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Skullcandy Crusher Evo Test: Auch im Jahr 2023 noch ein besonderer Kopfhörer?

Die Skullcandy Crusher Evo erleben aktuell, trotz des Alters von fast 3 Jahren, einen regelrechten Hype in den sozialen Netzwerken. Vor allem für Fans satter Bässe will der Over-Ear-Kopfhörer dank haptischem „Crusher Bass“ einiges bieten. Ob das gelingt und dabei auch noch gut klingt, klärt unser Skullcandy Crusher Evo Test.

Technische Daten

Kopfhörertyp Over-Ear (geschlossen)
Bluetooth-Version  5.0
Bluetooth-Codecs SBC, AAC
Maximaler Betriebsbereich 14m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 50 Stunden
Gewicht 414g (ohne Kabel)
Treiber 40 mm
Frequenzbereich  20 Hz –20.000 Hz
Impedanz 32 Ohm
Anschlüsse USB-Type-C; 3,5-mm-Klinke
Lieferumfang Skullcandy Crusher Evo, USB-C-Ladekabel, 3,5-mm-Klinkenkabel, Anleitungen, Leder-Transporttasche
Besonderheit Haptische Basswiedergabe
Preis € 132,99 *

Skullcandy Crusher Evo Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

  • Gute Verarbeitungsqualität trotz Kunststoff
  • Ohrmuscheln dreh- und anklappbar

Der Over-Ear-Kopfhörer Skullcandy Crusher Evo kommt mit dem üblichen Zubehör daher. Neben Kopfhörer und Anleitung finden sich im Karton ein USB-A- aus USB-C-Kabel zum Laden, sowie ein 3,5-mm-Klinkenkabel zur kabelgebundenen Nutzung. Abgerundet wird der Lieferumfang durch eine Leder-Transporttasche.

Hinsichtlich des Designs sei zunächst angemerkt, dass uns der Hersteller die farbenfrohe „All Love“-Sonderedition zur Verfügung gestellt hat. Die kommt mit quietschbunten Ohrpolstern, Kopfband und Knöpfen daher. Normalerweise gibt’s die Crusher Evo aber auch in dezentem Schwarz und Grau.

Skullcandy Crusher Evo Lieferumfang
Die „All Love“-Sonderedition des Skullcandy Crusher Evo fällt farbenfroh aus.

Hinsichtlich der Materialien setzen die Kopfhörer vorwiegend auf Kunststoff, dennoch gibt es bei der Verarbeitungsqualität nicht viel zu beanstanden. Mit Ausnahme der physischen Knöpfe, die vergleichsweise billig wirken. Ansonsten wirken die Kopfhörer erstaunlich robust und hochwertig.

Was das Design anbelangt, so präsentieren sich die Skullcandy Crusher Evo im Test recht klassisch. Ovale Ohrmuscheln, ein Kopfband, das mit einer angenehmen Rasterung an die eigene Kopfform und -größe angepasst werden kann. Die Ohrmuscheln lassen sich in beide Richtungen eindrehen und auch ein Anklappen zum platzsparenden Transport ist problemlos möglich.

Design mit physischen Knöpfen

  • USB-C- und 3,5-mm-Klinkenanschluss
  • Physische Knöpfe und Schieberegler

Die Bedienelemente erstrecken sich über beide Unterseiten der Ohrmuscheln: Rechts finden wir insgesamt drei Knöpfe, die (von oben nach unten) die Lautstärke erhöhen, die Wiedergabe pausieren oder fortsetzen oder die Lautstärke verringern. Zusätzliche Funktionen wohnen den Knöpfen beim Gedrückt halten und doppelten Drücken inne.

Auf der linken Seite hingegen finden wir an der Innenseite den An- und Ausschalter, der gleichzeitig zum Pairing von Geräten via Bluetooth genutzt wird. Darunter liegt eine Besonderheit des Skullcandy Crusher Evo und zwar der Bass-Regler, mit dem du durch Hoch- oder Runterschieben die Intensität des haptischen Basses anpassen kannst.

