Am 08. September stellte Apple die neue iPhone-14-Generation vor, seit dem 16. September sind die neuen Smartphones aus Cupertino nun auch endlich verfügbar. Die Nachfrage ist riesig und das obwohl die Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger überschaubar aussehen und Apple die Preisschraube deutlich angezogen hat. Wie gut das neue kleine Pro-Modell geworden ist und für wen sich der Kauf lohnt, klärt unser iPhone 14 Pro Test.
- iPhone 14 kaufen: Warum sich das Warten lohnt
Technische Daten
Prozessor | Apple A16 Bionic Hexa-Core-Prozessor mit maximaler Taktrate von 3,46 GHz |
Display | 6,1 Zoll großes Super Retina XDR OLED-Display; Auflösung: 1.079 x 2.556 Pixel und 120 Hz Bildwiederholrate; bis 2.000 Nits Helligkeit |
Kamera |
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Speicher | 6 GB RAM; 128 GB, 256 GB, 512 GB oder 1 TB Flashspeicher |
Netzwerk | SIM-Kartenslot (Nano-SIM) und 5G |
Konnektivität | Lightning-Anschluss (USB 2.0), GPS, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/6,NFC, Bluetooth 5.3 |
Maße und Gewicht | 147,5 x 71,5 x 7,79 mm und 206 g |
Akkukapazität | 3.200 mAh mit maximal 20 Watt Ladeleistung (kabellos bis 15 Watt) |
Farben | Space Schwarz, Silber, Gold, Dunkellila |
Preise (UVP) | € 1.268,77 * (256 GB) |
iPhone 14 Pro kaufen: Für wen lohnt es sich?
Bevor wir auf das eigentliche Smartphone zu sprechen kommen, wollen wir zunächst einmal klären, für wen sich das iPhone 14 Pro eigentlich überhaupt lohnt. Immerhin hat sich Apple in diesem Jahr vor allem auf Feintuning konzentriert.
Das Design ist, mit Ausnahme der Dynamic Island, dasselbe wie im iPhone 13 Pro. Verarbeitung, Haptik, Kameraanordnung, Displaygröße – alles dasselbe. Oder nicht? Natürlich bietet das iPhone 14 Pro einige Verbesserungen, die in unseren Augen aber nur eine bestimmte Käuferschicht ansprechen.
Da wären beispielsweise die verbesserten Kameras, die in Kombination mit Apples Photonic Engine für bessere Fotos und Videos sorgen soll. Apple verspricht zudem zwei- bis dreimal bessere Fotos bei schwierigen Lichtverhältnissen, während vor allem die Auflösung der Hauptkamera auf 48 Megapixel ansteigt.
Die volle Auflösung bekommst du aber nur im ProRAW-Modus, ansonsten rechnet das iPhone dank Pixel-Binning die Fotos auf die altbekannte 12-Megapixel-Auflösung herunter (die allerdings dafür zusätzliche Details bietet).
Eine weitere wichtige Neuerung, die aber vermutlich in den wenigsten Fällen ein Kaufargument darstellen dürfte, ist die sogenannte Dynamic Island. Das pillenförmige Punch-Hole im Display ersetzt die Notch, die in Apple-Smartphones seit Jahren gang und gäbe ist. Ebenfalls neu ist ein Feature, das es im Android-Segment bereits seit etlichen Jahren gibt: das Always-On-Display, das immer aktiv ist und bestimmte Informationen anzeigt.
Lohnt sich das Upgrade auf das iPhone 14 Pro?
Alles in allem ist das nicht viel, um Besitzerinnen und Besitzern des iPhone 13 Pro eine Neuanschaffung schmackhaft zu machen. Der Umstieg auf das iPhone 14 Pro lohnt sich in unseren Augen nur dann, wenn du (beispielsweise beruflich) auf die verbesserten Kameras angewiesen bist.
Auch für diejenigen, die den leistungsstärksten und effizientesten Chip und die bestmögliche Akkulaufzeit benötigen, lohnt sich das Upgrade. Alle anderen fahren aber mit dem iPhone 13 Pro fast genauso gut und sparen dabei noch bares Geld.
