Xilence ist die günstigere Marke der Listan GmbH, zu der beispielsweise auch be quiet! gehört. Hier findet man PC-Komponenten aus vielen Bereichen, wie Luft- und Wasserkühler, Netzteile, Gehäuse und Lüfter. Auch diese günstige Marke ist in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Wo die billigste Klasse mit dem Label „Performance C“ kommt, und die höchste Klasse mit „Performance X“ gekennzeichnet ist, liegt der Lüfter im Xilence XPF120.ARGB Test in der „Performance A+“-Mittelklasse der Marke. Was man von dieser RGB-Lüfter-Einstiegsklasse erwarten kann, sehen wir uns nun genauer an.
Spezifikationen
Größe | 120 x 120 x 25 mm |
Drehzahl | 500 – 1500 RPM |
Kabellänge | 40 cm |
Lager | Fluid Dynamic Bearing |
Gewicht | ca. 130 g |
Volumenstrom | 119 m³/h |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | € 7,95 * (schwarz) € 8,95 * (weiß) |
Verpackung und Lieferumfang
- Verpackungsdesign ist nicht überladen
- Schachtel ist knapp dimensioniert und ungepolstert
- Gehäuseschrauben und Radiatorschrauben im Lieferumfang
Die Verpackung der Xilence XPF120.ARGB ist durchaus sauber gestaltet und nicht allzu überladen. Ein schwarzer Rahmen mit einer weißen Fläche für die Beschriftung bilden das Grundgerüst für das Verpackungsdesign. Auf der Vorderseite ist der Lüfter im Zeichenstil angedeutet und auf der Rückseite sind die Spezifikationen zusammengefasst.
Letztendlich ist diese Schachtel sehr kompakt gehalten und ungepolstert, sodass der Lüfter unter Umständen etwas klemmt beim Herausziehen. Abgesehen von diesem findet sich noch eine Tüte mit Lüfterschrauben im Lieferumfang. Interessanterweise finden sich hier nicht nur die üblichen Gehäuselüfterschrauben. Auch schwarzverchromte Radiatorschrauben liegen bei, die auch bei manchen Gehäusen in der Front eingesetzt werden können.
Mit diesen Zusatzschrauben fällt der geringe Lieferumfang dennoch größer aus als in dieser Preisklasse erwartet.
Design
- Schlichtes RGB-Design
- Auffälliges Xilence-Logo
- Unspektakulär beschriftete Rückseite
Die Xilence XPF120.ARGB – hier in der schwarzen Version – sind recht einfach gehalten. Ein mattschwarzer Rahmen ohne herausstechende Details ist kombiniert mit milchig-weißen Lüfterblättern, die das Licht der LEDs in der Mitte des Lüfters gut streuen können. Ergo sind die Lüfterblätter RGB-beleuchtbar. Mittig sitzt vorne ein Aufkleber mit dem Xilence-Logo, dem silbernen Kreuz.
Die Rückseite des Xilence XPF120.ARGB ist ebenfalls recht spannungsfrei gehalten. Der mittlere Bereich ist, wie bei den meisten Lüftern, beschriftet, sodass dieser 120-mm-Lüfter von hinten keine Design-Pracht bietet. Durch die Lüfterblätter wird das Licht allerdings auch nach hinten gestreut, sodass man auch in dieser Richtung die Beleuchtung sehen kann.
Positiv gesehen: Die LEDs leuchten nicht nervig zu den Seiten heraus – auch nicht aus dem kritischen Blickwinkel von schräg hinten. Hiermit haben auch deutlich teurere Lüfter, beispielsweise die Noiseblocker NB-eLoop X, mehr Probleme.
Verarbeitung
- Simples Rahmendesign
- Lüfterblätter sind gut verarbeitet, aber der Abstand zum Rahmen ist recht groß
- Lange, dünne Kabel
Joa, die Verarbeitung des Xilence XPF120.ARGB wirkt unspektakulär. Der Rahmen wirkt generisch und weist nahezu keine Besonderheiten vor. Einzig die Gummi-Auflageflächen geben dem Rahmen einen Hauch vorn Wertigkeit. Dazu muss man sagen, dass der Rahmen einigermaßen verwindungssteif ist – noch ein Pluspunkt. Die Lüfterblätter wirken von der Verarbeitung her ebenfalls sauber und haben keinerlei unsaubere Kanten oder Grate. Dafür sitzt an den Xilence XPF120.ARGB im Test das Logo in der Lüftermitte nicht komplett mittig, sondern wobbelt etwas herum, wenn man den Lüfter dreht.
