Kamera mit 2K-Auflösung, Farbaufnahmen auch bei Nacht, großer Blickwinkel, Zwei-Wege-Audio, Personen- und Paketerkennung sowie ein knappes halbes Jahr Akkulaufzeit. Ein Blick auf die technischen Daten der batteriebetriebenen TP-Link Tapo D230S1 lässt die Erwartungen in die Höhe schnellen. Schließlich ist die Videotürklingeln vielen Konkurrenten nicht nur eine Nasenlänge voraus – und das zum wirklich fairen Preis. Ob sich die gute technische Ausstattung auch in der Praxis auszahlt, wollen wir heute im TP-Link Tapo D230S1 Test genauer unter die Lupe nehmen.
Technische Daten
Video-Auflösung | 2K 5MP (2.560 x 1.920 Pixel) |
Audio | Zwei-Wege-Audio (Mikrofon und Lautsprecher verbaut) |
Nachtsicht | 850 nm IR LED (Reichweite: 7,6 Meter) |
WiFi-Protokolle | IEEE 802.11 b/g/n, 2,4 GHz |
Akkulaufzeit | Bis zu 180 Tage |
Widerstandsfähigkeit | Schutz vor Wasser und Schmutz nach IP64-Zertifizierung |
App-Verfügbarkeit | Google Play Store und Apple App Store |
Sprachassistenten | Google Assistant und Amazon Alexa |
Sichtfeld | 160° (Diagonale) |
KI-Features | Personen- und Objekterkennung |
Preis | € 82,00 * |
Lieferumfang
Das vergleichsweise recht große Paket, in der die Tapo D230S1 daherkommt, lässt bereits vermuten, dass TP-Link jede Menge Zubehör beilegt. Und der Schein trügt nicht. So befinden sich im Lieferumfang neben der Videotürklingeln selbst auch der passende Akku sowie ein dazugehöriges Ladekabel.
Weiterhin bekommst du den Tapo H200 Hub, einen DC-Power-Adapter, ein Ethernet-Kabel, Montagematerial (Schrauben und Dübel), eine Klebescheibe, eine Bohrschablone, eine Wandhalterung, eine angewinkelte Halterung sowie den Quick-Start-Guide nebst üblichem Papierkram.
TP-Link Tapo D230S1 Test: Design und Verarbeitung
Mein erster Eindruck zur Tapo D230S1 war überaus positiv. So überzeugte mich die Videotürklingel auf Anhieb mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität. Hier knackt und knarzt es an keiner Stelle. Eine IP64-Zertifizierung gewährleistet obendrein einen zuverlässigen Schutz vor dem schädigenden Eindringen von Wasser, Staub und Schmutz. Der Klingelknopf, welcher im unteren Viertel der Front sitzt, punktet dabei mit einem höchst angenehmen Druckpunkt. Durch den Kontrast zwischen weißem Klingelknopf und schwarzer Front lässt sich der Klingelknopf auch auf Anhieb erkennen – Selbstverständlich ist das leider nicht bei allen Modellen.
Wer dennoch beim neuesten Modell von TP-Link Probleme damit haben sollte, erkennt den Knopf spätestens an dem Glockensymbol. Über dem Klingelknopf befindet sich eine LED, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen für eine hohe Bildqualität sorgen soll. Darüber sitzt wiederum ein kleines Firmenlogo der Smart-Home-Sparte von TP-Link. Beim kleinen weißen Kreis darüber handelt es sich um den Lichtsensor, beim großen schwarzen Kreis um einen Bewegungsmelder. Eine Status-LED wiederum gibt beispielsweise dem Besuch Auskunft darüber, dass gerade eine Videoaufnahme stattfindet.
Darüber befindet sich die Kameraeinheit nebst Mikrofon. Auf der Rückseite findest du den Einschub für das Akkupack. Weiterhin findest du hier den Sync/Reset-Button sowie einen Anti-Diebstahl-Knopf. Ersterer dient nicht nur dem Pairing mit dem Hub. Obendrein wird beim längeren gedrückt Halten ein Reset herbeigeführt. Der andere wiederum sorgt dafür, dass du beim Abbau der Klingel einen Alarm aufs Smartphone geschickt bekommst. Diesen kannst du pausieren, wenn du den Knopf für 5 Sekunden gedrückt hältst. Für eine Deaktivierung des Alarm-Features musst du wiederum beide Knöpfe für 10 Sekunden gedrückt halten.
TP-Link Tapo D230S1 Test: Hub für Smart-Home-Features
Um die umfangreichen smarten Features der Video-Türklingel auch nutzen zu können, ist eine aktive Internetverbindung unerlässlich. Diese stellt die Tapo D230S1 aber nicht von allein her. Dafür kommt der dem Lieferumfang beiliegende Tapo H200 Hub zum Einsatz. Diesen durfte ich bereits bei dem Überwachungskamera-Paar TP-Link C420S2 (Test) unter die Lupe nehmen. Deshalb war ich auch nicht von der hohen Verarbeitungsqualität und dem erfreulich zurückhaltenden Design überrascht. Das kleine Helferlein erinnert in seiner Größe an die Hue Bridge der smarten Beleuchtungsserie aus dem Hause Phillips.
