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ASUS ROG Ally Test: PC-Gaming-Handheld mit starker Leistung

Im Jahr 2022 revolutionierte Valve den Gaming-Markt und machte mit dem Steam Deck PC-Spiele für unterwegs erst salonfähig. Erst kürzlich schickte man mit dem Steam Deck OLED eine Neuauflage an den Start, die dank zahlreicher Verbesserungen in unserem Test vollends überzeugen konnte. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Steam Deck Alternativen gibt es mittlerweile reichlich. Die leistungsstärkste kommt aus dem Hause ASUS. Wie sich der Handheld schlägt, klärt unser ASUS ROG Ally Test.

Technische Daten

Produkt ASUS ROG Ally 
Display IPS-Panel mit 100 % sRGB
Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel
Farbraumabdeckung 75,35 % AdobeRGB; 100 % sRGB
Bildschirmgröße 7,0 Zoll
Touchscreen Ja
Bildwiederholrate 120 Hertz
Helligkeit Bis zu 500 Nits (SDR)
Chipsatz AMD Ryzen Z1 Extreme
CPU: 4x AMD Zen 4 mit bis zu 5,1 GHz
GPU: AMD RDNA 3 mit 12 CUs (8,6 TFlops)
RAM 16 GB LPDDR5 RAM (6.400 MT/s)
Systemspeicher 512 GB NVMe SSD (PCIe 4.0)
Bluetooth Bluetooth 5.3
Wi-Fi WiFi 6E
Audio Lautere Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos; Hi-Res-Zertifizierung und Smart Amp
Akku 40-Wattstunden;
Anchlüsse USB-Type-C; 3,5-mm-Klinke; microSD-Kartenslot
Abmessungen 280 mm x 111 mm x 32,4 mm
Gewicht 608 Gramm
Preis € 551,20 *

ASUS ROG Ally Test: Design und Verarbeitung

Der ASUS ROG Ally setzt auf eine ähnliche Designsprache wie die meisten Gaming-Handhelds. An der Frontpartie findest du mittig ein Display, rechts und links davon sitzen die Bedienelemente. In diesem Fall kombiniert der Hersteller ein 7 Zoll großes IPS-Panel mit einem klassischen Controller-Layout samt zweiter Analog-Sticks, Digipad auf der linken, sowie zusätzlicher ABXY-Tasten auf der rechten Seite.

Unten wird das Display durch zwei großzügige Lautsprecher eingerahmt, die dank Smart Amplifier-Technologie und Dolby Atmos-, sowie Hi-Res einen satten Klang versprechen.

Im Gegensatz zum Steam Deck setzt der ROG Ally jedoch auf eine weiße Farbgebung, während die Tasten und Bedienelemente in Schwarz gehalten einen schönen Kontrast bilden. Wer sein Setup also heller bevorzugt, dürfte die Farbe bevorzugen. Mit einer Größe von 280 mm x 111 mm x 32,4 mm ist der ASUS ROG Ally etwas handlicher als das Steam Deck (OLED) und wiegt mit 608 Gramm marginal weniger.

Das Gehäuse des Handhelds besteht aus Kunststoff und wartet mit verschiedenen Designelementen aus. Dabei setzt das Gerät auf eine griffige, strukturierte Oberfläche, die eine angenehme Haptik bietet.

Interessant wird es nochmal auf der Oberseite des ROG Ally. Hier positioniert der Hersteller unter anderem den Power-Button, der dank integriertem Fingerabdrucksensor auch für den Windows-Login verwendet werden kann. Daneben finden wir zwei Status-LEDs und die Lautstärkewippe.

Darauf folgt ein XG Mobile-Anschluss, dank dem der Handheld an das gleichnamige Externe-Grafikkarten-Dock des Herstellers angeschlossen werden kann, um die Leistung weiter zu erhöhen.

Darin integriert ist zudem ein USB-C 3.2 Gen 2-Anschluss samt PowerDelivery und DisplayPort-Alt-Modus. Dieser ist für das Laden des Gerätes zuständig und ermöglicht zudem die Bildwiedergabe an externen Displays. Ein microSD-Kartenleser für die Speichererweiterung und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Verwendung von Kopfhörern runden die Oberseite neben den beiden Luftauslässen ab.

