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Google Pixel 7 Pro Test: Für das „Smart“ im Phone

Rund ein Jahr nach der Pixel-6-Reihe schickt Google nun die Nachfolger ins Rennen im Kampf um die Krone der Android-Smartphones. Mit neuem Prozessor und Verbesserungen bei der Kamera will man punkten, doch einmal mehr zeigt sich: Vor allem Features in der Software sind es, die das Pixel besonders machen. Was dich erwartet, klärt unser Google Pixel 7 Pro Test.

Technische Daten

Prozessor Google Tensor G2
CPU
  • 2 x 2.85 GHz Arm Cortex-X1
  • 2 x 2.35 GHz Arm Cortex-A78
  • 4 x 1.80 GHz Arm Cortex-A55
Betriebssystem Android 13
Display
  • 6,7 Zoll, 1440 x 3120 Pixel (512 ppi)
  • LTPO-AMOLED, 120 Hz Bildwiederholrate
  • bis 1.500 Nits Helligkeit
Kamera
  • 50-Megapixel Hauptkamera (f/1.85);
  • 12-MP-Ultraweitwinkelkamera (f/2.2) mit Autofokus;
  • 48-MP-Telefoto-Kamera (f/3.5);
  • 10,8-MP-Selfie-Kamera (f/2.2)
Speicher 12 GB LPDDR5-RAM; 128 GB oder 256 GB UFS 3.1-Flashspeicher
Netzwerk SIM-Kartenslot (Nano-SIM) und 5G
Konnektivität USB-C 3.2 Gen. 2, GPS, Wi-Fi 6E (802.11ax), NFC, Bluetooth 5.2
Maße und Gewicht 162,9 x 76,6 x 8,9 mm (H x B x T); Gewicht: 212g
Akkukapazität 5.000 mAh mit maximal 23 Watt Ladeleistung (kabellos bis 20 Watt)
Farben Hazel, Snow, Obsidian
Preise (UVP) € 752,07 *

Google Pixel 7 Pro Test: Lieferumfang und Preis-Leistungsverhältnis

Der Launch des neuen Google Pixel 7 Pro sorgte gleich aus vielerlei Hinsicht für Furore. Nicht nur, dass Google einer der wenigen Hersteller ist, bei denen die Preise für die neuen Smartphones nicht gestiegen sind – man hält den Preis von 899 Euro aus dem Vorjahr.

Google veröffentlicht die neuen Modelle zudem mit einer Vorbestellaktion, die ihresgleichen sucht. Wer sich das  Pixel 7 Pro gekauft hat, bekam zum Release die brandneue Google Pixel Watch im Wert von über 400 Euro gleich dazu.

Man ruft für das Google-Flaggschiff ohnehin schon einen sehr attraktiven Preis auf, der deutlich unterhalb dem der High-End-Konkurrenz liegt und senkt diesen durch die Gratis-Beigabe sogar noch weiter. Wie attraktiv das Gesamtpaket des Smartphones ist, klären wir im Laufe des Tests.

Im Falle des Google Pixel 7 Pro müssen wir über den Lieferumfang allerdings kaum Worte verlieren. Neben dem Smartphone selbst legt man ein USB-C- auf USB-C-Ladekabel, einen USB-C- auf USB-A-Adapter, Anleitungen und ein SIM-Kartentool bei. Ein Netzteil oder weiteres Zubehör gibt es nicht.

Design und Verarbeitung

  • Hochwertiges und einzigartiges Design
  • Bedienelemente sehr gut erreichbar
  • Neuer Kamera-Streifen aus poliertem Aluminium

Beim Design des Google Pixel 7 Pro hat sich im Vergleich zum Vorgänger (unser Test) nicht allzu viel getan. Die Abmessungen von 163 mm in der Höhe und 76 mm in der Breite sind exakt dieselben wie im Vorjahr.

Das 6,7-Zoll-Display, der USB-C-Port an der Unterseite und die ausschließlich an der rechten Seite angesiedelten Knöpfe in Form des Power-Buttons und der Laut- und Leisertaste gleichen weitestgehend dem Pixel 6 Pro. Allerdings sind die Bedienelemente in diesem Jahr etwas weiter nach unten gerutscht, was die Bedienbarkeit deutlich erleichtert.

