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Corsair SP120 Elite Test – druckstarke 120-mm-Lüfter

Corsair bietet eine große Menge an Lüftern, meist aus dem gehobenen Preissegment. Wer nach den günstigsten Modellen der Marke sucht, wird bei den Corsair SP120 Elite landen, die hier dem Test unterzogen werden. Hier wird auf alles verzichtet, was nicht unbedingt nötig ist. Daher findet man keine RGB-Beleuchtung, keine besondere Steuerung, sondern einfach nur einen Lüfter. Und was dieser taugt, das analysieren wir im Corsair SP120 Elite Test.

Spezifikationen

Größe 120 x 120 x 25 mm
Konstruktion Static Pressure
Drehzahl 300 – 1300 RPM
max. Airflow 45,4 CFM / 77,14 m³/h
max. statischer Druck 1,23 mm H2O
Anschluss 4-Pin PWM
Garantie 2 Jahre
Preis € 13,81 *

Verpackung und Lieferumfang

  • Braune, ungepolsterte Schachtel
  • Obligatorische Lüfterschrauben sind das einzige Zubehör

Wo die Verpackungen der meisten Corsair-Produkte im charakteristischen Schwarz-Gelb erscheinen, wirkt die Verpackung der SP120 Elite ziemlich reduziert. So ist die Schachtel kompakt, gänzlich ungepolstert und im schlichten Braunton einfacher Pappverpackungen gehalten. Diese ist jedoch ausreichend mit Informationen bedruckt.

Wenig überraschend fällt auch der Lieferumfang zurückhaltend aus. Abgesehen vom Lüfter findet sich lediglich ein Päckchen Gehäuseschrauben in der Schachtel.

Design

  • Unauffällig-schwarzes Design
  • Große, flache Lüfterblätter weisen auf druckoptimierte Bauweise hin

Das Auftreten der Corsair SP120 Elite ist zurückhaltend-einfach. Diese Lüfter sind einfach mattschwarz gehalten und an der Front ist das Corsair-Logo aufgeklebt, während die Rückseite, wie es üblich ist, mit den groben Eckdaten und den üblichen Labels bedruckt ist. Insgesamt wirken diese 120-mm-Lüfter also unspektakulär und unauffällig. Wer es doch etwas auffälliger mag, findet mit den Corsair iCue SP120 RGB Elite auch ein beleuchtetes Schwestermodell, für das man aber auch gleich etwas mehr zahlen muss.

Die sieben Lüfterblätter der Corsair SP120 Elite sind recht groß und breit, was auf die Konstruktion als Lüfter für statischen Druck hinweist. Und das findet sich auch im Namen wieder, denn das SP wird für Static Pressure stehen.

Die Rückseite des Rahmens ist nicht mit den üblichen vier Stegen zum Lüftermotor versehen, sondern neun gebogene Lamellen sind hier verteilt. Deren Biegung ist darauf ausgelegt, auch die Luftverwirbelung auszugleichen und so den Luftstrom gerade kräftig nach hinten zu leiten. Ein ähnliches Konzept ist auch auf der Rückseite der Noctua NF-F12, einem anderen druckstarken Lüfter, zu finden.

Verarbeitungsqualität

  • Verarbeitungsqualität erinnert eher an die Einsteigerklasse
  • Sehr unauffällig, aber sauber verarbeitete Kanten

Was die Verarbeitung angeht, zeigen sich die Corsair SP120 Elite ebenso unauffällig wie im Design. Der Rahmen ist nicht allzu dick und daher auch nicht übermäßig verwindungssteif. In den Ecken finden sich keine gummierten Auflageflächen – sollte es Vibrationen geben, werden diese also nicht sonderlich gedämpft. Ansonsten fällt nichts sonderlich positiv oder negativ auf. Es ist einfach ein Lüfter einer günstigen Verarbeitungsqualität, ohne sich dabei grobe Schnitzer zu leisten.

