PC-Komponenten

Xilence XPF120X.B.PWM Test – der unbekannte Preis-Leistungs-Lüfter

Xilence ist eine deutsche Marke, die insbesondere als günstige Schwestermarke von be quiet! zur Listan GmbH gehört. So findet sich unter dieser Marke eine Menge Equipment des untersten Preissegments und die teuersten Modelle schneiden etwa die Preisklasse, zu der be quiet! einsteigt. Eine gewisse Überschneidung gibt es natürlich. Einen solchen Fall finden wir im Xilence XPF120X.B.PWM Test. Bei diesem eher unhandlich benannten 120-mm-Lüfter handelt es sich um einen der teureren 120-mm-Lüfter aus dem Sortiment von Xilence, ohne dabei wirklich teuer zu sein. Was kann dieser Lüfter leisten? Ist er überhaupt sinnvoll oder sollte direkt zu preisähnlichen Modellen von be quiet! gegriffen werden? Das wird hier im Xilence XPF120X.B.PWM Test unter die Lupe genommen!

Spezifikationen

Größe 120 x 120 x 25 mm
Drehzahl 500 – 1500 RPM
Anschluss 4-Pin PWM
Lager Fluid Dynamic Bearing
Gewicht 145 g
Luftdurchsatz 63,41 CFM
Preis € 4,60 *

Und wenn wir kurz den Namen analysieren: Xilence XPF120X.B.PWM – dieser Name ist wirklich nicht eingängig, aber eine sinnvolle Erklärung des Buchstaben- und Zahlensalats wäre Xilence Performance Fan 120 mm X-Serie Black mit PWM-Anschluss.

Verpackung und Lieferumfang

  • Einfach gehaltene Verpackung ohne Polsterung
  • Einziges Zubehör sind Gehäuselüfterschrauben

Typisch für Xilence ist eine recht simple Verpackung im schwarz-weißen Design mit roten Akzenten und dem Produktaufdruck im Zeichen-Stil. Auf diese Weise ist auch der Xilence XPF120X.B.PWM verpackt. Die Packung ist dabei recht kompakt gehalten, was angesichts des Preises nicht wirklich überrascht. Ebenso gering bleibt die Überraschung, wenn man abseits des Lüfters lediglich ein Päckchen Lüfterschrauben im Lieferumfang findet. Schließlich will man in der Preisklasse aber auch möglichst viel in das eigentliche Produkt investiert wissen als in sonstigen Kram.

Design und Verarbeitung

  • Wenig spektakulärer Lüfterrahmen
  • Hochwertig verarbeitete Lüfterblätter
  • Kabelummantelung vorhanden

Der Xilence XPF120X.B.PWM stammt aus der Reihe „Performance X“. Das ist die höchste Klasse von Xilence, oberhalb von Performance C als Unterklasse und Performance A+ als Mittelklasse. Wo die unteren Klassen oft mit roten Lüfterblättern kommen, ist das einzige, das am Xilence XPF120X.B.PWM direkt an das Erscheinungsbild der Marke erinnert, das Kreuz in der Mitte zwischen den Lüfterblättern. Dieses sticht optisch durch den metallischen Glanz auch heraus und gibt durchaus einen haptisch hochwertigen Charakter. Davon abgesehen wirkt der Lüfterahmen weitestgehend simpel. Was jedoch zu finden ist, das sind gummierte Auflageflächen, die in dieser Preisklasse tatsächlich noch eher selten sind.

Ebenfalls ungewöhnlich für den Preis ist die Kabelummantelung des Xilence XPF120X.B.PWM. Diese wirkt auch hochwertig und ähnlich zu Noctua-Lüftern. Hiermit wird das Kabel geschützt an engen Stellen oder an schärferen Kanten – und sieht dazu hochwertig aus.

Kabel im Rahmen des Xilence XPF120X.B.PWM
Das Kabel wird vom Lüftermotor zum Rand des Rahmens geführt und dabei von der gummierten Ecke bedeckt.

Die Kabelführung vom Lüftermotor zum Rand des Rahmens ist unspektakulär gelöst, aber schwarz und unauffällig.

Testabläufe

  • Erläuterung der Testaufbauten
  • Test auf dem AIO-Radiator, auf dem Luftkühler und als Gehäuselüfter

Für den Test des Xilence XPF120X.B.PWM werden drei Abläufe durchgeführt. Einmal der typische Einsatz als Gehäuseküfter, dann auf einem Radiator einer All-In-One-Wasserkühlung und zuletzt als Austauschlüfter auf einem Luftkühler.

Xilence XPF120X.B.PWM dreht sich, Vollansicht
Der Aufbau der Lüfterblätter weist darauf hin, dass sie als Allrounder konzipiert sind die Lüfterblätter sind im Innenbereich recht steil, was typisch für Airflow-Lüfter ist, aber zum Rand hin werden sie flacher und auch der Abstand ist gering, was auf einen hohen statischen Druck hinweist.

