Im Sommer sind kühle Getränke eine der besten Methoden, um schweißtreibenden Temperaturen den Kampf anzusagen. Während es in den eigenen vier Wänden einfach sein mag, Wasser, Cola, Bier und Co. auf erfrischende Trinktemperatur zu bringen, ist dies unterwegs mitunter kompliziert. So erweisen sich beispielsweise Kühltaschen bereits nach kurzer Zeit als Mogelpackung und du musst mit einem warmen Drink Vorlieb nehmen. EcoFlow ist nun angetreten, dieses Problem zu lösen. Dabei nutzt der Experte für mobile Energiespeicher seine umfangreiche Expertise und Erfahrung im Bereich der Powerstations, um ein leistungsstarkes wie ausdauerndes Produkt auf die Beine zu stellen. Im EcoFlow Glacier Test wollen wir den mobilen Kühlschrank mit Gefrierfunktion unter die Lupe nehmen. EcoFlow selbst bezeichnet die tragbare Kühltruhe als Revolution. Stimmt das?
EcoFlow macht Camping zu Glamping
Die Technikwelt staunte nicht schlecht als EcoFlow im Rahmen der CES 2023 seine kommenden Gadgets präsentierte. Schließlich hat sich das US-Unternehmen vorgenommen, nicht mehr nur auf Powerstations und dazugehörige Solarpaneele zu bauen. Stattdessen präsentierte man neben einem smarten Rasenmähroboter auch eine mobile Klimaanlage nebst mobiler Kühlbox. Während der Roboter vornehmlich im heimischen Garten zum Einsatz kommen dürfte, steuert der Hersteller mit Klimaanlage und Kühlbox auch ganz klar den Outdoor-Bereich an.
Insbesondere beim Camping sollen die beiden Geräte für eine Extraportion Komfort sorgen. Geht es nach EcoFlow macht die Kombination mit einer passenden Powerstation das Ganze noch perfekt. Dass der Plan mit der Klimaanlage für Zelt, Wohnwagen oder heimisches Arbeitszimmer voll aufgeht, haben wir bereits im Test der EcoFlow Wave 2 überprüfen dürfen. Auf dem Papier scheint die Glacier auch ein perfektes Hilfsmittel für den Sommerurlaub auf dem Campingplatz, aber auch der Grillparty im Garten zu sein.
Technische Daten
Akku | 298 Wh |
Volumen | insgesamt 38 Liter (15 + 23 Liter) |
Akkulaufzeit | maximal 40 Stunden |
Bedienung | Display mit Bedienfeld oder App |
Kühlleistung | Bis zu -25 °C |
Preis | Preis nicht verfügbar * |
EcoFlow Glacier Test: Design und Verarbeitung
- Modernes, kantiges Design
- Grau erinnert an die Powerstations von EcoFlow
- Klappe zum Kühlfach etwas hakelig
Wie bei der Wave 2 bleibt EcoFlow auch bei seinem mobilen Kühlschrank der hauseigenen Designsprache treu. So bekommt du hier ein hochwertig anmutendes Stück Technik serviert, das vornehmlich auf die Farbe Grau setzt. Für Moderne sorgt insbesondere das Display, welches wir ebenfalls von den mobilen Energiespeichern und der Klimaanlage des Unternehmens kennen.
Auf den ersten Blick werden viele aber nicht erkennen, dass es sich bei der Glacier um eine Kühltruhe handelt. Schließlich hat sie wenig mit der klassischen „weißen Ware“ aus früheren Zeiten zu tun. Mir gefällt das moderne Design sehr gut. Während es bei der Optik wenig zu meckern gibt, muss man bei der Verarbeitungsqualität hier und da Abstriche machen.
Da wäre zum Einen die Berührungsempfindlichkeit des Displays. Kommst du hier mal mit deinem Finger herauf, wechselt die Anzeige plötzlich zu kryptischen Schriftzeichen. Das sorgt dafür, dass der Bildschirm nicht wirklich robust wirkt. Weiterhin ist der Deckel für das Eiswürfelfach mitunter schwer zu schließen.
Da dieses Fach nach Möglichkeit von der Außenluft abgeschottet sein sollte, ist das nicht nur ein Manko beim Handling. Obendrein droht womöglich die Kühlleistung dadurch eingeschränkt zu werden. Abseits dieser beiden Punkte fiel mir bei der Verarbeitung aber nichts Negatives auf.
EcoFlow Glacier Test: Rollen erleichtern den Transport
- 77,6 x 38,5 x 44,5 cm und 23 kg (ungefüllt)
- Rollen und Zuggriff erleichtern Transport
- Tragegriffe ermöglichen bequemen Transport zu zweit
Ich war zugegebenermaßen ein wenig erschrocken, als das große Paket mit dem EcoFlow Glacier per Spedition geliefert wurde. Öffnet man die Verpackung sieht man schnell, dass das Kühlgerät hier natürlich den Löwenanteil ausmacht. Mit seinen Maßen von 77,6 x 38,5 x 44,5 cm ist es dabei nicht nur recht groß. Das Gewicht von stolzen 23 kg solle man auch nicht unterschätzen. Dieses dürfte mit entsprechender Ladung erfrischender Getränke natürlich noch deutlich steigen.
Ähnlich wie bei seinen großformatigen Powerstations wie der Delta Pro bietet EcoFlow auch hier eine smarte Transportlösung. So musst du die mindestens 23 kg nicht hochheben. Stattdessen liegen dem Lieferumfang praktische Rollen sowie ein Griff bei. Im Ergebnis lässt sich das Gadget dann wie ein Rollkoffer von A nach B rollen. Allerdings kommt hier natürlich keine Offroad-Bereifung zum Einsatz.