An der Unterseite der linken Ohrmuschel sitzen die beiden Anschlüsse: USB-Type-C zum Laden und 3,5-mm-Klinke zur kabelgebundenen Nutzung.

Tragekomfort des Skullcandy Crusher Evo

  • Ohrpolster austauschbar
  • Für große Ohren nur bedingt geeignet
  • Recht niedriger Anpressdruck

Der Skullcandy Crusher Evo setzt im Test auf Ohrpolster aus Kunstleder, die sich einfach abnehmen und austauschen lassen, sollten diese abgenutzt sein. Sie fallen vergleichsweise hart, aber flexibel aus und bringen es auf eine Höhe von rund 18 mm.

Innen kann es allerdings ein wenig eng werden: 5,4 cm x 4,0 cm (Höhe x Breite) stehen deinen Ohren an Platz zur Verfügung. Ein durchschnittlicher Wert, wie der Vergleich zu anderen Kopfhörern zeigt: 6 cm x 4,5 cm sind es beim Sony WH-1000XM4 (unser Test) und 7,5 cm x 5,5 cm beim Bose QuietComfort 45 (unser Test), die sich beide besser auch für große Ohren eignen.

Dennoch fällt der Tragekomfort für kleinere bis mittelgroße Ohren recht gut aus, was am recht niedrigen Anpressdruck liegt. Trotzdem finden die Kopfhörer sicheren Halt und verrutschen nicht. Das Gewicht des Crusher Evo liegt mit 314 Gramm ebenfalls im Mittelfeld.

Kritik gibt es aber für den Kopfbügel beziehungsweise dessen Größeneinstellung, denn die Rasterung ist viel zu leichtgängig, sodass du versehentlich zu schnell durch die einzelnen Größen rutscht.

Ausstattung und Akkulaufzeit

  • Keine aktive Geräuschunterdrückung
  • Hervorragende Wireless-Reichweite von rund 15m
  • Tile-Integration zur Ortung der Kopfhörer

Die Ausstattung der Skullcandy Crusher Evo kann sich auch im Jahr 2023 noch durchaus sehen lassen, wenngleich doch einige spannende Zusatzfunktionen von hochwertigen Kopfhörern fehlen. Eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) wird ebenso wenig geboten, wie das Pendant in Form eines Transparenzmodus.

Kabellos funken die Kopfhörer zwar noch im Bluetooth 5.0-Standard, erreichen aber dennoch eine herausragende Reichweite von rund 15 Metern zur Audioquelle, ohne dass die Verbindung abbräche oder es zu Aussetzern käme.

Eine IP-Zertifizierung gibt es, wie bei den meisten Over-Ear-Kopfhörern, nicht. Im Regen solltest du die Evo also besser nicht lang nutzen. Auch Bluetooth-Multipoint, also die gleichzeitige Verbindung mit zwei Audioquellen, wird nicht geboten. Smart-Pause beziehungsweise eine Trageerkennung, die die Musik pausieren würde, wenn du die Kopfhörer abnimmst, gibt es ebenfalls nicht.

Was es jedoch gibt ist die Tile-Funktion, die wir bereits aus anderen Modellen des Herstellers wie den Indy ANC (unser Test) kennen. Diese erlaubt das Wiederfinden der Kopfhörer, solltest du sie mal irgendwo vergessen oder verloren haben. Anders als bei den In-Ears erfolgt dies aber nicht in der Begleit-App, sondern setzt den zusätzlichen Download der Tile-App samt eines Accounts voraus.

Überzeugende Akkulaufzeit der Skullcandy Crusher Evo

  • Hervorragende Akkulaufzeit von bis zu 50 Stunden
  • Recht lange Ladezeit (3 Stunden)

Die Skullcandy Crusher Evo punkten allerdings mit einer wirklich starken Akkulaufzeit. Die 40 Stunden nach Herstellerangabe konnten wir im Test sogar übertreffen. Bei mittlerer Lautstärke und ohne haptischen Bass hielt der Over-Ear rund 60 Stunden lang durch. Schiebst du den Regler auf Anschlag, sind noch immer rund 50 Stunden Laufzeit drin.

