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BougeRV Fort 1000 Test: Preiskracher mit Schwächen

Für viele gehört neben Zelt und Schlafsack mittlerweile auch eine Powerbank zum festen Inventar bei Outdoor-Aktivitäten oder einem Festival-Wochenende. Dabei muss es nicht immer ein Modell der hierzulande bekannten Hersteller Bluetti oder EcoFlow sein. Auch eher unbekannte Marken erobern langsam aber sicher den hiesigen Markt. Wir wollen heute mal einen Blick auf ein mittelgroßes Modell werfen. Im BougeRV Fort 1000 Test überprüfen wir, was die Powerstation mit LiFePO4-Akkus zum fairen Preis zu bieten hat.

Technische Daten

Akkukapazität 1.120 Wh
Maße 32 x 22,9 x 29 cm
Gewicht 13 kg
Konstante maximale Ausgangsleistung 1.200 W
Temporäre Spitzenleistung 2.400 W
Lebensdauer 3.500 Ladezyklen
Lademöglichkeiten Haushaltssteckdose, Solar, Kfz-Anschluss, kombiniertes Laden (USB-C + Steckdose oder Solar)
Material Aluminium und ABS-Kunststoff
Anschlüsse 2x AC-Ports, 2x USB-A, 1x USB-A QuickCharge 3,0 (18 W), 1x USB-C (60 W), 1x Zigarettenanzünder (120 W), 2x DC-Ports (120 W)
Batterietechnik LiFePO4
Preis Preis nicht verfügbar *
BougeRV Fort 1000
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Lieferumfang

bougerv fort 1000 test

Ein Blick in die Verpackung fördert folgenden Inhalt zutage:

  • BougeRV Fort 1000 SyZ-G1000 Powerstation
  • Netzteil mit Ladekabel
  • Solarladekabel
  • Kfz-Ladekabel
  • Bedienungsanleitung

BougeRV Fort 1000 Test: Design und Verarbeitung

  • Hohe Verarbeitungsqualität
  • Materialmix aus Aluminium und ABS-Kunststoff
  • Tragegriffe für erleichterten Transport
  • 32 x 22,9 x 29 cm bei 13 kg Gewicht

Zunächst wollen wir mal die Optik und Verarbeitungsqualität des mobilen Energiespeichers unter die Lupe nehmen. Beim Gehäuse setzt Hersteller BougeRV auf hochwertiges beschichtetes Aluminium. Das ist alles andere als typisch. Schließlich setzen viele Modelle der Konkurrenz auf deutlich günstigeren Kunststoff. Angesichts des recht günstigen Preises ist das wirklich beachtlich. Nicht nur die Materialwahl, sondern auch die Verarbeitungsqualität weiß zu gefallen. Hier knackt und knarzt es an keiner Stelle.

In Sachen Farbwahl sind Schwarz und Aluminiumoptik vorherrschend. Feine Akzente setzt der Hersteller mit den beiden Tragegriffen. Diese kann man dank auffälligem Gelb kaum übersehen. Durch die kompakten Maße von 32 x 22,9 x 29 cm findet die Powerstation bequem Platz in so ziemlich jedem Kofferraum. Ärgerlich ist lediglich, dass die Griffe deutlich hervorragen. Hier lassen sich also nur umständlich andere Dinge drauf stapeln. Auch das Tragen ist bei einem Gewicht von 13 kg problemlos über eine kurze Strecke auch ohne Rückenschmerzen möglich.

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Allerdings zeigen sich Konkurrenzmodelle mit einer ähnlichen Kapazität zum Teil deutlich leichter. So zum Beispiel die Jackery Explorer 1000 Pro (Test). Diese bringt fast zwei kg weniger auf die Waage. An der Front des mobilen Energiespeichers befinden sich sowohl die Ein- als auch die Ausgänge. Dabei hat BougeRV alles sehr übersichtlich unterbekommen. Weiterhin findest du hier das Display und den Power-Schalter vor. Alles in allem punktet die Powerstation vor allem mit einer tollen Verarbeitung.

