Ear-Headset ein günstigeres Modell zur Seite, das sich – wie es der Name bereits vermuten lässt – zwischen dem H3 und H7 einordnet. Ob sich der Kauf lohnt, klärt unser Sony Inzone H5 Test.

Technische Daten

Produkt Sony Inzone H5
Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm (Kalotte)
Frequenzbereich (Kopfhörer) 5 – 20.000 Hz
Impedanz 21 Ohm
Empfindlichkeit 89 dB/mW
Konnektivität Kabellos (USB-Dongle); Kabelgebunden (3,5-mm-Klinke)
Mikrofontyp bidirektional, mit Rauschunterdrückung; Circum-aural
Reichweite (Wireless) Circa 10 Meter
Akkulaufzeit Bis zu 28 Stunden
Ladezeit 3 Stunden
Gewicht 261 g
Kompatibilität PC, Mac, PlayStation 4, PlayStation 5, Smartphone, Tablet
Besondere Funktionen Surround-Sound; Flip-to-Mute-Mikrofon
Preis € 132,99 *

Sony Inzone H5 Test: Design und Verarbeitung

  • Hoher Kunststoffanteil; dennoch hochwertig
  • Ansprechendes Design

Mit den Gaming-Headsets der Inzone-Reihe hat Sony ein unverkennbares Design geschaffen, das der Hersteller auch beim neuen Modell in Form des Sony Inzone H5 fortführt. Das H5, wahlweise in weißer oder schwarzer Farbe gehalten, gleicht dem H9 auf den ersten Blick stark.

So orientiert sich auch das neue Headset am Look der PlayStation-5-Konsole und kommt mit großzügigen, ovalen Ohrmuscheln daher. Der strukturierte und matte Kunststoff-Kopfbügel erinnert dabei stark an das ANC-Top-Modell WH1000-XM5 und wartet an den unteren Enden mit einem glänzend abgesetzten Sony-Schriftzug auf.

Die schwarze Variante ist dabei dank des matten Finish recht gut gegen Fingerabdrücke geschützt. Dabei lassen sich die Ohrmuscheln vollständig nach innen anklappen und etwas nach außen anwinkeln.

Die Ohrpolster sind mit einem weichen Nylon-Stoff überzogen, der auf den ersten Blick einen hohen Tragekomfort andeutet. Dabei wirkt das Inzone H5 angenehm leicht und bringt gerade einmal 261 Gramm auf die Waage – ein hervorragender Wert für ein kabelloses Gaming-Headset.

Trotz der Kunstsoff-lastigen Leichtbauweise fühlt sich das Headset relativ hochwertig an, doch wie auch das Inzone H9 ist das Gerät recht wacklig, was man dem günstigeren Modell noch etwas eher verzeiht.

Tragekomfort des Sony Inzone H5

  • Weiche Nylon-Ohrpolster
  • Gutes Platzangebot für die Ohren
  • Angenehm leicht

Der positive Ersteindruck hinsichtlich des Tragekomforts sollte sich dann im Sony Inzone H5 Test auch bestätigen. Dank der weichen Stoffpolster und dem niedrigen Gewicht ruht das Gaming-Headset auch längere Zeit angenehm auf dem Kopf.

Die Polsterungen der Ohrmuscheln fallen mit einer Dicke von rund 29 mm, das Kopfband mit etwa 25 mm, zudem angenehm groß aus. Innerhalb der Ohrmuscheln stehen dir 65 mm x 40 mm an Platz (Länge x Breite) zur Verfügung – ein identischer Wert im Vergleich zum Inzone H9, womit auch mittelgroße bis große Lauscher genug Platz finden.

Überraschenderweise dichten die Polster, trotz des Stoffgewebes, hervorragend gegenüber Außengeräuschen ab und schaffen so – ganz ohne aktive Geräuschunterdrückung, die dem H5 fehlt – eine angenehm leise Kulisse.

Praxistest und Handhabung

  • Kabellos und kabelgebunden nutzbar
  • Tadelloses Bedienkonzept
  • Mikrofon mit Flip-to-Mute-Funktion

Das Sony Inzone H5 findet mit einem USB-A-Dongle Verbindung, der über einen dedizierten Schalter für den PC- und PlayStation-5-Betrieb verfügt. Dabei funkt das Gaming-Headset nahezu latenzfrei im 2,4-GHz-Band, kann auf Wunsch aber auch mit angeschlossenem Kabel beim Laden weiterverwendet werden.

