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Teufel Airy TWS 2 Test: Überzeugende In-Ears für unter 100 Euro

Gut vier Jahre ist es nun bereits her, dass die Berliner Audio-Profis von Teufel mit dem dem Airy True Wireless einen überzeugenden In-Ear-Kopfhörer veröffentlichten, der im Preissgemnet bis 150 Euro stark aufspielte und auch in unserem Test durch die Bank überzeugte. 2023 folgte der Nachfolger Airy TWS, der nun ebenfalls eine Neuauflage spendiert bekommt, die auf dem Papier äußerst spannend klingt: Bessere Technik, starke Laufzeit und ein Preis unterhalb der 100-Euro-Marke. Ob sich ein Kauf lohnt, klärt unser Teufel Airy TWS 2 Test.

Technische Daten

Produkt AIRY TWS 2
Bluetooth-Version 5.2
Bluetooth-Codecs SBC, AAC
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit
  • mit ANC: Bis zu 5 Std.
  • ohne ANC: Bis zu 9 Std.
  • insgesamt 42 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 1,5 Std. (für Ladeetui via USB-C oder kabellos)
Größe Ladeetui (H x B x T) 49 mm x  66 mm x 27 mm
Gewicht  4,7 g pro Earbud; 53 g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; Multipoint
Preis € 99,99 *

Teufel Airy TWS 2 Test: Design und Verarbeitung

  • klassisches In-Ear-Design
  • gute Verarbeitung trotz hohem Plastik-Anteil
  • angenehm kompakt und leicht

Die Teufel Airy TWS 2 greifen das grundsätzliche Design des Vorgängers auf und präsentieren sich optisch wie die typischen In-Ear-Kopfhörer. Etwas breitere Basis, länglicher Stil. Nichts, was wir nicht schon einmal gesehen hätten.

Angeboten werden die neuen True Wireless-Earbuds in fünf Farben, denn neben Schwarz und Weiß gibt es auch etwas flippigere Töne wie Ruby Red, Sage Green oder Space Blue.

Die Earbuds selbst sind mit einer Länge von 3,1 cm angenehm kompakt gehalten und bringen mit 4,7 Gramm pro Ohrhörer auch ein ziemlich niedriges Gewicht auf die Waage. In der Tat sind sie damit sogar 0,1 Gramm leichter als die Sony Linkbuds S (unser Test), die Marshall Motif II ANC (unser Test) sind mit 4,3 Gramm jedoch nochmal etwas leichter.

Im Vergleich dazu fällt das kantige Ladecase mit Abmessungen von 6,6 cm x 4,9 cm x 2,7 cm (Breite x Höhe x Tiefe) schon deutlich größer und mit 44 Gramm leer beziehungsweise 53 Gramm samt darin liegender In-Ears auch schwerer aus. Dafür steht es dank flacher Unterseite auch aufrecht auf dem Tisch.

Das Ladeetui verfügt an der Unterseite über einen USB-C-Anschluss, eine Status-LED sowie einen Bluetooth-Pairing-Knopf. Die Teufel Airy TWS 2 selbst bieten keinerlei Bedienelemente, wirken mit ihrer matten Farbgebung aber recht schick. Auffälligste Design-Akzente sind das Teufel-Logo auf der Außenseite sowie die vergoldeten Ladekontakte an der Unterseite.

Die Verarbeitung von Earbuds und Case geht, gemessen am Preis, absolut in Ordnung. Natürlich dominiert hier durch und durch Kunststoff, wirklich auszusetzen gibt es – mit Ausnahme des etwas wackeligen Klappmechanismus des Ladecase – aber nichts.

Löblich: Teufel legt dem Lieferumfang nicht nur ein kurzes USB-A- auf USB-C-Ladekabel, sondern ganze vier zusätzliche Paar an Silikon-Eartips (zusätzlich zu den bereits vorinstallierten) bei. So findet garantiert jeder den bestmöglichen Sitz.

Teufel Airy TWS 2 Lieferumfang

Tragekomfort der Teufel Airy TWS 2

  • hervorragender Tragekomfort
  • auch für kleine Ohren geeignet

Wirklich gut gefallen hat mir der Tragekomfort der Teufel Airy TWS 2, bei dem der Hersteller ganze Arbeit geleistet hat. Die Kombination aus angenehmen Rundungen, niedrigem Gewicht und weichen Silikon-Ohrstöpseln sorgt dafür, dass die In-Ears auch bei mehrstündiger Nutzung angenehm im Ohr sitzen und nicht verrutschen.

Durch die kompakten Abmessungen sitzen die In-Ear-Kopfhörer auch in kleineren Ohren sehr bequem – hier kommen viele Earbuds, auch deutlich teurere Modelle, doch recht schnell an ihre Grenzen. Top!