Für alle, die erstmals in den Apple-Kosmos eintauchen wollen, bietet das neue Modell aber ein paar echte Vorteile, die den Mehrpreis von mindestens 200 Euro rechtfertigen könnten. Ob sich das iPhone 14 Pro oder das iPhone 13 Pro also mehr lohnt, lässt sich pauschal nicht beantworten und hängt vom jeweiligen Einsatzgebiet ab.
Würde ich mich für das aktuelle 2022er Modell entscheiden? Ja! Es ist schlicht und ergreifend das beste Smartphone, das ich je genutzt habe. Warum, erkläre ich im Rahmen des iPhone 14 Pro Tests.
iPhone 14 Pro Test: Der Lieferumfang
Keine Neuerungen erwarten dich beim Lieferumfang des iPhone 14 Pro, denn auf ein Netzteil verzichtet der Hersteller auch in diesem Jahr. Spannend ist dabei einzig und allein das Smartphone selbst, das immerhin durch ein USB-C- auf Lightning-Kabel, ein SIM-Kartentool, ein paar Kurzanleitungen und den obligatorischen Apple-Aufkleber ergänzt wird.
Design und Verarbeitung
- Hochwertiges Premium-Design
- Exzellente Materialwahl
- Angenehme Haptik
Am Design des iPhone 14 Pro hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel getan. Viel Verbesserungspotenzial gab es da aber ohnehin nicht. Nun könnte man kritisieren, dass sich hier seit zwei Jahren kaum etwas verändert hat, doch das war eigentlich auch nicht nötig.
Minimal größer geworden ist das Gehäuse in diesem Jahr, so kommt das neue Pro-Modell auf eine Tiefe von ziemlich genau 8 mm, während das rückseitige Kamera-Setup größer geworden ist und etwas weiter aus dem Gehäuse ragt.
147 mm hoch ist das kleinere Pro-Modell und 71,5 mm breit. Trotz identischer Displaygröße ist es damit in der Höhe 8,5 mm kleiner als das aktuelle Android-Modell Sony Xperia 5 IV, minimal flacher, dafür aber 4,5 mm breiter. Dennoch liegt das 206 Gramm schwere Premium-Smartphone hervorragend in der Hand, was vor allem an den abgeflachten Kanten des Rahmens liegt.
Die habe ich mittlerweile wirklich liebend gelernt, denn ich finde davon profitiert die Haptik spürbar und das iPhone 14 Pro liegt letztlich besser (und sicherer) in die Hand als entsprechende Pendants mit abgerundeten Rahmen.
Verarbeitung und Haptik: Premium durch und durch
- Sehr hochwertige Verarbeitung
- Angenehme Tasten
- Wackelige und schmutzanfällige Rückseite
Design und Verarbeitung werden dem hohen Premium-Preis jedenfalls mehr als gerecht. Sei es der glänzende Edelstahl-Rahmen, die (erstaunlich robuste) Rückseite aus mattem Glas oder das mit Apples Ceramic Shield geschützte Display, noch einmal resistenter gegen Kratzer und Stürze sein soll, wie die Vorjahresversion.
Das kann ich zwar noch nicht bestätigen, wohl aber den Vergleich zum iPhone 13 Pro ziehen, das ich ebenfalls seit dem Release zu Hause hatte und ohne Displayschutz ganz normal benutzt habe. Mehrere Stürze inklusive. Es ist schlicht und ergreifend der beste Schutz für die Smartphone-Frontpartie, den es aktuell gibt. Magie oder ein Wunder solltest du natürlich trotzdem nicht erwarten.
Ein kleines Detail, für dass ich das iPhone einfach liebe, ist die dedizierte Stummschalt-Taste auf der linken Seite oberhalb der Laut- und Leisertaste. Ähnliches gibt es im Android-Segment in ähnlicher Form nur bei OnePlus, wobei das aktuelle Modell OnePlus 10T ja auf den „AlertSlider“ verzichtet.
Auch haptisch überzeugen die Tasten mit einem angenehmen Druckpunkt und -gefühl. Alles in allem eine exzellente Verarbeitung, die dem hohen iPhone 14 Pro Preis absolut gerecht wird.
