Bluetooth-Lautsprecher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Es gibt die kleinen, portablen Geräte für draußen oder die großen Boxen für drinnen. Auch Hersteller Edifier bietet einen entsprechenden Speaker an, der mit einer einzigartigen Optik und einen hochauflösenden Klang punkten will. Ob man hier die hohe Qualität der eigenen Lautsprecher wie dem Edifier S1000W (unser Test) halten kann, klärt unser Edifier QD35 Test.
Technische Daten
Leistung | 40 Watt |
Signal-to-Noise Rate | > 85dB(A) |
Treiber | 1 x 1″ Hochtöner 1x 3″ Mitteltieftöner |
Frequenzbereich | 60 – 40.000 Hz |
Kabellose Verbindung | Bluetooth 5.3 |
Sonstige Eingänge | 3,5-mm-AUX; USB-A |
Akku | nicht vorhanden |
Gewicht | 2.638g |
Abmessungen | 277,8mm × 164,8mm × 141,7mm |
IP-Zertifizierung | nicht vorhanden |
Preis | € 89,99 * |
Edifier QD35 Test: Design und Verarbeitung
- einzigartige Transparent-Optik
- Display mit Uhrzeit
- Gute Verarbeitung
Der Edifier QD35 ist anders, so viel ist bereits auf den ersten Blick klar. Im rund 2,7 kg schweren Karton finden wir, neben dem Lautsprecher selbst, alle benötigten und optionalen Kabel (Strom, USB-A auf USB-A und 3,5-mm-Klinke auf 3,5-mm-Klinke), eine Anleitung und ein Mikrofaser-Tuch, um den Lautsprecher sauber zu halten.
Letzteren wirst du beim QD35 auch des Öfteren nutzen, denn der Bluetooth-Lautsprecher setzt auf ein einzigartiges Design im transparenten Look an der Vorderseite. Beziehungsweise deutet diesen an, denn der Mitteltief- und ein Hochtöner sitzen auf einer durchsichtigen Frontpartie, die den Eindruck erweckt, man könne die Technik dahinter erkennen.
Das ist zwar nur eine nette Spielerei, denn zu sehen ist nur eine silbern abgesetzte Platte, die gerade in Verbindung mit der anpassbaren RGB-Beleuchtung die verspielte Optik unterstreicht. Dass das Design mehr Schein als Sein ist, finde ich jetzt nicht schlimm. Optisch macht der Bluetooth-Lautsprecher einiges her.
Auf der Oberseite finden wir in grauer Schrift den Edifier-Schriftzug, rechts sitzen drei Tasten (zwei davon sind drehbar), mit denen wir den Edifier QD35 einschalten und die Quelle ändern, sowie die Lautstärke und Beleuchtung anpassen können.
Hinten sitzen die Anschlüsse für Strom, AUX und USB, sowie der allgemeine An- und Ausschalter, während auf der linken Seite einmal USB-A und einmal USB-C zu finden sind. Der Aufdruck „35W“ verrät, dass in den Bluetooth-Lautsprecher auch ein GaN-Ladegerät versteckt ist, das verbundene Geräte mit bis zu 35 Watt auflädt. Dazu aber später mehr.
Das Design ist zweifelsohne Geschmackssache, wirkt allerdings modern und durchaus stylish. Dabei sind vor allem die glänzenden Seitenteile sowie die Rückseite anfällig für Fingerabdrücke, sodass du von dem Mikrofasertuch öfters Gebrauch machen dürftest.
An der Front findest du zudem ein kleines Display, das beispielsweise die Uhrzeit (muss zunächst mit dem Smartphone synchronisiert werden), die Audio-Quelle und das Equalizer-Preset anzeigt. Die Verarbeitungsqualität liegt auf gutem Niveau, hier gibt es in meinen Augen nichts zu beanstanden, auch wenn der Lautsprecher durch das gewählte Design etwas „billig“ anmutet.
