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Himiway Zebra Test: Viel Ausdauer zum fairen Preis

Egal, ob kompaktes Klapprad oder großformatiges Mountainbike. Mittlerweile erhält man so ziemlich jeden Fahrradtypen auch mit praktischem Elektromotor. Dabei muss man mitunter Kompromisse machen, wenn man sich für einen bestimmten Fahrradtypen entscheidet. Während Mountainbikes Berge erklimmen und unwegsames Gebiet passieren können, punkten Citybikes in der Regel mit einer längeren Reichweite. Mit dem Zebra möchte Hersteller Himiway beide Typen kurzerhand miteinander kombinieren. Auf der Habenseite soll dabei nicht nur eine hohe Reichweite stehen. Obendrein verspricht der Hersteller einen hohen Fahrkomfort. Ob der Plan aufgeht, liest du im Himiway Zebra Test.

Lieferumfang

Natürlich kommt auch das Himiway Zebra nicht in einer kompakten Verpackung daher. Deshalb empfehlen wir dir auch, nach Möglichkeit Unterstützung für den Zusammenbau zu organisieren. Das liegt nicht nur an der schieren Größe des Fahrrads. Auch das hohe Gewicht sorgt dafür, dass hier besser vier als zwei Hände anpacken. Solltest du dich dennoch alleine an den Aufbau wagen, solltest du unbedingt Vorsicht walten lassen. Am besten ziehst du die Verpackung nach oben hin vom Fahrrad ab. Passe dabei auf, dass es nicht umfällt. Neben dem Fahrrad selbst befindet sich in der Verpackung auch ein wenig Zubehör.

Himiway Zebra Test
Die Verpackung ist erfreulich stabil.

Dazu gehören Ladegerät, Ersatzschrauben, Mütze und Multifunktionstool. Insbesondere über die Mütze habe ich mich gefreut, da es sich hierbei um ein sympathisches Gadget handelt. Kenner von Himiway werden diese nicht als Besonderheit erachten. Schließlich legt der Hersteller diese stets seinen Fahrrädern bei. Bei der Verpackung hat Himiway sehr gute Arbeit geleistet. Jede Menge polsterndes Füllmaterial sorgt gepaart mit einer umfangreichen Befestigung mit Kabelbindern dafür, dass alles im perfekten Zustand beim Kunden ankommt. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern.

Aufbau

  • Stabile Verpackung punktet mit Ladungssicherung
  • Hohes Gewicht erfordert im besten Fall einen Helfer
  • Kunststoffabdeckung an Federgabel trübt ansonsten kinderleichten Aufbau etwas

Auch der Aufbau ist überaus kundenfreundlich. Wer sich selbst eher als handwerklich unbegabt bezeichnen würde, muss hier keine Angst haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Himiway hier nicht nur eine bebilderte Anleitung bietet. Stattdessen bietet der Hersteller auch eine nachvollziehbare Videoanleitung. An der kannst du dich in Ruhe entlang hangeln, um das E-Bike Stück für Stück zusammenzubauen. Dabei kommt das beiliegende Multifunktionstool zum Einsatz. Dass der Aufbau größtenteils einfach ist, liegt sicherlich auch daran, dass Himiway sein Zebra im nahezu komplett aufgebauten Zustand ausliefert.

Himiway Zebra Test
Die Kunststoffabdeckung auf der Gabel stellte sich beim Aufbau als kleine Herausforderung dar.

Dem Nutzer obliegen lediglich einige wenigen Aufgaben. Zunächst musst du den Lenker anbringen. Anschließend befestigt man das Vorderrad in der Gabel. Hier bin ich auf ein kleines Problem gestoßen. So war die Plastikabdeckung an der Vordergabel so fest montiert, dass ich Schwierigkeiten hatte diese zu lösen. Anschließend schraubst du Schutzblech und Licht an und montierst den Gepäckträger. Nachdem du die Pedale angeschraubt hast, musst du nun nur noch die Höhe des Sattels auf deine Größe anpassen. Zu guter Letzt noch den Schaltungsschutz anbringen und die Reifen aufpumpen und das E-Bike ist einsatzbereit.