Was mir allerdings nicht so gut gefällt ist, dass das Smartphone, wenn du es mit der Rückseite auf den Tisch legst, stark wackelt. Das ist den angewachsenen Kamera-Linsen geschuldet, hätte man allerdings besser lösen können. Zudem sammeln sich um die Linsen herum schnell Staub und Schmutz.
iPhone 14 Pro Display: Das beste Smartphone-Display
- Hohe Pixeldichte, 120 Hz, satte Farben
- Beeindruckende Helligkeit
Normalerweise kämpfen Samsung und Apple Kopf an Kopf im Rennen um das beste Smartphone-Display. Das iPhone 14 Pro legt die Messlatte allerdings noch einmal höher und sichert sich damit, zumindest aktuell, den Spitzenplatz.
6,1 Zoll beziehungsweise 15,5 cm misst das OLED-Display in der Diagonale und löst mit 2.556 x 1.1179 Pixeln (460 ppi) auf. Dank der ProMotion-Technologie passt sich die Bildwiederholrate dynamisch zwischen 1 Hz und 120 Hz an, abhängig vom aktuell dargestellten Inhalt.
Das sorgt wahlweise für ein sehr flüssiges Scrollen und eine flüssige Darstellung von Spielen, andererseits spart das aber auch Akku, was vor allem beim neuen Always-On-Display nützlich wird.
Verbessert im Vergleich zum Vorjahr hat Apple nicht nur die Farbtreue und Intensität der Farben, sondern vor allem auch die Helligkeit. 1.000 Nits typische Helligkeit, 1.600 Nits in der Spitze bei der Darstellung von HDR-Inhalten und bis zu 2.000 Nits im Freien verspricht Apple – allerdings ohne genau darauf einzugehen, wann und wie der Maximalwert erreicht wird.
Im Vergleich zum iPhone 13 Pro oder auch Samsung Galaxy S22 Ultra wird das neue Pro-Modell deutlich heller und punktet mit satten Farben, hohen Kontrasten. Filme in HDR, aktuelle Games und Fotos auf dem Smartphone zu betrachten, ist schlicht ein Genuss. Auch die Ablesbarkeit im Freien, selbst unter direkter Sonneneinstrahlung, ist überragend.
Dynamic Island und Always-On-Display: Potenzial vorhanden
- Always-On-Display ohne wirklichen Mehrwert
- Dynamic Island mit praktischen Funktionen, steckt aber noch in den Kinderschuhen
Wichtige Neuerungen beim Display des iPhone 14 Pro sind natürlich der Notch-Nachfolger Dynamic Island und das neue Always-On-Display (kurz: AOD), über das Android-Nutzerinnen und Nutzer natürlich nur müde lächeln können.
Im Apple-Kosmos stellen beide Techniken allerdings eine echte Revolution dar und auch die Umsetzung liegt in Teilen oberhalb der Android-Konkurrenz (beim AOD werden beispielsweise weiterhin Farben dargestellt). Oder besser gesagt können es, denn sie lassen das Potenzial zwar bereits anklingen, jedoch ohne es bislang vollständig auszunutzen.
Meiner Meinung nach stellt das Always-On-Display keinen wirklichen Mehrwert dar. Einerseits, weil die darauf anzeigbaren Widgets aktuell noch in überschaubarer Zahl vorhanden sind. Anderseits, weil das AOD zu hell bleibt und das Display kaum abdunkelt. Das hat durchaus negative Auswirkungen auf die Akkulaufzeit, wenn auch nur gering – bei nahezu nicht vorhandenen Vorteilen. Daher habe ich das AOD ziemlich schnell wieder deaktiviert.
Deutlich besser gefällt mir da schon die Dynamic Island. Mittlerweile muss ich sagen. Denn ich brauchte ein paar Tage, um mich mit dem neuen Loch im Display anzufreunden. Zu Beginn störte mich, dass es einen Bereich oberhalb der Aussparungen gibt und dieses nicht bündig mit dem Displayrahmen abschließt, wie es bei der Notch der Vorgänger der Fall war. Zumal das Modul durch die aufwändige Face ID-Technik vergleichsweise groß ausfällt.
