PC- & Konsolen-Peripherie

SteelSeries Arctis Nova 3 Test: Headset mit starkem Preis-Leistungsverhältnis

Auf das Arctis Nova Pro Wireless, das wir im August testen konnten und für ausgesprochen gut befunden haben, ließ der Hersteller kurz darauf drei weitere Gaming-Headsets folgen. Auch das Einsteiger-Modell in Form des Arctis Nova 1 haben wir uns bereits zur Brust genommen. Doch wie sieht es mit der mittleren Variante aus? Lohnt sich der Mehrpreis? Und wenn ja: für wen? Diese und weitere Fragen klärt unser SteelSeries Arctis Nova 3 Test.

Technische Daten

Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm (Neodymium)
Frequenzbereich (Kopfhörer) 20 – 22.000 Hz
Impedanz 36 Ohm
Konnektivität USB-Typ-C; USB-Typ-A; 3,5-mm-Klinke
Mikrofontyp bi-direktional, mit Rauschunterdrückung
Frequenzbereich (Mikrofon) 100 – 10.000 Hz
Gewicht 252,8 g
Kompatibilität PC, Mac, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S, Smartphone, Tablet
Besondere Funktionen 360° Spatial Audio; RGB-Beleuchtung
Preis € 63,36 *

SteelSeries Arctis Nova 3 Test: Lieferumfang und Besonderheiten

Optisch gleichen sich das SteelSeries Arctis Nova 3 und das günstigere Nova 1 fast wie ein Ei dem anderen. Zumindest auf den ersten Blick. Und doch gibt es, natürlich, deutliche Unterschiede zwischen den beiden Gaming-Headsets, die immerhin 40 Euro im Preis trennen. Zumindest im Bezug auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers.

Das Nova 1 setzt als rein analoges Headset auf einen 3,5-mm-Klinkenanschluss und ist damit zu sämtlichen Plattformen wie PC und Mac, Konsolen aller Hersteller oder Smartphones und Tablets kompatibel.

Im Gegensatz dazu findet das teurere Arctis Nova 3 via USB Verbindung mit PC, Mac, PlayStation- und Nintendo Switch-Konsolen. Allerdings mit dem großen Unterschied, dass du das USB-C-Kabel mithilfe der im Lieferumfang enthaltenen Verlängerungskabel auch um einen USB-A-, sowie um einen 3,5-mm-Klinkenanschluss erweitern kannst.

Oder kurz gesagt: Die Konnektivität ist dieselbe, wie im Falle des günstigeren Modells, geht aber dank modernem USB-C-Anschluss noch deutlich darüber hinaus. Entsprechend benötigte Kabel findest du, neben den Gaming-Aufklebern, direkt im Lieferumfang. Als da wären:

  • USB-C-zu-USB-C-Hauptkabel (1,2 Meter Länge)
  • USB-C-zu-USB-A-Adapter/-Verlängerungskabel (1,5 Meter Länge)
  • USB-C-zu-3,5-mm-Analogkabel (1,2 Meter Länge)

Außerdem verfügt das Arctis Nova 3 über eine anpassbare RGB-Beleuchtung in zwei Zonen an der Außenseite der Ohrmuscheln, die du zudem direkt am Headset steuern kannst. Aus technischer und klanglicher Sicht bestehen, zumindest auf dem Papier hingegen keinerlei weitere Unterschiede zwischen dem Nova 1 und Nova 3.

Design, Verarbeitung und Tragekomfort

  • Schlichtes, schickes Design
  • Trotz Kunststoff-Bauweise überzeugende Verarbeitung
  • Exzellenter Tragekomfort dank niedrigem Gewicht und gutem Platzangebot

Da sich, zumindest aus optischer Sicht mit Ausnahme der RGB-Beleuchtung und des USB-C-Ports, beim SteelSeries Arctis Nova 3 nichts verändert hat, verweise ich an dieser Stelle auf meinen SteelSeries Arctis Nova 1 Test, in dem ich Design und Verarbeitung detailliert beschrieben haben.

