PC-Komponenten

Sharkoon SilentStorm 140 RGB Test – große Lüfter mit Wechselecken

Sharkoon ist ein deutscher Hersteller von Gaming-Equipment mit einem sehr breit aufgefächerten Sortiment. Nachdem wir bereits die 120-mm-Version der Sharkoon SilentStorm getestet haben, treten nun die Sharkoon SilentStorm 140 RGB den Test an. Was können diese günstigen 140-mm-RGB-Lüfter bieten? Lohnt sich die Anschaffung? Welche Performance kann man sich von ihnen versprechen? Auf all das gehen wir im Sharkonn SilentStorm 140 RGB Test ein.

Spezifikationen

Größe 140 x 140 x 25 mm
Drehzahl 400 – 1400 RPM
Gewicht 168 g
RGB-Anschluss Standard-ARGB (50 cm langes Kabel)
RGB-LEDs 9
Max. Airflow 121,9 m³/h
Max. Luftdruck 1,47 mm H₂O
Preis € 15,60 *

Verpackung und Lieferumfang

  • Glänzende Verpackung
  • Wechselecken als besonderes Zubehör

Die glänzende Verpackung der Sharkoon SilentStorm 140 RGB ist nicht zu groß, aber ein wenig länger als üblich. Warum das so ist, zeigt das Öffnen: Abgesehen vom Lüfter und den typischen Lüfterschrauben findet sich eine weitere schwarze Schachtel im Lieferumfang. Diese enthält andersfarbige Ecken für die Lüfter. So kann man nachträglich das Erscheinungsbild der Sharkoon SilentStorm 140 RGB verändern. Doch dazu kommen wir zu einem späteren Zeitpunkt.

Design und Verarbeitung

  • Simple Verarbeitungsqualität
  • Dünne Kabel mit vielfältigen RGB-Anschlüssen

Die Verarbeitung der Sharkoon SilentStorm 140 RGB sticht nicht aus der Masse heraus. Allerdings hätte ich in der doch recht günstigen Preisklasse sowieso keine Premium-Qualität erwartet. Insgesamt besitzen sie jedoch einige interessante Features. So sind die Ecken zur Vibrationsreduzierung gummiert, was bei preisähnlichen Modellen, wie den Arctic F14 oder be quiet! Pure Wings, nicht zu finden sind.

Die RGB-Anschlüsse an den Sharkoon SilentStorm 140 RGB-Lüftern sind in zwei Ausführungen am Kabel zu finden. Einmal ein regulärer Standard-ARGB-Anschluss und außerdem ein VDG-Anschluss, wie er heutzutage kaum noch zu finden ist.

Die Kabel der Sharkoon SilentStorm 140 RGB sind recht dünn und waren in dem Test somit gut zu verlegen, allerdings sind sie natürlich nicht so gut geschützt wie ummantelte Kabel.

Die RGB-Beleuchtung der Sharkoon SilentStorm 140 RGB ist durchaus farblich schön, wobei sie unter der typischen Schwäche an den Spitzen der Lüfterblätter leiden, die viele 140-mm-Lüfter betreffen. Allerdings sieht man von hinten im Winkel recht direkt auf die einzelnen LEDs.

Das Spiel mit Ecken und Kanten

  • Robuste Befestigung der Ecken
  • Wechsel mit einigem Kraftaufwand möglich
  • Sinnhaftigkeit des Wechsels fraglich

Die Besonderheit der Sharkoon SilentStorm 140 RGB ist die Möglichkeit, die Lüfterecken zu wechseln. Und dabei wirken die Lüfter dennoch homogen – die Ecken sitzen schon sehr fest und ordentlich. Man sieht ihnen also nicht sofort an, dass die Ecken nicht ein Stück mit dem restlichen Rahmen sind. Wären keine anders gefärbten Ecken im Lieferumfang, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass man sie hätte wechseln können.