Unterschiede gibt es allerdings hinsichtlich der Farbgebungen und beim Kamera-Buckel auf der Rückseite. Letzterer ist nun in einem Aluminium-Streifen aufgelegt, der sich über die gesamte Breite des Smartphones erstreckt. Er steht minimal weniger hoch aus dem Gehäuse heraus.

Weggefallen ist hingegen die farbliche Zweiteilung des Vorgängers, der – bei allen Varianten – oberhalb des Kamera-Streifens eine andere Farbe aufwies als der Rest der Rückseite. Beim Google Pixel 7 Pro präsentiert sich die Rückseite in einheitlicher Farbe.

Verarbeitung des Google Pixel 7 Pro

  • Sehr hochwertige Verarbeitung
  • Vergleichsweise wenig anfällig gegen Fingerabdrücke
  • Aluminium-Kamerarahmen recht kratzeranfällig

Genauso überzeugend, wie im Vorjahr, präsentiert sich die Verarbeitungsqualität des Google Pixel 7 Pro. Das Smartphone fühlt sich sehr hochwertig an und wirkt wie aus einem Guss. Die Beschichtung aus der Rückseite besteht aus Corning Gorilla Glass Victus und soll besonders resistent gegenüber Fingerabdrücken sein.

Das kann ich, zumindest für das grünliche Modell in der Farbgebung „Hazel“ durchaus bestätigen. Das schwarze Modell soll hingegen deutlich anfälliger sein. Die Bedienelemente überzeugen mit einer angenehmen Haptik.

Deutlich anfälliger zeigt sich allerdings der Kamera-Streifen beziehungsweise dessen Rahmen aus poliertem Aluminium. Hier zeigen sich laut diverser Tests bereits nach einer Woche erste Kratzer. Bei mir ist nach einer Woche aber noch alles Bestens.

Dafür erfüllt der Kamera-Balken aber einen weiteren Zweck und ermöglicht es, das Smartphone auf den Tisch zu legen, ohne dass es dabei wackeln würde. Zudem gibt es eine IP68-Zertifizierung als Schutz gegen Wasser und Staub, sowie einen wirklich überzeugenden und nochmals verbesserten Vibrationsmotor.

Alles in allem liegt die Verarbeitung auf wirklich sehr hohem Niveau. Eine Hülle zum Schutz dürfte allerdings Pflicht sein.

Das Display des Pixel 7 Pro

  • Helles, kontraststarkes und hochauflösendes 120-Hz-Display
  • Spürbar verbesserte Helligkeit bis 1.500 cd/m²

Auch beim Display des Google Pixel 7 Pro hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan – zumindest auf den ersten Blick. Wir bekommen es mit einem 6,7 Zoll großen AMOLED-Panel mit QHD+ Auflösung von 1440 x 3.120 Pixeln zu tun.

Das LTPO-Panel bietet eine adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, die dynamisch und abhängig vom dargestellten Inhalt heruntergeregelt wird, um Akku zu sparen. Farben und Kontraste können, OLED-typisch, überzeugen.

Zwei Verbesserungen bietet das Display dann aber auch: Beim Pro-Modell setzt Google, anders als beim normalen Pixel 7, auf abrundete Ecken. Diese fallen aber im Vergleich zum Vorgänger spürbar dezenter aus und sorgen in der Praxis weniger oft für versehentliche Falscheingaben (beispielsweise durch das Wischen vom linken Rand nach rechts, um zurückzunavigieren).

Die zweite und wichtigste Neuerung nimmt sich einem der größten Kritikpunkte des Vorgängers an: der Helligkeit. Gerade im Outdoor-Betrieb unter direkter Sonneneinstrahlung war das Pixel 6 Pro etwas schwer ablesbar.

Hier schraubt Google nun die Helligkeit deutlich nach oben. Bis zu 1.000 cd/m² bei HDR-Inhalten und 1.500 cd/m² in der Spitze sind nun möglich. Das entspricht einer Verbesserung von 25 Prozent und erweist sich in der Praxis als extrem nützlich. Ein Galaxy S22 Ultra oder iPhone 14 Pro (unser Test) wird aber nochmals spürbar heller.

Ist der Google Pixel 7 Pro Fingerabdrucksensor besser geworden?