Es dauerte ein paar Tage, bis ich mich an die Dynamic Island gewöhnt habe. Nun finde ich die Umsetzung, wenngleich sie in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen steckt, schlicht genial.
Immerhin verändert sich die Größe des Lochs abhängig von den dargestellten dynamischen Benachrichtigungen und öffnet nach dem Antippen ein Mini-Fenster mit zusätzlichen Optionen zur Bedienung. Das mag zwar wie ein nettes Gimmick klingen, entpuppt sich im Praxis-Test aber als praktisches Helferlein.
Beispielsweise, um schnell die Musiksteuerung anzupassen, oder zusätzliche Details einzusehen. Es wird allerdings spannend sein zu sehen, welche zusätzlichen Funktionen die Dynamic Island in Zukunft mit sich bringt. Potenzial ist jedenfalls vorhanden.
Performance: So schlägt sich der neue A16-Chip
- Bessere CPU- und GPU-Geschwindigkeiten
- Hervorragende System- und Gaming-Leistung
Das iPhone 14 Pro setzt, anders als das normale iPhone 14, auf Apples neuen A16-Chip. Dieser setzt auf eine 6-Kern-CPU samt 5-Kern-GPU und einer 16-Kern Neural Engine. Laut Apple soll er durchschnittlich rund 10 Prozent schneller arbeiten als der A15 im Vorgänger.
Vielmehr noch ist der neue SoC nun aber im 4-nm-Verfahren gefertigt, ähnlich wie das aktuelle Android-Flaggschiff Snapdragon 8+ Gen 1 aus dem Hause Qualcomm. Das sollte also für eine deutlich bessere Energieeffizienz und gleichzeitig längere Akkulaufzeit sorgen.
Hinsichtlich der Systemleistung spielt Apple ohnehin bereits seit Jahren in einer eigenen Liga. Der Wechsel zwischen Anwendungen, Multi-Tasking und andere alltägliche Aufgaben meistert das 14 Pro flüssig, verzögerungs- und fehlerfrei. Was zu erwarten war.
Überrascht war ich zudem von den Ergebnissen aus den Benchmark- und Gaming-Tests, bei denen der A16-Chip einen neuen Bestwert markiert. Im Geekbench-5-Test erreicht das iPhone 14 Pro einen Single-Core-Wert von 1.873 Punkten, sowie 5.517 Punkte im Multi-Core-Test. Damit lässt es das iPhone 13 Pro (1.708 / 4.659 Punkte) und die Android-Konkurrenz deutlich hinter sich.
Auch im 3DMark Wild Life Extreme-Test zeigen sich spürbare, wenngleich nicht ganz so deutliche Leistungssprünge im Vergleich zum 13 Pro. Im Test unter realen Bedingungen ist das Smartphone jedenfalls sämtlichen Anforderungen problemlos gewachsen.
Sowohl anspruchsvolle Games wie Genshin Impact als auch im Hinblick auf das mobile Schneiden von 4K-ProRes-Videos ist der neue A16-Chip bestens gewappnet und verfügt über mehr Leistungsreserven als die meisten Anwenderinnen und Anwender je benötigen werden.
Akku: Laufzeit und Ladezeit
- Erstklassige Akkulaufzeiten
- Anderthalb bis zwei Tage Laufzeit
Apple gibt die Akkukapazität seiner Smartphone nicht in Milliamperestunden (mAh) an, wie es bei Android gang und gäbe ist. Mittlerweile wissen wir allerdings, dass der Akku eine Kapazität von 3.200 mAh aufweist. Demgegenüber stehen 3.095 mAh beim iPhone 13 Pro. Werte, die im Vergleich zum Android-Bereich geradezu lächerlich niedrig anmuten.
Doch die Zusammenarbeit der Hardware und Software sorgt bei Apple schon immer für beeindruckende Laufzeiten. So auch im Falle des neuen iPhone 14 Pro, das seinem Vorgänger hinsichtlich der Akkulaufzeit allerdings minimal unterlegen ist – zumindest mit eingeschalteten Always-On-Display.