Bedienung, Akkulaufzeit und Reichweite
- kein Akku; nicht kabellos nutzbar
- Praktische und nützliche Begleit-App
- Anpassbare RGB-Beleuchtung
Beginnen wir den Edifier QD35 Test mit einem der größten Kritikpunkte, denn der Bluetooth-Lautsprecher verfügt nicht über einen Akku und kann damit nicht kabellos genutzt werden. Eine Stromversorgung ist damit also immer zwingend erforderlich. Das ist besonders schade, da der Speaker hier eine Menge Potenzial liegen lässt.
Positiver ist es hingegen um die kabellose Wiedergabe bestellt, denn dank modernem Bluetooth 5.3-Standard können wir und problemlos 12 Meter und mehr vom Lautsprecher entfernen, ohne dass die Verbindung abbricht.
Für die Bedienung stehen dir verschiedene Optionen zur Wahl. Diese erfolgt einerseits direkt am Speaker oder alternativ mithilfe der Begleit-App „Edifier Connect“, die kostenlos auf Android und iOS zum Download angeboten wird. Beides funktioniert in der Praxis tadellos. In der App wird zudem die Möglichkeit geboten, verschiedene entspannende Natursounds abzuspielen.
Das Bedienkonzept am Lautsprecher selbst gefällt mir dabei recht gut. Durch mehrfaches Drücken der Power-Taste kannst du zwischen den Audioquellen (Bluetooth, USB oder AUX) wählen, während der mittlere Drehregler die Lautstärke anpasst (was auch durch die RGB-Beleuchtung signalisiert wird) und zwischen den vier Equalizer-Presets wechselt. Zudem werden hier Songs abgespielt oder pausiert.
Der untere Drehregler ist für die RGB-Beleuchtung zuständig. Durch Drehen kannst du die Helligkeit anpassen, durch Drücken den Beleuchtungsmodus. Innerhalb der App stehen dir hier viele verschiedene Effekte zur Verfügung, die von einer statischen Beleuchtung bis hin zu unterschiedlichen Modi.
Leichte Probleme gab es während des Tests mit dem Bluetooth-Betrieb: Haben wir die Zuspiel-Quelle gewechselt, brach die Bluetooth-Verbindung ab. Während die Verbindung dabei mehrfach nicht automatisch wieder hergestellt werden konnte, klappte der erneute Verbindungsaufbau ein anderes Mal tadellos. Vielleicht ein Bug? Halb so wild.
Das GaN-Ladegerät im Edifier QD35
- Je ein USB-A- und ein USB-C-Port
Eine Besonderheit, die den Edifier QD35 von anderen Bluetooth-Lautsprechern abhebt, ist das integrierte GaN-Ladegerät. Über den USB-A- und USB-C-Port an der linken Seite des Speakers lassen sich angeschlossene Geräte mit maximal 35 Watt aufladen.
Via USB-A werden dabei maximal 18 Watt erreicht, per USB-C gibt’s die vollen 35W. Praktisch, um beispielsweise beim Musikhören das Smartphone oder Tablet aufzuladen. Für ein Notebook ist die Ladeleistung jedoch zu gering.
Beide Ladeports verrichten ihre Arbeit tadellos und ich finde dieses Feature durchaus nice-to-have. Einen absoluten Gamechanger oder ein Kaufargument ist das allerdings nicht unbedingt.
Klangqualität des Edifier QD35
- überzeugender, druckvoller Klang
- sehr gute Lautstärke; höchste Stufen dröhnen
- Tiefbass nicht vorhanden
Zur Realisierung des Klangs greift der Edifier QD35 auf einen 1-Zoll-Hochtöner mit 15 Watt Leistung, sowie einen 3-Zoll-Mitteltieftöner mit 25 Watt zurück und erreicht so eine ziemlich ordentliche Gesamtausgangsleistung.