  • Spürbar verbesserter Fingerabdrucksensor
  • Face Unlock möglich; allerdings nicht als biometrische Freigabe

Der In-Display-Fingerabdrucksensor des Vorgängers war der zweite große Kritikpunkt, wenngleich Google diesen im Laufe der Zeit deutlich verbessert hatte. Diesen Punkt merzt man mit dem Google Pixel 7 Pro weitestgehend aus.

Denn gerade die Erkennung meiner Finger funktioniert nun tadellos und jederzeit zuverlässig. Er gehört zwar noch immer nicht zu den schnellsten auf dem Markt und auch der Bereich für die Auflage fällt recht klein aus, die Zuverlässigkeit leistet sich allerdings keine Patzer.

Google Pixel 7 Pro
Der Fingerabdrucksensor arbeitet zuverlässiger, außerdem gibt’s jetzt Face Unlock.

Neu beim 7er ist zudem die Entsperrung mithilfe der Front-Kamera. Auch die Gesichtserkennung arbeitet sehr schnell und zuverlässig. Wenn das Smartphone versucht, dein Gesicht zu erkennen, wird ein weißer Kreis um die Front-Kamera angezeigt.

Allerdings ist die Entsperrung nicht so sicher wie beispielsweise ein Face ID von Apple und kann daher nicht für die biometrische Entsperrung verwendet werden. Die Freigabe von Zahlungen in Banking-Apps oder ähnliches ist damit also nicht möglich, zum schnellen Entsperren des Smartphones eignet sich das Face Unlock-Feature allerdings hervorragend – zumindest in guten Lichtverhältnissen.

Software: Das beste Android gibt’s nur im Pixel

  • Android 13 ab Werk
  • Keine Bloatware; spannende Pixel Feature Drops
  • 5 Jahre Sicherheits-, 4 Jahre Android-Updates

Bevor wir auf die Hardware des Google Pixel 7 Pro zu sprechen kommen, die auch in der zweiten Generation des hauseigenen Tensor-Chips nicht mit High-End-SoCs wie dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 oder Apple A16 mithalten kann, soll es aber um die Software gehen.

Google weiß selbst, dass man hier nicht die beste Gaming-Leistung und Performance abliefert und legt daher den Fokus auf die Software samt einiger Funktionen, die es nur in Pixel-Smartphones und im Besonderen auch nur in der Pixel-7-Serie gibt.

Google Pixel 7 Pro vs iPhone 14 Pro
Bei Google Pixel 7 Pro und iPhone 14 Pro kommen Hard- und Software aus einer Hand.

Die neue Generation wird bereits ab Werk mit Android 13 ausgeliefert – das im Vergleich zum großen Redesign mit Version 12 nur wenige echte Neuerungen bietet. Stock-Android ohne Firlefanz, Bloatware und irgendwelche aufgeblasenen Designs bietet jedenfalls eine Erfahrung, die in meinen Augen ihresgleichen sucht.

Hinzu kommen fünf Jahre Sicherheits- und vier Jahre Android-Updates, was für die Langlebigkeit spricht. Ganz zu schweigen von den Google Pixel Feature-Drops, mit denen der Hersteller seine Geräte nach und nach mit neuen, exklusiven Funktionen ausstattet – gibt’s in der Formauch bei keinem anderen Hersteller.

Google Pixel 7 und Pixel 7 Pro Sicherheit
Bei Android 13 kommt ein neues Sicherheitscenter zum Einsatz. (Bild: Google)

Aber was das Pixel 7 Pro wirklich auszeichnet und von allen anderen Smartphones auf dem Markt abhebt, sind die Pixel-exklusiven Features. Hier hat man sich tatsächlich Gedanken gemacht und deckt Bereiche ab, die bei Smartphones seit Jahren vernachlässigt werden.

Für das neue Smart im Phone

  • Viele einzigartige Features, die es nur bei Pixel-Geräten gibt
  • Clear Calling-Geräuschunterdrückung arbeitet hervorragend
  • Automatische Song-Erkennung und Übersetzung

Wusstest du, dass man mit einem Smartphone auch telefonieren kann? Unglaublich, aber wahr. Wann war das letzte Mal, dass ein Hersteller den Telefonie-Funktionen tatsächlich Beachtung geschenkt hat?

Google tut es jedenfalls. Und schafft es so, in Verbindung mit den anderen Pixel-Exklusivfeatures tatsächlich, das „Smart“ im Smartphone neu zu erfinden. Zumindest mir geht es so, dass ich diese Funktionen auf anderen Smartphones schmerzlich vermisse, wenn ich sie einmal erlebt habe.