Ausstattung und Akkulaufzeit

  • ANC, Transparenzmodus und Multipoint
  • Mono-Modus, aber keine Trageerkennung
  • Lautstärke springt automatisch auf mittleren Wert zurück

Erstaunlich umfangreich fällt auch die Ausstattung der Teufel Airy TWS 2 aus, die im Preisbereich bis 100 Euro in ähnlicher Form nur wenige Konkurrenten vorweisen können. Die In-Ears funken im Bluetooth 5.2-Standard und erreichen damit eine überzeugende Reichweite und Stabilität der Verbindung.

Sie beherrschen zudem Multipoint und lassen sich so mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln. Außerdem gibt es eine IPX4-Zertifizierung als Spritzwasserschutz, einen Mono-Modus und eine schnelle Verbindung im Android-Ökosystem mittels Google Fast Pair. Doch keine Sorge: iOS und Windows werden natürlich auch unterstützt.

Zudem verfügen die Airy TWS 2 über eine aktive Geräuschunterdrückung und einen Transparenzmodus, die beide im Vergleich zum Vorgänger verbessert worden sein sollen.

Teufel Airy TWS 2

Was hingegen leider fehlt ist eine Trageerkennung, bei der die Wiedergabe pausiert werden würde, wenn man einen oder beide Earbuds herausnimmt. Auch bei den Bluetooth-Codecs zeigt sich der günstige Preis: Hier stehen lediglich SBC oder AAC zur Wahl. Hochauflösende Codecs wie aptX oder LDAC fehlen.

Negativ ist mir beim Test aufgefallen, dass sich die In-Ear-Kopfhörer die zuvor eingestellte Lautstärke nicht merken. Werden diese verbunden und erkannt, reguliert sich die Lautstärke automatisch wieder auf den mittleren Wert. War ich so bisher von keinem Ohrhörer gewohnt und finde ich etwas unpraktisch beziehungsweise nervig.

Gute Akkulaufzeit der Teufel Airy TWS 2

  • gute Laufzeit von bis zu 9h (ohne ANC)
  • mit aktiver Geräuschunterdrückung rund 5h

Erstaunlich stark fällt auch die Akkulaufzeit der Teufel Airy TWS 2 aus. Maximal erreichen die Earbuds eine Laufzeit von 9 Stunden, wenn wir die aktive Geräuschunterdrückung deaktivieren – ein sehr guter Wert. Mit ANC sinkt die Laufzeit allerdings deutlich. Hier sind dann nur noch rund 5 Stunden Wiedergabe möglich, womit man im unteren Drittel unter den TWS-In-Ears landet.

Teufel Airy TWS 2

Immerhin füllt das Ladecase die Earbuds viermal vollständig auf, insgesamt kommt die Kombination so auf bis zu 42 Stunden Laufzeit. Zehn Minuten im Case reichen für eine Stunde Musikwiedergabe (ohne ANC) aus.

Bedienung der Teufel Airy TWS 2

  • größtenteils präzise Touch-Steuerung
  • Lautstärke-Regelung wird nicht zuverlässig erkannt

Wie die meisten modernen In-Ears, setzen auch die Teufel Airy TWS 2 auf eine Touch-Steuerung und werden ausschließlich über die berührungsempfindlichen Außenseiten kontrolliert. Das Bedienkonzept ist dabei klar und simpel aufgebaut:

Einmal drücken startet oder pausiert die Wiedergabe, zweimal Tippen springt zum vorherigen oder nächsten Song, dreimaliges Tippen aktiviert oder deaktiviert das ANC (rechts) beziehungsweise den Transparenzmodus (links).

Das klappt in der Praxis alles wunderbar und zuverlässig, nur bei der Lautstärke-Steuerung (drücken und anschließendes Gedrückt halten) wollten die Earbuds meinen Eingabe nicht immer folgen.

Audioqualität, ANC und Mikrofone

  • wirklich gutes, detailreiches und warmes Klangbild
  • überzeugende Bässe und Mitten, etwas detailarme Höhen
  • vergleichsweise niedrige Maximallautstärke

Bei der Audioqualität versprechen die Teufel Airy TWS 2 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorgänger. Immerhin sind Treiber mit einer Größe von 10 mm fast doppelt so groß als noch im ersten Airy TWS (5,8 mm).

Tatsächlich können die TWS 2 in ihrer Preisklasse aus klanglicher Sicht wirklich überzeugen und zeichnen ein angenehm detailreiches, warmes Klangbild ab. Vor allem Bässe und Mitten können überzeugen, während es den Earbuds in den Höhen etwas an Brillanz und Klarheit mangelt.

Wer mag, kann (und sollte) innerhalb der Begleit-App mithilfe des Equalizers etwas Feintuning betreiben und die Bässe leicht absenken und die Höhen etwas aufpeppen, was das Klangbild spürbar verbessert.