Technische Daten

Gewicht 35 kg
Akku Li-Ionen-Akku mit 960 Wh (Reichweite: max. 128 km), Ladegerät mit 3.0 Ampere
Motor Bürstenloser Getriebenabenmotor mit 250 Watt Leistung
Größe Fahrer 160 cm bis 195 cm
Gewicht Fahrer maximal 180 kg (max. Beladung 215 kg inkl. Eigengewicht des E-Bike)
Schaltung Shimano 7-Gang-Kettenschaltung
Bremsen Hydraulische Scheibenbremsen 180 mm von Tektro
Display LCD-Bildschirm inkl. USB-Port
Bereifung 26 Zoll x 4 Zoll Breitreifen von Kenda
Preis € 2.299,00 *

Himiway Zebra Test: Ein stabiles Schwergewicht

  • Schickes Design und hohe Verarbeitungsqualität
  • 35 kg Gewicht
  • Fahrer darf bis zu 180 kg wiegen

Das Himiway Zebra ist alles andere als ein schlankes Fahrrad. Dies lässt sich nicht nur an den stolzen 35 kg Gewicht ablesen. Im Vergleich dazu ist das Urtopia Carbon One (Test) mit seinen 14 kg in der großen Ausführung ein echtes Leichtgewicht. Das Zebra spielt hier eher in einer Liga mit dem 31 kg schweren Eleglide Tankroll (Test). Doch das hohe Eigengewicht des Zebra kommt nicht von ungefähr. Schließlich setzt der Hersteller hier auf ein hohes Maß an Stabilität, was sich auch in der Belastbarkeit des E-Bikes niederschlägt.

Himiway Zebra Test

So dürfen Fahrer eines Himiway Zebra ein Körpergewicht von bis zu 180 kg mitbringen. Beim Carbon One darf der Fahrer nur maximal knapp 100 kg wiegen und selbst beim Tankroll ist bei 120 kg Schluss. Die hohe Belastbarkeit des Zebra ist im Bereich der E-Bikes wirklich exotisch und macht es insbesondere für schwergewichtige Fahrer überaus interessant. Dass das E-Bike belastbar ist, erkennt man aber nicht nur an dem hohen Eigengewicht. Obendrein setzt Himiway hier auf ein extrem stabiles Design.

Himiway Zebra Test

Das beginnt bereits beim massiven Rahmen und setzt sich bei den fetten Reifen fort. Beim genauen Hinsehen wird schnell deutlich, dass der Hersteller auf eine hohe Verarbeitungsqualität setzt. So finden sich hier an keiner Stelle unsauber verarbeitete Schweißnähte oder dergleichen. Bleibt festzuhalten, dass das E-Bike überaus robust, aber auch alles andere als handlich ist. Wer seinen Schatz auf zwei Rädern also gerne in der eigenen Wohnung aufbewahrt, ist hier fehl am Platz.

Himiway Zebra Test: Kabelloses Design im Zebralook

  • Akku verbirgt sich im Rahmen
  • Kabel werden gut versteckt
  • Zebrastreifen am Oberrohr

Abseits der wuchtigen Maße kommt das E-Bike erfreulich aufgeräumt daher. Das liegt vor allem daran, dass man hier kaum Technik zu Augen bekommt. Beispielsweise versteckt Himiway auf Höhe der Tretkurbel einen kleinen Kasten, in dem sich der Controller für die Ansteuerung des Motors befindet. Auch Bremskabel und übrige technische Komponenten vereint der Hersteller auf angenehme Weise mit dem Rahmen des motorisierten Fahrrads.

Himiway Zebra Test

Beim Akku setzt sich dieser Trend fort. Dieser lässt sich nämlich äußerlich gar nicht erkennen. Schließlich macht sich Himiway auch hier den wuchtigen Rahmen zunutze und lässt den Akku im Rahmen ein. Kennern von anderen Himiway-Modellen wird das Display bekannt vorkommen. Hier setzt man abermals auf viel Übersicht und gibt dem Fahrer gute Kontrolleinheiten an die Hand. So kannst du die Inhalte des Displays mithilfe mehrerer Knöpfe am linken Handgriff des Lenkers steuern.

Himiway Zebra Test

Der Name Zebra kommt natürlich nicht von ungefähr. Womöglich wollte Himiway damit unterstreichen, dass sich das E-Bike auch in der unwegsamen Savanne blitzschnell bewegen könnte. Obendrein spendiert man dem Fahrrad hier und da optische Akzente, die an das gestreifte Pferd erinnern. Am auffälligsten ist das am Oberrohr. Hier platziert der Hersteller ein schickes Streifenmuster und unterstreicht die Herkunft nochmal mit einem Firmenschriftzug.