Das erste Feature ist das sogenannte Call Screening, was ich als jemand, der nicht gerne telefoniert, sehr zu schätzen weiß. Ruft dich eine unbekannte Nummer an, kann du den Google Assistant nutzen, um – ohne überhaupt ans Telefon zu gehen – mit dem Anrufenden zu interagieren.

„Hold form me“ ist hingegen noch nicht in Deutschland gestartet, bietet aber in Verbindung mit dem Google Assistant die Möglichkeit, bei Anrufen in der Warteschlange ein Transkript der Ansagen zu erhalten und sofort zu sehen, wenn auf der andere Seite jemand den Anruf angenommen hat.

Schlicht genial und auch hierzulande verfügbar ist das neue „Clear Calling“-Feature, das es derzeit exklusiv auf der Pixel-7-Serie gibt. Hier nutzen die Smartphones die KI-Funktionen des neuen Chips, um eine Reduzierung von Hintergrundgeräuschen zu ermöglichen.

Das Ergebnis ist schlicht überwältigend. Befindest du dich in einer lauten Umgebung – wie beispielsweise einem Bahnhof oder mit spielenden Kindern im Hintergrund, rechnet das Pixel 7 Pro diese Geräusche heraus und erlaubt so eine klare Verständigung. Das habe ich so in noch keinem anderen Smartphone gesehen.

Relativ praktisch, aber noch nicht großflächig verfügbar, ist die Möglichkeit, Sprachnachrichten automatisch in Text umzuwandeln. Das funktioniert bislang allerdings leider nur in der Google Nachrichten-App. Hoffentlich kommt die Funktion bald auch in WhatsApp zum Einsatz.

Hinzu kommen weitere praktische Features wie die Möglichkeit, in der Übersicht geöffneter Apps schnell eine URL oder Text kopieren oder teilen zu können, die automatische Song-Erkennung, die mit Ausnahme von brandneuen Titeln oder weniger Ausnahmen zuverlässig Musik im Hintergrund automatisch erkennt und auf dem Sperrbildschirm Interpret und Titel anzeigt und vieles mehr.

Du kannst dir automatisch Untertitel in Videos einblenden und sogar übersetzen lassen oder die Rückseite des Smartphones durch „Schnelltippen“ mit einer zusätzlichen Funktion ausstatten, mit der sich beispielsweise Screenshots anfertigen oder Apps öffnen lassen.

Mit Google Lens ist es nun sogar möglich, Texte mit geöffneter Kamera live übersetzen zu lassen und das ohne dabei überhaupt ein Foto aufnahmen zu müssen. Es sind diese und viele weitere praktische Funktionen, die das Google Pixel 7 Pro so besonders machen. Hinzu kommen smarte Kamera-Features, auf die ich später zu sprechen komme.

Hardware und Performance

Eine der wichtigsten Neuerungen des Google Pixel 7 Pro steckt im Chip. Hier setzt man erneut auf den eigens entwickelten Tensor-Chipsatz in der zweiten Generation (Tensor G2). Anders als bei anderen Herstellern verrät Google hier keine Details zu den Taktraten der insgesamt acht CPU-Kerne, denen Google im Pro-Modell 12 GB Arbeitsspeicher zur Seite stellt.

Das Auslesen aus Benchmarks verrät allerdings, dass die Leistung und Taktraten im Vergleich zur ersten Tensor-Generation in der Pixel-6-Serie marginal gestiegen sind. Auch diesmal setzt der Hersteller wieder auf drei verschiedene Arm Cortex-Rechenkerne, die sich nicht unbedingt durch ihre besonders hohe Leistung, sondern vor allem durch ihre Machine-Learning-Fähigkeiten und die verbessere Effizienz auszeichnen.

Google Tensor G2
Bild: Google
Pixel 7 Pro (Tensor G2) Pixel 6 Pro (Tensor G1)
CPU 2x Arm Cortex-X1 (2.85GHz)
2x Arm Cortex-A78 (2.35GHz)
4x Arm Cortex-A55 (1.80GHz)
2x Arm Cortex-X1 (2.80GHz)
2x Arm Cortex-A76 (2.25GHz)
4x Arm Cortex-A55 (1.80GHz)
GPU Arm Mali-G710 MP7 Arm Mali-G78 MP20

Wer ein wirklich rasend schnelles Gaming-Flaggschiff-Smartphone sucht, ist mit dem neuen Pixel also vermutlich einmal mehr nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Alltägliche Aufgaben wie den schnellen Wechsel zwischen Apps, Multi-Tasking oder Video- und Bildverarbeitung meistert das aktuelle Modell allerdings spürbar schneller als im Vorjahr.