Die Kanten der Corsair SP120 Elite sind also ganz ordentlich verarbeitet und auch die Lüfterblätter sind zwar dünn und recht einfach zu biegen, aber dabei auch mit sauberen Kanten ohne Grate. Für diese doch sehr einfache Verarbeitung wirkt der Preis dann doch etwas gehoben.

Xilence bietet mit den XPF120X.B.PWM eine rundum solider wirkende Verarbeitung zu einem günstigeren Preis. Arctic liegt mit den F12 PWM PST ebenfalls deutlich günstiger auf einer vergleichbaren Verarbeitungsqualität. Preisähnlich findet man die be quiet! Pure Wings 3 und die Noctua NF-P12 redux-1700, bei denen die Verarbeitung der Lüfterblätter jeweils robuster wirkt und auch der Rahmen jeweils verwindungssteifer ist.

Leistung und Lautstärke

  • Vergleich gegen drei Konkurrenzlüfter
  • Erklärung der Testaufbauten

Für den Leistungsvergleich werfe ich neben den Corsair SP120 Elite ein paar der bereits genannten Lüfter in den Raum – die Noctua NF-P12 redux-1700 sind ähnlich konzipierte druckoptimierte Lüfter aus einer ähnlichen Preisklasse. Dazu gesellen sich die Xilence XPF120.B.PWM als kompetitiv verarbeitete Konkurrenzlüfter einer niedrigeren Preisklasse. Last but not least nehme ich die Arctic P12* in den Vergleich mit auf, die etwas günstiger sind und ebenfalls einen ordentlichen Druck erzeugen.

Getestet wird jeweils in drei Szenarien: Als Gehäuselüfter, auf einem Wasserkühlungsradiator und auf einem Luftkühler. Das Gehäuse ist das DeepCool CH510 Mesh Digital (ein Lüfter vorne unten und einer hinten), der Radiator gehört zu einem Arctic Liquid Freezer II 240 (zwei Lüfter, verbaut in einer Mesh-Gehäusefront) und der Luftkühler ist ein DeepCool AK400 (ein Lüfter).

Es werden jeweil drei Tests durchgeführt. Als erstes bei einer vereinheitlichten Drehzahl von 1100 RPM. Das ist oft ein Bereich, in dem eine gute Leistung und eine akzeptable Lautstärke zusammenkommen und daher einen guten Ausgangswert für die Lüftereinstellung darstellt.  Als zweites werden die Lüfter so eingestellt, dass sie an der Hörbarkeitsgrenze liegen, was leisen Lüftern die Möglichkeit gibt, schneller zu drehen, während lautere Lüfter gedrosselt werden müssen. Das ist im Alltag die angenehmste Einstellung für ein ruhiges System. Der letzte Test lässt die Lüfter auf Höchstleistung laufen. Das kann durchaus unangenehm laut werden und ist im Alltag eher irrelevant und allenfalls sinnvoll für Systeme mit Fernzugriff, wie Server. Oder auch – in Grenzen – für Spieler mit Kopfhörern.

Corsair SP120 Elite dreht sich
Die Maximaldrehzahl von 1300 RPM sorgt zwar dafür, dass der Corsair SP120 Elite nie laut wird, aber auch nur eine begrenzte Leistung hat.

Kommentar zu letzterer: Hier sind die Corsair auf nur 1300 RPM beschränkt, was deutlich niedriger ist als bei den anderen Lüftern. Das wirkt sich zwar negativ auf die maximal erreichbare Leistung aus, aber die Lüfter werden auch durch Automatiken nicht allzu laut, sondern bleiben stets in einem erträglichen Rahmen, den man im Alltag auch nutzen möchte.

Corsair SP120 Elite Test als Gehäuselüfter

  • Eher mäßig guter Gehäuselüfter in Airflow-Gehäusen
  • In Gehäusen mit einem schlechteren Airflow dürfte er eher von Vorteil sein

Ein Hinweis am Rande: Das im Corsair SP120 Elite Test genutzte Gehäuse ist ein Airflow-Gehäuse. Sobald man restriktivere Gehäuse nutzt, sind Lüfter mit einem hohen statischen Druck durchaus eher im Vorteil als in diesem Test. Da jedoch alle Vergleichslüfter auf einen soliden statischen Druck ausgelegt sind, bleibt das Vergleichsfeld fair.