Himiway Zebra Test: Bequemer geht es kaum

  • Hoher Fahrkomfort
  • Sattel von Selle Royal und dicke Reifen von Kenda
  • Bürstenloser Getriebenabenmotor mit 250 Watt Leistung

Tolle Verarbeitung, schickes Design, Stabilität – in der Theorie bringt das Himiway Zebra eigentlich alles mit, was man von einem guten Fatbike erwartet. Zeit also, das auch in der Praxis zu testen. Als ich mich das erste mal auf den extrabreiten Sattel der Marke Selle Royal gesetzt habe, war ich bereits vom Komfort begeistert.

Himiway Zebra Test

Hier wird schnell klar, dass das Zebra auch gerne für die eine oder andere längere Cruising-Tour herhalten möchte. Tritt man in die Pedale, spürt man schnell die Power des bürstenlosen Getriebenabenmotors mit 250 Watt Leistung. Dass es sich hier um kein E-Bike der hohen Preisklasse handelt, wird am Sensor deutlich.

Himiway Zebra Test

So verbaut Himiway hier keinen Drehmomentsensor, sondern einen Pedalsensor. Das bedeutet, dass die Unterstützung des Motors sich nicht danach richtet, wie schnell du in die Pedale trittst. Vielmehr gibt dir das Rad mit jedem Pedaltritt einen Schub, dessen Intensität sich nach der jeweiligen Fahrstufe richtet. Drehmomentsensoren wie im Utopia Carbon One reagieren deutlich schneller.

Himiway Zebra Test

Ob man die etwas trägere Reaktion von Pedalsensoren als großen Nachteil ansieht, ist sicherlich Geschmacksache. Mich hat es nicht gestört, da es sich beim Himiway Zebra ohnehin um keinen Racer handelt. Während die Beschleunigung auf den ersten beiden Stufen recht sanft ist, lässt der Motor bereits ab Stufe 3 seine Muskeln spielen.

Auf der fünften Stufe unterstützt dich das E-Bike dann bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Auch ein Gas-Handle ist an Bord. Da dieser jedoch von Himiway funktionsuntüchtig gemacht wurde, darf das Fatbike auch hierzulande legal über die Straßen fahren.

  • Stufe 1: ca. 11 km/h, langsame Beschleunigung
  • Stufe 2: ca. 13 km/h, langsame Beschleunigung
  • Stufe 3: ca. 17 km/h, moderate Beschleunigung
  • Stufe 4: ca. 22 km/h, moderate Beschleunigung
  • Stufe 5: ca. 25 km/h, moderate Beschleunigung

Himiway Zebra Test: Tolles Fahrgefühl On- und Offroad

  • Für glatten Asphalt und unwegsames Gelände geeignet
  • Bedieneinheit links, Schaltung rechts am Lenker
  • Display punktet mit Übersicht

Ein echtes Highlight ist für mich der Fahrkomfort auf dem Himiway. Insbesondere auf planem Asphalt schwebt man gerade so durch die Stadt. Insbesondere bei starr gestellter Federgabel macht sich das Gleitgefühl bemerkbar. Das macht richtig viel Spaß und verwandelt das Zebra in ein maßgeschneidertes Touren-Fahrrad. Angesichts der tollen Sitzpolsterung könnte ich mir sogar längere Reisen mit dem Fahrrad vorstellen.

Dank der hohen Traglast des Zebras bestehen hier auch beste Voraussetzungen für einen tagelangen Ausflug. Doch auch abseits vom Asphalt macht das E-Bike eine richtig gute Figur. Insbesondere die fetten Reifen vom namhaften Hersteller Kendo machen sich auf unwegsamem Terrain mehr als bezahlt. Kleinere Steine und Wurzeln sind hier durch das Zusammenspiel der Reifen und Federgabel gar kein Problem.

Wenn es dann einmal an leichte Hänge oder enge Kurven geht, zahlen sich die hochwertigen Scheibenbremsen von Tektro aus, indem sie unverzüglich anziehen. Wo wir gerade bei den technischen Komponenten sind. In Sachen Schaltung verlässt sich Himiway auf eine klassische Kettenschaltung aus dem Hause Shimano. Diese verfügt über insgesamt sieben Gänge und reicht für kleinere Anstiege vollkommen aus.