Oben gibt es mit den LB- und RB-Bumpern, sowie die LT- und RT-Triggern vier zusätzliche Tasten, an der griffigen Rückseite finden bei ASUS zwei zusätzliche Buttons Platz, zwei weniger also als im Falle des Steam Deck.

Verarbeitung und RGB-Beleuchtung

Die Verarbeitungsqualität des ASUS ROG Ally lässt kaum Wünsche offen und liegt auf sehr gutem Niveau. Ganz so hochwertig wie das Steam Deck fühlt sich der Handheld in meinen Augen allerdings nicht an. Das Gehäuse ist durchaus robust und wertig, allerdings ist die weiße Oberfläche recht anfällig für Staub und Verschmutzungen, wie man auch bei unserem Testmodell sehen kann.

Fans einer RGB-Beleuchtung kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Beide Analog-Sticks warten mit einem beleuchteten Ring auf, der dank AURA Sync in verschiedenen Farben und Effekten erstrahlen kann.

Praktisch und cool: Im Karton des Handhelds findet sich ein weißer Pappaufsteller samt ROG-Schriftzug, der als Standfuß für den Handheld fungiert. Eine schöne Idee, die noch dazu hervorragend funktioniert.

Display: Full HD mit 120 Hertz

Im Vergleich zum Steam Deck OLED fällt das Display des ASUS ROG Ally mit einer Bilddiagonale von 7 Zoll etwas kompakter aus, erreicht dafür mit Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) eine höhere Auflösung und eine höhere Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz.

ASUS verbaut ein glänzendes IPS-Touch-Panel, das durch Gorilla Glass DXC und Gorilla Glass Victus geschützt ist. Es deckt den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent ab und wird in der Spitze bis zu 500 Nits hell. Beim Spielen profitierst du zudem von einer niedrigen Latenz von 7 Millisekunden, sowie der Unterstützung von FreeSync Premium.

IPS-typisch sind die Betrachtungswinkel hervorragend, durch die glänzende Oberfläche ist der Bildschirm aber nicht vor Reflexionen gefeit. Doch auch das Kontrastverhältnis von rund 1.300:1 ist für ein IPS-Panel sehr gut aufgestellt.

Das ist alles wunderbar, wenn es nur nicht das herausragende OLED-Panel des Steam Deck OLED gäbe, das bessere Farben, Kontraste und Helligkeitswerte bietet und dank matter Oberfläche auch besser gegen Reflexionen geschützt ist. Dennoch schafft hier Corning Gorilla Glass DXC gute Abhilfe, um Spiegelungen im Vergleich zu anderen Touchscreens sichtbar zu reduzieren.

Über die Begleit-Software Armoury Crate besteht zudem die Möglichkeit, im Bereich „GameVisual“ zwischen insgesamt acht Bildmodi zu wählen. Das FPS-Preset verbessert beispielsweise die Sichtbarkeit in dunklen Szenen, während Vivid mit satteren Farben aufwartet.

1080p auf einem derart kleinen Bildschirm sind in unseren Augen ein leichter Overkill und kommen bei der Größe nur bedingt zur Geltung. Hier wirken die 800p von Konkurrenten Valve gut durchdacht, wobei du den ASUS ROG Ally auf Wunsch auch auf 720p reduzieren (und zusätzlich die Bildrate beschränken) kannst.

Kritisieren wollen wir aber nicht zu viel, denn das Display des Gaming-Handhelds ist hervorragend. Farbstark, kontrastreich, schnell und rundum überzeugend.

ASUS ROG Ally
Verschiedene Bildmodi stehen zur Auswahl.

Ausstattung und Hardware

Der Star des ASUS ROG Ally ist zweifelsohne die Hardware. Denn mit dem AMD Ryzen Z1 Extreme samt neuer Zen-4-Technologie werkelt der derzeit leistungsstärkste Mobile-SoC unter der Haube des Handheld. Er greift auf 8 CPU-Kerne samt Taktraten von 3,3 GHz bis 5,1 GHz, sowie 16 Threads zurück und bietet einen 24 MB großen Cache.