Unsere Benchmark-Tests zeigen zudem, dass sich der Tensor G2 hinsichtlich der Leistung stark dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 annähert. Ein MediaTek Dimensity 9000+ bietet aber deutlich höhere Taktraten und der Apple A16 Bionic-Prozessor ist in den simulierten Tests aber noch einmal signifikant besser.

Doch auch für anspruchsvolle Mobile-Games wie Apex Legends Mobile oder Call of Duty Mobile ist das Pixel 7 Pro sehr gut aufgestellt. Die Spiele laufen wunderbar flüssig, wenngleich nicht in maximalen Grafikdetails.

Benchmark Pixel 7 Pro iPhone 14 Pro
PCMark Work 3.0 11.752 Pkt. N/A
GeekBench 5 (Single Core) 1.045 Pkt. 1.873 Pkt.
GeekBench 5 (Multi Core) 3.105 Pkt. 5.517 Pkt.
3DMark Wild Life Unlimited 6.537 Pkt.; 39,10 FPS N/A
3DMark Wild Life Extreme Unlimited 1.835 Pkt.; 11,00 FPS 3.378 Pkt.; 20,2 FPS

Die wahre Stärke des Tensor G2 liegt aber vor allem in der Effizienz, den KI- und ML-Fähigkeiten und im Zusammenspiel mit dem reinen Android-Erlebnis. Gerade, wer gerne und viel fotografiert oder Videos aufnimmt, wird die verbesserte Leistung im Vergleich zum Vorgänger spüren.

Minimal verbesserte Akkulaufzeit im Pixel 7 Pro

  • Laufzeit im Vergleich zum Vorgänger minimal besser
  • Relativ langsame Ladegeschwindigkeit (23 Watt)
  • Kabelloses und umgekehrtes kabelloses Laden möglich

Dass der Tensor G2 tatsächlich deutlich effizienter zur Tat schreitet, zeigt sich in der Akkulaufzeit des Google Pixel 7 Pro. Hier war der Vorgänger trotz einer Kapazität von 5.003 mAh lediglich Durchschnitt, wenngleich sich die Laufzeit seit dem Release spürbar verbessert hat.

Der Akku des Pixel 7 Pro fällt mit 5.000 mAh sogar (ganz) minimal kleiner aus. Die Laufzeit wurde allerdings verbessert, wenn auch abhängig vom Szenrario und nur minimal. Allerdings macht sich Google hier einen Trick zu Nutze, denn ab Werk löst das Smartphone lediglich in FHD+ auf und nutzt nicht die volle Auflösung – das spart natürlich Energie, zumal der Unterschied bei alltäglicher Nutzung eh kaum erkennbar ist.

Im Vergleich zum Vorgänger ist die Akkulaufzeit in meinem Test minimal gestiegen. Bei rund sieben Stunden Displaynutzung im Akku-Test standen am Ende des Tages noch 12 Prozent zu Buche. Das Pixel 6 Pro war hier bereits am Ende.

An sich also eine deutliche Steigerung, mit der du problemlos auch durch lange Tage kommst. An einem faulen Sonntag mit rund vier Stunden Displaynutzung standen abends um 22:00 Uhr sogar noch 55 Prozent Akku zur Verfügung.

Und dennoch: Gerade aktuelle Flaggschiff-Smartphones mit Snapdragon 8+ Gen 1 oder ein iPhone 14 Pro halten nochmal deutlich länger durch. Keine Neuerungen gibt es leider hinsichtlich der Ladegeschwindigkeit.

Google Pixel 7 Pro Akku
Die Akkulaufzeit zeigt sich minimal verbessert. Geladen wird aber immer noch recht langsam.

Zwar bietet Google ein passendes 30-Watt-Netzteil an, geladen wird aber – wie auch im vergangenen Jahr – nicht mit der vollen Geschwindigkeit, sondern lediglich mit 23 Watt. Das ist zwar immer noch schneller als bei Apple, aus heutiger Sicht aber deutlich verbesserungswürdig.