Das Display punktet mit Übersicht.

Geschaltet wird bequem über den Gangwahlhebel am rechten Lenkergriff. Wie bereits erwähnt tätigt man die übrigen Einstellungen über die Bedieneinheit am linken Lenkergriff.

Hier kannst du unter anderem auch das Licht einschalten, dessen 48 Volt sich in einer ausreichend hohen Helligkeit bemerkbar machen. Einzig bei der Reichweite des Lichtkegels hätte ich mit etwas mehr gewünscht. Das Rücklicht wiederum überzeugt mit einer Bremslicht-Funktion.

Himiway Zebra Test: Weniger Ausdauer als versprochen

  • Geringere Reichweite als Herstellerangabe
  • Ladedauer von sieben Stunden
  • Akku lässt sich unkompliziert ausbauen

Ein großes Verkaufsargument, das Himiway für sein Zebra hervorbringt, ist die Akkulaufzeit. So soll man mit dem Fatbike wohl bis zu 128 km zurücklegen können. Unser Praxistest hat gezeigt, dass der 960 Wh große Akku nicht ganz so ausdauernd ist, wie die Herstellerangaben es vermuten lassen. So erreichten wir mit dem Fatbike mit 70 km. Das mag sicherlich auch zum Teil mit den klimatischen Bedingungen zusammenzuhängen. So testeten wir das E-Bike bei winterlichen Temperaturen.

Angesichts des deutlichen Unterschieds kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass ich selbst bei Optimalbedingungen wie 20 Grad und Sonnenschein auf die angegebene Reichweite kommen würde. Für ein Fatbike mit einem derart hohen Gewicht ist die Reichweite aber immer noch ein befriedigender Wert. Ist der Akku dann einmal leer, lässt er sich innerhalb von knapp sieben Stunden von 0 auf 100 Prozent aufladen. Das ist sicherlich kein Laderekord. Allerdings ist das ausreichend kurz, um es auf Arbeit oder über Nacht komplett aufzuladen.

An den Akku selbst kommst du schnell und unkompliziert heran. Wie bei vielen anderen E-Bikes mit Akku im Rahmen, kannst du auch hier die Batterieeinheit problemlos ausbauen. Einfach den Schlüssel im Schloss drehen und der Akku wird freigegeben. Nun musst du nur noch einen kleinen Hebel betätigen, um den Akku aus dem Rahmen auszubauen. Wem das kinderleichte Prozedere noch zu aufwendig ist, der kann das E-Bike auch ganz einfach über den Netzanschluss am Rahmen selbst aufladen.

Fazit

Das Himiway Zebra punktet mit einem coolen Design, das vor Stabilität nur so strotzt. Insbesondere die hohe Zuladung kann sich bei dem sehr gut verarbeiteten E-Bike wirklich sehen lassen. Das sorgt dafür, dass hier auch schwergewichtige Fahrer Platz nehmen können oder auch das ein oder andere große Gepäckstück transportiert werden kann. Beim Fahren erweist sich das Fatbike als echter Allrounder. Die fetten Kenda-Reifen sorgen im Zusammenspiel mit dem breiten Selle Royal Sattel für ein weiches Fahrgefühl auf glattem Asphalt, aber auch unwegsamem Gelände.

Der leistungsstarke Motor gibt dabei soviel Unterstützung, dass der Fahrkomfort perfekt ist. Einzig die angegebene Reichweite können wir nicht bestätigen. So bot unser Test-Bike mit knapp 70 km Reichweite deutlich weniger Ausdauer als der Hersteller angibt. Alles in allem bekommst du hier für 2.300 Euro einen waschechten Allrounder, der in Stadt und auf Land überzeugt. Ich persönlich kann mir das Himiway Zebra außerdem als perfektes E-Bike für Freunde von Bikepacking vorstellen. Passende Lademöglichkeiten auf dem Reiseweg vorausgesetzt…

Himiway Zebra

Verarbeitung und Design
Fahrkomfort
Leistung
Akkulaufzeit
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Das Himiway Zebra punktet mit Fahrkomfort und einer beeindruckenden Belastbarkeit. Nur an der Ausdauer hapert es ein wenig.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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