Dazu halten die Lüfterblätter einen ziemlich großen Abstand zum Rahmen, was Probleme durch Verschleiß oder Fertigungstoleranzen verringert, aber ein wenig Leistung kosten wird. Das liegt daran, dass aufgebauter Druck an den Seiten entweichen könnte oder schlicht und einfach weniger Fläche da ist, um Druck zu erzeugen.
Die Kabel sind mit einer Länge von 40 cm durchaus gut dimensioniert, verzichten allerdings auf eine Ummantelung. Das geht zwar auf Kosten der Robustheit, gibt dafür Vorteile beim einfachen und unauffälligen Verlegen, da man so die Kabel enger zusammenbinden oder verstecken kann.
Insgesamt also eine sehr unspektakuläre Verarbeitung, die aber im praktischen Einsatz durchaus keine Probleme bereiten wird.
Xilence XPF120.ARGB Test der Leistung
- Test als Gehäuselüfter, Radiatorlüfter und auf dem Luftkühler
- Erklärung der Testaufbauten
Lüfter können üblicherweise in drei Szenarien eingesetzt werden, um Luft zu bewegen: als Gehäuselüfter, auf Wasserkühlungs-Radiatoren oder auf Luftkühlern. Auch wenn die Xilence XPF120.ARGB laut Verpackung als Gehäuselüfter beworben werden, testen wir sie in jedem der drei Bereiche.
Als Radiator kommt der besonders dicke Radiator einer Arctic Liquid Freezer II 240 AIO zum Einsatz, die einen AMD Ryzen 9 5950X kühlt und mit Cinebench R23 belastet wird.
Das Gehäuse für den Gehäuselüfter-Test ist das DeepCool CH510 Mesh Digital und alle anderen Lüfter, also die auf dem CPU-Kühler und in der Grafikkarte, werden auf einer konstanten Drehzahl festgesetzt. Hiermit wird vermieden, dass Automatiken das Ergebnis beeinflussen. Als Last wird ein 3DMark-Stresstest laufen lassen.
Als Luftkühler wird der DeepCool AK400 genutzt, der einen AMD Ryzen 5 3600X kühlt. Auch hier wird Cinebench zur Belastung eingesetzt.
Gemessen werden die Temperaturen jeweils nach ca. 10 Minuten, wenn eine Temperatursättigung erreicht ist und sich nichts mehr tut.
Einsatz als Radiatorlüfter
- Mittelmäßige Leistung
- Günstiger als vergleichbar starke Konkurrenz
Auf dem Radiator zeigt der Xilence XPF120.ARGB im Test zunächst eine starke Leistung. Bei einheitlichen 1100 RPM gehört er leistungsmäßig zu den Top-Performern – beeindruckend zu dem Preis! Nicht ganz so beeindruckend ist leider die Lautstärke, denn die Lüfter sind bei dieser Drehzahl bereits deutlich wahrnehmbar.
Wenn man also nun alle Lüfter auf eine einheitlich geringe Lautstärke an der Hörbarkeitsgrenze einstellt, muss man die Xilence XPF120.ARGB deutlich langsamer drehen lassen, wodurch einige andere Lüfter vorbeiziehen. Entsprechend landen die Lüfter nur noch im Mittelfeld, aber noch immer in illustrer Gesellschaft, wie den Noctua NF-P12 redux, den weitaus teureren Thermaltake SWAFAN EX12 RGB und den Arctic F12.
Auf Höchstleistung stechen die Xilence XPF120.ARGB auch nicht heraus: Die Leistung ist in Ordnung, aber es sind durch die geringe Höchstdrehzahl keine Top-Performer. Auf der anderen Seite sind es keine Silent-Lüfter und viele andere Lüfter schaffen bei einer ähnlichen Leistung eine geringere Lautstärke oder mehr Leistung bei derselben Lautstärke.
Wer eine AIO mit nervig lauten Lüftern hat, kann hiermit durchaus ansehnliche Lüfter mit einem ordentlichen Preis-Leistungs-Verhältnis und annehmbarer Lautstärke bekommen. Aber insgesamt sind es keine herausragenden Lüfter.
