PC-Komponenten

DeepCool CF120 Test – RGB-beleuchtete Gehäuselüfter

DeepCool bietet eine breite Palette an PC-Komponenten. Dem Namen entsprechend liegt der Fokus auf Kühlkomponenten. Dazu gehören beispielsweise CPU-Kühler, aber eben auch Lüfter, wie der DeepCool CF120, der hier einem Test unterzogen wird. Dieser 120-mm-Lüfter liegt preislich in der Mittelklasse und bietet überdurchschnittlich viele RGB-LEDs zur Beleuchtung. Ob er also mehr Schein als Sein ist oder was er wirklich leisten kann, das beleuchten wir im DeepCool CF120 Test!

Spezifikationen

Größe 120 x 120 x 25 mm
Drehzahl 500 – 1500 RPM
Gewicht 159 g
max. Luftstrom 56,5 CFM
max. statischer Druck 1,63 mm H2O
max. Lautstärke 27 dB(A)
Lager Hydro Bearing
LEDs 12 5V-RGB-LEDs
Preis Preis nicht verfügbar * (einzeln)
€ 88,00 * (3er-Set)
DeepCool CF120
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Verpackung und Lieferumfang

  • Simple Verpackung ohne Polsterung
  • Seriöses Verpackungsdesign
  • Im Lieferumfang finden sich eine Anleitung, ein RGB-Adapterkabel und Gehäuselüfterschrauben

Die Verpackung der DeepCool CF120 ist recht simpel gehalten. Diese weiße Verpackung mit Produktaufdruck und zurückhaltenden Akzentfarben entspricht dem modernen, seriösen Auftritt von DeepCool. Die Schachtel ist recht kompakt gehalten und ungepolstert, wobei der 120-mm-Lüfter selbst noch in einer Pappschale sitzt.

Zusätzlich zum eigentlichen Lüfter werden nicht nur die obligatorischen Gehäuselüfterschrauben mitgeliefert. Auch ein Adapter vom JST-RGB-Anschluss auf Standard-ARGB (Beschriftung: ASROCK ASUS MSI) und den heutzutage kaum noch verwendeten VDG-Drei-Pin-Stecker (Beschriftung: Gigabyte) findet sich im Lieferumfang.

Durch den Adapter ist der DeepCool CF120 sehr schnell kompatibel zu einigen unterschiedlichen 5V-RGB-Headern. Gerade ältere Gigabyte-Boards hatten noch nicht auf den aktuellen Standard-ARGB-Header gesetzt.

Design

  • Schwarzer Rahmen und milchig-weiße Lüfterblätter
  • Kräftige Beleuchtung mit 12 LEDs
  • Zwei Kabel pro Lüfter

Der DeepCool CF120 besitzt einen Rahmen aus teilweise leicht strukturiertem und im Innenbereich hochglanzschwarzem Plastik und die Lüfterblätter sind milchig-weiß, um das Licht der mittig platzierten RGB-LEDs gleichmäßig zu streuen. In der Mitte sitzt ein Aufkleber mit dem aktuellen DeepCool-Logo. Außerdem sind die neun Lüfterblätter nicht glatt, sondern wellenförmig gestaltet.

Die RGB-Beleuchtung ist durch die insgesamt 12 LEDs kräftig und gut verteilt. Auch die schwarze Hochglanz-Innenseite des Rahmens reflektiert das Licht. Zur Ansteuerung gibt es einen JST-Anschluss – für reguläre ARGB-Header kann allerdings der mitgelieferte Adapter verwendet werden. Das kann durchaus zu einem gewissen Kabelsalat führen, zumal pro Lüfter jeweils ein Lüfter- als auch ein RGB-Kabel abgeht, sodass man für drei Lüfter bereits sechs Kabel und möglicherweise drei Adapter verlegen muss. Davon abgesehen ist es praktisch, dass der Lüfter den Standardmaßen entspricht und somit für die meisten Anwendungen problemlos geeignet ist.

Verarbeitung

  • Gehäusematerial wirkt unterdurchschnittlich
  • Gummierte Kanten zur Vibrationsreduzierung
  • Dünne, aber etwas störrische, Kabel

Beim Griff zum DeepCool CF120 im Rahmen des großen Gehäuselüftertests war mein erster Eindruck nicht gerade positiv. Der Rahmen besteht aus einem nicht gerade verwindungssteifen Plastik. Dieses wirkt gerade durch die hochglanzschwarzen Teile recht billig. Auch wenn die Lüfterblätter einen besseren Eindruck machen, entsprechen auch hier die Kanten nicht unbedingt einer Premium-Qualität. Gerade in der Nähe des Lüftermotors wirken die Kanten etwas rau.

Immerhin sind die Ecken mit gummierten Auflageflächen versehen, die dafür sorgen, dass Vibrationen nicht zu Klappergeräuschen zwischen den Lüftern und dem Gehäuse führen. Die Kabel sind dünn und schwarz, also nicht zusätzlich geschützt. Üblicherweise sind solche Kabel gut zu verlegen, aber die hier verwendeten wirken teilweise etwas störrisch und sind auch mehrfach aus der Halterung im Rahmen gesprungen.