Wer es hingegen ganz analog mag, kann das Gaming-Headset auch via 3,5-mm-Klinke mit nahezu allen Endgeräten nutzen. Ein entsprechendes Klinkenkabel liegt dem Lieferumfang bei. Das ist besonders praktisch, da in diesem Fall somit auch eine Nutzung mit Xbox-Konsolen oder der Nintendo Switch möglich ist.

Die Bedienung erfolgt in sämtlichen Fällen vor allem am Headset selbst. Am rechten Ohrhörer wird das H5 eingeschaltet, außerdem lässt sich hier die Balance zwischen Spiele- und Chat-Sound über einen Wippschalter verändern.

Auf der linken Seite findest du, neben dem 3,5-mm-Klinken- und dem USB-C-Anschluss, das gerasterte Lautstärkedrehrad, das angenehm griffig gestaltet und an der Rückseite gut zu erreichen ist.

Außen sitzt zudem der 13,7 Zentimeter lange Mikrofonarm, der abermals nicht abnehmbar ist. Vom H9 übernommen wurde zudem die praktische Flip-to-Mute-Funktion, bei der das Mic automatisch stummgeschaltet wird, wenn du es hochklappst. Auf eine LED-Beleuchtung verzichtet das Inzone H5 dabei konsequent.

Akkulaufzeit des Sony Inzone H5

  • Bis zu 28 Stunden Laufzeit
  • Schnell wieder aufgeladen

Einer der Punkte, bei denen du im Falle des günstigeren Sony Inzone H5 im Vergleich zum H9 Abstriche in Kauf nehmen musst, ist die Akkulaufzeit. Diese liegt in diesem Fall bei guten 28 Stunden ununterbrochener Nutzung – vier Stunden weniger als beim doppelt so teuren Top-Modell von Sony.

Den Wert können wir in der Praxis so auch bestätigen. Ein Dauerläufer ist das kabellose Sony-Headset damit keineswegs. Die Konkurrenz in diesem Preissegment hält mitunter deutlich länger durch:  Das minimal teurere Corsair HS80 Max (unser Test) wartet mit 65 Stunden auf, das HyperX Cloud III Wireless (unser Test) kommt sogar auf bis zu 120 Stunden.

Sony Inzone H5 Lieferumfang
Neben einem USB-Ladekabel legt Sony dem Headset ein 3,5-mm-Klinkenkabel bei.

Auf eine Bluetooth-Konnektivität muss beim Inzone H5 zudem verzichtet werden. Schade, denn auch die ist in diesem Preissegment durchaus zu finden. Dafür geht das Laden angenehm schnell: 10 Minuten via USB-C reichen aus, um das Headset für drei Stunden Nutzung mit Energie zu versorgen.

Aufnahme- und Wiedergabequalität

  • Guter, detailreicher Klang
  • Zu enge höhen; nur bedingt zum Musikhören geeignet
  • Überzeugender Spatial Audio-Raumklang

Der zweite Punkt, bei dem das Sony Inzone H5 nicht mit dem großen Bruder mithalten kann, ist die Soundqualität. Zwar setzt auch das günstigere Modell auf 40 mm große dynamische Treiber, diese erreichen aber vor allem in den Höhen nicht die Klarheit des doppelt so teuren Top-Modells.

Nicht falsch verstehen: Das Inzone H5 klingt gut, keine Frage. Allerdings wirkt das Klangbild spürbar eingeengt und kann sich, hinsichtlich der Höhen, nicht frei entfalten. Das fällt vor allem beim Musikhören deutlich auf – da sind wir von anderen Headsets deutlich mehr Luftigkeit gewohnt.

Die Tiefen transportiert das Sony-Modell sehr gut und druckvoll und punktet auch bei den Mitten mit einem hohen Detailgrad. So setzt das H5 klar auf eine spaßige Abmischung, bei der wuchtige Explosionen und Waffensounds in Shootern oder Motorengeräusche in Rennspielen in den Fokus rücken.

Die Stärken des kabellosen Gaming-Headsets liegen eben ganz klar im Gaming-Bereich, beim Musikhören fehlt es dem Klang einfach an Räumlichkeit.