Und der Sound hat noch dazu ordentlich Wumms, was auch auf die integrierte DSP zurückzuführen ist. Schon ziemlich beeindruckend, was da aus dem recht kompakten, 277,8 mm x 164,8 mm, 141,7 mm kleinen Kasten dringt.
Klanglich rückt der Bluetooth-Lautsprecher in der werksseitigen Konfiguration die mittleren Bässe etwas (zu) stark in den Vordergrund und erkauft sich damit ein gefälliges Klangbild. Jedoch ohne, dass die Mitten und Höhen dabei an Brillanz verlieren würden. Lediglich den Tiefbassbereich kann der Speaker nicht darstellen, dieser ist schlicht nicht vorhanden – ist aber auch nicht zu erwarten gewesen ohne einen echten Bass-Radiator oder Woofer.
Ich persönlich, ohnehin kein großer Fan von „zu viel“ Bass, habe die Tiefen mithilfe des 6-Band-Equalizers in der Begleit-App etwas abgesenkt, was das Klangbild in meinen Augen deutlich runder und luftiger daherkommen lässt. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Für einen Bluetooth-Lautsprecher dieser Größe klingt der Edifier QD35 in meinen Augen sehr gut und detailreich. Selbst kleinere Nuancen in komplexen Arrangements lassen sich sehr gut heraushören.
Zudem wird der Lautsprecher in der Spitze verdammt laut. Insgesamt 16 Lautstärke-Stufen stehen zur Wahl, wirklich nutzbar sind davon aber nur die ersten 12-13, darüber wird das Klangbild zu dröhnend und verwaschen. Aber keine Sorge: Selbst diese Stufen reichen problemlos aus, um einen mittelgroßen Raum zu beschallen.
Etwas schade ist, dass sich keine zwei Edifier QD35 zu einem Stereo-Paar verbinden lassen. So bleibt’s immer beim Mono-Klang, was man eben auch hört. Hier bietet beispielsweise ein Klipsch Heritage Groove (unser Test) etwas mehr Räumlichkeit.
Den bestmöglichen Klang realisiert der Lautsprecher, wie zu erwarten, via Kabel – ob AUX oder USB spielt dabei keine Rolle. Hier legt der BT-Speaker klanglich noch einmal spürbar zu und stellt noch mehr Details in einem noch luftigeren, klareren Klangbild dar. Wobei auch via Bluetooth der hochauflösende LDAC-Codec zur Verfügung steht – wenn auch, natürlich, nur via Android.
Edifier QD35 Test: Fazit
Im Edifier QD35 Test zeigt sich einmal mehr die Expertise des Herstellers, die wir bereits bei verschiedenen Produkten beobachtet haben. Denn gerade klanglich macht der Bluetooth-Lautsprecher in meinen Augen einiges richtig – wenngleich man ihm den fehlenden Woofer und den Mono-Klang eben auch anmerkt.
Trotzdem gefällt, was da aus den beiden Treibern dringt, fast durch die Bank. Vor allem, wenn du mit dem Equalizer selbst noch etwas Hand anlegst. Lediglich bei den höchsten Lautstärkestufen nimmt die Klangqualität dann doch spürbar ab, also besser nicht zu lauf aufdrehen.
Dass GaN-Ladegerät ist sicherlich eine nette Ergänzung, aber kein Kaufargument. Wohl aber vielleicht die Hi-Res-Zertifizierung, die die Soundqualität bei entsprechenden Zuspielern spürbar verbessert. Das Design ist sicherlich Geschmackssache und vor allem eines: auffällig. Wem das gefällt, der erhält mit dem Edifier QD35 einen sehr guten Bluetooth-Speaker zu einem fairen Preis.
Edifier QD35
Design und Verarbeitung
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100
Der Edifier QD35 markiert einen überzeugenden Bluetooth-Lautsprecher im einzigartigen (und eigenwilligen Look), der mit einem überzeugenden Klang und praktischer App punktet.