Der Wechsel erfordert eine gewisse Menge an Kraft, sodass ich zunächst Angst hatte, etwas zu zerbrechen, aber auch bei mehrfachen Wechseln im Laufe des Testzeitraums gab es letztendlich keine Probleme. Ich muss zugeben, dass mich hier die Entscheidung wundert, graue Ecken bei den RGB-Lüftern mitzuliefern. Schwarze Rahmen sind bei den SilentStorm 140 RGB ab Werk also nicht geplant, obwohl sie einfacher mit den meisten Farbkonzepten zu vereinen wären. Mittelgrau? Hmmm… nicht gerade eine weit verbreitete Helligkeitsstufe im modernen PC-Bau.

Ein Problem mit den Ecken ist, dass man die Wechselecken natürlich irgendwo lagern muss, falls man die Ecken irgendwann mal tatsächlich austauschen möchte. Aber ganz ehrlich: In den meisten Fällen wird man sich eine Farbkombination heraussuchen und ein zukünftiger Wechsel ist eher unrealistisch.

Leistung und Lautstärke

  • Test im Gehäuse und auf einem Radiator
  • Wenig beeindruckende Leistung ohne wirklichen Vorteil gegenüber der 120-mm-Version

Kommen wir zum Sharkoon SilentStorm 140 RGB Test im Bereich des Alltags, also Leistung und Lautstärke.

Testablauf

Getestet werden die Sharkoon SilentStorm 140 RGB in zwei Szenarien. Einerseits auf einem recht dicken Radiator eines Arctic Liquid Freezer II 280 in der Front eines Fractal Design Pop XL Air. So ist neben dem 38 mm dicken Radiator in Push-Konfiguration das recht enge Lüftergitter in Pull-Konfiguration ein Widerstand, den der Lüfter überwinden muss.

Leuchtender Sharkoon SilentStorm 140 RGB mit Wechsel-Ecken
Im Sharkoon SilentStorm 140 RGB Test checken wir die Leistung gegen andere 140-mm-Lüfter und die 120-mm-Version der Reihe.

Beim Sharkoon SilentStorm 140 RGB Test als Gehäuselüfter kommt ein DeepCool CH510 Mesh Digital zum Einsatz. Alle Lüfter, die abseits der eingesetzten Gehäuselüfter im System sitzen – auf dem Luftkühler und der Grafikkarte – werden auf einer festen Drehzahl eingestellt. Der Luftkühler auf 25% PWM und die Grafikkartenlüfter auf 35%. Auf diese Weise sind die Lüfter leise genug, um die Messungen nicht weiter zu beeinflussen und außerdem werden Fehler bei den Temperaturmessungen durch Automatiken vermieden.

Test auf dem Radiator

Im Rahmen des großen Radiatorlüfter-Tests (140 mm) zeigt sich die Performance als mittelmäßig. Also wenig beeindruckend, aber durchaus in Ordnung. So liegt der Sharkoon SilentStorm 140 RGB bei einer vereinheitlichten Drehzahl von rund 800 RPM ziemlich exakt im Mittelfeld und ist dabei auch nicht zu laut. Im Test bei einer einheitlichen Lautstärke geht aber bereits bei einer Reduzierung um rund 100 RPM ein ordentlicher Schwung an Leistungsfähigkeit verloren, sodass dieser 140-mm-Lüfter nur noch gerade so im Mittelfeld liegt.

In die andere Richtung – also mit maximaler Drehzahl, die beim Sharkoon SilentStorm 140 RGB bei rund 1300 RPM liegt, ist die Leistung zwar durchaus in Ordnung, aber insgesamt im eher unteren Bereich. Und dabei ist die Lautstärke mittelmäßig.

Kurzum: Man kann den Sharkoon SilentStorm 140 RGB durchaus auf Radiatoren einsetzen, aber ein sinnvoller Wechsellüfter wird er eher nicht sein und für Custom-Wasserkühlungen würde ich auch auf andere Lüfter zeigen. Ebenfalls günstig, mit einer vergleichbaren Beleuchtung und mit einem besseren Verhältnis aus Lautstärke und Leistung stehen beispielsweise die Arctic P14 PWM PST ARGB da.