Leistung und Lautstärke

  • Test als Gehäuselüfter, Radiatorlüfter und auf dem Luftkühler durchgeführt
  • Jeweils ein Test bei einer einheitlichen Drehzahl, bei einer einheitlichen Lautstärke und bei voller Leistung

Im Rahmen eines großen Lüftertests habe ich viele Lüfter in unterschiedlichen Szenarien gegeneinander antreten lassen. So wurden die Lüfter als Gehäuselüfter, als Radiatorlüfter und auf einem Luftkühler in den Einsatz gebracht. Obwohl ich im Voraus skeptisch war, was den DeepCool CF120 angeht, da die Verarbeitungsqualität unterdurchschnittlich erschien, wurde ich überrascht! Denn der 120-mm-Lüfter DeepCool CF120 kann durchaus eine ordentliche Leistung zeigen! Doch zu den Details kommen wir jetzt.

Rahmen des DeepCool CF120
Auch wenn der Rahmen nicht so hochwertig wirkt, ist die Leistung des DeepCool CF120 durchaus ordentlich.

Für jeden Test werden drei Durchläufe gemacht: Einmal bei einheitlichen 1100 RPM, was bei 120-mm-Lüftern meist ein guter Durchschnitt aus Leistung und Lautstärke ist. Dann einmal auf die Hörbarkeitsgrenze von 31 dB(A) eingestellt. Zuletzt wird auch ein Test bei voller Leistung durchgezogen, was üblicherweise lauter wird, als man es im Alltag erleben möchte. Aber natürlich erreichen die Lüfter hier ihre höchste Leistung und es gibt durchaus Fälle, in denen das relevant ist.

DeepCool CF120 Test als Gehäuselüfter

  • Starke Performance
  • Wird relativ schnell laut
  • Bereits auf niedriger Drehzahl eine hohe Leistung

Im Test bei einheitlichen 1100 RPM zeigt sich der DeepCool CF120 als der stärkste aller Lüfter im Vergleich. Zumindest, wenn es um die pure Leistung geht. Denn ein Problem hat er dabei: Er ist deutlich hörbar und gehört somit auch zu den lauteren Lüftern. Er wird ziemlich also ziemlich genauso laut wie die DeepCool MF120GT, bringt dabei aber eine merklich bessere Leistung. Ähnlich laut, aber ebenfalls schwächer, sind beispielsweise die Sharkoon SilentStorm 120.

Die hohe Lautstärke bewirkt, dass die Geschwindigkeit deutlich gedrosselt werden muss, um die Lautstärkegrenze von 31 dB(A) zu erreichen. Diese erreicht er bei 830 RPM. Und lustigerweise sei zu sagen, dass der Leistungsverlust erstaunlich gering ist. Auch mit der reduzierten Geschwindigkeit ist er einer der Top-Performer im Vergleichsfeld und gehört zusammen mit den fast namensgleichen DeepCool FC120 und den Lian Li Uni Fan AL120 V2 (die allerdings dicker sind) zu den effektivsten RGB-Lüftern im Vergleich.

DeepCool CF120 Vollansicht mit LED Beleuchtung sreht sich
Der DeepCool CF120 zeigt sich als sehr performant bei niedrigen Drehzahlen.

Lässt man den Lüftern freien Lauf, ist die Performance des DeepCool CF120 noch immer sehr ordentlich. Dabei endet der Drehzahlbereich der Testlüfter ziemlich exakt bei den beworbenen 1500 RPM. Und sowohl Leistung als auch Lautstärke liegen in einem Bereich, für den viele andere Lüfter rund 1800 RPM benötigen. Klar – Hochleistungslüfter mit 2000+ Umdrehungen ziehen hier einfach durch die pure Drehzahl leistungsmäßig nach vorne, werden allerdings auch größtenteils lauter.

DeepCool CF120 Test als Radiatorlüfter

  • Druckverlust durch Lücke zwischen Rahmen und Radiator
  • Mittelmäßige generelle Leistung auf dem Radiator
  • Eher zu laut für einen angenehmen Alltagseinsatz auf dem Radiator

Der Leistungsfähigkeit als Radiatorlüfter dürfte die Form des Rahmens des DeepCool CF120 ein wenig schaden. Hier ist die Unterseite ein wenig eingebuchtet, was das Licht schön zur Seite strahlen lässt. Aber hierdurch kann etwas Luft entweichen, bevor sie durch den Radiator gedrückt wurde.

DeepCool CF120 leuchtet von beiden Seiten
Der Rahmen ist an den Rändern eingebuchtet, sodass Licht austreten kann, aber auch Luft, bevor sie durch den Radiator kommt.

Entsprechend sieht das Ergebnis im Vergleich zum Gehäuselüfter-Test aus: Die Performance des DeepCool CF120 ist zwar bei 1100 RPM noch in Ordnung, aber viele andere, insbesondere die druck-optimierten, Lüfter ziehen leistungsmäßig vorbei. Und einige sind dabei sogar leiser.