Das vollständige Laden nimmt mit 3 Stunden vergleichsweise viel Zeit in Anspruch. Immerhin reichen 10 Minuten am Stromnetz für vier Stunden Wiedergabe aus. Ist der Akku leer, kann der Kopfhörer aber auch per Klinkenkabel betrieben werden.

Die Bedienung der Skullcandy Crusher Evo

  • Gelungene Bedienung mithilfe der Knöpfe

Wie bereits erwähnt, setzen die Skullcandy Crusher Evo auf eine Bedienung mit Tasten und keine Touch-Steuerung. Das finde ich persönlich sehr gut, da mir dieses Konzept noch immer lieber ist.

Zudem ist die Steuerung der Tasten äußerst intuitiv gehalten, während die einzelnen Bedienelemente gut erreichbar sind. Ein Druck erhöht oder verringert die Lautstärke, während der mittlere Play/Pause-Button dank konkaver, nach innen gewölbter Oberfläche schnell ertastet werden kann.

Ein drei-sekündiges Gedrückt halten der Tasten lässt dich zum nächsten oder vorherigen Song springen, während mit dem mittleren Button auch Anrufe entgegengenommen oder abgelehnt werden und der Sprachassistent gestartet werden kann – letzteres funktionierte im Test mit Apples Siri allerdings nicht.

Wie gut klingen die Skullcandy Crusher Evo?

  • Alleinstellungsmerkmal durch haptischen, spürbaren Bass
  • Recht kühler Grundklang, dem es etwas an Details fehlt

Die Skullcandy Crusher Evo kommen mit 40 mm großen Treibern daher, die eine Impedanz von 32 Ohm bei einem Frequenzband von 20 Hz bis 20.000 Hz abdecken. Wie erwartet, liegt der Fokus natürlich auf dem Tieftonbereich, die recht stark hervorgehoben werden. Zumindest, wenn den den haptischen „Crusher Bass“ nutzt, der mit dem Schieberegler an der linken Seite eingestellt werden kann.

Dabei hat der Regler enorme Auswirkungen auf den Klang. Deaktivierst du den haptischen Bass vollständig, klingen die Crusher Evo recht kühl und luftig, während der Bass so gut wie gar nicht vorhanden ist. Dennoch wirkt der Sound relativ klar und auch die Höhen werden schön akzentuiert dargestellt, werden allerdings bei hoher Lautstärke etwas überspitzt und scharf wiedergegeben. Zudem fehlt es dem Klangbild etwas an Details und Räumlichkeit.

Das Klangbild ändert sich durch den haptischen Bass jedoch. Grundsätzlich wird der Klang wärmer und kompakter, wobei die Tieftöne – je nach Einstellung – die Höhen und Mitten durchaus stark überlagern.

Fans satter Bässe kommen mit dem spürbaren „Crusher Bass“ dank haptischem Feedback durchaus auf ihre Kosten, denn hier vibriert der Kopfhörer spürbar auf dem Kopf. Mich erinnert das Ganze stark an das Gaming-Headset Razer Kraken V3 HyperSense (unser Test), das ebenfalls auf haptische Vibrationen setzt.

Skullcandy Crusher Evo

Im Falle des Skullcandy Crusher Evo mangelt es den Bässen dabei aber spürbar an Präzision, während die Tieftöne schnell zu wummern beginnen. Du solltest den Regler also eher dezent einsetzen, denn im unteren Drittel kann der haptische Bass durchaus positive Auswirkungen auf das Klangbild haben.

Grundsätzlich gefallen mir die Kopfhörer aus klanglicher Sicht recht gut, im Vergleich zu vielen Konkurrenten im selben Preissegment fehlt es aber an dem letzten Quäntchen Klarheit und Details. Zu erwähnen ist zudem, dass lediglich SBC und AAC an Bluetooth-Codecs zur Verfügung stehen. Hochauflösende aptX- oder LDAC-Codecs werden nicht unterstützt.

Mikrofonqualität

Natürlich kann man die Skullcandy Crusher Evo auch als Headset für Telefonate nutzen. Das macht allerdings nur bedingt Spaß, denn einerseits ist die gebotene Mikrofonqualität lediglich durchschnittlich, andererseits ist stets ein hörbares Grundrauschen wahrnehmbar.