Denn was für das günstigere Modell galt, gilt in gleichem Maße auch für das Mittelklasse-Headset. Auch das Nova 3 setzt auf ein matt-schwarzes und schlichtes Kunststoff-Gehäuse, nach innen drehbare Ohrmuscheln und ein Skibrillen-Kopfband.

Mit dem Unterschied, dass die Außenseiten der Ohrmuscheln bei diesem Modell eine Gummierung und damit einhergehend eine etwas angenehmere Haptik aufweisen, wenn du das Headset in die Hand nimmst.

Auch hier findest du die Bedienelemente, sowie das im Headset versenkbare Mikrofon an der linken Ohrmuschel – konkret ein Lautstärkedrehrad und eine Mute-Taste, die orangefarben abgesetzt ist, wenn das Mikrofon stummgeschaltet ist. Hier sitzt auch, an der Unterseite, der USB-C-Port.

Einzige Unterschiede sind die RGB-Beleuchtung, die sich als Ring über die Außenseiten der Ohrmuscheln erstreckt, sowie der entsprechende Ein- und Ausschalter der Beleuchtung, den du an der Innenseite der rechten Ohrmuschel findest.

Trotz Plastikbauweise fällt die Verarbeitungsqualität sehr gut aus, allerdings hat auch hier der Mikrofonarm eine Spur zu viel Spiel in seinen Bewegungen. Lob verdient hingegen einmal mehr, dass sämtliche Kabel, sowie die weichen AirWeave Memory Foam-Ohrpolster, abnehmbar und entsprechend austauschbar sind.

Entsprechend liegt auch der Tragekomfort des Artis Nova 3 auf sehr hohem Niveau. Mit einem Gewicht von 253 Gramm fällt das Headset zwar minimal schwerer aus als das Nova 1, wiegt aber beispielsweise noch immer deutlich weniger als ein PlayStation- oder Xbox-Controller oder die die meisten Konkurrenten.

Zum Vergleich: Das in derselben Preisklasse angesiedelte beyerdynamic MMX 100 (unser Test) bringt 296 Gramm auf die Waage – ohne RGB-Beleuchtung.

Das Platzangebot für die eigenen Ohren im Inneren des SteelSeries Arctis Nova 3 ist vergleichsweise üppig. Auch hier stehen dir, wie beim Nova 1, rund 49 mm in der Breite und 58 mm in der Höhe zur Verfügung. Dank des Skibrillen-Kopfbandes wird zudem das Gewicht angenehm auf dem Kopf verteilt, sodass auch bei längerem Tragen nichts drückt oder schmerzt.

Praxistest, Handhabung und RGB-Beleuchtung

  • Schnell und einfach einsatzbereit
  • Bedienung direkt am Headset
  • Anpassbare, recht dezente RGB-Beleuchtung

Auch im Praxistest gibt es kaum nennenswerte Unterschiede des SteelSeries Arctis Nova 3 zu seinem günstigeren Geschwisterchen. Nur, dass du am PC, Notebook oder Mac nun eben in die USB-C-Buchse stöpselst, statt in den 3,5-mm-Klinkeneingang. Alternativ nutzt du das Verlängerungskabel auf USB-A oder an Konsolen auf Klinke. Hat natürlich gleichzeitig den Vorteil, dass du die Kabellänge um zusätzliche 1,5 Meter aufstockst.

Ansonsten ist der Rest denkbar einfach. Anschließen und loslegen. Hier gibt es nichts weiter zu beachten. Sogar die Bedienung am Headset selbst ist selbsterklärend. Am PC oder Mac solltest du allerdings trotzdem die Begleit-Software installieren und konfigurieren, um von der bestmöglichen Audio-Qualität zu profitieren (Stichwort: 360° Spatial Audio), doch dazu später mehr.

Was mir allerdings etwas störend aufgefallen ist, ist, dass die Kabel des Headsets – und zwar alle drei – etwas hart und steif daherkommen. Sie sind zwar biegsam, wollen aber auch wirklich von Hand etwas in die richtige Position gebracht werden, um nicht unangenehm am Hals zu hängen.

