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Neue Twitter-Regeln verbieten Verweise auf Mastodon, Facebook oder Linktree

Twitter hat, klammheimlich, neue Regeln eingeführt, die Verlinkungen und URLs zu anderen sozialen Netzwerken betreffen. Die neuen Twitter-Regeln verbieten beispielsweise Links zu Facebook, Mastodon und Third-Party-Diensten wie Linktree und mehr.

Neue Twitter-Regeln: Verbot für Verlinkungen zu anderen Diensten

Sowohl in Tweets als auch im Profil der Nutzerinnen und Nutzer verbieten neue Twitter-Regeln die Verlinkung, wie auch die Verwendung von anderen Plattformen. Selbst die Nutzung eines Handles ohne konkrete URL sei untersagt, wie aus den neuen Regularien hervorgeht.

Betroffen sind unter anderem Plattformen wie Facebook, Instagram oder Mastodon, genauso wie Third-Party-Linksammlungen wie Linktree und ähnliche. Auch Beispielsätze wie „folge mir @username auf Instagram“ und ähnliches werden untersagt und haben, im schlimmsten Fall, einen Twitter-Bann zur Folge.

Twitter-Regeln
Bild: Twitter

Das kündigte die Plattform unter Leitung von Elon Musk nun auf dem offiziellen Twittersupport-Account an, hat den Tweet allerdings mittlerweile wieder gelöscht, nachdem dieser am vergangenen Wochenende enorme Wellen schlug. Auch die genauen Regularien, die extern im Hilfe-Center von Twitter zu finden waren, sind mittlerweile wieder offline.

Ob bereits getätigte und veröffentlichte Postings davon betroffen sind, ist unklar und geht aus den neuen Twitter-Regeln nicht eindeutig hervor. Unklar ist zudem, ob die Regelungen nun, nachdem entsprechende Posts gelöscht wurden, weiterhin gelten oder ob man zurückruderte.

Twitter-Regelungen würden vor Gericht nicht standhalten

„Die entsprechende Regelung dürfte wegen der starken Auswirkung auf die Meinungsfreiheit vor Gericht nicht standhalten,“ teilt Anwalt Chan-jo Jun in einer rechtlichen Einschätzung auf Mastodon mit.

Das pikante an den Twitter-Regeln: diese wurden erst am Abend des 18. Dezember 2022 veröffentlicht und sind bereits in Kraft getreten. Die externe Website mit den Regeln ist auf Dezember 2022 datiert, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Ohne Vorwarnzeit oder die Möglichkeit, darauf zu reagieren

Wie Cornelius Roemer berichtet, stuft Twitter entsprechende Verlinkungen zu anderen Plattformen als Malware ein. Für ihn, wie auch andere Betroffene, sei eine Änderung des Profils (beispielsweise, um die Verlinkungen zu löschen) schlicht nicht mehr möglich.

Auch andere Beispiele zeigen, dass Twitter Accounts binnen weniger Stunden gebannt hat die zu anderen alternativen Plattformen wie Mastodon verlinkt haben.

Das sorgte natürlich für eine Flutwelle an Neuanmeldungen auf der Twitter-Alternative Mastodon. Eine offizielle Stellungnahme zu den neuen Twitter-Regeln und warum man den Tweet und die Website wieder gelöscht hat, gibt es derzeit nicht.

Twitter hat es ja, seit der Übernahme durch Elon Musk, ohnehin nicht so mit der Meinungsfreiheit. Da werden mal eben Accounts von Journalisten gelöscht, kritische Meinungen zu Tesla niedergemacht und mehr. Bleibt abzuwarten, das EU-Kommissar Thierry Breton dazu sagt. Der teilte bereits mit, dass man Twitter im Auge behalten und möglicherweise abschalten wolle. Ein Treffen zwischen Breton und Musk wird in den kommenden Tagen erwartet.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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s3bi

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72 Beiträge 5 Likes

Der Twitter-Support hat den Tweet jetzt wieder gelöscht in dem das angekündigt wurde.

Musk ist zumindest etwas eingeknickt und sagt, dass es jetzt nur noch um Accounts geht deren Anliegen es ist hauptsächlich auf andere Plattformen hinzuweisen

Die zunächst angekündigte Regelung war auch absurd, das zeigt doch nur, dass man nicht verstanden hat, wie Social Media funktioniert.
Musk behauptete es handle sich bei den Verweisen auf andere Plattformen um Werbung, aber ein Nutzer verdient ja nichts daran, wenn er z.B. auf einen Mastodon-Account verweist. Im Falle von Mastodon verdient nicht einmal das Netzwerk wirklich was, weil die meisten Instanzen ja eher durch Spenden oder auf Kosten der Betreiber finanziert werden.

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