Damit das kompakte Hub überhaupt Verbindung zum Internet aufbauen kann, befindet sich auf der Rückseite ein LAN-Port. Über diesen verbindest du das Hub mit deinem Router. Weiterhin findest du auf der Rückseite noch einen Reset-Button, den Stromanschluss sowie einen MicroSD-Karten-Slot. Das Vorhandensein des Einschubs für Speicherkarten macht bereits deutlich, dass hier auch lokales Speichern möglich ist. Für dich als User bedeutet das, dass du auf keine kostenpflichtige Cloud-Lösung angewiesen bist. Das ist alles andere als selbstverständlich. Insbesondere die Ring-Serie des Amazon-Konzerns macht deutlich, wo der Weg vieler anderer Hersteller stattdessen hingeht.
Bestes Beispiel sind die Ring Doorbell Pro 2 (Test) und die Battery Doorbell Plus (Test). Ein solches Abo beim Cloud-Service verursacht nicht nur laufende Kosten. Obendrein müssen Freunde hoher Datenschutzstandards wohl oder übel hinnehmen, dass die Aufnahmen auf einem Server gespeichert werden, der sich meist außerhalb der EU befindet. Der Hub ist nicht nur für das Speichern von Videos und einer aktiven Internetverbindung vonnöten. Obendrein dient das Gerät auch gleich noch als praktischer Gong. Eine Status-LED sowie ein Sync-Button runden die Ausstattung ab.
TP-Link Tapo D230S1 Test: Montage und Inbetriebnahme
Der Anbau der smarten Türklingel geht kinderleicht von der Hand. Das lässt sich natürlich darauf zurückzuführen, dass die Tapo D230S1 keine separate Stromversorgung via Klingeldraht benötigt. Stattdessen wird sie mit einem Akku betrieben, der ein knappes halbes Jahr Laufzeit bieten können soll – und das mit nur einer Ladung. Um die Klingel nicht bereits nach wenigen Tagen wieder abmontieren zu müssen, solltest du den Akku vor Beginn der Installation deshalb auch komplett aufladen. Das benötigte USB-Kabel liegt nebst Netzteil bei. Etwas verwunderlich finde ich, dass TP-Link hier noch immer auf Micro-USB und nicht auf den mittlerweile gängigen USB-C-Standard setzt. Bei einem technischen Gadget, das im Jahr 2023 in den Handel gekommen ist, hätte ich mir etwas anderes gewünscht.
Ist der Akku voll aufgeladen, kannst du das am dauerhaft grünen Leuchten der Status-LED erkennen. Löse nun die Rückwand der Türklingel und setze den Akku ein. Im Anschluss daran, führt dich der Weg in den Google Play Store beziehungsweise den Apple App Store. Hier lädst du die tapo App herunter. Verbinde nun deinen Tapo Hub mit einer Steckdose sowie deinem Router. Ist das geschehen, richtest du ihn einfach als neues Gerät in der Tapo-App ein. In der App fügst du nun auch die Video-Türklingel als neues Gadget hinzu. Nachdem beide Geräte mittels Sync-Buttons miteinander verbunden wurden, kannst du die schlaue Türklingel am Wunschort montieren. Durch den Akku kannst du deinen Installationsort hier völlig flexibel wählen.
Sollte der Wunschort eine glatte Oberfläche aufweisen, kannst du sogar auf das Bohren verzichten. TP-Link legt nämlich auch eine praktische Klebescheibe bei, mit deren Hilfe du die Klingel kurzerhand an der Wand oder auch Tür festklebst. Bei rauen Überflächen wie grobkörnigem Außenputz oder Klinkern raten wir dir hingegen zum Bohren. Da passendes Montagematerial in Form von Schrauben und Dübeln sowie eine praktische Bohrschablone beiliegen, ist das gar kein Problem. An der angeklebten oder angeschraubten Rückwand steckst du nun die smarte Türklingel auf. Wer eine angewinkelte Aufnahme bevorzugt, nutzt einfach den beiliegenden Winkel. Nun ist die D230S1 einsatzbereit.
TP-Link Tapo D230S1 Test: App-Nutzung
Dass TP-Link nicht nur hochwertige Netzwerklösungen in den Handel bringen kann, sondern mittlerweile auch ein Experte für praktische wie benutzerfreundliche Smart-Home-Lösungen ist, steht fest. Da verwundert es auch nicht, dass die hauseigene tapo App mit einer tollen Übersicht punktet. Öffnest du hier die Schaltzentrale für deine D230S1, kannst du die wichtigsten Features auf den ersten Blick erkennen. Auf der Startseite deiner schlauen Klingel setzt TP-Link auf eine Zweiteilung des Bildschirms.