Die maximale Leistungsaufnahme liegt, im Turbo-Modus, bei 25 Watt im Akkubetrieb beziehungsweise 30W mit angeschlossenem Netzteil. Alternativ kannst du auch zwischen den Modi Leise (10 Watt) oder Leistung (15 Watt) wählen und sogar manuell an Leistung und Lüfterdrehzahl schrauben.

Auch die Grafikeinheit in Form der AMD Radeon 780M hat mächtig Dampf unter der Haube. Sie verfügt über 12 Raytracing-Kerne und erreicht Taktraten von 1,5 GHz bis 2,7 GHz und eine Leistung von 8,6 Teraflops. Zum Vergleich: Die Xbox Series S kommt auf 4 Teraflops, die PlayStation 5 auf 10,8 Teraflops.

Hinzu gesellen sich 16 Gigabyte LPDDR5-Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Betrieb, die wie beim Steam Deck OLED mit einer Bandbreite von 6.400 MT/s laufen. Gespeichert wird auf einer 512 GB großen PCIe 4.0-NVMe-SSD.

Letzte kann durch Öffnen der von Kreuzschlitz-Schrauben gehaltenen Rückseite ausgetauscht werden. Dabei nimmt der Ally, wie auch das Steam deck, M.2-2230-SSDs auf.

Abgerundet wird die Ausstattung durch moderne Standards wie WI-FI 6E 802.11ax und Bluetooth 5.2. Die beiden Stereo-Lautsprecher erreichen eine hervorragende Lautstärke und einen klaren Sound. Klanglich lässt ASUS hier die Muskeln spielen: Die Speaker sind denen der Konkurrenz klar überlegen.

Sehr gut ist es um die Geschwindigkeiten bestellt. Der microSD-Kartenleser unterstützt den schnellen UHS-II-Standard und erreicht deutlich höhere Transferraten als das Valve-Pendant. Auch die Raten des verbauten WLAN-Moduls können die gesamte Bandbreite unserer Internetverbindung nutzen, zudem liegt auch die Signalstärke auf hervorragendem Niveau.

Auch die SSD liefert mit Transferraten von rund 4.200 MB/s beim sequenziellen lesen und 1,800 MB/s beim Schreiben, sowie hervorragenden Latenzen einen tadellosen Job ab. Einziger Grund für ein Upgrade ist damit vor allem die Größe von 512 GB, was etwas knapp bemessen erscheint. Zumal nach der Inbetriebnahme davon noch 430 GB zur freien Verfügung bleiben – mit 6-7 großen Triple-A-Spielen ist der Speicher dann auch schon voll.

Akkulaufzeit, Kühlung und Lautstärke

Der ASUS ROG Ally verfügt über einen 40 Wattstunden starken Li-Ion-Akku, hat hinsichtlich der Kapazität also im Vergleich zum Steam Deck OLED mit 50 Wh etwas das Nachsehen. Wie bei allen Gaming-Handhelds, so ist auch hier die Akkulaufzeit der Knackpunkt.

Das gilt für den ROG Ally im Besonderen, denn bei 90 Prozent Displayhelligkeit, im Turbo-Modus und bei FHD samt 120 Hz ist die Batterie in anspruchsvollen Titeln wie Cyberpunk 2077, Diablo 4 oder Elden Ring in rund einer Stunde leergeorgelt. Konkurrent Steam Deck OLED hält hier rund doppelt so lang durch.

Natürlich variiert die Laufzeit stark von Nutzer zu Nutzer und hängt auch mit den Einstellungen und den verwendeten Spielen ab. Bei nicht ganz so anspruchsvolle Titeln hält der Akku natürlich deutlich länger durch.

Zudem lässt sich die Laufzeit verbessern, wenn du beispielsweise die Auflösung auf 720p, den Betriebsmodus und/oder die Bildwiederholrate beschränkst.

ASUS ROG Ally
Der Akku ist die vielleicht größte Schwachstelle des Handheld.