BougeRV Fort 1000 Test: Ausgänge

  • Insgesamt 9 Ausgänge
  • Konstante Ausgangsleistung von bis zu 1.200 Watt
  • Temporäre Spitzenleistung von 2.400 Watt

Ein wichtiger Faktor bei der Alltagstauglichkeit einer jeden Powerstation ist natürlich die Anschlussvielfalt. Und hier kann die Fort 1000 durchaus punkten. Insgesamt neun Ausgänge platziert der Hersteller an der Front. Für Camping-Utensilien wie Föhn, Toaster und Licht stehen zwei Schuko-Steckdosen zur Verfügung. Möchtest du wiederum dein Smartphone oder ein anderes kleines technisches Gadget laden, findest du insgesamt drei USB-A-Ports vor. Während zwei der Anschlüsse im Standard-Modus daherkommen, bietet ein dritter QuickCharge 3.0 mit 18 Watt Leistung. Den Port mit dem gern gesehen Schnelllade-Standard hebt der Hersteller in der Farbe Orange hervor. Neben USB-A gibt es natürlich auch USB-C. Leider finden wir hier nur einen Port vor. Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung des Anschluss-Typs hätte ich mich über einen zweiten sehr gefreut.

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Da hätte meinetwegen auch einer der beiden Standard-USB-A-Ports weichen können. Etwas schade ist auch, dass der USB-C-Port lediglich über eine Leistung von 60 Watt verfügt. Hier haben viele Konkurrenten wie die UGREEN PowerRoam 1200 (Test) mit einer USB-C-Leistung von 100 Watt deutlich mehr zu bieten. Neben den herkömmlichen Anschlüssen findest du noch einen 120 Watt starken Zigarettenanzünder (12 Volt) vor sowie 2x DC-Ports vor. Wirklich schade finde ich, dass die Fort 1000 über keine induktive Ladefläche auf der Oberseite verfügt. Mittlerweile besitzen selbst Mini-Powerstations wie die Bluetti EB3A (Test) eine solche Lademöglichkeit. Lässt man den etwas schwach bestückten USB-C-Port und die fehlende induktive Ladefläche außen vor, können sich die Anschlüsse aber durchaus sehen lassen. Beim Camping- und Festivalalltag werden die allermeisten hier wohl nichts vermissen.

BougeRV Fort 1000 Test: Moderne LiFePO4-Akkus

  • Lebensdauer: 3.500 Ladezyklen
  • LiFePO4-Akkutechnik

Die Bouge RV Fort setzt in Sachen Batterietechnik auf den neuesten Standard, der sich derzeit im Bereich der Powerstations durchsetzt. Genauer gesagt verwendet der Hersteller hier moderne LiFePO4-Akkus. Diese punkten in Sachen Langlebigkeit und Sicherheit. Auf dem Papier soll die Powerstation somit stolze 3.500 Ladezyklen durchhalten können, bis die maximale Akkukapazität auf 80% schrumpft. Mit einer Gesamtkapazität von stolzen 1.120 Wh dürfte es wohl einige Jahre dauern, bis man diese Zyklen hinter sich gebracht hat – vor allem als durchschnittlicher Anwender. Wir finden die Entscheidung für LiFePO4 sehr gut. Schließlich profitiert hier nicht nur der Käufer, der seine Powerstation länger aktiv nutzen kann. Obendrein bedeutet ein längeres Geräteleben immer auch weniger Müll, was wiederum der Umwelt zugute kommt.

BougeRV Fort 1000 Test: Überzeugende Leistungsdaten

Neben der Akkukapazität ist es natürlich auch die Ausgangsleistung, die bei einer Powerstation wichtig ist. Schließlich ist es nicht selten der Fall, dass Anwender gleich mehrere elektrische Geräte zeitgleich an dem mobilen Energiespeicher betreiben möchten. Laut Hersteller ist der Stromlieferant zu einer Dauerleistung von 1.200 Watt in der Lage. Unser ausführlicher Test zeigte, dass die Fort 1000 sogar noch etwas mehr Power zu bieten hat. So kitzelten wir über eine der Schuko-Steckdosen 1.289 Watt aus dem Gerät heraus. Ein richtig guter Wert! Sollte dem Energielieferanten dann einmal etwas mehr Leistung abverlangt werden, ist das vorübergehend möglich. So ermöglicht er eine Spitzenlast von 2.400 Watt.