Test als Gehäuselüfter

Stets einen der letzten Plätze nehmen die Sharkoon SilentStorm 140 RGB im großen Gehäuselüfter-Test (140 mm) ein. Hier performen die kleineren 120-mm-Geschwister der Sharkoon SilentStorm auch nicht schlechter und wären somit als Gehäuselüfter zu bevorzugen. Kurzum sind die meisten anderen 140-mm-Lüfter aus unseren Tests besser als Gehäuselüfter geeignet.

Beim Test bei einheitlichen 800 RPM erreicht der Sharkoon SilentStorm 140 RGB knapp den letzten Platz, was das Verhältnis aus Leistung und Lautstärke angeht und spielt damit etwa in einer Liga mit den Inter-Tech Argus RS-14, die im Dreierpack zwar ähnlich viel kosten, dafür aber samt RGB-Controller kommen und eine viel intensivere Beleuchtung bieten.

Ähnlich sieht es aus, wenn auf eine einheitliche Lautstärke eingestellt wird. Erneut sind die Argus-Lüfter die nähesten Konkurrenten am unteren Leistungsfeld der Vergleichslüfter. Schade. Selbst der Sharkoon SilentStorm 120 RGB schneidet im direkten Vergleich bei identischer Lautstärke eher besser ab, sodass die zusätzliche Größe in diesem Fall keinen direkten Vorteil bringt.

Leuchtender RGB Lüfter
Die Sharkoon SilentStorm mit RGB können eine ordentliche Beleuchtung ins Gehäuse bringen.

Auf Höchstleistung werden leistungsmäßig ein paar langsamere Lüfter von be quiet! und die bisherigen Konkurrenten von Argus geschlagen – was insbesondere daran liegt, dass die Sharkoon SilentStorm 140 RGB in diesem Fall mit mehr als 1400 RPM deutlich flotter drehen. Auch die 120-mm-Version wird nun knapp geschlagen, wobei die 140-mm-Lüfter jedoch deutlich lauter werden.

Fazit

Wie bereits bei den 120-mm-Lüftern sehe ich hier das herausstechendste Feature gleichzeitig als die größte Schwäche der Sharkoon SilentStorm 140 RGB an. Der Wechsel der Ecken ist schon etwas Besonderes, aber üblicherweise wählt man eine Farbkombination und lässt die Lüfter so. Selten wird man zukünftig noch die Farben der Ecken wechseln und dann müsste man diese natürlich auch irgendwo lagern und bei Bedarf wieder finden. Da muss ich persönlich zugeben, dass ich mir die Lüfter noch etwas günstiger gewünscht hätte und dafür hätte ich auf dieses Feature verzichten können. Da hätte ich den Weg bevorzugt, den andere Hersteller ebenfalls gegangen sind: Zwei Farbvarianten ohne Wechselmöglichkeit.

Davon abgesehen sind die Sharkoon SilentStorm 140 RGB Lüfter, die als Gehäuselüfter nicht wirklich geeignet sind und die einzige Alternative sind Radiatoren. Und auch hier gibt es viele bessere Optionen. Schade. Als primären Einsatzzweck sehe ich das Auffüllen mit günstigen RGB-Lüftern, wenn man etwas mehr Licht im Gehäuse haben möchte, aber selbst hierfür gibt es bessere Kandidaten.

Insgesamt kann ich die Sharkoon SilentStorm 140 RGB nicht wirklich empfehlen, denn für jeden Einsatzzweck gibt es prinzipiell besser geeignete Lüfter. Wer jedoch speziell RGB-Lüfter mit VDG-Stecker sucht oder 140-mm-Lüfter mit RGB-Beleuchtung zu einem recht schmalen Taler für eine Vollbestückung sucht, kann sie dennoch einsetzen, denn sie sind relativ einfach unter Kontrolle zu halten. Optisch wird es mit den weißen und grauen Ecken jedoch schwierig, sie mit anderen Lüftern zu kombinieren.

Sharkoon SilentStorm 140

Verarbeitung
Ausstattung
Leistung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

74/100

Leider sind die Sharkoon SilentStorm nicht wirklich beeindruckend. Die 120-mm-Version ist zu bevorzugen.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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