Lüfterecke
Je nach Bedarf kann der Lüfter von vorne oder von hinten mit den mitgelieferten Gehäuselüfter-Schrauben angebracht werden, wobei diese sich selbst ein Gewinde in die Lüfterlöcher schneiden.

Als Gehäuselüfter bietet der Arctic P12 bei 1100 RPM das beste Verhältnis aus Leistung und Lautstärke. Was die pure Leistung angeht, lagen der Corsair SP120 Elite, der Noctua NF-P12 redux-1700 PWM und der Xilence XPF120.B.PWM tatsächlich auf einem ähnlichen Niveau, waren jedoch allesamt merklich lauter und deutlich wahrnehmbar. Das Problem der druckoptimierten Lüfter.

Wenn man die Lautstärke standardisiert und alle Lüfter besonders leise betreibt, muss der Arctic P12 nicht heruntergedreht werden und bleibt somit an der Spitze, während die anderen drei merklich abgeschlagen sind, dabei aber im Rahmen der Messtoleranz untereinander nahezu identisch performen.

Lässt man alle Lüfter auf Höchstleistung laufen, setzt sich der Noctua-Lüfter an die Leistungsspitze, gefolgt vom Arctic P12 und dem Xilence-Lüfter. Der Corsair SP120 Elite bildet leistungsmäßig das Schlusslicht in diesem Test. Wobei er mit seiner geringen Drehzahl ziemlich dieselbe Lautstärke erreicht wie der Arctic P12. Die Lüfter von Noctua und Xilence sind in diesem Vergleich deutlich lauter.

Als Gehäuselüfter ist der Corsair SP120 somit eher weniger beeindruckend. In diesem Test zieht der tatsächlich sogar günstigere Arctic P12 deutlich vorbei in jedem Testszenario.

Einsatz auf einem Luftkühler

  • Performance ist in Ordnung, aber nicht beeindruckend
  • Kaum als Wechsellüfter für Luftkühler zu empfehlen

Hier kommen wir in einen Bereich, in dem man eher mit Widerständen durch Kühllamellen zu tun hat, sodass Druckoptimierung eine größere Rolle spielen kann.

Corsair SP120 Elite Test
Durch sie Standardmaße ist es einfach, den Corsair SP120 Elite auf 120-mm-Towerkühlern zu montieren.

Bei 1100 RPM springt der Xilence XPF120.B.PWM an die Leistungsspitze im Vergleich. Der Corsair SP120 Elite schlägt dafür den Noctua NF-P12 sowohl leistungsmäßig als auch bei der Lautstärke – wenn auch nur knapp. Der Arctic P12 ist zwar besonders leise, aber 1100 RPM sind auf einem Kühlkörper zu langsam für ihn, sodass er merklich abgeschlagen liegt.

Regelt man die Lüftergeschwindigkeit jedoch an die Hörbarkeitsgrenze, kann der Arctic-Lüfter noch beschleunigt werden auf rund 1400 RPM, während die anderen Lüfter ein wenig heruntergeregelt werden müssen. Der Xilence XPF120.B.PWM nimmt immerhin noch den zweiten Platz ein, während der Corsair SP120 Elite zumindest den Noctua-Lüfter schlägt, dabei aber selbst eher wenig beeindruckend dasteht.

Auf Höchstleistung mischt sich das Feld interessanterweise wieder und der Corsair SP120 Elite liegt weitestgehend gleichauf mit dem Arctic P12, trotz der merklich geringeren Drehzahl. Die Lüfter von Noctua und insbesondere Xilence setzen sich jedoch deutlich ab – und werden dabei auch merklich lauter.