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Die Gummifüße verhindern ein Verrutschen der Powerstation.

Interessant ist das vor allem für Personen, die ihre Powerstation nicht nur als Energielieferant für Smartphone und Notebook, sondern vornehmlich auch elektronische Geräte nutzen. Camper können hier bedenkenlos ihren Mini-Kühlschrank, Kaffeemaschine oder sogar eine Mikrowelle anstellen. Auch der Betrieb nicht allzu leistungshungriger Helferlein im Heimwerkerbetrieb ist denkbar. So konnte ich auch meinen Winkelschleifer in Betrieb nehmen. Doch alles hat seine Grenzen – so auch die Fort 1000. Insbesondere bei echten Stromfressern wie einem Elektrogrill ist hier Schluss. Da half auch die hohe temporäre Spitzenlast nicht weiter. Das solltest du im Hinterkopf behalten.

BougeRV Fort 1000 Test: Display schwer erkennbar

  • Display ist anfällig für Spiegeln
  • Leistungsdaten sind zu klein und schwer zu erkennen

Für Übersicht über den aktuellen Status der Powerstation sorgt das erfreulich scharfe Display. Hier kannst du nicht nur den aktuellen Batteriestand des mobilen Energiespeichers nachvollziehen. Obendrein kannst du erkennen, wie hoch die gegenwärtige Eingangs- bzw. Ausgangsleistung ist. Leider gibt das Gerät keine Daten zur kalkulierten Restakkudauer bzw. Restladezeit aus. Während sich der Akkustand sehr gut auch auf eine gewisse Distanz erkennen lässt, ist das bei den Leistungsdaten leider nicht der Fall. Hier musst du stets an das Gerät herantreten, um die Parameter zu erkennen.

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Das Display neigt zum Spiegeln und stellt die Leistungsdaten zu klein dar.

Die schlechte Erkennbarkeit der Werte würde wohl nicht so schwer ins Gewicht fallen, wenn man bei der Fort 1000 eine passend App nutzen könnte. Dies ist bei der Powerstation aber leider nicht der Fall. So bist du dazu gezwungen, einen Blick auf das Gerätedisplay zu werfen. Angesichts dieser Tatsache ist es wirklich schade, dass der Hersteller hier nicht besser mitgedacht hat. Auch abseits dieser Tatsache hätte ich mich sehr über eine Smartphone-Anwendung gefreut. Schließlich sorgt eine solche stets für ein Mehr an Bedienkomfort. Man stelle sich nur vor, dass man bereits im Schlafsack liegt und nur noch einmal kurz überprüfen möchte, ob die Powerstation auch tatsächlich ausgeschaltet ist oder noch Energie ausgibt.

BougeRV Fort 1000 Test: Bedienung ist idiotensicher

  • Bedienung ist unkompliziert
  • Leider keine App für Fernsteuerung
  • Lautes Lüftergeräusch

Auch, wenn eine App für mehr Bedienkomfort sorgen würde, muss man der Powerstation dennoch eine eingängige und unkomplizierte Steuerung bescheinigen. Wer schon einmal eine Powerstation genutzt hat, wird sich hier sofort heimisch fühlen. So spendiert BougeRV der Fort 1000 gleich mehrere Knöpfe. Neben dem kaum übersehbaren Power-Button findest du hier für jeden Ausgangs-Typen einen passenden Knopf. So kannst du spielend leicht die Ausgänge freigeben. Was dann doch wieder am Nutzerkomfort nagt, sind die Lüfter. Das mag Personen, die ohnehin fast ausschließlich ihr Smartphone und andere USB-Geräte treiben nur selten stören. Sobald die Ausgangsleistung aber mal die 500 Watt übersteigt, machen sich die Kühlkomponenten deutlich bemerkbar. Noch gravierender ist das Ganze beim Aufladen.

Um einer schlaflosen Camping-Nacht zu entgehen, solltest du die Fort 1000 lieber tagsüber laden.