Für die Tests auf den Kühlern wird der Prozessor (AMD Ryzen 9 5950X, gekühlt von einem Arctic Liquid Freezer II 240 und ein AMD Ryzen 5 3600X, gekühlt von einem DeepCool AK400) mit einer Last von Cinebench R23 für 8 Minuten aufgewärmt und danach wird eine Minute lang die Temperatur gemessen und der Durchschnitt gemessen. Die Gehäuselüfter werden hierbei auf einer festen Drehzahl eingestellt, um weder die Geräusche oder die Leistung durch Automatiken zu beeinflussen.

Für den Xilence XPF120X.B.PWM Test als Gehäuselüfter werden die Lüfter auf dem Prozessorkühler und auf der Grafikkarte auf niedriger Stufe festgelegt und nur die Gehäuselüfter ändern sich. Hier wird je ein Lüfter vorne im Gehäuse (DeepCool CH510 Mesh Digital) untergebracht und einer hinten. Als Last kommt hier 3DMark Night Raid zum Einsatz und die Komponenten bekommen hier 10 Durchläuft zum Aufheizen und während des elften Durchgangs wird die Temperatur von Grafikkarte und Prozessor gemessen.

Schwarzer PC Lüfter mit hellem Logo
Der Xilence XPF120X.B.PWM ist bereit zum Test!

Für alle Tests gibt es drei Szenarien: Eine einheitliche Drehzahl, eine einheitliche Lautstärke und auf voller Geschwindigkeit.

Die Temperaturergebnisse werden um die Raumtemperatur bereinigt als Differenz („Delta“) angegeben. So wird das Messergebnis auch nicht durch eine schwankende Raumtemperatur beeinflusst.

Nutzung als Gehäuselüfter

  • Top-Performance bei hoher Lautstärke
  • Mittelklasse-Performance bei kontrollierter Drehzahl

Bei einheitlichen 1100 RPM wird der Xilence XPF120X.B.PWM im Test ordentlich stark. Im großen Gehäuselüfter-Test (120mm) erreicht er sogar die besten Temperaturen im Bereich der CPU-Temperatur und auch die Grafikkarten-Temperatur ist ordentlich. Eine Schwäche, die den Xilence-Lüfter dabei einige Punkte kostet, ist die bei 1100 RPM doch recht hohe Lautstärke.

Wenn man nun diese entsprechend als Referenz nimmt und alle Lüfter so einstellt, dass sie sich gerade so von den anderen Lüftern des Systems abheben, dann müssen sich die Xilence XPF120X.B.PWM deutlich langsamer drehen und verlieren natürlich etwas an Leistung. Dies ist der Fall bei vielen druckoptimierten Lüftern und so ist es nicht verwunderlich, dass sie Xilence XPF120X.B.PWM hier ähnlich performen wie die Sharkoon SilentStorm BW120 PWM, die Corsair SP120 oder die Noctua NF-P12 redux. Insgesamt landen sie hier im leistungsmäßigen Mittelfeld, was für so günstige Lüfter durchaus ein solides Ergebnis ist.

Xilence Logo
Bis auf das metallisch glänzende Kreuz ist der Lüfter schwarz und unauffällig im Gehäuse zu verbauen.

Lässt man den Lüftern nun freien Lauf, weil die Lautstärke egal ist und nur die Performance zählt, dann ist der Xilence XPF120X.B.PWM mit seiner Maximaldrehzahl um die 1500 RPM natürlich kein Top-Performer, aber für alle Alltagsanwendungen reicht die Performance vollkommen aus. Ähnlich performen der Noctua NF-P12 redux-1700, der DeepCool MF120GT und Arctic P12 PWM. Der Arctic-Lüfter ist deutlich leiser, die anderen finden sich in einer ähnlichen Lautstärkeklasse wieder. Durchaus ein solides Ergebnis. Bei Drehzahlen unterhalb der 800 RPM ist der Xilence XPF120X.B.PWM kaum noch wahrnehmbar, als alltägliche Geschwindigkeit bei Vollbestückung als Geäuselüfter würde ich vermutlich etwa 700-750 RPM anpeilen.

Interessant bleibt evtl. noch der Vergleich mit dem preisähnlichen Schwestermodell von be quiet!, dem Pure Wings 2 PWM – der Xilence-Lüfter schläge diesen in jedem der Tests leistungsmäßig. Der be-quiet!-Lüfter bleibt lediglich bei der Lautstärke bei 1100 RPM merklich leiser.

Leistung als Radiatorlüfter

  • Sehr gute Performance auf dem Radiator
  • Solide Mittelklasseleistung bei geringen Drehzahlen
  • Keine allzu hohe Maximaldrehzahl, aber ordentliche Alltagsleistung

Selbes Prozedere: Beim Test als Radiatorlüfter bei 1100 RPM zeigt der Xilence XPF120X.B.PWM, dass er durchaus eine ordentliche Leistung bietet. Er spielt hier bei den Top-Performern mit und spielt in einer Leistungsklasse mit einigen Noctua-Lüftern, wie den NF-P12, NF-F12 und NF-A12x25. Lautstärkemäßig schneidet der Xilence-Lüfter zwar etwas schlechter ab – insbesondere gegenüber dem NF-A12x25 – aber preislich liegt er dafür deutlich besser da. Wenn man von der Lautstärke absieht, schlägt er in dieser Disziplin alle Lüfter von be quiet! bis hin zu den teuren Modellen.