Eine Besonderheit des Arctis Nova 3 ruht natürlich in der anpassbaren PrismSync-RGB-Beleuchtung. Doch um diese mit individuellen und bis ins kleinste Detail anpassbaren Beleuchtungseffekten bestücken zu können, benötigst du ebenfalls die Begleit-Software.

Dann kannst du dich mit 16,8 Millionen Farben und etlichen Effekten frei austoben. Von einer statischen, einfarbigen Beleuchtung, bis hin zu Farbverläufen und mehrfarbigen Atmungseffekten. Erlaubt ist, was gefällt. Natürlich kannst du die Beleuchtung aber auch ganz ausschalten und das sogar direkt am Headset.

Wiedergabe- und Aufnahmequalität

  • Überzeugender, detaillierter Klang
  • Sattere Bässe und präzisere Höhen als beim Arctis Nova 1
  • Mehr Anpassungsmöglichkeiten am PC dank USB-Verbindung

Während das SteelSeries Arctis Nova 3 dank identischen Spezifikationen wie 40-mm-Treibern, einem Frequenzgang von 20 Hz bis 22.000 Hz und einer Impedanz von 36 Ohm technisch gesehen genauso klingen sollte, wie das Arctis Nova 1, zeigen sich doch ein paar kleinere Unterschiede.

Im analogen Betrieb bei Anschluss via Klinke realisieren beide Headsets denselben, überzeugenden, warmen und dynamischen Klang, der vor allem mit detaillierten und klaren Höhen und breiten Mitten besticht. Die Bässe stehen dabei minimal im Hintergrund. Wer mehr Wumms wünscht, kann dem aber natürlich mithilfe des Equalizers entgegenwirken.

Bereits ohne zusätzliche Einstellungen kommt der Bass im Falle des Nova 3 etwas druckvoller daher und ist präsenter. Ähnlich verhält es sich mit den Höhen, die vor allem im Hochtonbereich oberhalb von 7.000 Hz etwas mehr an Klarheit gewinnen als es beim günstigeren Nova 1 der Fall ist.

Die Unterschiede sind allerdings nur marginal und ohnehin nur hörbar, wenn du den direkten Vergleich zwischen beiden Modellen anstrengen kannst. Klanglich können beide überzeugen.

Einen zusätzlichen Vorsprung erarbeitet sich das Arctis Nova 3 allerdings, da es dank USB-Anbindung innerhalb der SteelSeries Engine-Software angepasst werden kann. Was beim Nova 1 wiederum nicht der Fall ist. Zumindest, wenn du das Headset am PC oder Mac verwendest. Hier stehen dir beispielsweise ein 6-Band-Equalizer und verschiedene Presets zur Verfügung.

Klanglich punktet das SteelSeries Arctis Nova 3 dabei durch die Bank und eignet sich gleichermaßen gut zum Musikhören, Anschauen von Videos und natürlich für das Gaming. Am PC kannst du zudem mithilfe von Sonar einen virtuellen 360° Spatial Audio Surround-Klang hinzufügen, was die Räumlichkeit spürbar verbessert.

Auch an den Konsolen gibt das Headset eine sehr gute Figur ab und punktet einmal mehr mit einem druckvollen, detaillierten und räumlichen Klang in Verbindung mit Sonys Tempest 3D Audio-Engine an der PlayStation 5. Doch keine Sorge: auch an Xbox-Konsolen oder der Nintendo Switch gefällt der Klang.

An den Konsolen fallen die Unterschiede zum analogen und günstigeren Arctis Nova 1 allerdings deutlich geringer aus und sind nahezu nicht vorhanden. Wenn du also ohnehin nur an der Konsole spielen willst und auf eine RGB-Beleuchtung verzichten kannst, kannst du bares Geld sparen.