Im Außenbereich dringen zudem Umgebungsgeräusche recht stark durch, was ebenfalls Auswirkungen auf die Verständlichkeit hat. Für den einen oder anderen Anruf oder eine Sprachnachricht reicht das Gebotene, für mehr allerdings nicht.

App-Anbindung: Skullcandy

  • 3 vordefinierte EQ-Presets; keine eigenen Einstellungen
  • Individuelles Klangbild dank Hörtest
  • Spürbare Verbesserung des Klangs möglich

Als Begleit-App der Skullcandy Crusher Evo kommt die namensgebende Skullcandy-App zum Einsatz, die kostenlos via iOS und Android zum Download zur Verfügung steht. Dieser hat allerdings vergleichsweise wenig zu bieten.

Dennoch empfiehlt sich ein Download, denn hier besteht beispielsweise in drei Equalizer-Presets (Musik, Podcast und Film) die Möglichkeit, Einfluss auf den Klang zu nehmen. Im Podcast-Modus werden beispielsweise Stimmen (und Mitten) spürbar hervorgehoben, was das Klangbild in meinen Augen noch verbessert.

Schade: Der Wechsel zwischen den Einstellungen ist nur über die App möglich und eine individuelle Anpassung des Equalizers geht schon mal überhaupt nicht.

Zusätzlich kannst du in der App einen Hörtest durchführen. Nach und nach werden für das linke und dann für das rechte Ohr verschiedene Tonfrequenzen abgespielt, anhand dessen der Klang auf dein Gehör abgestimmt wird.

Im Nachgang kannst du per Knopfdruck schnell zwischen personalisiertem und normalem Klang wechseln, um die Unterschiede sofort zu hören. Das eigene Hörprofil wird dabei direkt auf dem Kopfhörer abgespeichert. Auch dieser persönliche Klang hat positive Auswirkungen auf die Akustik der Kopfhörer.

Ansonsten hat die App aber nur wenig zu bieten und informiert lediglich über den Akkustand, während du zusätzlich über ein digitales Benutzerhandbuch die wichtigsten Funktionen nochmal nachlesen kannst.

Skullcandy Crusher Evo Test: Fazit

Der Skullcandy Crusher Evo präsentiert sich im Test als guter Over-Ear-Kopfhörer, der vor allem mit dem Alleinstellungsmerkmal durch die haptische Basswiedergabe punktet. Für Fans basslastiger Musik könnte das allein bereits ein Kaufargument sein, denn dieses Feature gibt es abseits des Skullcandy-Kosmos nirgends.

Dennoch sollte man den Schieberegler behutsam einsetzen, da sonst der Klang hinsichtlich des Detailreichtums spürbar leidet. Ansonsten verbucht das Modell eine gute Verarbeitungsqualität und eine überzeugende Akkulaufzeit auf der Haben-Seite. Auch ein 3,5-mm-Klinkenanschluss hat eher Seltenheitswert.

Andererseits gibt es aber sonst nur wenig, womit sich der Crusher Evo von der Konkurrenz abheben könnte. Der Klang lässt etwas Brillanz und Details vermissen, eine aktive Geräuschunterdrückung gibt es nicht, die Mikrofonqualität ist lediglich in Ordnung und die Begleit-App bietet nur wenige nützliche Funktionen.

Am Ende bleibt ein guter Kopfhörer, dem es jedoch an Alleinstellungsmerkmalen und damit letztlich auch etwas an Kaufargumenten fehlt. Manch ein Konkurrent in diesem Preissegment bietet einfach mehr für das Geld.

Skullcandy Crusher Evo Test: Silver Award

Skullcandy Crusher Evo

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

83/100

Der Skullcandy Crusher Evo punktet mit einer überzeugenden Akkulaufzeit, guten Verarbeitung und einzigartigem haptischen Bass. Hinsichtlich des Klangs und der Ausstattung fällt der Kopfhörer im Vergleich zur Konkurrenz jedoch ab.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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