Die ersten 50 Prozent werden innerhalb von 30 Minuten geladen, ein vollständiger Ladevorgang nimmt aber rund 71 Minuten in Anspruch. Kabellos lädt das Pixel 7 Pro mit maximal 20 Watt und auch Reverse-Wireless-Charging wird unterstützt.

Google Pixel 7 Pro Kameras: Klares Kaufargument

Die Kameras der Pixel-Smartphones gelten seit jeher als Kaufargument der Google-Geräte. Auch das Pixel 6 Pro hält bis heute noch problemlos mit den besten Kamera-Smartphones mit, was der Herstellers durch eine überzeugende Hardware und eine exzellente Software erreicht.

Das ist auch beim neuen Google Pixel 7 Pro nicht anders, dessen Kamera-Setup sich in diesem Jahr zwar nur minimal, dafür an den richtigen Stellen verbessert hat – und das mitunter deutlich. Hardware-seitig ändert sich gar nicht mal so viel, doch die Software und der neue Tensor G2 machen das Kamera-Setup des neuen Google-Flaggschiffs zu einem der besten auf dem Markt.

Wichtigste Neuerungen in diesem Jahr: Die Ultra-Weitwinkelkamera verfügt über einen Autofokus und bietet ein größeres Sichtfeld (125,8 Grad im Vergleich zu 114 Grad beim 6 Pro). Die 48-MP-Telefoto-Kamera verfügt nun über einen fünffach optischen Zoom, sowie einen bis zu 30-fachen SuperRes-Zoom (digital).

Neu ist zudem endlich ein Makro-Modus, den ich beim Vorgänger noch schmerzlich vermisst habe. Den gibt es, wie auch die Zoom-Kamera, exklusiv im Pro-Modell und er bietet eine Naheinstellgrenze von lediglich 3 Zentimetern.

Ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Mir persönlich gefallen die Fotos aller Sensoren aus dem Pixel 7 Pro hervorragend und besser als mit allen Smartphones, die ich bislang testen konnte. Sie alle punkten mit einem enorm hohen Detailgrad und einem Dynamikumfang, dem kein anderer Hersteller das Wasser reichen kann.

Das sorgt mit klaren Details in dunklen Bereichen und satten Farben nicht unbedingt für das realistischste Bild – wohl aber für eines der schönsten und ansehnlichsten. Die Kameras sind allerdings nicht ohne Fehl und Tadel:

Im Makro-Modus ist das iPhone 14 Pro etwas schärfer, das Vivo X80 Pro liefert noch einmal klarere Details. Aber das Pixel 7 Pro ist ein echter Allrounder und überzeugt durch die Bank mit hervorragenden, scharfen und detaillierten Bildern.

Unbearbeitete Test-Fotos des Pixel 7 Pro

Was mir ebenfalls sehr gut gefällt ist dass das Pixel 7 Pro Software-seitig nicht so extrem nachschärft wie das iPhone 14 Pro (was für eine unrealistische und teilweise sogar unschöne) Optik sorgt und deutlich mehr Details in den Schatten abbildet.

Unbearbeitete Makro-Aufnahmen des Pixel 7 Pro

Beeindruckende Kamera-Software-Features

  • Einzigartige Features wie Magischer Radierer und Scharfzeichner
  • Bewegungs-Modi für Langzeitbelichtung und Action-Fotos
  • Erstaunlich guter und detaillierter Super-Resolution-Zoom

Für das Kamera-Setup hat Google aber noch einige, teils exklusive, Features in der Hinterhand. Einerseits optimiert der Tensor G2 die Bilder nun noch eine Spur besser, allerdings sogar deutlich schneller als noch beim Vorgänger.

Nachtaufnahmen gehen mit einer Belichtungszeit von maximal drei Sekunden nun deutlich schneller von der Hand. Und das bei gleichem oder teils sogar besseren Ergebnis. Einmal mehr hat Google zudem die „Real Tone“ genannte Darstellung von Hauttönen optimiert, die vor allem bei People of Color nun noch akkuratere Ergebnisse abliefert.

Weiter verbessert und Pixel-exklusiv ist der „Magische Radierer“, mit dem du im Nachhinein ganz einfach (manuell oder automaisch) Personen oder Objekte aus Bildern herausschneiden kannst. Die Ergebnisse fallen in den meisten Fällen deutlich ansehnlicher aus als noch im Vorjahr.