Dem kannst du allerdings ein gutes Stück weit entgegenwirken, wenn du den virtuellen Surround-Klang hinzuschaltest. Am PC lässt sich dafür Spatial Audio aktivieren, während das H5 an der PlayStation 5 Gebrauch von Sonys Tempest 3D Audio-Engine macht.

Das hat tatsächlich spürbar positive Auswirkungen auf das gesamte Klangbild. Der Sound wird deutlich präziser und räumlicher, während die Höhen definierter wahrzunehmen sind. Dennoch kann es das Sony Inzone H5 klanglich nicht mit anderen Kontrahenten wie dem bereits angesprochenen Corsair HS80 Max aufnehmen.

Mikrofonqualität des Inzone H5

  • Ordentliche Mikrofonqualität

Leider schwächelt das Inzone H5 etwas bei der Mikrofonqualität. Grundsätzlich geht das klanglich voll in Ordnung, allerdings mangelt es den Aufnahmen spürbar an Details. Auch werden Schwächen bei scharfen S-Lauten offensichtlich, die gerne etwa zischig wiedergegeben werden.

Sony Inzone H5
Die Mikrofonqualität geht in Ordnung, mehr aber auch nicht.

Für die Kommunikation in Spielen oder Videokonferenzen reicht die gebotene Qualität allemal aus, keine Frage. Und doch haben wir schon einige andere Wireless-Headsets testen können, die die Stimme deutlich klarer und detailreicher übertragen.

Ich würde allerdings nicht ausschließen, dass Sony hier mit einem Firmware-Update noch einmal nachbessert. Auch das Inzone H9 konnte uns mit der ursprünglichen Firmware hinsichtlich der Mikrofonqualität nicht begeistern, legte dann aber mit einem spätere Update spürbar zu.

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Software-Anbindung: Inzone Hub

Als Begleit-Software für das Sony Inzone H5 kommt der Inzone Hub zum Einsatz, eine recht schlanke und aufgeräumte App, deren Funktionsumfang gerne etwas größer ausfallen dürfte.

Auf der Startseite informiert der Hub beispielsweise über den Ladestand des Akkus, während in den Geräteeinstellung lediglich das automatische An- und Ausschalten, sowie die Sprachführung (in Englisch, Japanisch und Chinesisch) angepasst werden kann.

Interessanter wird es da schon im Reiter der Soundeinstellung. Unter dem Menüpunkt Klangprofil kann zwischen drei Equalizer-Presets gewählt oder eine eigene Einstellung erstellt werden. In insgesamt 10 Bändern sind Feineinstellungen möglich.

Die Dynamikbereichkontrolle hingegen soll Unterschiede zwischen maximalem und minimalem Bereich des Klangs ausgleichen, allerdings konnte ich hier keine großen Unterschiede feststellen. Außerdem schalten wir hier den räumlichen Klang ein oder aus, wobei dieser auf Wunsch mithilfe der Smartphone-App „360 Spatial Sound Personalizer“ auch personalisiert werden kann.

Zuletzt fügen wir dem Mikrofon auf Wunsch einen Sidetone hinzu, um uns selbst zu hören und so dem versehentlichen Schreien vorzubeugen.

Sony Inzone H5 Test: Fazit

Mit dem Sony Inzone H5 liefert der Hersteller ein gutes kabelloses Mittelklasse-Headset ab, das vor allem mit seinem hohen Tragekomfort und der vielseitigen Konnektivität punkten kann. Auch klanglich gibt das Gerät, vor allem im Spatial Audio- bzw. Tempest 3D-Raumklang eine gute Figur ab und punktet mit wuchtigen und detailreichen Bässen.

In den Höhen vermisse ich jedoch spürbar die Luftigkeit, weshalb sich das Inzone H5 in meinen Augen nur bedingt zum Musikhören eignet. Die Mikrofonqualität ist in Ordnung, mehr aber auch nicht. Und auch bei der Akkulaufzeit bietet manch ein Konkurrent einfach mehr fürs Geld.

Sony Inzone H5 Test: Silver Award

Sony Inzone H5

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Das Sony Inzone H5 ist ein gutes kabelloses Gaming-Headset, das mit hohem Tragekomfort und stimmiger Ausstattung punktet. Einige Konkurrenten bieten aber mehr für dasselbe Geld.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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