iScooter E9 Pro Testbericht: Preiswert, robust und alltagstauglich

E-Scooter stehen mittlerweile in jeder großen und mittelgroßen Stadt zuhauf herum. Wer bei einem der bekannten Anbieter angemeldet ist, kann sich ganz nach Belieben eines der Geräte ausleihen, um von A nach B zu kommen. Daneben existieren jedoch auch Geräte, die erworben werden können. Beliebt sind sie vor allem bei Menschen, die pendeln und dabei umweltfreundlich und abseits von Stau und Stress unterwegs sein möchten. An diese Zielgruppe richtet sich auch der iScooter E9 Pro, ein eher günstiges Modell. Wir haben die Gelegenheit erhalten, diesen E-Scooter ausgiebig zu testen. Ob er uns überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Technische Daten

Maße	1060 x 1090 mm (ausgeklappt), 1060 x 480 mm (eingeklappt)
Gewicht	12 kg
Geschwindigkeit	20 km/h
Traglast	120 kg
Reifen	8,5 Zoll, luftlos
Motor	350 Watt
Akku	7,5 AH / 36 V
Reichweite	25 bis 30 km
Ladedauer	3 bis 5 Stunden

iScooter E9 Pro

€ 318,99

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Lieferung und Verpackung

Geliefert wird der iScooter E9 Pro in einem länglichen Paket, das auf der Außenseite bereits deutliche Hinweise auf den Inhalt enthält. Auch eine Altersbeschränkung ist hier aufgedruckt: 14+. Interessant fanden wir dabei vor allem den Umstand, dass alle wesentlichen Leistungs- und Ausstattungsmerkmale sich leicht auf dem Karton ablesen lassen – der Blick ins Handbuch bleibt daher in vielen Fällen erspart.

Nachdem wir den E-Scooter ausgepackt haben, müssen wir damit nicht mehr allzu viel anstellen. Lediglich der Lenker muss mit vier Schrauben fixiert werden und das Versicherungskennzeichen hinten aufgeklebt werden. Dank eines simplen Klappmechanismus ist mehr Montage nicht nötig.

Design und Verarbeitung

Optisch präsentiert der iScooter E9 Pro sich weitgehend unauffällig. Das Gefährt ist beinahe ausschließlich in Schwarz gehalten. Ergänzt wird die dunkle Basis lediglich durch einige wenige rote Elemente, die ihrerseits jedoch ebenfalls nicht allzu auffällig sind. Der Hersteller wählt damit ein Design, das Funktionalität in den Vordergrund rückt. Ersichtlich wird das auch an den auffällig großen Handgriffen, die aller Wahrscheinlichkeit nach nicht aus ästhetischen Gründen gewählt wurden, den Alltag mit dem Roller jedoch erleichtern. In diesem Sinne erinnert der iScooter E9 Pro optisch weniger an die überall herumstehenden Leihroller in grellen Farben als vielmehr an seine klassischen, nicht-elektrischen Pendants. Besagte Handgriffe sind dabei außerdem mit Noppen ausgestattet, was sehr sinnvoll ist: So rutschen die Hände bei der Fahrt nicht so leicht ab, was für Sicherheit sorgt. Ganz ähnlich ist das Trittbrett des Rollers zu bewerten, das eine ähnliche Struktur aufweist. Wir finden all das sehr durchdacht und in seiner Absage an allzu hohe Designambitionen sympathisch.

Mit dem Bild des schlanken, unauffälligen Rollers bricht lediglich ein Element: An der Vorderseite lässt sich eine gigantische Tasche anbringen, die Stauraum bietet – und das Gesamtbild des E-Scooters erheblich verändert. Der Hersteller setzt den bereits bei den Standardelementen zu bemerkenden Funktionalitätskurs damit zwar konsequent fort, meint es möglicherweise jedoch ein wenig zu gut, denn optisch ist das unserer Meinung nach nicht mehr schön. Glücklicherweise lässt das Monstrum sich jedoch auch leicht abnehmen. Befestigt ist es nämlich lediglich mit verstärkten Stoffbändern.

Wesentlich durchdachter erscheint die Entscheidung, den Akku unter dem Trittbrett anzubringen. Damit nämlich wirkt der Roller – wird die Tasche abgenommen – schmal und schneidig. Das dürfte sich – so unsere noch zu überprüfende These – positiv auf das Fahrgefühl auswirken.

Ausstattung und Leistung

Damit kommen wir auch schon zu den Ausstattungsmerkmalen des iScooters. Neben der etwas zu klobig geratenen Tasche, die jedoch eingestandenermaßen viel Stauraum bietet, verfügt der E-Scooter über alle erwartbaren Elemente: Handgriffe, Trittbrett, Bremsen, Schutzbleche, eine Klingel und eine Lampe. Doch das ist nicht alles, was er zu bieten hat. Wir finden bei ihm außerdem einen Tacho mit zusätzlicher Ladestandsanzeige sowie eine starke Federung vor. Doch was bedeutet all das für die Praxis?