Wenn nun also die Lautstärke die Referenz darstellt, fällt die Leistung deutlich ab. Hier muss die Drehzahl deutlich reduziert werden, was zusammen mit dem Druckverlust zwischen Lüfter und Radiator einfach nicht mehr ausreicht. Entsprechend landet der DeepCool CF120 hier im unteren Bereich.

Wenn die Lautstärke egal ist und man einfach nur auf Leistung setzt und die Lüfter voll aufdreht, was gerade bei modernen Prozessoren durchaus öfter vorkommen kann, dann landet der DeepCool CF120 im Mittelfeld. Eine akzeptable Leistung, aber wenig beeindruckend und von vielen anderen Lüftern geschlagen.

Also ja: Der DeepCool CD120 ist in der Tat kein Lüfter, den man sich für den Radiator-Einsatz besorgen sollte.

DeepCool CF120 Test auf dem Luftkühler

  • Solider Lüfter auf dem Luftkühler
  • Erträgliche Höchstlautstärke
  • Einer der besseren RGB-Lüfter für den Luftkühler-Einsatz, wenn auch von vielen Lüftern ohne RGB geschlagen

Bei 1100 RPM schlägt sich der DeepCool CF120 auch auf dem Luftkühler gut. Auch hier befindet sich der einzelne Lüfter relativ weit weg vom Gehäuserand in einer guten Position, um nur minimal hörbar zu sein. Nur wenige Lüfter performen hier besser, wie beispielsweise der Noctua NF-S12A, oder der RGB-Lüfter ENDORFY Fluctus 120 ARGB PWM.

Allerdings sieht es auch hier wieder so aus, dass andere Lüfter deutlich schneller drehen können, um an die Hörbarkeitsgrenze zu kommen, auf der sich der DeepCool CF120 bereits befindet. Hier ziehen insbesondere einige Silent-Lüfter vorbei, sodass der DeepCool CF120 eher ins Mittelfeld der Leistung gerät. Realistisch gesehen liegen die Ergebnisse jedoch sehr nah beieinander, sodass das Mittelfeld noch immer ein sehr gutes Ergebnis ist. Die bereits genannten ENDORFY Fluctus ziehen jedoch nach vorne, wie auch die RGB-Version der Cooler Master Mobius 120. Ansonsten schlagen sich insbesondere Lüfter ohne RGB-Beleuchtung an die Spitze, während die DeepCool CF120 auf einem ähnlichen Leistungslevel liegen wie die Noiseblocker NB-eLoop X oder die Arctic P12 PWM PST A-RGB.

DeepCool CF120 von hinten
Durch seine Standardmaße kann dieser 120-mm-Lüfter problemlos auf den meisten Tower-Kühlern der entsprechenden Größe montiert werden.

Auf Höchstleistung mischt sich das Feld wieder gut durch und es ziehen die Lüfter mit einem höheren Drehzahlbereich nach vorne. Auch hier liegt der DeepCool CF120 im soliden Mittelfeld. Für Hochleistungsserver oder Industrieanlagen würde ich also zu anderen Lüftern greifen. Im heimischen Rechner ist der DeepCool CF120 aber durchaus noch erträglich, was die Lautstärke angeht, was von vielen schnelleren Lüftern nicht zu behaupten ist.

Fazit

Der DeepCool CF120 ist ein grandioser Gehäuselüfter. Ob das CF im Artikelnamen für Case Fan, also Gehäuselüfter steht? Auch auf dem Luftkühler ist er ein solider Performer. Lediglich für den Einsatz au dem Radiator sollte man eher nach anderen Lüftern Ausschau halten. Gerade als Gehäuselüfter bringt der DeepCool CF120 im Test auch bei niedriger Drehzahl eine gute Leistung, wobei er auch recht leise ist. Ansonsten wird er durch Automatiken auch schneller etwas lauter als man ihn haben möchte. Daher würde ich dringend den Einsatz von manuellen Lüfterkurven empfehlen, um ihn unter Kontrolle zu halten.

Dazu kommt eine starke Beleuchtung, die via mitgeliefertem Adapter hohe Kompatibilität zu unterschiedlichen 5V-ARGB-Headern, allerdings auch die eher mäßige Materialqualität. Klar – im Alltag wird diese keine sonderliche Rolle spielen, denn man hält den 120-mm-Lüfter selten in der Hand.

Insgesamt ist der DeepCool CF120 durchaus ein solider RGB-Gehäuselüfter und auch als Ersatzlüfter für Luftkühler gut geeignet und gehört im Bereich der RGB-Lüfter auch noch nicht zu den wirklich teuren Modellen.

 

DeepCool CF120 Test Silver Award

DeepCool CF120

Verarbeitung
Leistung
Lautstärke
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

80/100

Der DeepCool CF120 bringt eine hohe Leistung als Gehäuselüfter und eine starke Beleuchtung. Man muss allerdings die Lüftersteuerung geschickt einstellen, um die Lautstärke unter Kontrolle zu halten.

DeepCool CF120
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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