Doch: Wer die maximale Leistung des ASUS ROG Ally abrufen möchte, der sollte sich nicht allzu weit vom Netzteil entfernen. Damit ist der Handheld natürlich äußerst praktisch, um entspannt auf dem Sofa PC-Games zu genießen, unterwegs geht dem Gerät aber zu schnell der Saft aus.

Immerhin gibt sich der 4-nm-Chip abseits von Spielen recht sparsam. Beim Surfen im Internet oder der Wiedergabe von Videos ist es um die Akkulaufzeit deutlich besser bestellt. Hier hält die Batterie, je nach Szenario sechs bis zehn Stunden lang durch.

Hervorragende Kühlung, leise Lüfter

Sehr gut ist es hingegen um die Kühlung bestellt. Auch unter Dauerlast samt angeschlossenem Netzteil wird der ROG Ally nicht heiß und lässt sich noch immer problemlos nutzen. Vor allem an der Oberseite, auf der die warme Luft aus dem Gehäuse geblasen wird, kann es schon deutlich wärmer werden. Die Griffflächen vorne und hinten, auf denen die Hände ruhen, bleiben dabei recht kühl.

Einen tadellosen Job hat ASUS zudem auch bei den Lüftergeräuschen abgeliefert. Im Vergleich zum Steam Deck kommen hier gleich zwei Ventilatoren zum Einsatz, die der Hersteller in einem „Zero Gravity“-Kühlsystem verbaut, das dank Heatpipes und dynamischer Flüssigkeitslager die Kühlung verbessert.

ASUS ROG Ally (Weiß) und Steam Deck OLED (Schwarz) im Größenvergleich:

Das funktioniert in der Praxis hervorragend und zudem überraschend leise. Auch unter Volllast wird der ASUS ROG Ally zu keinem Zeitpunkt zu laut und arbeitet selbst im Turbo-Modus mit rund 40 dB(A) leiser als die meisten Gaming-Notebooks.

Praxis- und Gamingtest

Eine weitere Besonderheit des ASUS ROG Ally im Vergleich zum Steam Deck ist das Betriebssystem. Denn hier kommt ein ganz normales Windows 11 Home-OS zum Einsatz. Die Einrichtung und grundlegende Bedienung gleicht damit jedem Windows-Notebook oder -PC.

Ja, inklusive Desktop, Taskleiste, Microsoft Edge-Browser und allem Pipapo. Damit lässt sich der ROG Ally auf Wunsch auch wie ein ganz normales – wenn auch sehr kompaktes – Notebook nutzen. Die Navigation in der Windows-Oberfläche gestaltet sich mit dem kleinen Touchscreen aber nicht sonderlich komfortabel.

Das liegt einerseits daran, dass Windows den Handheld als Tablet kategorisiert, was zu Differenzen in der Bedienung per Touchscreen und der Taskleiste führt. Zwar gibt es ein spezielles Desktop-Bedienkonzept, bei dem der rechte Joystick Mausbewegungen imitiert, das klappt aber auch nicht immer.

Zudem gestaltet sich bereits das simple Schließen von Spielen manchmal als schwierige Aufgabe, zumindest dann, wenn kein Beenden-Knopf im Game vorhanden ist. Manchmal verschwindet die Taskleiste, dann wiederum wurden bei mir einmal die Lautsprecher nicht erkannt. So fühlt sich das Ganze etwas sperrig an – sperriger als man es vom Steam Deck mit seinem tadellosen, an Konsolen erinnernden, UI gewohnt ist.

ASUS versucht den Bedienkomfort durch die Armoury Crate-App, der eine eigene Funktionstaste gewidmet wurde und den Command Center-Button, über den sich verschiedene Einstellungen ändern lassen, Herr zu werden. Das klappt aber nicht immer.

Großer Vorteil der Windows-Oberfläche ist natürlich, dass sich der ROG Ally wie ein klassisches Notebook nutzen und mit allerlei Apps bestücken lässt. Von Spotify über Office bis hin zu – und da liegt der Haupt-Vorteil – verschiedenen Game-Launchern wie Epic Games, Microsoft, Ubisoft und Co.

