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In Hamburg fährt die erste digitale S-Bahn der Welt

Bewohnerinnen und Bewohner der Hansestadt dürfen sich über eine Weltneuheit freuen, denn im Hamburg starten die weltweit ersten digital gesteuerten S-Bahnen, die in dieser Woche ihren Betrieb aufgenommen haben.

Hamburg: S2 fährt digital

Den Auftakt bildet dabei die S-Bahnlinie S2 in Hamburg, auf der zunächst vier umgebaute Züge voll digital über das Schienennetz rollen. Für den Betreiber stellt die digitale S-Bahn den Weg in ein „neues Zeitalter“ dar.

Laut Verkehrssenator Anjes Tjarks (Die Grünen), der der ersten Passierfahrt der digitalen S-Bahn am Donnerstag beiwohnte, soll die Digitalisierung verschiedene Vorteile – beispielsweise bei der Pünktlichkeit – erlauben. Auch eine engere Taktung der Züge sei dadurch möglich, was für Fahrgäste kürzere Wartezeiten und ein zusätzliches Maß an Komfort verspricht. Auch der Energieverbrauch der S-Bahnen soll dadurch sinken.

Das Ziel nach dem Pilot-Auftakt sei es, das System künftig auf ganz Hamburg auszuweiten und so die Leistungsfähigkeit des S-Bahn-Netzes zu verbessern, so Tjarks weiter. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, denn bislang fahren die digitalen S-Bahnen nur auf einem überschaubaren Teilabschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf.

Digitales S-Bahn-Netz bis 2030

Da noch nicht die ganze Strecke digitalisiert wurde, muss immer eine Lokführerin oder ein Lokführer zugegen sein, um den Betrieb übernehmen zu können. Bis zum Ende des Jahrzehntes soll allerdings der vollständige S-Bahn-Betrieb digitalisiert werden.

Die digitalen S-Bahnen in Hamburg sind Teil der Digitalisierung der Deutschen Bahn. Bereits zu Jahresbeginn teilte man mit, im Laufe des Jahres 2022 ganze 13,6 Milliarden Euro in die Digitalisierung der Infrastruktur investieren zu wollen.

Das Hamburger S-Bahn-Netz kommt auf eine Strecke von 147 Kilometern, auf der sechs Linien rund 70 Haltestellen anfahren. Bislang sind vier Züge der Baureihe 474 digitalisiert. Bis zum Jahr 2030 sollen insgesamt 200 Züge mit der neuen Technik nachgerüstet sein.

Bestellt wurden zudem bereits 64 weitere Züge der neuesten Baureihe 490, die bereits mit digitaler Technologie ausgestattet sind. Diese sollen ab dem Jahr 2025 ausgeliefert und in Hamburg eingesetzt werden.

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Als Basis für die digitalen S-Bahnen kommen zwei Technologien zum Einsatz: Das europäische Zugsicherungssystem ETCS ersetzt und digitalisiert dabei die Signal- und Notbremssysteme, während ATO (Automatic Train Operation) mittels Computer einen vollautomatischen Betrieb ermöglicht. Inklusive Steuerung, Anfahren und Bremsen, sowie in Hamburg auch das Öffnen und Schließen der Türen.

Nötig sind dafür aber Informationspunkte in den Gleisen, die sogenannten Balisen. Rund 500 dieser Punkte sollen in der Strecke des Hamburger S-Bahn-Testnetzes verbaut worden sein. Der Computer steht in ständigem Kontakt mit den Balisen und reagiert damit eigenständig auf eingehende Signale.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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