Schaltest du das AOD aus, kommen 13 Pro und 14 Pro auf fast identische Laufzeiten. Diese sind eher schwierig zu bemessen, aber ich sage mal so: Es dürfte technisch fast unmöglich sein, das Smartphone an einem Tag leerzubekommen.
Als direkter Vergleich diente mit das Google Pixel 6 Pro, dessen Laufzeiten sich zuletzt stark verbessert haben. An einem Tag intensiver Nutzung ging mir nach 6-7 Stunden mit eingeschaltetem Display abends die Puste aus, während das iPhone 14 Pro (ebenfalls mit über 6 Stunden Display-on time) abends noch rund 40 Prozent Akkukapazität aufwies. Ähnliches konnte ich zuvor auch beim iPhone 13 Pro beobachten.
Auch wenn es für die iPhone-Pro-Modelle – mal abgesehen von den extremen Pro Max-Varianten, die sämtliche Bestenlisten dominieren – in Benchmarks nicht zu einem Spitzenplatz reicht, ist die Akkulaufzeit für mich weiterhin unerreicht.
Anderthalb Tage Laufzeit
- 10 Stunden echte(!) Displaynutzung kein Problem
- Akku lädt vergleichsweise langsam
- Kabelloses Laden via MagSafe
Im alltäglichen Praxistest komme ich trotz intensiver Nutzung problemlos auf anderthalb bis zwei Tage Laufzeit und das, ohne den Stromsparmodus aktivieren zu müssen. Rund 10-11 Stunden Nutzung mit aktivem Display (inklusive YouTube, WhatsApp, Mobile-Games und vielem mehr) sind gar kein Problem.
Bei der Ladezeit dürfte Apple allerdings langsam mal nachbessern. Denn 20 Watt Ladegeschwindigkeit sind wahrlich nicht mehr zeitgemäß, entsprechend dauert ein vollständiger Ladevorgang rund 1 Stunde und 45 Minuten.
Aufgrund der langen Laufzeit kann ich mit diesem Umstand aber problemlos leben. Mir ist die Kombination jedenfalls deutlich lieber als ein Akku, der halb so lang hält, dafür aber doppelt so schnell lädt.
Das iPhone 14 Pro im Kameratest
- Hervorragendes, verbessertes Kamera-Setup
- Exzellenter Detailgrad
- Sehr guter Makro-Modus
Kommen wir nun also endlich zu den Kameras, die ja das größte Upgrade im iPhone-14-Lineup darstellen. Immerhin erwartet dich beim Pro-Modell dank des neuen 48-Megapixel-Sensors die größte Veränderung seit Jahren. Hinzu kommen deutliche Verbesserungen bei Low-Light-Aufnahmen, zumindest, wenn du Apples Versprechen Glauben schenkst. Verbessert zeigt sich zudem die Selfie-Kamera, die nun über einen Autofokus verfügt.
Als bekennender Smartphone-Fotograf lege ich persönlich viel Wert auf die Ergebnisse und habe im direkten Vergleich das Google Pixel 6 Pro (unser Test) herangezogen. Beide Smartphones sind in der Lage, exzellente Fotos aufzunehmen. Sie beide kommen mit ihren ganz individuellen Vor- und Nachteilen daher.
Das iPhone 14 Pro setzt rückseitig auf drei Kameras:
- 48 Megapixel Hauptkamera; Blende: f/1.78; 24 mm Brennweite (2x optischer Zoom)
- 12 Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera; Blende: f/2.2; 13 mm Brennweite (Makro-Modus)
- 12 Megapixel Telefoto-Kamera; Blende: f/2.8; 77 mm Brennweite (3x optischer Zoom; 15x digital)
Fotoqualität und Vergleich zum Pixel 6 Pro
Fotos nimmt das Smartphone mit der Hauptkamera standardmäßig mit 12 Megapixeln auf. Dabei werden die 48-MP-Bilder mittels Pixel-Binning zusammengerechnet, was in der Praxis für mehr Details und weniger Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen sorgt.
Die Qualität der Bilder ist über alle Kameras hinweg exzellent. Ich persönlich finde die Aufnahmen minimal besser als die des iPhone 13 Pro – vor allem hinsichtlich des Detailgrades und der Qualität im Low-Light-Bereich. Doch bereits das Vorjahresmodell schoss hervorragende Bilder, den Unterschied merkst du nur im direkten Vergleich, aber er ist erkennbar.