Corsair SP120 Elite Test als Radiatorlüfter

  • Ordentliche Leistung auf dem Radiator
  • Besser als der Noctua NF-P12 redux-1700
  • Bleibt immer relativ leise, hat jedoch eine begrenzte Maximalleistung

Radiatoren sind letztendlich das Paradebeispiel dafür, wofür druckoptimierte Lüfter am liebsten eingesetzt werden. Dementsprechend setzt sich der Corsair SP120 Elite in diesem Test gleich an die Spitze der Vergleichslüfter bei 1100 RPM, dicht gefolgt vom jedoch lauteren Xilence XPF120.B.PWM. Der Noctua folgt und auf dem letzten Platz sitzt der Arctic P12, der zwar am leisesten ist, aber dem die 1100 RPM nicht ausreichen, um die Leistung zu bringen.

Corsair SP120 Elite Test als Radiatorlüfter
Auf einem Radiator ist der Corsair SP120 Elite durchaus gut einzusetzen.

Wenn man die Lüfter jetzt auf eine einheitlich geringe Lautstärke einstellt, was die Stärke des Arctic P12 ist, kämpft er sich durch die höhere Drehzahl wieder knapp vor den Corsair SP120 Elite. Dieser belegt jedoch – im Rahmen der Messtoleranz fast identisch performend – den zweiten Platz. Der Xilence XPF120.B.PWM performt merklich schlechter und der Noctua NF-P12 redux-1700 PWM ist noch weiter abgeschlagen. Kurzum: Für eine leise solide Leistung auf dem Radiator ist der Corsair SP120 Elite durchaus gut.

Auf Volleistung leidet der Corsair-Lüfter wieder unter der geringen Maximaldrehzahl. Hier liegen die Lüfter von Arctic, Noctua und Xilence etwa gleichauf, wobei der Arctic P12 am leisesten ist. Der Corsair SP120 Elite ist tatsächlich noch etwas leiser, weil er sich deutlich langsamer dreht, ist aber auch schwächer. Nichts desto trotz bringt er eine solide Leistung auf dem Radiator – gerade im niedrigen Lautstärke-Bereich.

Fazit

Der Corsair SP120 Elite liegt in einem nicht ganz so angenehmen Mittelfeld. Wo die Verarbeitungsqualität eher an die günstigste Preisklasse erinnert, ist die Leistung durchaus in Ordnung und auch die beliebten Noctua NF-P12 redux-1700 PWM werden geschlagen, wenn man möglichst leise einen guten statischen Druck benötigt. Beeindruckend geht jedoch anders und es gibt in jedem Bereich Lüfter, die geeigneter sind und dabei oft günstiger. Als Gehäuselüfter befördert der Arctic P12 PWM merklich mehr Luft ins Gehäuse. Auf dem Luftkühler wirkt der Xilence XPF120.B.PWM hochwertiger, ist stärker, bietet mehr Höchstleistung und ist ebenfalls ein wenig günstiger.

Einzig auf Radiatoren kann der Corsair SP120 Elite wirklich überzeugen und selbst hier ist er in seiner Preisklasse kein Selbstläufer. Zumal er Probleme haben wird, als Austauschlüfter von AIOs eine Mehrleistung zu bringen. Und wer in Custom-Wasserkühlungen investiert, wird genug Geld haben, um auch hier auf noch effektivere Lüfter setzen zu können.

Kurzum: Der Corsair SP120 Elite ist durchaus in Ordnung und ich rate niemandem, der ihn besitzt, zum Wechsel. Aber er ist in keinem Bereich so überzeugend, dass man nicht durch andere Lüfter mehr Leistung für sein Geld bekommt.

Corsair SP120 Elite

Verarbeitung
Lautstärke
Leistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

72/100

Die Corsair SP120 Elite sind durchaus ganz gute Lüfter für den Einsatz auf Radiatoren. Allerdings gibt es ähnlich performante, verarbeitete und ausgestattete Lüfter auch für weniger Geld.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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