In der oberen Hälfte befindet sich die Live-Ansicht der Kamera. Unmittelbar unter der Live-Ansicht hast du die Möglichkeit, schnell und unkompliziert per Knopfdruck ein Foto oder ein Video aufzuzeichnen. Außerdem kannst du hier die Gegensprechfunktion nutzen. Dank Zwei-Wege-Audio wird deine Stimme über das Smartphone-Mikrofon aufgenommen und über den Lautsprecher in der Türklingel an deinen Besuch weitergegeben. Dank Internetverbindung funktioniert das Ganze auch von unterwegs. Du befindest gerade auf Arbeit und der Paketbote klingelt an deiner Tür? Dann kannst du ihn schnell und unkompliziert über die Gegensprechfunktion darum bitten, das Paket kurzerhand vor der Haustür abzustellen.
Solltest du gerade nicht sprechen können, kannst du auch im voraus aufgezeichnete Sprachansagen per Knopfdruck in der App abspielen. Natürlich reicht die App auch ein Klingelsignal an dich weiter, welches du per Push-Benachrichtigung auf dein Smartphone bekommst. Abseits davon gibt es in der App viele unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten. Hier kannst du dich nach Lust und Laune austoben und beispielsweise bestimmte „blinde“ Bereiche festlegen. Diese werden dann nicht von der Kamera erfasst. Das bietet sich vor allem bei öffentlichen Straßen und einsehbaren Nachbargrundstücken an.
TP-Link Tapo D230S1 Test: Lokales Speichern oder Cloud
Wie du die Aufnahmen speichern möchtest, ist dir überlassen. TP-Link spendiert dem Tapo H200 Hub einen MicroSD-Slot, der mit einer bis zu 512 GB großen Speicherkarte bestückt werden kann. Leider liegt dem Lieferumfang noch keine Speicherkarte bei. Alternativ kannst du dich auch für die Cloud-Lösung von TP-Link entscheiden. Hierbei handelt es sich um den Tapo Care Service. Diesen kannst du die ersten 30 Tage kostenfrei ausprobieren. Anschließend schlägt der Cloud-Service mit mindestens 2,99 Euro monatlich im Basis-Abo zu Buche. Unabhängig davon, ob du dich für das lokale Speichern oder aber die Cloud-Lösung entscheidest, lassen sich die Aufnahmen bequem, einfach und vor allem schnell über die App abrufen.
TP-Link Tapo D230S1 Test: Bildqualität
Auf der Verpackung wird deutlich, dass TP-Link stolz auf die Kameraqualität seiner smarten Türklingel ist. Schließlich prangt hier kaum übersehbar die Angabe, dass es sich um eine 2K 5MP Kamera mit farbiger Nachtsicht handelt. Und was soll ich sagen – die Versprechen gehen auf. Die Qualität der Bewegtbilder wie auch der Fotos bewegt sich auf einem sehr hohen Level.
Selbst kleine Details lassen sich gut erkennen. Auch direkte Sonneneinstrahlung steckt das Objektiv ohne Probleme weg. Positiv hervorheben muss ich außerdem das große Sichtfeld von 160° in der Diagonale. Das sorgt dafür, dass du selbst Personen, die sich gerade einmal einen Meter von deiner Tür entfernt befinden, bestens erkennen kannst.
Auch die KI-Features funktionierten im Test hervorragend. So wurden Personen zuverlässig erkannt und gekonnt von Objekten unterschieden. Richtig cool ist die farbige Nachtsicht. Diese wird möglich, da die D230S1 bei schlechten Lichtverhältnissen automatisch die eingebaute LED einschaltet. Diese sorgt für die notwendige Beleuchtung und bringt Farbe ins Spiel.
Fazit
Die TP-Link Tapo D230S1 überzeugte mich im Test auf ganzer Linie. Das beginnt bereits bei dem coolen Design und der hochwertigen Verarbeitung. Doch auch die unkomplizierte Installation dank Akku dürfte selbst bei Laien kinderleicht von der Hand gehen. Durch eine Laufzeit von einem knappen halben Jahr musst du diesen dann erst nach einem erfreulich langen Zeitabstand wieder nachladen. Die App punktet wiederum mit einer tollen Übersicht und vielen sinnvollen Einstellungsmöglichkeiten. Bei der Kamera gibt es ebenfalls nichts zu meckern.
Schließlich zaubert diese sehr gute Aufnahmen aufs Smartphone und bietet sogar eine farbige Nachtsicht. Weiterhin finde ich es gut, dass du hier keinen Zwang zum Cloud-Dienst hinnehmen musst. Stattdessen ist auch lokales Speichern auf der MicroSD möglich. Alles in allem bietet TP-Link mit seiner Tapo D230S1 also eine fast perfekte smarte Video-Türklingel. Warum nur „fast“? Der MicroUSB-Port über den du den Akku auflädst ist meines Erachtens nach im Jahr 2023 nicht mehr zeitgemäß. Auch eine beiliegende MicroSD-Karte wäre schön gewesen. Das gibt aber nur Abzüge in der B-Note.
TP-Link Tapo D230S1
Verarbeitung und Design
Hardware
Nutzerkomfort
Bildqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis
96/100
Die TP-Link Tapo D230S1 ist eine nahezu perfekte smarte Video-Türklingel. Absolute Kaufempfehlung!