Hier rödeln die Lüfter bereits ab 200 Watt Eingangsleistung. Da diese Leistung standardmäßig beim Laden der Akkus erreicht wird, muss man beim Aufladen also stets mit dem lauten Lüftergeräusch leben. Hier fehlen detaillierte Einstellungsmöglichkeiten. Dass das auch ohne App über einen Knopf am Gerät selbst möglich ist, stellt z.B. eine FOSSiBOT F2400 (Test) mit ihrem Drehregler unter Beweis. Über diesen kannst du die maximale Eingangsleistung bestimmen. Wirklich verständlich sind die lauten Lüfter aus meiner Sicht nicht. Schließlich setzt die Fort 1000 auf ein externes Netzteil und verbaut selbiges nicht in der Powerstation selbst. Erfahrungsgemäß sorgt ein Auslagern des Netzteils immer dafür, dass die Lüftergeräusch geringer ausfallen.

BougeRV Fort 1000 Test: Ladeleistung ist veraltet

  • Ladedauer beträgt mindestens 5 Stunden

Enttäuscht hat mich tatsächlich die Ladeleistung. Schließlich ist die Fort 1000 mit ihren 200 Watt maximale Eingangsleistung deutlich schwächer als Konkurrenzmodelle. Eine schwache Ladeleistung mag auf lange Sicht zweifelsohne den Akku schonen und das Gerät damit noch langlebiger machen. Dennoch gibt es einfach Tage, an denen es schnell gehen muss. In diesem Fall haben die wenigsten Zeit, ihre Powerstation für knapp 5,5 Stunden an der heimischen Haushaltssteckdose aufzuladen. Soviel Zeit nimmt nämlich eine komplette Ladung in Anspruch. In etwa genauso viel Zeit wirst du einplanen müssen, wenn du die Powerstation über ein Solarpanel lädst. Hier sind nämlich ebenfalls 200 Watt Spitze möglich. Auch ein Laden mit dem eigenen Auto ist möglich. Hierbei kommt die Lichtmaschine des Fahrzeugs zum Einsatz.

Die Ladeeingänge befinden sich an der Front.

Wer sich für diese Möglichkeit entscheidet, muss am meisten Zeit mitbringen. Eine Ladung nimmt nämlich in etwa 9 Stunden in Anspruch. Am schnellsten geht das Laden übrigens über kombiniertes Laden per USB-C und Steckdose oder USB-C und Solar. Hier benötigt die Powerstation wohl weniger als 5 Stunden. Cool ist das Feature, dass sich der Energiespeicher während des Ladens auch entladen lässt. So kannst du beispielsweise die gewonnene Sonnenenergie auf dem Campingplatz umgehend in deine elektrischen Geräte schicken. Bei der Ladeleistung wäre unserer Ansicht nach wirklich mehr drin gewesen. Das betrifft nicht nur die Ladegeschwindigkeit und damit auch -leistung. Obendrein wäre es wünschenswert, wenn die Fort 1000 kombiniertes Laden über Steckdose und Solar ermöglichen würde.

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Fazit

Die BougeRV Fort 1000 punktet mit einer tollen Verarbeitung und hochwertigen Materialien. Dank der Tragegriffe lässt sie sich auch bequem von A nach B tragen. Die Anschlussvielfalt ist solide. Ein zweiter USB-C-Port und eine induktive Ladefläche hätten der Powerstation jedoch gut zu Gesicht gestanden. Vollends überzeugt haben uns hingegen die tollen Werte bei der Ausgangsleistung. Einbußen musst du hier allerdings beim Bedienkomfort machen. Das mitunter schwer erkennbare Display, die fehlende App, eine lange Ladedauer und der wirklich laute Lüfter schränken den Komfort dann doch sehr ein. Solltest du damit keine Probleme haben, bekommst du hier ein echtes Schnäppchen im Bereich der Powerstations geboten, das durchaus mal einen Blick wert ist.

BougeRV Fort 1000

Verarbeitung und Design
Hardware
Bedienkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis

83/100

Die BougeRV Fort 1000 punktet mit einem tollen Preis. Leider bringt die Powerstation aber auch viele Schwächen mit.

BougeRV Fort 1000
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Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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