Damit wird ein breit gefächertes Spieleangebot realisiert, zumal der Handheld dank nativem Windows-Support Titel eben nicht emulieren muss, wie es beim Steam Deck der Fall ist.

Beim Starten mancher Titel wird dann zwar mal kurz die Windows-Eingabeaufforderung CMD eingeblendet, manchmal muss der Zugriff in der Windows-Firewall gestattet werden, danach kann es dann aber auch schon losgehen.

Meistens jedenfalls. Manchmal wollte ein Titel bei mir dann aber auch nicht starten und brauchte mehrere Anläufe.

Die Vorteile sind natürlich alle schön und gut, aber von der reinen Benutzererfahrung ist das Steam Deck meilenweit voraus. Bei Valve kann ich einfach durch das Menü navigieren, ein Spiel aussuchen und loslegen, statt mich lange durch die Menüs zu hangeln.

Gaming auf dem ROG Ally

Sind diese Hürden aber erst einmal gemeistert, steht dem Spielgenuss nichts mehr im Weg. In den Games punktet der ASUS ROG Ally mit einer hervorragenden Bedienung auf Konsolen-Niveau und lässt natürlich die Muskeln der leistungsstarken Hardware spielen.

Dank Full-HD-Bildschirm mit 120 Hz kommen auch anspruchsvolle Titel hervorragend zur Geltung. Der Zen-4-Chip presst jeden Funken Leistung in die Spiele, was in einer mehr oder weniger stark spürbar besseren Performance im Vergleich zum Valve-Handheld resultiert.

Das Ergebnis macht ordentlich Laune und funktioniert in der Praxis hervorragend. Zwei (Kritik-)Punkte sind mir allerdings aufgefallen:

Einerseits ist das Steuerkreuz beziehungsweise Digipad etwas schwammig und unpräzise, andererseits finde ich die rückseitigen Buttons nicht so gut gelöst. Zwar sind diese mit dem Mittelfinger hervorragend erreichbar, müssen aber heruntergerdrückt werden. Eine Möglichkeit diese, wie im Falle des Steam Deck, auch durch Drücken zur Seite auszulösen (was sich in meinen Augen deutlich natürlicher anfühlt), gibt es nicht.

Und dennoch ist das Spielen auf dem ASUS ROG Ally ein absoluter Genuss, was an der gelungenen Bedienung, dem sehr guten Bildschirm und der leistungsstarken Hardware liegt.

Performance

Ich möchte jetzt im Rahmen des ASUS ROG Ally Tests nicht allzu lang auf (synthetischen Benchmarks) herumreiten. Wen das interessiert, der findet überall im Internet interessante Ergebnisse und Vergleichstests.

Nur so viel: Die Gaming-Leistung des Handhelds ist ziemlich beeindruckend und liegt oberhalb der Leistung, die alle anderen Handhelds aktuell abliefern. Anspruchsvolle Games wie F1 22, Shadow of the Tomb Raider oder Forza Horizon 5 laufen in Full-HD-Auflösung bei hohen Grafikeinstellungen flüssig.

ASUS ROG Ally
F1 22 erreicht in 1080p bei hohen Settings starke 55 FPS

In meinen Tests kam ich beispielsweise auf beeindruckende 55 FPS in F1 22 (im Turbo-Modus mit hohen Grafikeinstellungen bei 1080p), beziehungsweise 61 FPS in 720p. Derselbe Wert, den der Titel auch auf dem Steam Deck OLED erreichte.

Shadow of the Tomb Raider hingegen scheint mehr von der Hardware zu profitieren. Hier kam ich (Turbo-Modus, 1080p, hohe Einstellungen) auf 39 FPS. Bit 47 Bildern pro Sekunde in 720p-Auflösung gibt es zudem mehr Leistung, als auf dem Steam Deck.

Ähnliches zeigt sich im Steam Deck-Preset von Cyberpunk 2077 (50 FPS in 720p auf dem ROG Ally gegenüber 43 FPS auf dem Steam Deck OLED). In Forza Horizon 5 stehen 54 FPS in 720p und 43 FPS in 1080p auf dem ASUS-Gerät immerhin 41 Bildern pro Sekunde auf dem Steam Deck gegenüber.