Natürlich gibt es Gaming-Headsets, die noch besser klingen. Dafür musst du mitunter auch nicht wirklich viel tiefer in die Tasche greifen. Das beyerdynamic MMX 150 beispielsweise, das wir im März 2022 testen konnten, kommt mit demselben Preisschild daher und bietet eine noch höhere Soundqualität.

Eine RGB-Beleuchtung, deutlich mehr Feineinstellungen hinsichtlich des Klangs und einen höheren Tragekomfort bekommst du hingegen beim SteelSeries Arctis Nova 3.

Wie gut ist das Mikrofon des SteelSeries Arctis Nova 3?

Das verbaute bi-direktionale Mikrofon des Arctis Nova 3 ist exakt dasselbe, das auch bereits beim Nova 1 zum Einsatz kam und uns dort mit einem klaren und detailreichen Klang überzeugen konnte. Es deckt ein Frequenzband von 100 Hz – 10.000 Hz ab und wartet mit einer Empfindlichkeit von –38 dBV/Pa auf.

SteelSeries Arctis Nova 3 Mikrofon
Das Mikrofon gehört zu den besten, die du im Gaming-Headset-Bereich finden kannst.

Zudem bietet es eine ordentliche Geräuschunterdrückung. Definitiv eines der besten Mikrofone im Headset-Segment, ich finde den Klang sogar noch ein wenig dynamischer und klarer als im Falle des Nova 1. Besonders in Kombination mit der Sonar-Begleitsoftware, in der du eine (sehr gute) KI-gestützte Geräuschunterdrückung und mehr hinzufügen kannst, spielt das Mikrofon zusätzlich seine Stärken aus.

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Software-Anbindung: SteelSeries GG / Sonar

Als Begleit-Software kommt einmal mehr SteelSeries GG zum Einsatz. Mit dem Unterschied, dass du das SteelSeries Arctis Nova 3 in der darin befindlichen Engine feinjustieren und in Sonar sogar noch weiter tunen kannst.

Ich habe es bereits beim Nova Pro Wireless und Arctis Nova 1 gesagt und wiederhole mich gerne: Mit bis auf die Nachkommastelle anpassbarem 10-Band-EQ und vielen weiteren smarten Funktionen liefert SteelSeries hier die beste Headset-Begleitsoftware ab, die aktuell angeboten wird. Wer sich etwas Zeit bei den Einstellungen nimmt, stellt hier ein ganz individuelles Klangbild zusammen.

SteelSeries Arctis Nova 3 Test: Fazit

Das SteelSeries Arctis Nova 3 markiert, genau wie das günstigere Arctis Nova 1, ein hervorragendes Gaming-Headset und bietet für einen Mehrpreis von rund 40 Euro eben das gewisse Quäntchen mehr. Zumindest, wenn du vorwiegend am PC unterwegs bist.

USB-C-Konnektivität und eine RGB-Beleuchtung sind eine nette Dreingabe. Gerade erstes resultiert am Rechnung in einem besseren Klang – wenn auch nur in Nuancen. Wenn du aber ein Headset für die Nutzung an Konsolen suchst und auf die Beleuchtung verzichten kannst, sparst du mit dem günstigeren Modell bares Geld, ohne dabei qualitative Einbußen in Kauf nehmen zu müssen.

Damit verdient sich das Nova 3 seinen Platz in der goldenen Mitte des SteelSeries-Line-ups redlich und füllt perfekt die Lücke zwischen seinen Geschwistermodellen aus. Wenn du ein klanglich überzeugendes, vielseitig einsetzbares und sehr komfortables Gaming-Headset suchst, bist du hier definitiv an der richtigen Adresse.

SteelSeries Arctis Nova 3 Test: Gold-Award

SteelSeries Arctis Nova 3

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Satter und detailreicher Klang, ein exzellenter Tragekomfort und eine sehr gute Mikrofonqualität samt vieler Anschlussmöglichkeiten und einer RGB-Beleuchtung machen das SteelSeries Arctis Nova 3 zu einem echten Preis-Leistungstipp.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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