Gerade im Vergleich zum Google Pixel 6 Pro zeigen die Bilder aus dem iPhone 14 Pro mehr Details und einen höheren Dynamikumfang. Zumindest in den meisten Fällen, denn in manchen Szenarien hat das Google-Flaggschiff die Nase vorn.
Das iPhone bildet in den meisten Fällen das wärmere Bild ab, wobei die Aufnahme eher dem realen Vorbild gleicht als im Falle des Pixel 6 Pro. Besonders bei Nacht- und Indoor-Aufnahmen schneidet das iPhone 14 Pro hinsichtlich der Qualität deutlich besser ab.
In manchen Fällen zeigt hingegen das Google-Modell die wärmeren Farben, während die Photonic Engine voll hereingezoomt stärker nachschärft. Dafür entspricht der Weißabgleich eher der Realität. Bei den Selfies und Makroaufnahmen distanziert das iPhone 14 Pro das Pixel 6 Pro hingegen deutlich.
Tatsächlich verfügt das Apple-Smartphone über hervorragende Makrofähigkeiten, dank denen du kleine Objekte oder Tiere mit einem beeindruckenden Detailgrad auf das virtuelle Fotopapier bannen kannst.
Beim Zoom kann das 14 Pro allerdings nicht mit der besten Android-Konkurrenz wie dem Samsung Galaxy S22 Ultra mithalten. Der zweifache und dreifache Zoom sind optisch und von sehr guter Qualität, auch der 10-fach digtiale Zoom geht in Ordnung. Darüber hinaus lässt die Bildqualität aber schon sehr stark nach und nach einer 15-fachen Vergrößerung ist dann bereits Schluss.
Unbearbeitete Makro-Aufnahmen des iPhone 14 Pro
Unbearbeitete Test-Fotos des iPhone 14 Pro
JPEG vs ProRAW: Der 48-MP-Vorteil
Nicht weniger beeindruckend fallen zudem die ProRAW-Aufnahmen aus. Die einzige Möglichkeit, die vollen 48 Megapixel auszunutzen. Vorausgesetzt, du hast genügend Speicherplatz, denn hier nimmt ein einziges Foto bis zu 120 Megabyte an Platz ein.
Fotos werden dabei in einer Auflösung von 8.064 x 6.048 Pixeln und im .DNG-Format (Digital-Negative-Format) aufgezeichnet, die sich beispielsweise mit Adobe-Lightroom und anderen Raw-Convertern bearbeiten lassen. Die Übertragung auf PC oder Notebook ist allerdings nur via Kabel möglich. Anders als alle anderen Fotos landen die RAW-Dateien nicht in der iCloud-Datenbank.
Einmal mehr beeindruckt mich hier der Detailgrad, der in den rohen Bildern steckt. Wenngleich das iPhone 14 Pro dank der neuen Photonic Engine in den meisten Fällen eine wirklich gelungene Bearbeitung der Bilder vornimmt, fällt diese manchmal eine Spur zu aggressiv aus. Dem kannst du mit den Raw-Aufnahmen natürlich entgegenwirken und die Bilder nach deinen Wünschen anpassen.
Videoqualität
Bei den Videos markierte bereits das iPhone 13 Pro (Max) die Speerspitze dessen, was Smartphones aktuell zu leisten in der Lage sind und wurde bis heute nicht vom Video-Throne verdrängt. Das iPhone 14 Pro legt hier nochmal eine Schippe drauf – wenngleich die Unterschiede minimal ausfallen.
Der Kino-Modus aus dem Vorjahr ist erneut mit von der Partie, außerdem sind ProPres-Aufnahmen maximal in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde möglich (wenngleich nur auf Smartphones mit mindestens 256 GB Speicherplatz). Mit der Frontkamera sind Aufnahmen maximal mit 4K und 30 Bildern pro Sekunde möglich.
Hinsichtlich der Qualität und Stabilisierung sichert sich das iPhone 14 Pro erneut den Spitzenplatz. Neu hingegen ist der Action-Modus, der die Auflösung auf 2,8K (bei 60 FPS) reduziert, dafür aber eine schlicht beeindruckende Bildstabilisierung bietet.