Schwarzer Lüfter Xilence XPF120X.B.PWM
Durch den engen Abstand der Lüfterblätter ist der statische Druck sehr ordentlich, was sich gut auf die Radiatorleistung auswirkt.

Und wenn man nun die Lautstärke normalisiert? Okay, hier muss der Xilence XPF120X.B.PWM natürlich deutlich langsamer werden, um sich anzupassen und entsprechend sackt die Leistung etwas ab. Aber dennoch bleibt die Leistung auch auf geringerer Drehzahl noch ordentlich. Die Leistung bleibt vergleichbar zu den Sharkoon SilentStorm, den Noctua NF-P12 und den Seasonic MagFlow 1225 PWM. Die be quiet! Pure Wings 2 werden dagegen auch in diesem Test deutlich geschlagen.

Auf Höchstleistung wiederholt sich das Spiel des Tests als Gehäuselüfter. Der Xilence XPF120X.B.PWM schlägt sich hier ordentlich, aber sticht wenig aus der Masse heraus. Mit der nicht allzu hohen Maximaldrehzahl kommt er leistungsmäßig nicht an Hochleistungslüfter heran, landet aber rundum im Mittelfeld. Er schlägt also viele andere Lüfter, wie die meisten Modelle von be quiet! und hängt hier auch die Sharkoon SilentStorm ab, die in den vorigen Tests vergleichbar performen. Aber die Lautstärke wird, wenn schon nicht übermäßig, doch nicht mehr wirklich angenehm.

Insgesamt ist der Xilence XPF120X.B.PWM durchaus ein sehr ordentlicher Radiatorlüfter – gerade für den Preis!

Auf dem Luftkühler

  • Gute Performance
  • Solider Wechsellüfter, falls ein Ersatz für den 120-mm-Luftkühler gesucht wird
  • Selbst auf Höchstleistung erträgliche Lautstärke

Beim Xilence XPF120X.B.PWM Test auf dem Luftkühler sieht der Start bei 1100 RPM wieder sehr vielversprechend aus. Hier ist der eine Lüfter gerade wahrnehmbar und bietet eine der stärksten Leistungen im Vergleich. Respekt! Bis auf den NF-S12A werden hier auch leistungsmäßig alle Noctua-Lüfter geschlagen.

Rahmen des Xilence XPF120X.B.PWM
Durch die Standardmaße lässt sich der Xilence XPF120X.B.PWM einfach an fast jedem 120-mm-Luftkühler montieren.

Das ändert sich allerdings ein wenig, wenn man auf die Lautstärke normalisiert, denn auch wenn hier die Drehzahl weniger reduziert werden muss als bei den vorigen Tests, können einige andere Lüfter deutlich weiter aufgedreht werden und sprinten so nach vorne. Trotzdem landet der Xilence XPF120X.B.PWM noch im soliden Mittelfeld und liegt hier beispielsweise auf einem ähnlichen Niveau wie die deutlich schneller drehenden Arctic P12 PWM PST A-RGB oder (wie bereits in den vorigen Tests) den Sharkoon SilentStorm. Und erneut werden die Pure Wings 2 von be quiet! geschlagen.

Auf Höchstleistung sitzt der Xilence XPF120X.B.PWM erneut zwischen den DeepCool MF120GT und den Seasonic MagFlow 1225 – wobei der Xilence-Lüfter etwas leiser ist als die beiden Konkurrenten. Auf dem Luftkühler ist die Höchstleistung sogar noch alltagsverträglich, wenn es um die Lautstärke geht. Klar – man hört ihn, aber die Performance ist durchaus solide und die Lautstärke erzeugt noch keine Sorgenfalten.

Fazit

Der Xilence XPF120X.B.PWM, so wenig einprägsam der Name auch ist, zeigt sich als durchaus ernstzunehmender Lüfter in seiner Preisklasse. Einerseits punktet er verarbeitungsmäßig mit der Kabelummantelung und den gummierten Auflageflächen. Andererseits schlägt er den be quiet! Pure Wings 2 PWM merklich in quasi allen Disziplinen. Ja, es ist nicht gerade der leiseste Lüfter, aber die Performance ist so stark, dass man den Xilence XPF120X.B.PWM einfach ein wenig langsamer drehen lassen kann, um leiser zu werden.

Wer die Lüfterkurven ein wenig im Blick behält, kann hier durchaus eine ordentliche Performance für den geringen Preis finden.

Xilence XPF120X.B.PWM Test Silver Award

Xilence XPF120X.B.PWM

Leistung
Lautstärke
Verarbeitung
Preis-Leistungs-Verhältnis

82/100

Der Xilence XPF120X.B.PWM ist ein starker und für die Preisklasse unerwartet gut verarbeiteter Lüfter, der trotz der nicht ganz geringen Lautstärke durchaus einen Blick wert ist.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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