Teufel Airy TWS 2 Klang

Grundsätzlich spielen die Teufel Airy TWS 2 im Bereich bis 100 Euro aber wirklich stark auf. Modelle wie die Huawei FreeBuds 5i (unser Test) bilden aber noch einmal mehr Details ab und auch im Vergleich zu Modellen in der Klasse bis 150 Euro haben die Airy TWS 2 klanglich das Nachsehen.

Ich persönlich empfinde die maximale Lautstärke zudem als etwas zu gering. Die meisten Earbuds, egal ob für 80 Euro oder 300 Euro, werden deutlich lauter.

ANC und Transparenzmodus

  • gute aktive Geräuschunterdrückung
  • brauchbarer Transparenzmodus
  • stetig wahrnehmbares Grundrauschen

Gut bestellt ist es um aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus der Teufel Airy TWS 2. Die weichen Silikon-Eartips bieten bereits eine gute passive Dämpfung, in Verbindung mit hinzugeschaltetem ANC werden Umgebungsgeräusche tatsächlich gut ausgeblendet. Das geht allerdings mit einem leichten, hörbaren Grundrauschen einher.

Der Gegenpart in Form des Transparenzmodus verstärkt Umgebungsgeräusche und Stimmen und erfüllt seinen Zweck mit einem nur leicht verzerrten Klangbild. Auch hier liefert man im Preisbereich bis 100 Euro ein wirklich gutes Ergebnis ab.

Mikrofonqualität

  • wirklich gute Mikrofonqualität

Recht gut gefällt mir zudem die Mikrofonqualität, bei der die Airy TWS 2 ebenfalls zulegen. Ganze drei Mikrofone pro Earbud sollen, in Verbindung mit einem digitalen Soundprozessor, für einen überzeugenden Klang sorgen.

Zwar mangelt es der eigenen Stimme etwas an Detail und ein leichter Hall ist stets hörbar, die Mikrofonqualität kann sich im Bereich bis 100 Euro aber ebenfalls hören lassen und ist für Telefonate absolut ausreichend.

Mikrofon-Testaufnahme der Teufel Airy TWS 2:

App-Anbindung: Teufel Headphones

  • klar strukturierte App
  • guter Funktionsumfang
  • Equalizer einstellbar; lässt aber Feintuning vermissen

Bedient werden die Earbuds über die Teufel Headphones-App, die kostenlos zum Download angeboten wird. Sie punktet mit einem aufgeräumten Interface und gutem Funktionsumfang. Direkt auf der Startseite besteht die Möglichkeit, den Betriebsmodus einzustellen und zwischen ANC, Transparenzmodus und normalem Klang zu wechseln.

Außerdem wird hier der Akkustand der Earbuds angezeigt, während du per Druck auf den EQ-Button den Equalizer aufrufst. Darin stehen dir verschiedene Presets zur Auswahl, wobei du durch Verschieben des blauen Kreises auch eigene Einstellungen vornehmen kannst.

Das funktioniert ganz gut, allerdings fehlt mir hier ein wenig das Feintuning eines 5- oder gar 10-Band-EQs, der doch nochmal deutlich bessere Anpassungen der einzelnen Frequenzbereiche erlaubt. In den Einstellungen kannst du dann noch Multipoint ein- und ausschalten, sowie ein automatisches Abschalten der Earbuds anpassen oder ganz deaktivieren.

Teufel Airy TWS 2 Test: Fazit

Mit den Teufel Airy TWS 2 liefert der Berliner Hersteller True Wireless-Earbuds ab, die im Preissegment bis 100 Euro wirklich zu gefallen wissen. Besonders der runde und warme Klang, aber auch das umfangreiche Feature-Set gefallen und auch die Mikrofonqualität kann sich hören lassen.

Hinzu kommen ein hoher Tragekomfort, sowie eine gute aktive Geräuschunterdrückung und eine ordentliche Akkulaufzeit. Punktabzug gibt es hingegen für die nicht immer präzise arbeitende Touch-Bedienung, die automatisch zurückspringende Lautstärke und die recht niedrige Maximallautstärke.

Dennoch kann sich das Gesamtpaket in dieser Preisklasse absolut sehen lassen. Wenngleich hier gerade Hersteller wie Huawei mit den FreeBuds 5i eindrucksvoll zeigen, dass im zweistelligen Euro-Bereich noch mehr möglich ist.

Teufel Airy TWS 2 Test: Silver Award

Teufel Airy TWS 2

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Die Airy TWS 2 spielen in der Preisklasse bis 100 Euro stark auf. Sie punkten mit warmem, detailreichen Klang, gutem ANC und Mikrofon. Auch der Tragekomfort gefällt, dafür gibt es Abzüge bei Bedienung, maximaler Lautstärke und Akkulaufzeit.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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