Reifen und Federung

Bei den Reifen, die die Nutzenden tragen, handelt es sich um 8,5 Zoll große Wabenreifen, die nicht mit Luft, sondern mit einer Pannenschutzflüssigkeit gefüllt sind. Das bietet etliche Vorteile. So müssen die Reifen nicht gewartet werden und sind nicht allzu leicht zu beschädigen. Spitze Gegenstände etwa können ihn nichts anhaben. Für die Praxis ist das ein Segen: Anders als auf dem Fahrrad muss sich hier niemand Gedanken darüber machen, ob es wirklich eine gute Idee ist, am Wochenende durch eine mit kaputten Bierflaschen gesäumte Altstadt zu fahren. In unserem Test sind daher relativ rücksichtslos durch die Gegend gefahren – und konnten feststellen, dass das den Reifen tatsächlich nichts ausmacht. Sie sind elastisch und widerstandsfähig. Die ihnen zugeschriebene Rutschfestigkeit sollte man im Herbst oder Winter aber natürlich nicht überstrapazieren.

Stärker noch als die Reifen trägt die Federung des iScooters zum angenehmen Fahrgefühl, das wir im Test erlebt haben, bei. Das relativ günstige Modell ist untypischerweise mit einer Doppelfederung am Hinterrad ausgestattet, die für gewöhnlich eher in höheren Preisklassen anzutreffen ist. Unebenheiten sind damit nicht so leicht zu spüren wie bei Rollern ohne Federung. Darüber hinaus wird die Sicherheit erhöht: Auf unebenem Boden stürzt ihr mit Federung weniger leicht als ohne.

Motor

Der iScooter E9 Pro wird von einem 350-Watt-Motor angetrieben, der in Anbetracht des geringen Gesamtgewichts des Scooters von nur 12 Kilogramm eine beachtliche Leistung bietet. Der Hersteller gibt an, dass der Scooter Steigungen von bis zu 15 Prozent bewältigen kann. Bei leichten Steigungen zeigte der Scooter keine Probleme. Die Leistung des Motors wird in steilerem Gelände natürlich eine härtere Probe gestellt, insbesondere unter Berücksichtigung des Gewichts des Fahrers. Als jemand, der kein Leichtgewicht ist, konnte ich feststellen, dass der Motor bei Steigungen die Geschwindigkeit leider nicht halten kann. Das können aber die wenigsten und meistens muss man bergauf dann doch mal schieben.

Die Höchstgeschwindigkeit des Scooters beträgt 20 km/h, was der deutschen Gesetzesnorm entspricht, weshalb der Scooter auch eine Straßenzulassung hat.

Akku

Zur Ausstattung zählt daneben ein Lithium-Ionen-Akku, der 7,5 Ah fasst. Die Reichweite wird vom Hersteller mit 25 bis 30 Kilometern angegeben und ist in der Praxis eher am unteren Ende dieser Skala anzusiedeln. Damit liegt sie in der Preisklasse des Modells im Durchschnittsbereich und sollte für Pendelnde auf der Kurzstrecke ausreichen. Mit teureren Scootern wie dem IO Hawk Legacy kann sie hingegen nicht annährend mithalten. Einen eminenten Nachteil gibt es außerdem: Der Roller wird nicht mit Wechselakku geliefert. Das bedeutet, dass keine Möglichkeit besteht, die Reichweite durch einfachen Tausch des Akkus zu verdoppeln. Nach 25 Kilometern ist stattdessen zunächst einmal Schluss – und das für mindestens drei, eher vier oder fünf Stunden. So lange dauert es nämlich, bis der Akku wieder aufgeladen ist. Immerhin lässt er sich dank des mitgelieferten Netzteils bequem über eine herkömmliche Steckdose aufladen.

Bremsen

Ausgestattet ist der iScooter E9 Pro überdies mit einem dualen Bremssystem. Vorne befindet sich eine elektronische Bremse, während am Hinterrad eine Scheibenbremse zum Einsatz kommt. In unserem Praxistest haben die Bremsen gut funktioniert. Hervorhebenswert ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass der Roller rekuperationsfähig ist. Das bedeutet, dass die bei der Betätigung der Bremse erzeugte Energie in den Akku eingespeist wird. Das wiederum kann die Reichweite geringfügig erhöhen.

Fazit zum iScooter E9 Pro

Insgesamt handelt es sich beim iScooter E9 Pro um einen E-Scooter, bei dem die Funktionalität eindeutig im Vordergrund steht. Ausgestattet ist das Leichtgewicht mit einem durchschnittlich starken Motor, einem Durchschnittsakku, starken Reifen mit untypisch hochwertiger Federung und Rekuperationsbremsen. In unserem Praxistest hat das Modell sich als gut verarbeitet und praxistauglich erwiesen. Insgesamt können wir es als günstigen und dennoch leistungsstarken E-Scooter empfehlen.