ASUS ROG Ally
Im 15-Watt-Modus ist Shadow of the Tomb Raider immer noch mit über 30 FPS spielbar.

Der leise 10-Watt-Modus ist hingegen nur für wenig anspruchsvolle Titel zu empfehlen. Hier sinkt die Bildwiederholrate auf ruckelige 14 FPS in Shadow of the Tomb Raider und 17 FPS in F1 22 – spielbar sind die Titel damit eher weniger.

Mit wenigen Ausnahmen liefert der ROG Ally in den meisten Spielen also rund 10-15 Prozent mehr Leistung als das Steam Deck OLED. Hier gilt es aber auch zusätzlich zu bedenken, dass – wie bereits angesprochen – die Akkulaufzeit deutlich kürzer ausfällt.

Nach drei Gaming-Benchmark-Durchläufen musste ich beispielsweide den ROG Ally schon wieder mit Strom versorgen. Ob einem das das Plus an Leistung wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

ASUS ROG Ally Test: Fazit

Selten tat ich mich mit einem abschließenden Urteil so schwer wie im Falle des ASUS ROG Ally Tests. Technisch gesehen handelt es sich um einen hervorragenden und leistungsstarken Gaming-Handheld. Das Design ist absolut hervorragend, die Verarbeitung sehr gut und das Display überzeugt ebenfalls.

Hinzu kommen die umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten und der rasend schnelle AMD-Zen-4-Chip, der sogar anspruchsvolle PC-Games in 1080p-Auflösung flüssig darzustellen vermag. Die Lüfter arbeiten ebenfalls zuverlässig und angenehm leise, während die Windows-Oberfläche natürlich einige Vorteile mit sich bringt.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch einiges, was mir im ROG Ally nicht gefällt. Das beginnt bei der Akkulaufzeit in Spielen, die eine mobile Nutzung ohne Zugang zu einem Stromanschluss nahezu unmöglich macht.

Ein Steam Deck OLED hält mit 2-3 Stunden in anspruchsvollen Games zwar auch nicht wahnsinnig lang durch, aber eine Stunde Laufzeit im Falle des ASUS-Handhelds ist schon eine ganz andere Nummer.

Hinzu kommt das sperrige und in meinen Augen nicht überzeugende Bedienkonzept, vor allem innerhalb von Windows 11, das mal funktioniert und dann mal wieder nicht. Zumal die Toucheingaben auf dem kompakten Bildschirm mitunter schwer umzusetzen sind und nicht alle Spiele-Launcher ein einheitliches Bedienkonzept mit Analog-Stick-Bedienung anbieten.

Armoury Crate leistet einen guten Job, alle Launcher und Spiele unter einer einheitlichen Oberfläche zu vereinen, doch auch das klappt nicht immer so tadellos, wie man es sich wünschen würde.

Der ROG Ally erinnert damit stark an ein Windows-Gerät, was er natürlich auch ist. Das Steam Deck hingegen richtet sich mit seiner tadellosen und einheitlichen Bedienung eher an Konsolen-Nutzerinnen und -Nutzer und hat hinsichtlich des Komforts deutlich die Nase vorn.

Wer also gerne einfach drauf losspielen will, der wird mit dem Platzhirsch von Valve deutlich zufriedener sein – denn was nützen mir 5-10 FPS mehr, wenn es an diversen Punkten hakt?

Abschließend mein persönliches Fazit: Der ASUS ROG Ally ist ein gelungener Gaming-Handheld mit einer hervorragenden Leistung, aufgrund des Betriebssystems und Bedienkomforts und des besseren OLED-Displays ist für mich das Steam Deck OLED aber auch weiterhin die bessere Wahl.

ASUS ROG Ally Test: Silver Award

ASUS ROG Ally

Design & Verarbeitung
Hardware
Display
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Kein Gaming-Handheld bietet mehr Leistung als der ASUS ROG Ally. Die Performance ist hervorragend, das Display sehr gut. Beim Bedienkomfort und dem allgemeinen Erlebnis lässt das Gerät allerdings deutlich Federn. Dem Akku geht zudem viel zu schnell die Puste aus.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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