Selbst im Jogging-Tempo bleibt das Bild stabil als würde ich lediglich langsam gehen. Absolut beeindruckend, selbst für jemanden, der nur selten Videos aufnimmt.
Lautsprecher, Konnektivität und mehr
Sehr gut gelungen sind Apple einmal mehr die exzellenten Stereo-Lautsprecher, die im iPhone 14 Pro verbaut wurden. Sie erreichen eine beeindruckende Lautstärke und erreichen ein klangliches Niveau, das selbst viele Bluetooth-Lautsprecher in die Tasche steckt.
Hinsichtlich der Konnektivität zeigt sich die Neuauflage ebenfalls detailverbessert. Mobile Daten werden, nicht nur um 5G-Netz, noch schneller übertragen, während auch das WLAN-Modem optimiert wurde und nahezu die volle Bandbreite abruft.
Bluetooth beherrscht das 14 Pro nun im 5.3-Standard, was für eine zuverlässigere Verbindung und höhere Reichweiten sorgt. Ob der neue Bluetooth LE Audio-Standard künftig unterstützt wird, ist aktuell allerdings noch unklar. Die technischen Voraussetzungen sind jedenfalls vorhanden.
Ausgeliefert wird das iPhone 14 Pro zudem bereits ab Werk mit iOS 16, das zahlreiche Verbesserungen mit sich bringt. Mehr dazu haben wir in unserer Übersicht zusammengefasst. Nur so viel: Die Funktionen, Personen oder Objekte einfach aus Bildern ausschneiden zu können oder Texte auch aus Videos herauszukopieren, finde ich schlicht genial.
iPhone 14 Pro Test: Fazit
Nach dem ausführlichen iPhone 14 Pro Test versuche ich mich beim Fazit kurzzuhalten. Das neue Smartphone markiert zweifelsohne das beste iPhone, das Apple jemals gebaut hat. Ist es aber auch das beste aktuell erhältliche Smartphone? Nicht unbedingt. Und ein Update für Besitzerinnen und Besitzer des Vorgängers lohnt sich auch nur in den wenigsten Fällen.
Design und Verarbeitung sind über jeden Zweifel erhaben, die Kameras liegen auf herausragendem Niveau – wenngleich mir die künstliche, Software-seitige Nachschärfung zu aggressiv ausfällt. Und ein Galaxy S22 Ultra bietet einfach den um Längen besseren Zoom. Weiter verbessert und noch immer branchenweit führend sind hingegen die Video-Modi.
Die Akkulaufzeit ist weiterhin überragend, die Ladezeit hingegen weiterhin unterdurchschnittlich schlecht. Hier wird es langsam Zeit für ein Upgrade. Das Always-On-Display ist nett, in meinen Augen ist die Umsetzung allerdings eher suboptimal da es viel zu hell ist und wenig wirklichen Mehrwert bietet. Da gefällt mir das Dynamic Island schon deutlich besser, auch wenn das Potenzial hier bislang nur angedeutet wird.
Für den exorbitant hohen (und noch einmal gestiegenen) Preis hat das iPhone 14 Pro also eine Menge zu bieten, wirkliche Neuerungen oder Verbesserungen zum Vorgänger fallen allerdings eher überschaubar aus. In neun von zehn Fällen ist das iPhone 13 Pro also eine fast genauso gute Wahl.
Nicht zu vernachlässigen ist allerdings die kompakte Größe von 6,1 Zoll. Denn hier gibt es im gesamten Smartphone-Segment kein anderes Gerät, das dem Pro-Modell hier das Wasser reichen kann. Die Rechnung ist einfach: Wer das beste Smartphone im Apple-Kosmos wünscht, nimmt das 14 Pro. Alle anderen werden mit dem Vorgänger aber nahezu genauso gut bedient.
iPhone 14 Pro
Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis
93/100
Das iPhone 14 Pro ist das beste Smartphone das Apple je gebaut hat. Im Vergleich zum Vorgänger ist alles noch ein bisschen besser, die Unterschiede sind aber für die Meisten zu gering.