Wer also durch sehr sandiges oder gar matschiges Gelände muss, packt vielleicht doch lieber zu zweit an und trägt das gute Stück. Hierfür bietet die Kühltruhe zum Glück passende Tragegriffe, sodass du die Wahl hast. Im Test ließen sich die Rollen ohne Probleme über einen harten Feldweg und natürlich auch Asphalt rollen. Für etwas mehr Komfort hätte natürlich eine motorisierte Unterstützung gesorgt. Diese bietet beispielsweise die SuperBase V von Zendure (Test).
EcoFlow Glacier Test: App-Support
Die Gadgets von EcoFlow bieten in der Regel einen praktischen App-Support. So auch der EcoFlow Glacier. Hier lassen sich die wichtigsten Funktionen des mobilen Kühlschranks überwachen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die App quasi als verlängerter Arm des Displays oder eben als Fernbedienung für die Kühltruhe verstanden werden sollte. So kannst du hier beispielsweise den Modus oder aber die Temperatur anpassen.
EcoFlow Glacier Test: Akku sorgt für Ausdauer und Leistung
Die Kernfunktion des EcoFlow Glacier ist natürlich das Kühlen von Getränken und Speisen. Und das macht das Gadget richtig gut. Insbesondere die Leistung hat mich echt überzeugt. So dauerte es gerade einmal eine knappe Viertelstunde, um die beiden Kühlfächer von 16 °C auf kalte -5 °C runter zu kühlen.
Doch da ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Ich habe den Glacier probeweise noch einige Zeit länger kühlen lassen. Bereits einige Minuten später war ich bei knackig kalten -25°C angekommen. Dank der Unterteilung in zwei verschiedene Kühlfächer sind dabei verschiedene Szenarien möglich.
So kannst du dir den insgesamt 38 Liter fassenden Kühlbereich in einen Kühl- oder Gefrierschrank verwandeln. Durch die Möglichkeit, beide Fächer separat zu temperieren, ist auch eine Kombination aus Kühl- und Gefrierfach möglich. Dabei ist das linke Fach mit 23 Litern etwas größer als das insgesamt 15 Liter fassende Fach auf der rechten Seite.
Das Temperieren geht kinderleicht von der Hand. Wer nicht die App nutzen möchte, stellt alles am Gerät selbst ein. Am beeindruckendsten finde ich dabei die Tatsache, dass der Glacier das alles ohne aktive Stromzufuhr und nur mit seiner Akkuleistung bewältigt.
EcoFlow Glacier Test: Eiswürfelspender für die Gartenparty
- Kinderleichte Eiswürfelproduktion
- Fertige Würfel bereits nach 15 Minuten
Zu einer guten Party oder einem sommerlichen Sundowner gehören natürlich auch Eiswürfel dazu. Und auch zu diesen soll der EcoFlow Glacier in der Lage sein. Das Ganze geht kinderleicht von der Hand. So befindet sich im Gerät ein Behälter, den du mit Leitungswasser füllst. Eine passende Markierung zeigt dir, wie hoch das Wasser sein soll.
Ist das geschehen, musst du nur noch den entsprechenden Knopf drücken und es kann losgehen. Vor der ersten Bereitung der Eiswürfel war meine Neugier natürlich sehr groß. Drum warf ich bereits nach einer Viertelstunde einen ersten Blick ins Fach. Nachdem ich den kleinen Korb aus dem Fach hob, sah ich bereits die ersten frisch produzierten Eiswürfel.
Das ist genial und dürfte bei jeder Outdoorparty der Hingucker schlechthin sein. Dabei stellt der Glacier die Eiswürfel stets ist einer bestimmen Menge her. Wer regelmäßig welche produziert, lässt das Wasser also am besten gleich im Tank. Ansonsten kannst du es auch bequem über einen Schlauch auf der Rückseite ablassen.
EcoFlow Glacier Test: Ein klassischer EcoFlow
- Viele Lademöglichkeiten
- Volle Leistung auch mit Akku
Dass Hersteller EcoFlow sein Know-How aus der Produktion von mobilen Energiespeichern zunutze kommt, stellt man bereits anhand der vielen verschiedenen Lademöglichkeiten fest, die der Glacier bietet. So kannst du den mobilen Kühlschrank nicht nur per Steckdose laden. Auch ein Aufladen über Zigarettenanzünder im Pkw ist möglich.
Wenn es nach dem Hersteller geht, nutzt du aber am besten eine passende Powerstation oder gar Solarpaneele von EcoFlow selbst, um den Kühlschrank zu betreiben. Denn auch das ist möglich. Gleichsam ist der Akku vom Glacier übrigens auch eine Powerbank im Großformat. Schließlich kannst du hier USB-C nutzen, um Smartphone und Co zu laden.
Fazit
Das wichtigste vorweg: Der EcoFlow Glacier ist ein hervorragendes Kühlgerät, das mit beeindruckender Leistung aufwartet. So wurden die von uns gewünschten Zieltemperaturen immer blitzschnell erreicht. Auch die integrierte Eiswürfelmaschine ist einfach wie genial. Außerdem punktet das Gerät mit einer komfortablen Bedienung. Hier hast du die Wahl zwischen Display inkl. Bedienfeld oder der App auf deinem Smartphone. Einen Grund zum Meckern gibt uns hier und da lediglich die Verarbeitungsqualität. So schließt der Deckel mitunter nicht wirklich bündig. Hier hoffe ich, dass EcoFlow angesichts des doch recht hohen Preises in einer nächsten Version Nachbesserungen vornimmt.
EcoFlow Glacier
Design und Verarbeitung
Bedienkomfort
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Mit dem EcoFlow Glacier gelingt dem Experten für moderne Energielösungen eine kleine Revolution im Bereich der mobilen Kühlgeräte. Tolle Arbeit!