Performance als Gehäuselüfter
- Keine allzu hohe Höchstleistung
- Leistung der unteren Mittelklasse
Bei einem Test mit einheitlichen 1100 RPM sitzen die Xilence XPF120.ARGB leistungsmäßig im unteren Mittelfeld. Es gibt also durchaus einige effizientere Lüfter, doch wenn man die RGB-Beleichtung und den Preispunkt beachtet, ist auch eine mittelmäßige Leistung nicht zwangsweise ein Problem.
Ehrlicherweise muss man sagen, dass es auch beim Test einer vereinheitlichten Lautstärke nicht besser um den Xilence XPF120.ARGB steht: Weiterhin liegt er im unteren Mittelfeld, wo allerdings viele Lüfter relativ nah beieinander liegen. Es ist nur so, dass die reduzierte Drehzahl zum Erreichen der geringen Lautstärke merklich an der Leistung knabbert.
Lässt man den Lüftern nun freien Lauf und lässt sie auf Höchstdrehzahl laufen, sind die Xilence XPF120.ARGB deutlich hörbar. Diese Lüfter zeigen eine unterdurchschnittliche Performance, sind dabei aber nicht abgeschlagen schwach.
Xilence XPF120.ARGB Test auf dem Luftkühler
- Es gibt auch für den Preis bessere Ersatzlüfter für Luftkühler
- Ausreichende Leistung, aber wenig beeindruckend
Besser läuft der Test auf dem Luftkühler – hier liegt der Xilence XPF120.ARGB bei einheitlichen 1100 RPM im soliden Mittelfeld der 120-mm-Lüfter. Wenn man sieht, welche Lüfter sich im ähnlichen Leistungsbereich befinden, wirkt es um so eindrucksvoller, denn hier finden sich beispielsweise die Noctua NF-P12 redux oder die Corsair SP120 Elite.
Wenn man nun die Lautstärke als Referenz nimmt und alle Lüfter an der Hörbarkeitsgrenze betreibt, sackt der Xilence XPF120.ARGB ein wenig ab und landet wieder im unteren Mittelfeld. Er bietet hier eine vergleichbare Leistung zu den be quiet! Pure Wings 2 (ohne RGB), den Inter-Tech Argus RS-06 (günstig mit RGB) oder den DeepCool MF120GT (teurer mit RGB). Die preisähnlichen Sharkoon SilentStorm 120 RGB und die Arctic P12 PWM PST ARGB bieten auf dem Luftkühler jedoch eine merklich bessere Leistung bei der geringen Lautstärke.
Ist die Lautstärke egal, zieht der Xilence XPF120.ARGB jedoch leistungsmäßig bei voller Drehzahl an den Sharkoon vorbei und landen etwa auf dem Performancelevel der Arctic-Lüfter. Aber dabei sind die Xilence-Lüfter durchaus lauter.
Wer einen Wechsellüfter für seinen Luftkühler sucht, dem würde ich also eher zu einem der beiden anderen Modelle raten, wenn es weder zu laut noch zu teuer werden soll.
Fazit
Insgesamt zeigen sich die Xilence XPF120.ARGB nicht als Lüfter mit einer beeindruckenden Leistung. Aber insgesamt sind sie durchaus in Ordnung und lassen sich mit vielen anderen RGB-Lüftern mit beleuchteten Lüfterblättern gut kombinieren, um beispielsweise eine Vollbestückung eines Gehäuses kein Vermögen kosten zu lassen. Womit bereits der wichtigste Punkt auf dem Tisch ist: Der geringe Preis.
Es gibt nur wenige Konkurrenten in dieser niedrigen Preisklasse und hierfür ist die Leistung durchaus keine Katastrophe.
Sind die Xilence XPF120.ARGB empfehlenswert? Es gibt durchaus bessere Lüfter, aber für den Preis und die Beleuchtung mit Standard-ARGB-Stecker kann man durchaus ein Budget-System bestücken.
Xilence XPF120.ARGB
Verarbeitung
Leistung
Lautstärke
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
73/100
Die Xilence XPF120.ARGB bieten eine akzeptable Leistung und eine RGB-Beleuchtung zum geringen Preis.