Google Pixel 7 Pro Magischer Radierer

Neu hingegen und aktuell nur in den Pixel-7-Modellen verfügbar, ist der „Scharfzeichner“. Damit kannst du selbst 10-15 Jahre alte und verwackelte Fotos, sofern auf Google Photos hochgeladen, dank maschinellem Lernen nachschärfen. Die Ergebnisse sind stellenweise beeindruckend, ein echtes Wunder solltest du aber nicht erwarten.

Weiterhin gibt es die „Bewegung“ Foto-Modi, die eine Langzeitbelichtung oder Action-Fotos ermöglichen. Damit lassen sich beispielsweise Bäche und Flüsse seidig weichzeichnen oder sich schnell bewegende Objekte im Fokus halten, während der Hintergrund unscharf wird. Beides erfolgt via KI- und ML-Berechnung, doch die Ergebnisse können sich absolut sehen lassen.

Google Pixel 7 Pro
Bewegungsmodi für Langzeitbelichtung und Action-Fotos werden ebenfalls geboten.

Last, but not least: Der groß beworbene Super-Resolution-Zoom, der beim Pixel 7 Pro nun eine bis zu 30-fache Vergrößerung erlaubt. Besonders praktisch ist dabei, dass der Fokus-Bereich in der Kamera-App vergrößert angezeigt wird

Bis zu einer zehnfachen Vergrößerung können die Zoom-Fotos tatsächlich mit einer hohen Schärfe und vielen Details überzeugen. Darüber hinaus nimmt der Detailgrad allerdings spürbar ab. Fotos mit 30-fachem Digitalzoom sind bei guten Lichtverhältnissen in Ordnung, einem Samsung Galaxy S22 Ultra kann man allerdings nicht das Wasser reichen.

Videoaufnahmen

Ein paar kurze Worte noch zu den Video-Optionen im Google Pixel 7 Pro. Videos sind nun auf allen Kamera mit einer 4K-UHD-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde möglich. Und das endlich auch in 10-Bit-Farben samt HDR.

Google Pixel 7 Pro Videos

Hinzu kommt eine neue Video-Stabilisierung, die tatsächlich für verwacklungsfreie Aufnahmen sorgt und ein neuer Kino-Modus, der mittel KI ein Bokeh erzeugt. Das funktioniert ebenfalls ganz gut, doch ein iPhone 14 Pro liefert hier – wie auch im gesamten Video-Bereich – noch immer die besseren Ergebnisse ab.

Google Pixel 7 Pro Test: Fazit

Bereits der Vorgänger konnte mich in allen Belangen begeistern. Im Google Pixel 7 Pro Test zeichnet sich aber ein sehr deutliches Bild ab. Denn alle Kritikpunkte konnte der Hersteller mal mehr, mal weniger deutlich ausbessern und den ohnehin hohen Funktionsumfang durch kluge Innovationen sinnvoll erweitert.

Und das alles, ohne dass man den Preis erhöhen musste. Für 899 Euro schnürt man hier ein Gesamtpaket, das es in sich hat. Du bekommst hier eines der besten Kamera-Setups unter allen Smartphones, eine verbesserte und sehr gute Akkulaufzeit, pures Android und eine Performance, die für sämtliche Belange mehr als ausreichend ist.

Großes Lob verdient Google aber in meinen Augen, weil man viele Funktionen integriert, die es so bei keinem anderen Smartphone gibt und die du garantiert nicht mehr missen willst, wenn du sie einmal erlebt hast.

Das Pixel 7 Pro mag in den unterschiedlichen Teilbereichen vielleicht nicht das beste Flaggschiff-Smartphone schlechthin sein, doch das Gesamtpaket und Preis-Leistungsverhältnis können vollends überzeugen. Lediglich die langsame Ladegeschwindigkeit und der anfällige Aluminium-Rahmen sind ausbaufähig.

Google Pixel 7 Pro Test: Gold Award

Google Pixel 7 Pro

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

93/100

Mit dem 7 Pro verbessert Google sämtliche Details des Vorgängers und liefert exzellente Kameras, eine gute Akkulaufzeit und kluge Software-Funktionen zu einem sehr attraktiven Preis.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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